Braune Laune der Natur Der Kakao-Look macht diesen Panda ziemlich einzigartig

dpa

4.3.2024 - 21:00

Qizai ist der einzige derzeit in Gefangenschaft lebende Grosse Panda mit braun-weisser statt mit schwarz-weisser Färbung. Das Tier stammt aus dem Naturschutzgebiet Foping in der Provinz Shaanxi.
Qizai ist der einzige derzeit in Gefangenschaft lebende Grosse Panda mit braun-weisser statt mit schwarz-weisser Färbung. Das Tier stammt aus dem Naturschutzgebiet Foping in der Provinz Shaanxi.
Wenliang Zhou/Eurekalert/dpa

Wer zum ersten Mal das Foto eines braun gefleckten Pandas sieht, könnte es für ein Fake-Bild halten. Doch solche Tiere gibt es wirklich – und Forscher wissen inzwischen, warum.

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  • Weltweit gibt es nur eine Handvoll Grosser Pandas, deren Fell braun-weiss statt schwarz-weiss ist.
  • Einem Forscherteam ist es gelungen, die Ursache für die seltene Farbgebung zu entschlüsseln.
  • Nun sollen die Tiere gezielt gezüchtet werden.

Der Grosse Panda (Ailuropoda melanoleuca) mit seinem unverwechselbaren schwarz-weissen Fell ist eine Ikone. Aber wohl kaum jemand weiss: Es gibt auch Kakao-Pandas, also Tiere mit hellbraunen statt der üblicherweise schwarz gefärbten Fellteilen.

Im Jahr 1985 wurde erstmals ein weiblicher Panda mit braun-weissem Fell in den chinesischen Qinling-Bergen entdeckt, wie das Forschungsteam um Fuwen Wei von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften mitteilt.

In der vergangenen vier Jahrzehnten sei nur etwa eine Handvoll weiterer Kakao-Pandas in dieser Region gefunden worden. In anderen Gebieten Chinas kommen sie demnach nicht vor.

Verändertes Gen ist verantwortlich

Sie sind so selten, dass sie zweifelsohne als nationale Schätze zu betrachten seien, erklären chinesische Wissenschaftler. Derzeit gebe es nur einen einzigen in Gefangenschaft lebenden braunen Panda, Qizai genannt. Ziel ist es nun, die Tiere mit der seltenen Färbung gezielt zu züchten.

Die Wissenschaftler analysierten anhand von Proben 225 normal gefärbter und zwei brauner Pandas, worauf die ungewöhnliche Färbung zurückgeht. Sie fanden heraus: Wahrscheinlich ist ein einzelnes verändertes Gen – Bace2 genannt – für den hellbraunen Look verantwortlich.

Wurde die Mutation mittels der Genschere Crispr bei schwarzen Mäusen eingebracht, veränderte sich auch bei ihnen die Fellfärbung zu hellbraun. Das berichtet das Team im Fachjournal «Proceedings» der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften («PNAS»).

Seltene Mutation gibt weitere Rätsel auf

Wahrscheinlich verringere sich durch die Mutation die Zahl und Grösse der sogenannten Melanosomen. Das sind spezialisierte Bestandteile von Zellen, die das Pigment Melanin bilden, speichern und transportieren.

Ob diese Annahme tatsächlich zutrifft, müsse jedoch erst durch Analysen von Proben weiterer braun gefärbter Pandas geklärt werden, gibt das Team zu bedenken. Zu vermuten sei, dass die Mutation bei Pandas so selten sein könnte, weil sie neben der veränderten Farbe noch weitere, schädliche Folgen für die Tiere hat.

Bei Qizai und einem weiteren Tier, Dandan, seien allerdings keine Auswirkungen etwa auf die Grösse oder die Fortpflanzungsfähigkeit festgestellt worden.

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