WeggespültKlimawandel radiert fast jeden zweiten Strand aus
uri
8.3.2020
In gar nicht so ferner Zukunft könnten Strandferien vielerorts der Vergangenheit angehören: Durch den Klimawandel dürften bis zum Ende des Jahrhunderts fast die Hälfte alle Strände verschwinden.
Über ein Drittel der Küstenlinien weltweit machen feine Sandstrände aus. Sie sind nicht nur willkommene Touristendestinationen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern erfüllen als Pufferzonen zwischen Meer und Land auch wichtige ökologische Funktionen.
Die beliebten Erholungsgebiete geraten durch den Klimawandel allerdings stark unter Druck, wie Forscher diese Woche im Fachmagazin «Nature Climate Change» schreiben.
Der Klimawandel geht auch den Stränden mächtig an die Substanz. Laut der Studie werden bis zum Ende des Jahrhunderts 50 Prozent von ihnen verschwunden sein. Schon in 30 Jahren seien laut der Prognose zwischen 14 und 15 Prozent der Küstenlinien nicht mehr wiederzuerkennen.
Durch Erosionsvorgänge werden viele Strände bereits jetzt immer kleiner. Wie die Forscher der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und verschiedener Universitäten aus Spanien, Portugal und den Niederlanden herausgefunden haben, kommt mit dem Klimawandel – und dessen Folgen wie ansteigende Meeresspiegel und schwere Stürme – eine noch viel grössere Bedrohung auf die Küstenlinien zu.
Australien verliert mindestens 11'500 Kilometer Strand
Durch die Auswertung von Satellitendaten aus den Jahren zwischen 1984 und 2015 simulierten die Wissenschaftler zwei Szenarien für Küsten: In einer wurde eine ungebremste Erderwärmung (RCP8.5) bis 2100 angenommen, in der anderen wurde diese wenigstens durch «begrenzte Klimaschutzmassnahmen» (RCP4.5 ) abgemildert.
Das Reiseportal TripAdvisor hat die schönsten Strände des letzten Jahres gekürt. Die Top Five beginnen mit dem Grace Bay Beach auf den Turks- und Caicoinseln. Die Insel im britischen Überseegebiet der Karibik gilt als Tor zu insgesamt 40 tiefliegenden Koralleninseln. Der traumhafte Strand begeistert mit glasklarem Wasser, Sauberkeit und unendlicher Weite.
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Schafft dieses Jahr den Sprung in die Top Five: La Concha (zu deutsch: die Muschel). Der Stadtstrand von San Sebastián im spanischen Baskenland landet auf dem vierten Platz.
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Vor der Küste Venezuelas liegt eine Perle der Südkaribik. Eagle Beach mit seinen charakteristischen Divi-Divi-Bäumen landet auf Platz drei.
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Der Varadero Beach auf Kuba begeistert mit seiner Weitläufigkeit und dem flachen, klaren Meer. Reisende lieben aber nicht nur die Strandidylle, sondern wählen den Strand auch aufgrund seines pulsierenden Nachtlebens auf den zweiten Platz.
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Unumstrittener Favorit und damit Nummer eins, ist die Baia de Sancho in Brasilien. Der wohl schönste Strand der Welt liegt verborgen in einer Bucht auf der brasilianischen Insel Fernando de Noronha.
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Unter den 25 schönsten Strandabschnitten finden sich auch einige europäische Perlen. Die Spiaggia dei Conigli (Kaninchenstrand), auf Lampedusa, verspricht mit ihrem türkisen Wasser Karibik-Feeling pur. Rang sieben für die idyllische Bucht im Mittelmeer.
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Die Praia de Falesia bei Olhos de Agua landet auf dem elften Platz. Der Steilküstenstrand an der portugiesischen Algarve liefert Besuchern ein beeindruckendes Naturschauspiel.
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Wie im Bilderbuch – Rang 13 geht an die Playa de ses Illetes, auf der Baleareninsel Formentera geniessen Sonnenanbeter das ganze Jahr über Strandfeeling pur.
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Die türkisfarbene Lagune von Balos liegt im Nordwesten der Insel Kreta. Als «Paradies auf Erden» beschreibt die Tripadvisor-Community den griechischen Küstenabschnitt und wählt das Idyll auf den 11. Platz.
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Als einziger Küstenstreifen in nördlichen Gefilden landet der Strand von Bournemouth auf Rang 20. Der breite, gepflegte Strandabschnitt mit seinem lebhaften Pier erfreut sich besonders in den Sommermonaten grosser Beliebtheit.
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1500 Meter lang und 500 Meter breit: Platz 21 geht an die Bucht von Elafonissi an der Südspitze Kretas. Der Strand fällt besonders durch seinen pink schimmernden Sand ins Auge. Winzige Muscheltiere sorgen für diese aussergewöhnliche Färbung.
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Platz 22 geht gleich nochmal nach Griechenland. Der Fig Tree Beach auf Zypern verdankt seinen Namen einem einzelnen Feigenbaum, der seit dem 17. Jahrhundert hier einsam wächst.
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Das auch im Norden wunderschöne Strände liegen, beweisen die Top Five aus unserem Nachbarland Deutschland. Das Ostseebad Kühlungsborn in Mecklenburg-Vorpommern verspricht Stille und Erholung pur und rühmt sich damit, im Winter erst seine wahre Schönheit zu offenbahren.
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Das Seebad Heringsdorf auf der beliebten Ferieninsel Usedom landet auf Platz vier. Insgesamt 42 Kilometer feinster Sandstrand laden Reisende zum Verweilen ein.
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Der dritte Platz geht an St. Peter Ording. Das Nordseebad verfügt über eine eigene Schwefelquelle, und darf sich daher mit der Bezeichnung Nordseeheilbad rühmen. Die endlosen Dünen, traditionelle Reetdachhäuser und idyllische Strandkörbe bilden eine atemberaubende Urlaubskulisse.
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Der Ellenbogen ist der nördlichste Teil der Ferieninsel Sylt und zugleich die nördlichste Stelle Deutschlands. Die Südseite des Ostellenbogens ist ein Paradies für Wind- und Kitesurfer, und landet bei der Tripadvisor-Community auf Platz zwei.
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Der beliebteste Strand in Deutschland liegt auf der nordfriesischen Insel Amrum. Das Wattenmeer, die Seevögel, die frische Brise und das Toben der Gezeiten haben eine einzigartige Landschaft geformt, die in ihrer Schönheit kaum zu übertreffen ist.
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Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend, wie das Team um den Küstenozeanografen Michail Vousdoukas festhält. Die Analysen zeigten «einen allgemeinen Erosionstrend, der mit der Zeit und der Intensität der Treibhausgasemissionen zunimmt». Hauptsächlich verantwortlich sei dafür der Meeresspiegelanstieg.
Besonders betroffen vom Verlust von Stränden ist gemäss der Simulation Australien. Das Land verliere bei ungebremster Klimaerwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts rund 15'000 Kilometer an Sandstränden. Auch mit «begrenzten Klimaschutzmassnahmen» werde das Land noch immer 11'500 Kilometer Sandstrand verlieren. Das entspreche etwa 50 Prozent der Strände an der Küste des Kontinents, so die Forscher.
Klimaschutz als beste Massnahme
Am meisten seiner Strände einbüssen – nämlich über 60 Prozent –, würden Länder wie die Demokratische Republik Kongo, Gambia, Jersey, Guinea und Pakistan, während Kanada, Chile, Mexiko, China und die USA noch hohe Verluste zu verzeichnen hätten. Im schlimmsten Falle könnten das für die USA etwa 5'500 Kilometer bis zum Jahr 2100 bedeuten.
Da viele der Strände in dicht besiedelten Gebieten liegen, bedeute ihr Schrumpfen ein geringerer Schutz vor Fluten und Stürmen für die dort lebenden Menschen, so die Forscher. Zudem seien grosse Einbussen beim Tourismus zu erwarten, was vor allem für wirtschaftlich schwache Länder ein Problem sei.
Um der Entwicklung etwas entgegenzusetzen, empfehlen die Autoren eine Reduzierung der Erosion durch intelligente Küstenplanung, wie sie etwa in den Niederlanden betrieben werde. Allerdings sei der beste Massnahme der Klimaschutz: Bereits «eine moderate Reduzierung von Klimagasen könnte den errechneten Rückgang der Küstenlinie bis 2050 um 17 Prozent reduzieren, bis zum Ende des Jahrhunderts sogar um 40 Prozent», schreiben die Wissenschaftler.
Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
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Klein, aber oho: Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11'050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das, obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
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Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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