Flugpionierin Amelia EarhartSie verschwand vor 85 Jahren – und ist noch immer präsent
Von Philipp Dahm
2.7.2022
Sie war die berühmteste Frau der Welt und ein Medien-Star. Dann verschwindet Pilotin Amelia Earhart mit ihrem Navigator am 2. Juli vor 85 Jahren spurlos.
Von Philipp Dahm
02.07.2022, 15:30
03.07.2022, 13:16
Philipp Dahm
Sie war schon zu Lebzeiten ein Star und weltweit ein Begriff. Heute gilt sie als amerikanische Ikone und als weibliche Pionierin, deren Bild auf einer US-Briefmarke verewigt ist.
Ein Preis ist nach ihr benannt, und ihr Tod beschäftigt heute noch die Menschen, von denen einige einiges auf sich nehmen, um ihre letzte Ruhestätte zu finden.
Die Rede ist von Amelia Earhart, der amerikanischen Pilotin, die als erste Frau den Atlantik überquerte – sowohl als Co-Pilotin als auch als Lenkerin eines Flugzeugs. Sie setzte Rekorde, schrieb erfolgreiche Bücher und setzte sich für die Rechte der Frauen ein.
«Würden Sie gern über den Atlantik fliegen?»
Und so sieht es aus, wenn Amelia Earhart am 4. Juni 1931 mit einem Tragschrauber auf einem Flug von US-Küste zu US-Küste einen Tank-Stopp in Rock Springs, Wyoming, macht – die damals 34-Jährige wird offenbar verehrt wie eine Volksheldin.
Wie hat Earhart so einen Aufstieg hingelegt? Ihre Jugend ist nicht unbedingt einfach, doch schon als Mädchen zeigt Amelia einen starken Willen.
Amelia Earhart
Amelia Earhart kommt am 24. Juli 1897 in Atchison, Kansas, zur Welt. Vater Samuel «Edwin» und Mutter Amelia «Amy» bekommen zwei Jahre danach noch Tochter Grace. Ihr Vater arbeitet als Anwalt in Kansas City, weshalb Amelia in der Schulzeit bei den Grosseltern in Atchison bleibt, bis sie elf Jahre alt ist.
Bild: Gemeinfrei
Vater «Edwin» ist gebildet und charmant, verliert sich aber in erfolglosen Erfindungen, kämpft mit seinem Einkommen und greift schliesslich zur Flasche. Andererseits kommt er viel rum, solange er als Anwalt für die Eisenbahnen arbeitet: Amelia erbt von ihren Vater die Lust an Reisen, aber auch die Liebe zum Sport. Das Bild zeigt sie 1932.
Bild: ASSOCIATED PRESS
1908 zügelt Amelia von den Grosseltern zu den Eltern, die sich permanent streiten, nach Des Moins, Iowa. «Edwin» verliert wegen seines Alkoholismus seinen Job und ist ein Jahr arbeitslos. Die Familie zügelt nach Saint Paul, Minnesota und ein Jahr später dann nach Springfield, Missouri. Das Foto ist undatiert.
Bild: KEYSTONE
In Missouri verlässt «Amy» wegen des Alkohols «Edwin» und nimmt die beiden Töchter mit nach Chicago, Illinois. In dieser Zeit verändert sich Amelia: Sie isoliert sich. Im Jahrbuch wird sie als «Das Mädchen in Braun, das alleine geht» beschrieben. «Edwin» bekommt jedoch seine Sucht in den Griff – und die Familie vereint sich wieder in Kansas. Das Foto zeigt Earhart 1937.
Bild: KEYSTONE
Dank einer Erbschaft geniesst Amelia eine gute Schulbildung. Während des Ersten Weltkriegs meldet sie sich freiwillig, um in einem Lazarett in Toronto Soldaten zu pflegen. Und Piloten, die ihr den Flo von Fliegen ins Ohr setzen. Nach dem Krieg beginnt sie jedoch auf der Columbia University Zoologie, Biologie und Chemie zu studieren. Das Foto zeigt sie auf dem Uni-Dach anno 1920.
Bild: Louise De Schweinitz/Gemeinfrei
Amelia wirft das Studium schnell wieder hin und lebt bei ihren Eltern in Los Angeles. Im Dezember 1920 besucht sie mit ihrem Vater dort eine Flug-Show – und ist so angetan, dass sie nur einen Tag später selbst einen Rundflug macht, für den «Edwin» 10 Dollar zahlt: Es ist das Ereignis, in dem Amelia ihre Bestimmung erkennt. Das Foto zeigt sie 1928 in Los Angeles neben einer Merrill CIT-9.
Bild: Commons/Los Angeles Daily News
Weil ihr Vater die 500 Dollar teure Ausbildung nicht zahlen will, arbeitet Amelia, um sich den Flugschein zu verdienen. Und sie sucht sich eine Lehrerin aus: Anita «Neta» Snook, hier auf einem Foto von 1921. Es ist das Jahr, in dem Amelia nach zehn Stunden praktischem Unterricht das erste Mal alleine fliegt. 1923 erhält sie ihre Lizenz, und sie legt sich ...
Bild: Gemeinfrei
... eine Kurzhaar-Frisur zu. Noch im Sommer 1921 kauft sie ihr erstes Flugzeug, eine gebrauchte gelbe Kinner Airster, die sie liebevoll «Kanarienvogel» nennt. Sie perfektioniert in Kalifornien ihre Flugkünste, bis sich ihre Eltern 1924 endgültig trennen und Amelia mit Mutter und Schwester nach Boston, Massachusetts, zügelt.
Bild: KEYSTONE
Amelia Earhart
Amelia Earhart kommt am 24. Juli 1897 in Atchison, Kansas, zur Welt. Vater Samuel «Edwin» und Mutter Amelia «Amy» bekommen zwei Jahre danach noch Tochter Grace. Ihr Vater arbeitet als Anwalt in Kansas City, weshalb Amelia in der Schulzeit bei den Grosseltern in Atchison bleibt, bis sie elf Jahre alt ist.
Bild: Gemeinfrei
Vater «Edwin» ist gebildet und charmant, verliert sich aber in erfolglosen Erfindungen, kämpft mit seinem Einkommen und greift schliesslich zur Flasche. Andererseits kommt er viel rum, solange er als Anwalt für die Eisenbahnen arbeitet: Amelia erbt von ihren Vater die Lust an Reisen, aber auch die Liebe zum Sport. Das Bild zeigt sie 1932.
Bild: ASSOCIATED PRESS
1908 zügelt Amelia von den Grosseltern zu den Eltern, die sich permanent streiten, nach Des Moins, Iowa. «Edwin» verliert wegen seines Alkoholismus seinen Job und ist ein Jahr arbeitslos. Die Familie zügelt nach Saint Paul, Minnesota und ein Jahr später dann nach Springfield, Missouri. Das Foto ist undatiert.
Bild: KEYSTONE
In Missouri verlässt «Amy» wegen des Alkohols «Edwin» und nimmt die beiden Töchter mit nach Chicago, Illinois. In dieser Zeit verändert sich Amelia: Sie isoliert sich. Im Jahrbuch wird sie als «Das Mädchen in Braun, das alleine geht» beschrieben. «Edwin» bekommt jedoch seine Sucht in den Griff – und die Familie vereint sich wieder in Kansas. Das Foto zeigt Earhart 1937.
Bild: KEYSTONE
Dank einer Erbschaft geniesst Amelia eine gute Schulbildung. Während des Ersten Weltkriegs meldet sie sich freiwillig, um in einem Lazarett in Toronto Soldaten zu pflegen. Und Piloten, die ihr den Flo von Fliegen ins Ohr setzen. Nach dem Krieg beginnt sie jedoch auf der Columbia University Zoologie, Biologie und Chemie zu studieren. Das Foto zeigt sie auf dem Uni-Dach anno 1920.
Bild: Louise De Schweinitz/Gemeinfrei
Amelia wirft das Studium schnell wieder hin und lebt bei ihren Eltern in Los Angeles. Im Dezember 1920 besucht sie mit ihrem Vater dort eine Flug-Show – und ist so angetan, dass sie nur einen Tag später selbst einen Rundflug macht, für den «Edwin» 10 Dollar zahlt: Es ist das Ereignis, in dem Amelia ihre Bestimmung erkennt. Das Foto zeigt sie 1928 in Los Angeles neben einer Merrill CIT-9.
Bild: Commons/Los Angeles Daily News
Weil ihr Vater die 500 Dollar teure Ausbildung nicht zahlen will, arbeitet Amelia, um sich den Flugschein zu verdienen. Und sie sucht sich eine Lehrerin aus: Anita «Neta» Snook, hier auf einem Foto von 1921. Es ist das Jahr, in dem Amelia nach zehn Stunden praktischem Unterricht das erste Mal alleine fliegt. 1923 erhält sie ihre Lizenz, und sie legt sich ...
Bild: Gemeinfrei
... eine Kurzhaar-Frisur zu. Noch im Sommer 1921 kauft sie ihr erstes Flugzeug, eine gebrauchte gelbe Kinner Airster, die sie liebevoll «Kanarienvogel» nennt. Sie perfektioniert in Kalifornien ihre Flugkünste, bis sich ihre Eltern 1924 endgültig trennen und Amelia mit Mutter und Schwester nach Boston, Massachusetts, zügelt.
Bild: KEYSTONE
Die Luftfahrt macht in den 20ern riesige Sprünge nach vorn. 1927 überfliegt Charles Lindbergh als erster Mensch allein den Atlantik. Im April 1928 klingelt bei Earhart das Telefon. Ein gewisser Captain Hilton Railey meldet sich und fragt: «Würden Sie gern über den Atlantik fliegen?»
Parade in New York und Treffen mit dem Präsidenten
Railey betreut ein entsprechendes Projekt des Piloten Wilmer Stultz, der zusammen mit Mechaniker Louis Gordon in einer Fokker F.VIIb von Neufundland nach Pwll in Wales fliegen will. Amelia ist eigentlich als Passagierin vorgesehen, kümmert sich dann aber während der Reise ums Logbuch. Das Problem: Sie kann nicht nach Instrumenten fliegen.
Das Trio erreicht sein Ziel nach 20 Stunden und 40 Minuten am 17. Juni 1928: Earhart ist die erste Frau, die den Atlantik überquert hat. In Grossbritannien wird Earhart mit ihren Kollegen ebenso bejubelt wie nach der Rückkehr in die USA am 6. Juli: Erst wird ihnen in Manhattan eine Parade gewidmet, dann empfängt sie der damalige US-Präsident Calvin Coolidge.
IDank dem Transatlantikflug lernt Earhart den Verleger George Putnam kennen, der ihren Ruhm vergolden will und ihr Manager wird: Ein Buch über ihren Rekordflug erscheint und die Pilotin geht auf eine Reihe von Vorträgen. Amelia macht Werbung für Zigaretten, Mode und andere Produkte. Zeitweise vertreibt das Kaufhaus Macy's eine Mode-Linie von ihr und sie schreibt für das Magazin «Cosmopolitan».
Rekord-Pilotin heiratet ihren Manager
Bis 1931 bricht Earhart jede Menge Rekorde. Sie ist die erste Frau, die solo Nordamerika überfliegt, stellt mit einem Tragschrauber 1931 mit 5613 Meter einen Höhenrekord für Pilotinnen auf und ist auch die schnellste Frau, die je in der Luft gesehen worden ist.
Und privat? Amelia hat einen Verehrer, der erst seit seiner Scheidung von 1929 wieder auf dem Markt ist. Er fragt sie fünf Mal, und erst beim sechsten Mal sagt sie Ja. Ihr Bräutigam ist ihr Manager, George Putnam. Für Flitterwochen nach dem 7. Februar 1931 hat das Paar keine Zeit: Earhart ist inmitten einer neuntägigen Werbe-Tour für Tragschrauber und Kaugummi.
Amelia ist als Ehefrau für damalige Verhältnisse liberal und glaubt an Gleichberechtigung. Gleichzeitig engagiert sie sich bei The Ninety-Nines, einer Pilotinnen-Bewegung. Sie wird keine Kinder haben: Ihre Leidenschaft bleibt die Fliegerei. Am 20. Mai 1932 geht sie den nächsten Rekord an und fliegt in 14 Stunden und 56 Minuten solo von Neufundland nach Nordirland.
Höchste Weihen verleihen Flügel
Was das fünf Jahre nach Lindberghs Flug für eine Leistung ist, zeigen die Ehrungen, die dem Wagnis folgen: Ihr wird nicht nur vom US-Kongress das Distinguished Flying Cross verliehen, sondern auch noch das Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion. Die Krönung ist die Goldmedaille der National Geographic Society, die ihr kein Geringerer als US-Präsident Herbert Hoover überreicht.
1934 zieht das Ehepaar von der Ost- an die Westküste und Putnam übernimmt in Hollywood einen Job bei Paramount Pictures. Seine Frau fliegt weiterhin hoch und schnell: Ab 1936 beginnt sie mit der Planung einer Welt-Umrundung, die mal wieder einen Rekord brechen soll: Die Route führt 47'000 Kilometer am Äquator entlang. Das hat noch niemand gewagt.
Ein erster Versuch im März 1937, der in Oakland, Kalifornien, beginnt und nach Westen geht, fällt wegen technischer Probleme ins Wasser. Die Überholung ihres Flugzeugs ist am 17. Mai beendet – und nun will Earhart die Welt-Umrundung nach Osten versuchen, weil sich die Wetter- und Windverhältnisse gedreht haben. Sie startet mit Navigator Fred Noonan am 20. Mai in Oakland.
Flug in den Tod
Das Duo fliegt nach Miami, Florida, und macht dort erst sein Vorhaben publik. Die Rote führt weiter über Venezuela, Brasilien, den Äquator über Afrika hinweg zum Jemen und Oman. Weiter geht es über Indien, Thailand, Indonesien und Australien nach Papua-Neuguinea.
Amelia Earharts letzter Flug
Die folgenden Bilder sind am 20. Mai 1937 kurz vor dem Aufbruch zur Welt-Umrundung in Burbank, Kalifornien entstanden. Amelia Earhart posiert vor der Electra 10E, die Hersteller Lockheed nach ihren Entwürfen 1936 gebaut hat. Das Flugzeug braucht natürlich grössere Tanks für den Mammut-Trip.
Bild: KEYSTONE
Die Navigation übernimmt dabei Fred Noonan, der entsprechende Erfahrung über Land wie über Wasser vorweisen kann.
Bild: KEYSTONE
Das Duo fliegt in Asien über Bangkok und Singapur nach Bandung auf der Insel Java. Auf der Weiterreise nach Surabaya gibt es ein Problem mit den Instrumenten: Das Duo muss umkehren und in Bandung Reparaturen vornehmen.
Bild: KEYSTONE
Am 29. Juni fliegen die beiden Amerikaner nach Lae im heutigen Papua-Neuguinea. Für die Strecke von gut 1900 Kilometern benötigen sie 7 Stunden und 43 Minuten. Das Paar hat nun bereits über 35'000 Kilometer hinter sich gebracht und ist auf der Zielgeraden.
Bild: KEYSTONE
Ihr nächstes Ziel ist allerdings über 4100 Kilometer entfernt: Howland Island im Pazifik. Ab dem 30. Juni bereiten Earhart und Noonan den Abflug vor, der für den 2. Juli geplant ist.
Bild: KEYSTONE
Nach dem Abflug um 10 Uhr werden Earhart und Noonan nie wieder lebend gesehen. Ihre letzte gesicherte Position ist bei Nikumaroro Island (im Bild). Earharts letzte Nachricht lautet: «Der Sprit geht zu Ende. Konnte euch nicht über Funk erreichen. Wir fliegen auf 300 Meter.»
Bild: KEYSTONE
Es ist die aufwändigste Rettungsaktion in der US-Geschichte: In den folgenden 17 Tagen versuchen Suchmannschaften erfolglos, die berühmte Pilotin und ihren Begleiter aufzuspüren. 4 Millionen Dollar – heute wären es gut 81 Millionen Dollar – hat die Suche gekostet. Seither ranken sich viele Spekulationen darum, was passiert ist.
Bild: KEYSTONE
Mal heisst es, Earhart wäre als Spionin unterwegs gewesen. Andere behaupten, Japaner hätten die Amerikaner festgenommen. Selbst Aliens werden ins Spiel gebracht. Es wird spekuliert, sie habe eine neue Identität angenommen.
Bild: KEYSTONE
Das Ganze führt so weit, dass eine gewisse Irene Craigmile Bolam aus Jamesburg, New Jersey, am 10. November 1970 eine Pressekonferenz in New York geben muss, um zu versichern, sie sei nicht Amelia Earhart. Der Grund: So war es in einem Buch behauptet worden.
Bild: AP
Amelia Earharts letzter Flug
Die folgenden Bilder sind am 20. Mai 1937 kurz vor dem Aufbruch zur Welt-Umrundung in Burbank, Kalifornien entstanden. Amelia Earhart posiert vor der Electra 10E, die Hersteller Lockheed nach ihren Entwürfen 1936 gebaut hat. Das Flugzeug braucht natürlich grössere Tanks für den Mammut-Trip.
Bild: KEYSTONE
Die Navigation übernimmt dabei Fred Noonan, der entsprechende Erfahrung über Land wie über Wasser vorweisen kann.
Bild: KEYSTONE
Das Duo fliegt in Asien über Bangkok und Singapur nach Bandung auf der Insel Java. Auf der Weiterreise nach Surabaya gibt es ein Problem mit den Instrumenten: Das Duo muss umkehren und in Bandung Reparaturen vornehmen.
Bild: KEYSTONE
Am 29. Juni fliegen die beiden Amerikaner nach Lae im heutigen Papua-Neuguinea. Für die Strecke von gut 1900 Kilometern benötigen sie 7 Stunden und 43 Minuten. Das Paar hat nun bereits über 35'000 Kilometer hinter sich gebracht und ist auf der Zielgeraden.
Bild: KEYSTONE
Ihr nächstes Ziel ist allerdings über 4100 Kilometer entfernt: Howland Island im Pazifik. Ab dem 30. Juni bereiten Earhart und Noonan den Abflug vor, der für den 2. Juli geplant ist.
Bild: KEYSTONE
Nach dem Abflug um 10 Uhr werden Earhart und Noonan nie wieder lebend gesehen. Ihre letzte gesicherte Position ist bei Nikumaroro Island (im Bild). Earharts letzte Nachricht lautet: «Der Sprit geht zu Ende. Konnte euch nicht über Funk erreichen. Wir fliegen auf 300 Meter.»
Bild: KEYSTONE
Es ist die aufwändigste Rettungsaktion in der US-Geschichte: In den folgenden 17 Tagen versuchen Suchmannschaften erfolglos, die berühmte Pilotin und ihren Begleiter aufzuspüren. 4 Millionen Dollar – heute wären es gut 81 Millionen Dollar – hat die Suche gekostet. Seither ranken sich viele Spekulationen darum, was passiert ist.
Bild: KEYSTONE
Mal heisst es, Earhart wäre als Spionin unterwegs gewesen. Andere behaupten, Japaner hätten die Amerikaner festgenommen. Selbst Aliens werden ins Spiel gebracht. Es wird spekuliert, sie habe eine neue Identität angenommen.
Bild: KEYSTONE
Das Ganze führt so weit, dass eine gewisse Irene Craigmile Bolam aus Jamesburg, New Jersey, am 10. November 1970 eine Pressekonferenz in New York geben muss, um zu versichern, sie sei nicht Amelia Earhart. Der Grund: So war es in einem Buch behauptet worden.
Bild: AP
Amelia Earhart verschwindet kurz vor ihrem 40. Geburtstag. Doch damit ist die Frau nicht aus der Welt: Ihre Legende lebt dank ihrer Art, diverser Bücher und noch mehr Presseartikel weiter. Ihr Leben hat nicht nur Pilotinnen, sondern die Amerikanerinnen ganz allgemein inspiriert.
Ihr Geburtshaus ist heute ein Museum, das ihre Leistungen ehrt. Die Frauen-Fluggruppe The Ninety-Nines lobt 1939 ein Amelia Earhart Memorial Scholarship aus, 1963 erscheint eine Briefmarke mit ihrem Konterfei und sie wird sowohl in die National Aviation Hall of Fame als auch in die National Women's Hall of Fame sowie die Motorsports Hall of Fame of America aufgenommen.
Es ist wohl diese Legende, die auch heute die Menschen bewegt – und sie dazu bewegt, weiter nach ihr zu suchen. Dazu scheuen sie keinen Aufwand, wie etwa das Video oben zeigt. Amelia Earhart hat nicht nur den Frauen in den USA einen Schub verliehen, sondern ihnen weltweit zu neuen Höhen verholfen. Es bleibt deshalb wahr, wenn man heute konstatiert: Amelia Earhart firmiert nun in anderen Sphären.