Grosser Rat BS Basler Kunstmuseum erhält 2,55 Millionen Franken zur Budgetstabilisierung

dosp, sda

13.11.2024 - 16:51

Das Kunstmuseum Basel schreibt rote Zahlen. (Archivbild)
Das Kunstmuseum Basel schreibt rote Zahlen. (Archivbild)
Keystone

Das Kunstmuseum Basel erhält einen Nachtragskredit von 2,55 Millionen Franken, um ein unerwartetes Finanzdefizit auszugleichen. Die Unterstützung ist mit der Forderung verbunden, die finanziellen Prozesse zu optimieren und Einnahmen zu steigern.

Der Basler Grosse Rat hat dem Kunstmuseum Basel einen Nachtragskredit in Höhe von 2,55 Millionen Franken bewilligt. Diese finanzielle Unterstützung soll ein unerwartetes Defizit im Budget des Museums ausgleichen, das erst im August entdeckt wurde. Die Finanzkommission und die Regierung hatten die Bewilligung des Kredits beantragt, jedoch mit der Auflage, dass das Museum Sparmassnahmen ergreift und die Einnahmen, insbesondere durch Ticketverkäufe, erhöht. Zudem sollen die Controllingprozesse in Zusammenarbeit mit der Abteilung Kultur des Präsidialdepartements verbessert werden.

Herausforderungen und Massnahmen

Die steigenden Kosten im internationalen Leihverkehr und bei Versicherungen, kombiniert mit einem Rückgang der Drittmittel und geringeren Einnahmen aus dem Ticketverkauf, führten dazu, dass das Museum sein Globalbudget von 20,73 Millionen Franken überschreiten würde. Das Präsidialdepartement hat daher Massnahmen ergriffen, um die finanzielle Lage des Museums zu stabilisieren. Bis April 2024 rechnete das Museum noch mit einem ausgeglichenen Budget. Doch im August musste die neue Direktorin Elena Filipovic dem Präsidialdepartement eine voraussichtliche Budgetüberschreitung von 2,55 Millionen Franken melden. Im Gegensatz zu 2023, als ein Defizit durch Rücklagen ausgeglichen werden konnte, ist dies nun nicht mehr möglich.

Kontroverse im Rat

Der Nachtragskredit wurde im Rat mit nur einer Gegenstimme, jedoch mit hörbarem Unmut, genehmigt. Kritische Stimmen, wie die des SVP-Präsidenten Pascal Messerli, bezeichneten die Situation als wiederholtes finanzielles Debakel bei den staatlichen Museen. Auch andere bürgerliche Fraktionen äusserten ihren Unmut. GAB-Sprecherin Patrizia Bernasconi warnte davor, das Kunstmuseum langfristig in eine finanzielle Abwärtsspirale zu führen. SP-Sprecherin Jessica Brandenburger betonte die Unsicherheiten bei der Akquisition von Drittmitteln und riet davon ab, die Verantwortlichen zu verurteilen.

Zukunftspläne des Museums

In einem Mediencommuniqué bedankte sich das Kunstmuseum Basel für die Unterstützung und die damit verbundene Wertschätzung. Die Museumsleitung hat sich zum Ziel gesetzt, das Budget 2025 mit erhöhter Kostensensibilität und zusätzlichen Massnahmen zur Einnahmensteigerung einzuhalten. Trotz einer möglichen Erhöhung der Ticketpreise soll die Preispolitik des Museums so gestaltet werden, dass auch Menschen mit geringem Einkommen Zugang zum Programm haben. Es wird weiterhin kostenlose Tage geben, und das Angebot für Schulklassen, Kinder und Jugendliche bleibt bestehen.

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