Einfach erklärtDie wichtigsten Corona-Tests im Vergleich
Von Andreas Fischer
5.3.2021
Sie sind eine wichtige Voraussetzung, um die Pandemie einzudämmen: Der Bundesrat ruft die Bevölkerung regelmässig zu Corona-Tests auf. Dabei kommen verschiedene Testtypen zum Einsatz. Ein Überblick.
Von Andreas Fischer
05.03.2021, 15:49
05.03.2021, 16:48
Andreas Fischer
Damit die Schweiz nach den geplanten Öffnungsschritten locker bleiben kann und Corona-Ausbrüche frühzeitig erkannt werden, weitet der Bundesrat die Teststrategie rigoros aus. Künftig sollen alle Tests kostenlos sein – auch für Personen ohne Symptome. Dabei kommen nicht nur die bisher hauptsächlich durchgeführten PCR-Tests zum Einsatz, sondern auch verschiedene Schnelltests.
Doch was hat es mit PCR-Test, Antigen-Test, Speicheltest, Schnelltest und Selbsttest auf sich? Ein Überblick über die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgesehenen Testtypen, ihre Besonderheiten und Anwendungsgebiete.
Grundsätzlich gilt: Das Coronavirus lässt sich mit verschiedenen Testverfahren nachweisen. Die Analyse kann in einem Labor erfolgen oder mittels Testkit auch vor Ort. Möglich sind – unangenehme – Abstriche im Nasen-Rachen-Raum, es reicht aber bei einigen Methoden auch ein Abstrich im vorderen Nasenraum. Auch Speicheltests sind möglich.
PCR-Test: Nasen-Rachen-Raum
Beim bekanntesten Test wird ein Abstrich im hinteren Rachenraum genommen. Dieser Abstrich erfolgt zwingend durch eine medizinische Fachperson. Die Probe wird im Labor analysiert.
PCR-Tests mit einem Abstrich aus dem Nasen-Rachen-Raum sind am zuverlässigsten, weil sie schon kleinste Virenmengen nachweisen und schon vor dem Höhepunkt einer Infektion anschlagen. Sie werden bei Personen mit Symptomen, Risikopersonen und bei positiven Schnell- und Selbsttests durchgeführt. Bei einem positiven Ergebnis muss die Testperson in Isolation.
PCR-Test: Speichel
PCR-Speicheltests werden ebenfalls im Labor analysiert. Sie sind aufgrund des Analysematerials nicht ganz so zuverlässig wie die Abstrichtests, ihre Verlässlichkeit wird vom BAG aber als «hoch» eingestuft.
Grosser Vorteil: Für die Entnahme des Speichels ist keine Fachperson erforderlich. Man spuckt einfach in ein Röhrchen oder einen Becher. Diese Methode ist dort vorgesehen, wo regelmässig getestet wird: in Schulen, in Unternehmen, in Altersheimen.
Eine Besonderheit sind sogenannte gepoolte Speichel-Proben: Dabei werden zum Beispiel die Speichelproben aller Kinder einer Klasse in einen Behältnis gesammelt und gemeinsam analysiert. Werden in der Sammelprobe Coronaviren nachgewiesen, folgen Einzeltests.
Bei einem positiven Ergebnis muss die Testperson in Isolation, und es wird ein weiterer PCR-Test mit Rachenabstrich vorgenommen.
Antigen-Schnelltest: Nasen-Rachen-Raum
Antigen-Tests funktionieren nach einer anderen Analysemethode als PCR-Tests. Abstriche im Nasen-Rachen-Raum werden von medizinischen Fachpersonen vorgenommen und in einem Labor untersucht. Die Verlässlichkeit dieser Methode gilt als «hoch».
Die Tests sollen bei Symptomen und im Umfeld besonders gefährdeter Personen (etwa in Altersheimen) angewendet werden. Bedarfstestungen sind auch in Apotheken vorgesehen.
Bei einem positiven Ergebnis muss die Testperson in Isolation, und es wird ein PCR-Test mit Rachenabstrich zur Validierung vorgenommen.
Antigen-Schnelltest: Nase
Hier wird der Abstrich im vorderen Nasenbereich genommen, und zwar von einer medizinischen Fachperson. Das kann zum Beispiel in einer Apotheke sein. Die Auswertung erfolgt vor Ort, das Ergebnis liegt in wenigen Minuten vor.
Verlässlich sind diese Antigen-Schnelltests allerdings nur, wenn Symptome vorliegen. Bei einer beginnenden Infektion ist die Verlässlichkeit voraussichtlich niedriger. Man müsste also häufig und regelmässig testen, um sicher zu sein. Das BAG plant diese Methode für repetitive Tests ein, sobald ausreichend validierte Produkte vorliegen. Bislang ist nur ein Test zugelassen.
Bei einem positiven Ergebnis muss die Testperson in Isolation, und es wird ein PCR-Test mit Rachenabstrich zur Validierung vorgenommen.
Selbsttest: Nase
Selbsttests kann jeder – wie der Name schon sagt – selbst anwenden, zum Beispiel zu Hause. Mit einem kleinen Teststäbchen wird im vorderen Nasenbereich eine Probe entnommen. Diese wird dann mit einer Pufferlösung vermischt und auf einen Teststreifen gegeben. Das Ergebnis liegt in wenigen Minuten vor.
Auch dieser Antigen-Schnelltest schlägt vor allem dann an, wenn eine Person hochinfektiös ist. Auch hier muss häufig und regelmässig getestet werden. Bislang sind in der Schweiz allerdings noch keine Selbsttests zugelassen. Das soll sich in den nächsten Wochen aber ändern.
Bei einem positiven Ergebnis muss die Testperson in Isolation, und es wird ein PCR-Test mit Rachenabstrich zur Validierung vorgenommen.