Sternschnuppen im DezemberDie Geminiden sind da – doch der Vollmond kommt in die Quere
SDA
11.12.2024 - 10:00
Mit der Adventszeit kommt die Sternschuppenzeit: Ab Ende Woche ist der alljährliche Meteorstrom der Geminiden zu beobachten. Aber dieses Jahr wird das Spektakel am Himmel durch den Vollmond beeinträchtigt.
SDA / Redaktion blue News
11.12.2024, 10:00
11.12.2024, 10:06
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Wann sind die Geminiden am Nachthimmel?
Den Höhepunkt der Sternschnuppen gibt es in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember, wie Marc Eichenberger, Präsident der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte. Die Geminiden seien aber im gesamten Zeitraum vom 6. bis 16. Dezember am Himmel zu sehen.
Wie viele Sternschnuppen sind zu Beobachten?
Die maximale Anzahl von Sternschnuppen pro Stunde liege bei rund 150. Dies sei aber ein theoretischer Wert, so Eichenberger. Das Licht von Strassenlaternen oder sonstige künstliche Beleuchtung beeinträchtige die Sicht.
Zudem ist am 15. Dezember Vollmond, was die Anzahl an sichtbaren Geminiden nochmals einschränke. Der Mond geht am Freitag, dem 13. Dezember, in der beginnenden Abenddämmerung auf und gegen Samstagmorgen wieder unter, wie Meteorologe Klaus Marquardt in einem Blogartikel auf dem Portal «Meteonews» am Mittwoch schrieb. Er erleuchte den Himmel also praktisch die ganze Nacht.
In der Folge seien nur sehr helle Geminiden sichtbar und die Anzahl der tatsächlich beobachtbaren Sternschnuppen reduziere sich enorm. Laut Eichenberger werden wohl nur fünf bis zehn Meteore pro Stunde am Schweizer Himmel zu sehen sein.
So siehst du die Geminiden am besten
Die Geminiden lassen sich am besten in der Nacht und in der Morgendämmerung beobachten und sind aufgrund eines fast 24-stündigen breiten Maximums auf der ganzen Welt sichtbar.
Um die Schnuppen möglichst gut zu sehen, empfiehlt Eichenberger, gegen 21 oder 22 Uhr mit den Beobachtungen zu beginnen. Vom Ort her würden sich die Berge eher eignen, da sie in der Tendenz einen dunkleren Nachthimmel böten. Ein «dunkles Plätzchen im Mittelland» sei aber auch geeignet. Vor dem Losfahren in eine dunklere Gegend aber unbedingt nochmals den Wetterreport kontrollieren.
Tipps zur Beobachtung
Plätzchen im Dunken suchen – am besten weit weg von Stadt- und Strassenbeleuchtung.
Zur Vorbereitung an die winterlichen Temperaturen einen Schlafsack, Decke. Thermoskanne mit Kaffe oder Tee und eine Sitzgelegenheit mitnehmen.
Möglichst flach auf den Rücken legen, mit den Füssen Richtung Süden und nach oben schauen. So behälts du möglichst viel vom Nachthimmel im Auge.
Um die Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, ist es empfehlenswert das Smartphone für einmal in der Tasche zu lassen.
Und schliesslich: Genügend zeit einplanen: Sternschnuppenbeobachtung erfordert immer ein wenig Geduld.
Die Geminiden entstammen einer Staubwolke, die unsere Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Diese stammt vermutlich vom Kleinplaneten Phaethon, der möglicherweise zerbrochen ist und Trümmerteile in seiner Bahn hinterlassen hat. Diese treten nun als Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchterscheinungen erzeugen. Es sind helle und schnelle Meteore, die in der Regel eine gelbe Farbe haben.
Sternschnuppen-Agenda
Immer wieder sind am Nachthimmel wunderschöne Sternschnuppen zu beobachten.
Quadrantiden: 3.-4. Januar, ca. 110 S/S* Lyriden: 21.-22. April, ca. 18 S/S Eta Aquariiden: 5.-6. Mai, ca. 50 S/S Perseiden: 12.-13. August, ca. 110 S/S Orioniden: 21.-22. Oktober, ca. 20 S/S Leoniden: 17.-18. November, ca. 15 S/S Geminiden: 13.-14. Dezember: ca. 140 S/S Ursiden: 22.-23. Dezember, ca. 10 S/S (*Sternschnuppen pro Stunde)
Der Sternschnuppen-Schauer erreicht jedes Jahr Mitte Dezember seinen Höhepunkt und gehört zu den schönsten Himmelsereignissen. Laut NASA war dem aber nicht immer so: Erstmals traten die Geminiden Mitte des 18. Jahrhundert auf und waren mit nur knall 10 bis 20 Meteoren pro Stunde nicht sonderlich bemerkenswert. Erst über die Zeit hinweg haben sie sich zum jetzt sehenswerten Sternschnuppen-Spektakel entwickelt.