Tränen in Japan Panda-Fans verabschieden vier plüschige Lieblinge nach China

AP / tchs

21.2.2023

Xiang Xiang wird im Ueno-Zoo in Tokio stark vermisst werden.
Xiang Xiang wird im Ueno-Zoo in Tokio stark vermisst werden.
Bild: KEYSTONE

Viele japanische Zoo-Besucher hätten die schwarz-weissen Riesenbären gerne weiter in heimischen Zoos gesehen. Doch in einem Schutzgebiet in Sichuan haben die Pandas eine Mission: für Nachwuchs sorgen.

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Pandafans in Japan haben ihren Lieblingen Xiang Xiang, Eimei sowie dessen Zwillingstöchtern vor deren Abreise nach China einen tränenreichen Abschied bereitet. Die vier Pandas leben künftig in einem Schutzgebiet in der chinesischen Provinz Sichuan.

Hunderte Menschen warteten am Dienstag vor dem Ueno-Zoo in Tokio auf den Lastwagen, der Xiang Xiang auf dem Weg zum Flughafen langsam an ihnen vorbeifuhr. Viele und wischten sich die Tränen von den Wangen. Andere begaben sich zum Flughafen, um dem Flugzeug mit Xiang Xiang an Bord hinterher zu winken. Zuletzt war die Riesenpanda-Bärin am Sonntag öffentlich im Zoo zu sehen. Dafür waren unter mehr als einer halben Million Interessenten ganze 2600 glückliche Gewinner ausgelost worden.

Tiere bleiben in Chinas Besitz

Zoo-Direktor Yutaka Fukuda sagte, er werde sie vermissen, nachdem er sie seit ihrer Geburt 2017 habe aufwachsen sehen. Er hoffe, sie werde nach ihrer sicheren Ankunft zur Erhaltung der Art beitragen. Xiang Xiang war der erste durch natürliche Befruchtung geborene Panda in dem Zoo und hätte ursprünglich im Dezember 2020 an China übergeben werden sollen. Das verzögerte sich wegen der Corona-Pandemie.

Zahlreiche Menschen standen am Sonntag am Zoo in Tokio an, um Xiang Xiang zu verabschieden.
Zahlreiche Menschen standen am Sonntag am Zoo in Tokio an, um Xiang Xiang zu verabschieden.
Bild: KEYSTONE

China schickt Pandas, die ursprünglich aus dem Südwestens des Landes kommen, als Geste des guten Willens ins Ausland. Die Tiere und ihre Nachkommen bleiben aber im Besitz Chinas.

Die drei weiteren Pandas waren im Zoo Adventure World in der japanischen Küstenstadt Shirahama am Dienstag zum letzten Mal öffentlich zu sehen. Am Mittwoch werden auch sie nach China gebracht. Eimei war 1994 aus China gekommen und zeugte seither 16 Junge, was ihm den Spitznamen «Superpapa» einbrachte. Seine Töchter Ouhin und Touhin ziehen nach Sichuan, um dort Paarungspartner zu finden - in dem japanischen Zoo zeigten sie kein Interesse an männlichen Tieren.

Von Shirahama begibt sich Touhin am Mittwoch auf die Reise nach China.
Von Shirahama begibt sich Touhin am Mittwoch auf die Reise nach China.
Bild: KEYSTONE

Pandas sind stark gefährdet

Pandas pflanzen sich in freier Wildbahn nur selten fort und zählen zu den am stärksten gefährdeten Tierarten weltweit. Schätzungsweise 1800 Pandas leben in Freiheit, weitere 500 in Zoos oder Schutzgebieten.