Weil er seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern will, rechnen in Dortmund alle mit einem baldigen Abgang von Manuel Akanji. Doch noch immer hat sich keine Lösung ergeben. Für den Schweizer wird es langsam ungemütlich.
Beim ersten Pflichtspiel der neuen Saison von Borussia Dortmund, einem 3:0-Sieg im Pokal bei 1860 München, darf Manuel Akanji am Freitagabend nicht einmal auf der Bank Platz nehmen. Trainer Edin Terzic hat den Nati-Verteidiger aus dem Kader gestrichen. Überraschend kommt das nicht, denn Terzic hatte Akanji in der Vorbereitung bei keinem Testspiel eingesetzt.
«Es ist keine leichte Situation – sowohl für den Spieler als auch für uns Trainer», hatte der Coach schon am Mittwoch über Akanji gesagt. Der 27-Jährige sucht eine neue Herausforderung, am liebsten wohl in England. Doch das passende Angebot ist noch immer nicht gekommen und der Schweizer hat beim BVB einen gültigen Vertrag bis im Sommer 2023.
Akanjis Nichtberücksichtigung in den Spielen sei rein pragmatischer Natur, meint Terzic: «Die Zeit in der Vorbereitung war diesmal sehr, sehr knapp, wir hatten diese zwei Testspiele, mit denen wir uns auf die Pflichtspiele vorbereiten konnten. Und da war es uns wichtig, dass wir die Jungs einsetzen, die definitiv in der kommenden Saison bei uns sind. Das ist einfach ein sehr professioneller Umgang mit der Situation.»
Akanji braucht Spielpraxis für die WM
Bitter für Akanji. Sollte sich keine Lösung ergeben, wird er wohl bis zum Ende des Transferfensters Ende August nicht spielen dürfen – und danach ist die neue BVB-Innenverteidigung um Niklas Süle und Nico Schlotterbeck vielleicht schon so gut eingespielt, dass es auch dann keinen Platz im Team mehr hat. Zumal mit Mats Hummels ein weiterer prominenter Name um Einsatzminuten im Abwehrzentrum kämpft.
Trotz der unglücklichen Situation verhält sich der Schweizer in Dortmund weiter höchst professionell. «Manuel Akanji hat sich hier nichts zuschulden kommen lassen, sowohl menschlich als auch sportlich. Er gibt weiter Gas», so Terzic. Bleibt – auch im Hinblick auf den WM-Start im November – zu hoffen, dass die Ungewissheit bei Akanji bald beseitigt ist.