Abgesagter «Gender-Tag» Gemeinde Stäfa kritisiert Andreas Glarner aufs Schärfste

SDA, gbi

17.5.2023 - 12:14

«Mehr als bedenklich für einen Nationalrat»: Die Gemeinde Stäfa übt deutliche Kritik am Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner. 
«Mehr als bedenklich für einen Nationalrat»: Die Gemeinde Stäfa übt deutliche Kritik am Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner. 
Keystone

Nachdem der «Gender-Tag» abgesagt werden musste, geht das Stäfner Gemeindepräsidium mit den Anstiftern des Shitstorms hart ins Gericht:  Die Gemeinde kritisiert vor allem den SVP-Nationalrat Andreas Glarner.

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  • Der jährliche «Gender-Tag» an einer Sekundarschule in Stäfa ZH musste dieses Jahr wegen Drohungen abgesagt werden.
  • Die Gemeinde übt in einer Mitteilung nun auf SVP-Nationalrat Andreas Glarner harsche Kritik. Dieser hatte sich im Vorfeld auf Twitter über den Anlass echauffiert und die Einladung geteilt.
  • Glarner gehe es nur um «politische Aufmerksamkeit», kritisiert die Gemeinde Stäfa. Verantwortung übernehme er keine.

«In Stäfa dulden wir unter keinen Umständen, dass unsere Behördenmitglieder und Mitarbeitenden auf diese Weise blossgestellt, herabgewürdigt und bedroht werden», hält die Gemeinde in einer sehr deutlich formulierten Mitteilung vom Mittwoch fest. Die Hetze und Polemik sei verwerflich.

Kritik übte die Gemeinde Stäfa vor allem an SVP-Nationalrat Andreas Glarner. Mit seiner unqualifizierten Kritik und den Entlassungsforderungen gegenüber gewählten Behördenmitgliedern und der Schulleitung habe sich Glarner als schlechter Demokrat entpuppt. «Mehr als bedenklich für einen Nationalrat.»

Polizei musste intervenieren

Anlass des Wirbels war ein geplanter «Gender-Tag» an einer Schule der Gemeinde. Glarner hatte die Einladung zu dem Anlass auf Twitter gepostet und damit einen Shitstorm losgetreten. Die Polizei riet der Gemeinde wegen der Drohungen schliesslich von der Durchführung des «Gender-Tages» ab.

Am Montag, als der Anlass hätte stattfinden sollen, musste sie dennoch vor Ort intervenieren. Was genau passierte, war bei der Gemeinde nicht zu erfahren. Die Büros sind wegen Auffahrt bereits ab Mittwochmittag geschlossen.

Glarner gehe es nur darum, ein Thema für den Wahlkampf auszuschlachten und um seine «masslose Gier nach politischer Aufmerksamkeit», kritisiert die Gemeinde nun in ihrem Schreiben. Verantwortung für das, was er auslöse, übernehme er keine.

An der Sekundarschule Stäfa werden seit zehn Jahren «Gender-Tage» zu Themen wie Geschlechterrollen, Gleichstellung und Sexualität durchgeführt.

Sternchen und Transgender-Logo

Der abgesagte «Gender-Tag» von Stäfa sorgte am Montag bereits für Streit im Zürcher Kantonsrat. Linke Parteien forderten von der SVP vergeblich eine Entschuldigung. Diese sieht das Problem bei der Schule Stäfa, welche die Einladung schlecht gestaltet habe.

Den Anlass «Gender-Tag» zu nennen und auf die Einladung Sternchen und ein Transgender-Logo zu drucken, sei falsch gewesen. Da hätten die Verantwortlichen Fehler gemacht, sagte die SVP-Sprecherin. Es sei nicht erstaunlich, wenn Eltern so den Eindruck erhalten hätten, dass ihre Kinder «mit der Transgender-Ideologie konfrontiert» würden.

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