Kanton ZugRömisch-keltischer Münzschatz in Wald entdeckt
SDA/tjb
25.2.2021 - 17:55
Galeeren, Gottheiten und ein Krokodil: In der Nähe von Zug haben Archäologen einen bedeutenden Münzschatz mit verschiedenen Prägungen gefunden. Die 23 Geldstücke sind über 2000 Jahre alt.
Archäologen haben in einem abgelegenen Waldstück zwischen Zug und Walchwil einen einzigartigen Münzschatz ausgegraben. Er besteht aus 20 Silber- und drei Bronzemünzen aus keltischer und römischer Zeit.
Ein Blick auf das Inventar der bisher in der Schweiz gefundenen Münzen zeigt: Das nun aufgefundene Ensemble ist aufgrund seiner Zusammensetzung wissenschaftlich äusserst bedeutend, wie die Zuger Behörden mitteilen.
Bei dem Fund könnte es sich um den Inhalt einer vor rund 2000 Jahren verlorenen Börse handeln, heisst es weiter. Das aufgefundene Geld stammt aus dem 2. und 1. Jahrhundert vor Christus. In der Schweiz sei bislang nur ein einziger weiterer Mischfund von keltischen Silbermünzen und republikanischen Denaren gemacht worden.
Der Fund stosse nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen auf grosses Interesse, sondern dürfte wegen der vielfältigen Motive auf den Münzen auch das breite Publikum faszinieren, wird Stefan Hochuli, Leiter des kantonalen Amts für Denkmalpflege und Archäologie, zitiert.
Römische Münzen dienten nicht nur als Zahlungsmittel, sondern waren auch ein beliebtes Massenmedium zur Kommunikation zwischen den Regierenden und der Bevölkerung im weitläufigen Reich sowie den teilweise fernab des italienischen Kernlands im Einsatz stehenden Legionen.
So sind im Fund aus dem Kanton Zug neben Bildnissen von Gottheiten auch eine Galeere, ein Legionsadler oder ein an eine Palme angekettetes Krokodil zu erkennen, das für die Unterwerfung Ägyptens steht. Laut Hochuli konnte die römische Führungselite in den Münzbildern ihre politischen und religiösen Anschauungen und militärische Erfolge vermitteln oder sich selbst darstellen. Eine Art «Instagram der Antike».