Universum geht vorher unter Nein, Affen werden niemals Shakespeares Werk tippen

Hannah Ritchie, BBC News

10.11.2024 - 22:16

Ein Schimpanse beim traditionellen Zoo-Apero. Wenn alle 200'000 lebenden Exemplare ihr ganzes Leben lang auf Tastaturen herumhämmern würden, läge die Wahrscheinlichkeit, dass einer davon das Wort «Bananas» korrekt tippen würde bei 5 Prozent. (Archiv)
Ein Schimpanse beim traditionellen Zoo-Apero. Wenn alle 200'000 lebenden Exemplare ihr ganzes Leben lang auf Tastaturen herumhämmern würden, läge die Wahrscheinlichkeit, dass einer davon das Wort «Bananas» korrekt tippen würde bei 5 Prozent. (Archiv)
KEYSTONE/Eddy Risch

Ein Gedankenexperiment besagt, dass ein Affe, der unendlich lang auf einer Tastatur umhertippt, irgendwann Shakespeares Gesamtwerk geschrieben haben wird. Stimmt nicht, sagen zwei Mathematiker jetzt.

Hannah Ritchie, BBC News

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das «unendliche Affen-Theorem» besagt, dass ein Affe, der unendlich lang auf einer Tastatur herumtippt, irgendwann Shakespeares Gesamtwerk geschrieben haben wird.
  • Zwei australische Mathematiker argumentieren in einer neuen Studie, dies werde nicht geschehen.
  • Ihre Herleitung hat mit so grossen Zahlen zu tun, dass diese keinen Namen haben.

Zwei Mathematiker aus Australien haben ein altes Sprichwort in Frage gestellt, das besagt, dass ein Affe, der unendlich lange auf einer Schreibmaschine tippt, irgendwann die vollständigen Werke von William Shakespeare verfassen würde. Wohlgemerkt: Ohne dass dieser Affe eine Vorstellung davon haben würde, was er da getippt hat. 

Dieses als «unendliches Affen-Theorem» bekannte Gedankenexperiment wird seit langem verwendet, um die Prinzipien von Wahrscheinlichkeit und Zufälligkeit zu veranschaulichen. Etwas ausführlicher beschrieben: wenn ein Affe genügend viele Tasten drückt, ist es wahrscheinlich, dass er irgendwann exakt den Wortlaut sämtlicher publizierter Texte Sheakespeares getippt haben wird.

Eine neue Studie der in Sydney forschenden Mathematiker Stephen Woodcock und Jay Falletta hat jedoch ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit zu klein ist, um dieses Ergebnis je hervorzubringen, wie BBC berichtet. Dies, weil die Zeit, die ein tippender Affe benötigen würde, um Shakespeares Stücke, Sonette und Gedichte zu reproduzieren, länger wäre als die erwartete Lebensdauer unseres Universums. Die Forscher kommen zum Schluss, dass das Theorem zwar mathematisch korrekt, aber «irreführend» sei.

Die Studie ist von Fachkollegen begutachtet und für korrekt befunden worden.

Nur schon Bananas zu tippen könnte Milliarden Jahre dauern

Das Forscherduo hat auch die Tipp-Kapazität eines einzelnen Affen unter die Lupe genommen. Quasi um dem Theorem noch eine Chance zu geben, haben sie die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass sämtliche Schimpansen ihr ganzes Leben lang Buchstaben tippen würden. Es gibt aktuell rund 200'000 lebende Exemplare.

Doch selbst dann, so die Ergebnisse, wenn jeder lebende Schimpanse bis ans Ende des Universums pro Sekunde eine Taste drücken würde, wären sie nicht in der Lage, die Werke Shakespeares zu tippen – es ist nicht ausgeschlossen, dass das geschehen würde, die Wahrscheinlichkeit ist aber verschwindend klein. 

Immerhin liegt die Chance, dass einer dieser 200'000 Affen das Wort Bananas korrekt tippen würde bei 5 Prozent. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schimpanse einen zufälligen Satz wie «Ich Schimpanse, also bin ich» konstruiert, liegt bei 1 zu 10 Millionen Milliarden Milliarden, so die Forschung. Das ist eine Eins mit 25 Nullen.

Ende des Universums: Eine Zahl mit 1000 Nullen

Die Studienautoren folgern in ihrer Studie: «Es ist nicht plausibel, dass selbst mit verbesserten Tippgeschwindigkeiten oder einer Zunahme der Schimpansenpopulationen Affenarbeit jemals ein brauchbares Mittel zur Entwicklung nicht-trivialer schriftlicher Werke sein wird.»

Nun fragt sich noch, wann das Universum aufhört zu existieren, bzw. welche Hypothese hierzu die Mathematiker ihren Berechnungen zugrunde gelegt haben. Sie stützen sich auf die Wärmetod-Theorie. Diese besagt. dass sich das Universum soweit ausgedehnt und gleichzeitig abgekühlt hat, bis alles darin zerfällt und verschwindet. Dies ist Berechnungen zufolge in rund 11000 Jahren der Fall. Für diese Zahl gibt es keinen Begriff, es ist eine Eins mit 1000 Nullen. 

Ausgeschrieben: 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000

Solange würden also 200'000 Affen Tasten drücken und hätten nicht einmal den Hamlet geschrieben. «Diese Erkenntnis platziert das Theorem unter anderen Wahrscheinlichkeitsrätseln und Paradoxien... bei denen die Verwendung der Idee unendlicher Ressourcen Ergebnisse liefert, die nicht mit dem übereinstimmen, was wir erhalten, wenn wir die Einschränkungen unseres Universums berücksichtigen», sagt Mathematik-Professor Woodcock in einer Erklärung zu der Arbeit.

Dieser Artikel wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Sämtliche von KI übernommene Inhalte werden durch die Redaktion verifiziert.