Vier klare Punkte Darum ist Covid-19 immer noch gefährlicher als die Grippe

Red.

6.2.2024

Ein Corona-Patient im Dezember 2021 auf der Intensivstation des Zürcher Spitals Triemli.
Ein Corona-Patient im Dezember 2021 auf der Intensivstation des Zürcher Spitals Triemli.
Keystone

Wer meint, eine Corona-Infektion sei ähnlich wie eine Grippe, ist auf dem Holzweg: Vier Gründe, die zeigen, wie viel gefährlicher Sars-CoV-2 als Influenza ist.

P. Dahm

6.2.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Es hält sich hartnäckig das Vorurteil, das Coronavirus spiele in einer Liga mit Influenza.
  • Doch während die Grippe nur in den kalten Monaten zuschlägt, ist Corona das ganze Jahr über aktiv.
  • Sars-CoV-2 ist ansteckender, führt zu mehr Hospitalisierungen und verursacht mehr Gesundheitskosten.
  • Wer sich mit Corona infiziert, liegt potenziell länger im Spital und hat eine grössere Chance, zu sterben.
  • Im Vergleich zur Grippe führt Sars-CoV-2 zu mehr Langzeitfolgen.

Ist eine Corona-Erkrankung etwas Ähnliches, als wenn man sich mit der Grippe infiziert? Während aktuell beide Erreger ihr Unwesen treiben, sprechen vier Punkte dagegen, dass sich die Krankheiten vergleichen lassen, weiss der «Tages-Anzeiger».

Erstens: Auch wenn die Zahl der Corona-Infektionen während der Wintermonate steigt, befällt das Virus das ganze Jahr durch seine Opfer. Die Grippe schlägt dagegen nur in der kalten Jahreszeit zu. «Sars-CoV-2 ist nach wie vor deutlich ansteckender als Influenza. Daher infizieren sich über das Jahr gesehen auch mehr Menschen», sagt Urs Karrer vom Kantonsspital Winterthur dem «Tages-Anzeiger».

Zweitens: Da das Coronavirus ansteckender ist und das ganze Jahr über zuschlägt, führt es auch zu mehr Hospitalisierungen und somit zu höheren Gesundheitskosten. Die vorliegenden Zahlen erzählen dabei nur die halbe Wahrheit: 2022 waren angeblich dreimal mehr Patienten mit Sars-CoV-2 im Spital, als damals ausgewiesen worden ist.

Mehr postvirale Komplikationen bei Covid-19

Drittens würden aktuelle Untersuchungen belegen, dass schwere Krankheitsverläufe oder gar der Tod bei Corona-Infektionen häufiger vorkommen als bei Influenza. Laut einer US-Gesundheitsbehörde hätten Covid-19-Patienten zwischen März und Mai 2020 fast dreimal länger im Spital gelegen als Influenza-Erkrankte, so der «Tages-Anzeiger».

Bei den Corona-Patienten endete der Spitalaufenthalt bei 21 Prozent tödlich. Bei Grippe waren es nur 3,8 Prozent, heisst es weiter. Der erste Wert habe sich im Laufe der Pandemie durch Impfungen und Immunitäten jedoch relativiert. Mit der Omikron-Variante sei die Sterblichkeit auf unter acht Prozent gesunken. Laut Universität Luzern war sie aber immer noch eineinhalbmal höher als bei Grippe.

Viertens: Covid-19 verursacht mehr Langzeitfolgen als die Grippe. «Solch häufige postvirale Komplikationen wie bei Covid-19 haben wir bei Influenza nie gesehen», erklärt Dominique Braun vom Universitätsspital Zürich dem «Tages-Anzeiger». Ein Grund könnte sein, dass Sars-CoV-2 im Gegensatz zur Influenza für den Körper relativ neu sei.