Wetter-PrognoseZürich drohen in Zukunft bis zu 57 Hitzetage
SDA
8.11.2024 - 18:55
EU-Klimadienst: 2024 wohl wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnung
Ein Hauch von Weiss liegt auf dem Mount Fuji – sehr zur Freude von Anwohnern und Touristen, die am Donnerstag die zarte Schneedecke auf Japans berühmtestem Berg fotografierten. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 130 Jahren ist auf dem 3.776 Meter hohen Vulkan so spät im Jahr der erste Schnee gefallen. Mamoru Matsumoto, Meteorologe Japanischer Wetterdienst «Es gibt einen allgemeinen Trend, dass der erste Schneefall auf dem Berg Fuji immer später erfolgt. Die Ursache dafür ist noch nicht eindeutig geklärt, aber ein Grund, den wir anführen können, ist, dass die Temperatur um den Gipfel des Berges Fuji herum in diesem Herbst hoch ist.» Eine Beobachtung die auch viele andere weltweit in diesem Jahr gemacht haben.
08.11.2024
Im deutschsprachigen Raum wird die Zahl der Hitzetage zunehmen. Die Frage ist bloss, wie sehr: Statt 8 bis 9 solcher Tage wie bisher könnte es im Jahr 2100 27 bis 57 geben.
Keystone-SDA
08.11.2024, 18:55
SDA
Keine Zeit? blue News fasst für sich zusammen
Die Durchschnittstemperaturen im deutschsprachigen Raum werden bis zum Jahr 2100 um 1,5 bis 4,5 Grad Celsius steigen, wenn das Klima sich weiter so erwärmt.
Das wären 4,0 bis 7,5 Grad mehr als in vorindustrieller Zeit.
In Zürich könnte die Zahl der Hitzetage von 8 bis 9 auf 27 bis 57 steigen, so Meteoschweiz.
In Deutschland könnte die Zahl von 7 auf über 40 steigen, in Österreich sogar auf 60 bis 100.
Die Durchschnittstemperaturen im deutschsprachigen Raum würden Modellsimulationen zufolge bei einem ungebremsten globalen CO2-Ausstoss bis zum Ende des Jahrhunderts um weitere 1,5 bis 4,5 Grad Celsius steigen. Dies würde unter anderem zu einer drastischen Zunahme von Hitzetagen führen.
Das geht aus einem heute vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) und den nationalen Wetterdiensten der Schweiz und Österreichs gemeinsam veröffentlichten aktuellen Überblickspapier hervor.
Demnach würde die Durchschnittstemperatur in einem solchen Szenario in diesen drei Ländern bis 2100 um 4,0 bis 7,5 Grad über dem Wert vorindustrieller Zeit liegen.
Welchen Einfluss hat Trump?
«Damit wären massive Auswirkungen verbunden – unter anderem eine weitere Zunahme der Hitzebelastung, noch weniger Schnee in tiefen Lagen und mehr sowie intensivere Ereignisse mit Starkregen», heisst es in dem Papier der drei Wetterdienste. Mit diesem wollen sie vor der Uno-Klimakonferenz (COP29) für mehr Klimaschutz werben.
Die COP29 beginnt am Montag, den 11. November unter schwierigen Vorzeichen in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku – unter anderem wegen der Wahl des als Leugner des Klimawandels bekannten Donald Trump zum neuen US-Präsidenten.
Bei «konsequentem globalen Klimaschutz» könnten sich die Klimaerwärmung den Modellsimulationen nach im deutschsprachigen Raum dagegen knapp über dem aktuell bereits erreichten Niveau einpendeln, heisst es.
Bis zu 57 Hitzetage in Zürich
Sollte der globale Ausstoss von Treibhausgasen ungebremst weitergehen, würde dies den Simulationen zufolge unter anderem zu einer Vervielfachung von Hitzetagen mit Temperaturen von mindestens 30 Grad führen.
Laut dem Meteoschweiz ist am Messstandort Zürich zu erwarten, dass bis Ende des Jahrhunderts die durchschnittliche Anzahl Hitzetage ohne Klimaschutz von derzeit 8 bis 9 auf 27 bis 57 Hitzetage pro Jahr ansteigt.
In Österreich würde die Zahl der extrem heissen Tage in tieferen Lagen in einem solchen Szenario laut Wetterdiensten dann sogar bei 60 bis 100 und damit in einem «derzeit noch völlig unvorstellbaren Bereich» liegen, wie die Wetterdienste erklärten.
In Deutschland seien es derzeit sieben Hitzetage, erwartet würden über 40.
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