Letzte Credit-Suisse-GV Aktionäre genehmigen dem VR Vergütung, lehnen jene der GL hingegen ab

mmi/Agenturen/Red.

4.4.2023

«Ich hätte gerne eine Abrechnung mit der alten Führungsriege»

«Ich hätte gerne eine Abrechnung mit der alten Führungsriege»

Vor der letzten Generalversammlung der Credit Suisse im Hallenstadion ist die Stimmung der Aktionäre andächtig und bedrückt.

04.04.2023

Die letzte Generalversammlung der Credit Suisse ist Geschichte. Zu Beginn haben sich die Aktionär*innen während zweieinhalb Stunden ihrem Frust Platz gemacht. Bei den restlichen Anträgen sind sie mehrheitlich dem Verwaltungsrat und mit wenig Gegenvoten gefolgt. 

mmi/Agenturen/Red.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Dienstagmorgen treffen sich die Aktionär*innen zur ordentlichen und letzten Generalversammlung der Grossbank Credit Suisse.
  • Was Expert*innen im Vorfeld erwartet haben, trifft ein: 1748 anwesenden Aktionär*innen verschaffen ihrem Ärger in emotionalen Voten Luft.  Besonders die Führung der Bank muss sich  heftige Kritik anhören und hohle Nüsse als Symbol für deren Missmanagement entgegennehmen.
  • VR-Präsident, Axel P. Lehmann, äussert nach fast jeder Wortmeldung Verständnis für den Unmut der Aktionäre. Zu Beginn der Versammlung hat er die Aktionär*innen um Entschuldigung gebeten.
  • Mit äusserst knappen 50,4 Prozent heisst die Generalversammlung die vorgeschlagenen Vergütungen des Verwaltungsrats gut, jene der Geschäftsleitung wird jedoch abgelehnt.
  • Vor Versammlungsbeginn war die Stimmung getrübt, zeitweilen fast andächtig. Draussen vor dem Hallenstadion wie auch drinnen.
  • Die Generalversammlung ist seit 10.30 Uhr im Gange – hier bleibst du über die neusten Entwicklungen informiert.
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  • 15.27 Uhr

    Hiermit beenden wir den Live-Ticker

    Wir bedanken uns für das Interesse. 

  • Die ordentliche Generalversammlung ist vorbei

    Axel Lehmann schliesst die ordentliche und letzte Generalsversammlung der Credit Suisse und lädt zu einem Apero im Foyer ein.

  • 15.25 Uhr

    Revisionsstelle PWC bestätigt

    Im letzten Traktandum wird die Revisionstelle Price Waterhouse Cooper mit 61 Prozent im Amt bestätigt.

  • 15. 21 Uhr

    Aktionäre stimmen der Vergütung des Verwaltungsrats mit 50,4 Prozent knapp zu

    Die Aktionäre der Credit Suisse haben am Dienstag den Fixlohn für die Konzernleitung in den kommenden Wochen bis zur Übernahme der CS durch die UBS abgelehnt. Lediglich 48,43 Prozent der Anwesenden den stimmten mit ja, 48,21 Prozent stimmten nein und 3,36 Prozent enthielten sich.

    Für die Mitglieder der Konzernleitung hatte der Verwaltungsrat einen maximalen Betrag von 34 Millionen Franken für den fixen Teil der Vergütung für den Zeitraum von der Generalversammlung am Dienstag bis zur ordentlichen Generalversammlung 2024 beantragt. Bereits heute ist klar, dass diese im kommenden Jahr nicht mehr stattfinden wird.

    CS-Präsident Axel Lehmann hatte vor der Abstimmung betont, dass es dabei ja lediglich um die Vergütung in den nächsten Wochen gehe, bis die Bank von der UBS übernommen werde. Die letztendlich ausbezahlte Summe wäre also viel kleiner als die beantragten 34 Millionen Franken gewesen. Jetzt müsse das Aufsichtsgremium die nächsten Schritte prüfen, sagte er nach der Niederlage.

    Derweil genehmigten die CS-Aktionäre die Vergütung für den Verwaltungsrat, allerdings war auch diese Entscheidung sehr knapp. Lediglich 50,42 Prozent nahmen den Antrag über einen Höchstbetrag von 13 Millionen Franken für die Mitglieder des Aufsichtsgremiums für den Zeitraum bis zur Generalversammlung 2024.

    49,12 Prozent stimmten allerdings Nein, und 0,46 Prozent enthielten sich.

  • 15.19 Uhr

    «Das wäre mutig»

    Ein weiterer Votant fordert von Herrn Lehmann, eine Entschudligung für das Missmanagement der vergangenen Jahre. Das wäre mutig und er könne danach in voller Grösse abtreten. Zum exakten Wortlaut lässt sich Lehmann nicht verleiten, dennoch sagt er, dass ihm Leid tue.

  • 15.18 Uhr

    «Stehen Sie auf für ein nein, es lohnt sich»

    Zum achten Traktandum «Gehehmigung der Vergütungen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung», möchte der Aktionär Eugster die Frage für die Abstimmung «Wie viel ist genug», mobilisieren: «Stehen Sie auf für ein Nein, es lohnt sich ein Zeichen zu setzen». Zuvor windet er Herr Lehmann ein Kränzchen, der seiner Ansicht nach gut und verantwortungsbewusst durch die Versammlung führe. 

  • 15.12 Uhr

    Aktionäre bestätigen Axel Lehmann im Amt sowie die restlichen VR-Mitglieder

    Als Verwaltungsratspräsident und Mitglied des Verwaltungsrats wird Axel P. Lehmann mit 55 Prozent wiedergewählt.

    Auch Mirko Bianchi und Iris Bohnet schaffen die Wiederwahl mit jeweils knappen 51 Prozent.

    Clare Brady erhält einen Ja-Stimmenanteil von 54,64 Prozent und Christian Gellerstad von 55,05 Prozent.

    Keyu Jin wird mit 52,05 Prozent im Amt bestätigt. Und Amanda Norton wird ebenfalls mit 55 Prozent als VR-Mitglied der Credit Suisse amten. 

  • 14.52 Uhr

    Wiederwahl der verbleibenden Verwaltungsratsmitglieder

    Die Amtsdauer des Verwaltungsrats beträgt von Gesetzes wegen ein Jahr. Wie Axel Lehmann betont, könne diese auch weniger lang dauern, aber mindestens so lange, bis die Übergabe an die UBS erfolgt sei.

    Von den 12 aktuellen Mitgliedern stellen sich noch sieben zur Wiederwahl. 

    Nach dem einzigen Aktionärsvotum zu diesem Traktandum, gesteht Lehmann erneut ein, dass es sich nicht um ein Bilanz- sondern um ein Vertrauensproblem handle: «Ja, wir haben ein Vertrauensproblem», so Lehmann.

  • 14.26 Uhr

    Traktanden Statutenänderungen verfehlen in den wesentlichen Punkten notwendige Zweidrittel-Mehrheit

    Unter Traktandum 5.1 beantragt der Verwaltungsrat die Statuten um einen neuen Ansatz zu ergänzen und zwar das Bestreben der Gesellschaft, langfristig nachhaltige Werte zu schaffen. Nur 58, 96 Prozent der Aktionär*innen folgen dem Verwaltungsrat. Damit verfehlt der Antrag die notwendige Zweidrittelsmehrheit von 66, 66 Prozent.  

  • 14.20 Uhr

    Aufhebung von bedingtem Kapital und Wandlungskapital wird ebenfalls angenommen

    Im vierten Traktandum beantragt der Verwaltungsrat, das bedingte Kapital und das Wandlungskapital aufzuheben. Der Antrag wurde mit 62, 44 Prozent angenommen, 36, 26 Prozent haben dagegen gestimmt.

  • 14.18 Uhr

    Verwendung des Bilanzgewinns mit deutlicher Annahme

    Nach der Pause und einem letzten Votum geht es nun um dritte Traktandum, der Verwendung des Bilanzgewinns.  Der Antrag des Verwaltungsrats wird mit a79,81 Prozent angenommen. 19,53 Prozent haben dagegen gestimmt..

  • 13.50 Uhr

    50,06%: Vergütungsbericht hauchdünn angenommen

    Mit 61 Prozent stimmt die Versammlung für die Annahme des Lageberichts und Jahresrechnung 2022 ab. Weitaus knapper ist die Abstimmung um den Vergütungsbericht ausgefallen. Dieser wird äusserst knapp, mit 50,06 Prozent angenommen. 

    Zuvor ist über einen Aktionärsantrag entschieden worden, der eine Sonderuntersuchung zur Beantwortung all seiner Fragen verlangt hatte. Dieser Antrag wurde klar abgelehnt. 

    Die ersten drei Abstimmungen konnten nach zweieinhalbstunden Redebeiträgen der Aktionär*innen beginnen. 

    Die Generalversammlung pausiert nun bis 14.05 Uhr. Danach folgen die weiteren Abstimmungen.

  • 13.40 Uhr

    VR-Präsident wirbt für die Wahl der 7 verbleibenden Verwaltungsräte 

    Für die CS-Spitze ist es wichtig, dass an der Generalversammlung die sieben verbliebenen Verwaltungsräte im Amt bestätigt werden. Er erinnere daran, dass diese sieben Verwaltungsräte für «die Übergangsphase» zur Verfügung stünden, sagte CS-Präsident Axel Lehmann am Dienstag an der Generalversammlung in Zürich.

    Damit reagierte er auf kritische Wortmeldungen in Bezug auf die Wiederwahl von Mitgliedern des Aufsichtsgremiums. Mit Übergangsphase ist die Zeit bis zum Abschluss der Übernahme durch die UBS gemeint.

  • 13.05 Uhr

    Kritik am Management und der obersten Führung

    Frau Hostelmann lässt während ihrem Votum keine einzige gute Silbe am Management und der Führung der Bank. Insbesondere kritisiert sie, die Saläre und Boni der Manager. Die Leute seien betrogen worden, so Hostelmann und schliesst ihre Rede mit der Überzeugung: «Mit der Fusion erhalten wir eine weitere Gangster-Bande.»

    Der angestaute Frust der 1748 anwesenden Aktionär*innen prasselt auf VR-Präsident Axel Lehmann ein.
    Der angestaute Frust der 1748 anwesenden Aktionär*innen prasselt auf VR-Präsident Axel Lehmann ein.
    Keystone
  • 12.58 Uhr

    Klage gegen Finanzportal «Inside Paradeplatz» wird kritisiert

    Auch die Klage gegen das Finanzportal «Inside Paradeplatz» zur Sprache gekommen. Ein Kleinaktionär verlangte von der Bankspitze, die Klage zurückzuziehen. und dafür keine weiteren Anwaltskosten auflaufen zu lassen.

    Die Bank hatte eine 265-seitige Zivilklage am Handelsgericht Zürich gegen das Portal eingereicht. Eingeklagt wurde der Blog dabei wegen 52 Beiträgen, die zwischen dem 27. Juli - dem Tag als Ulrich Körner zum neuen Credit Suisse-CEO ernannt wurde - und dem 28. Oktober erschienen sind. Später reichte die Grossbank auch gegen den Betreiber des Portals, den Journalisten Lukas Hässig, eine Strafanzeige ein, wie dieser in einem eigenen Artikel schrieb.

    «Wir haben entschieden, die Rechtmässigkeit von Leserkommentaren und Texten rechtlich überprüfen zu lassen. Dies geschieht zum Schutz unserer Mitarbeitenden, die auf dem Blog regelmässig beschimpft und verunglimpft werden», hiess es damals von der CS.

    Auch internationale Medien, unter anderem die «Financial Times», hatten über den Fall berichtet.

  • 12.53 Uhr

    «Wir haben alle einen irreversiblen finanziellen Schaden erlitten»

    Der Vertreter der Aktionärsvereinigung Ethos hat geforert, dass die Verantwortlichkeiten für die massive Schieflage der Bank geprüft werden. Dass es dazu komme, dass nun die letzte Generalversammlung der CS stattfinde, habe er sich nicht vorstellen können, sagte Ethos-Vertreter Vincent Kaufmann in seinem Votum.

    «Wir haben alle einen irreversiblen finanziellen Schaden erlitten», sagte Kaufmann als Vertreter mehrerer Pensionskassen wie auch von Privataktionärinnen und Privataktionären. Es sei deshalb «essentiell», dass die Verantwortlichkeiten für dieses beispiellose Debakel klar identifiziert würden.

    Zwar habe es das Eingreifen der Behörden aufgrund der Situation gebraucht, räumte Kaufmann ein. Allerdings sei nicht einzusehen, dass die Credit Suisse nur noch einen Bruchteil ihres Eigenkapitals Wert sein solle. «Uns sind Informationen vorenthalten worden», beklagte der Aktionärsvertreter, der dem Verwaltungsrat einen Katalog an entsprechenden Fragen vorlegte.

  • 12.07 Uhr

    Emotionale Voten und hohle Nüsse für den VR

    Die Aktionäre der Credit Suisse nutzen die Möglichkeit an der Generalversammlung, ein letztes Mal Dampf abzulassen. Etwa :«Der Wert der Aktie reicht nicht mal mehr für ein Gipfeli» oder « Ich möchte, dass wir unseren Verlust von den Bundessteuern absetzen können» Zudem werden hohle Nüsse an den VR vergeben, sinnbildlich für deren Leistung. Kurz nach Beginn der Veranstaltung waren bei der Grossbank bereits rund 20 Wortmeldungen eingegangen.

    Trübe Stimmung bei den Aktionär*innen, die über das Schicksal ihrer Bank nicht mitbestimmen dürfen. Das ist mittels Notrecht vom Bundesrat übersteuert worden.
    Trübe Stimmung bei den Aktionär*innen, die über das Schicksal ihrer Bank nicht mitbestimmen dürfen. Das ist mittels Notrecht vom Bundesrat übersteuert worden.
    Keystone

    Es würden vermutlich noch weitere folgen, sagte eine Sprecherin zur Nachrichtenagentur AWP. Anmeldungen für Reden oder zum Fragen Stellen seien während des gesamten Anlasses durchgängig möglich.

    Es ist am Dienstag die allerletzte Generalversammlung in der über 166-jährigen Geschichte der Credit Suisse. Das Schicksal der Bank ist mit der geplanten Übernahme durch die UBS besiegelt.

  • 11.50 Uhr

    Abstimmung über Einführung von Kapitalband nicht möglich

    Die Generalversammlung der Credit Suisse kann über einen Antrag des Verwaltungsrats nicht abstimmen. Für die Absegnung einer Statutenänderung zur Änderung des Aktienkapitals und der Einführung eines Kapitalbandes wurde das notwendige Präsenzquorum von mindestens 50 Prozent des Aktienkapitals nicht erreicht.

    Die Abstimmung über diesen Punkt entfällt somit, wie Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann am Dienstag im Hallenstadion in Zürich sagte.

  • 11.11 Uhr

    Diskussion zu Jahres- und Vergütungsbericht beginnt

    Aktionär Guido Röthlisberger bringt im Rahmen des ersten Traktandums (Lagebericht 2022) als Erster sein Votum an: «Wie viel zahlt die Credit Suisse an die Finma, für die Kontrollübernahme und wie viel verdienen Wirtschaftsprüfungsunternehmen wie Price Waterhouse Coopers und die BDO, die eigentlich dafür da wären Transparenz gegenüber den Aktionären zu schaffen?

    Der Aktionär schliesst sein Votum mit den Worten: «Als Aktionär fühle ich mich beschissen.»

    Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann gibt keine konkrete Antwort auf die Frage, äussert lediglich sein Verständnis für den Unmut.

    Klagen der Grossbank gegen ehemalige Verantwortungsträger - also Manager oder Verwaltungsräte - habe die CS allerdings keine eingereicht, sagte VR-Präsident Lehmann in einer summarischen Antwort auf die Fragen. Aufgeschobene Boni, die also in der Zukunft noch ausbezahlt werden sollten, würden derzeit überprüft, versicherte Lehmann weiter.

    Summarisch beantwortete Lehmann auch Fragen nach den Zahlungen an den US-Investmentbanker Michael Klein, der laut dem nun hinfällig gewordenen Restrukturierungsplan die CS First Boston hätte leiten sollen. «Sämtliche Verpflichtungen gehen jetzt an die neue UBS über», sagte er.

    Derweil riefen Vertreter der Aktionärsvereinigung Actares bereits zu einer «verantwortungsvollen Übernahme durch die UBS» auf. «Wir hoffen, dass UBS-CEO Sergio Ermotti Vertrauen und Stabilität zurückbringt.» Er erwarte aber insbesondere auch, dass das CS-Management für die Mitarbeitenden, die vor der Entlassung stünden, soziale Verantwortung wahrnehme.

    Als nächster Votant tritt Herr Patrick Salzmann, der detaillierte Fragen wie die Übernahme der CS durch die UBS zustande gekommen sei, also wer hat wen kontaktiert?

    Weil Salzmann die Redezeit von fünf Minuten überschritten hat, drängt VR-Präsident Lehmann zum Abschluss zu kommen. Aktionär Salzmann unterbricht ihn: «Bitte, Herr Lehmann, als Aktionär habe ich das Recht zu sprechen.» Applaus aus dem Publikum folgt.

  • 11.10 Uhr

    1748 Aktionär*innen vor Ort

    Insgesamt waren 1,578 Milliarden Aktienstimmen vertreten. Das sind knapp 40 Prozent aller 4,002 Milliarden Aktienstimmen. Rund 13 Millionen Aktienstimmen entfielen auf die 1748 Aktionäre im Saal, der Rest auf den unabhängigen Stimmrechtsvertreter. Über 2000 Aktionär*innen waren angemeldet.

    Beim Eintreffen war die Stimmung getrübt, fast andächtig. Hier ein Einblick in die Gemütslagen einiger Aktionär*innen:

    «Ich hätte gerne eine Abrechnung mit der alten Führungsriege»

    «Ich hätte gerne eine Abrechnung mit der alten Führungsriege»

    Vor der letzten Generalversammlung der Credit Suisse im Hallenstadion ist die Stimmung der Aktionäre andächtig und bedrückt.

    04.04.2023

  • 11.07 Uhr

    Redezeit auf fünf Minuten beschränkt

    Nun wird das Organisatorische der Generalversammlung geklärt. 

    Offenbar werden viele Voten erwartet, weshalb die Redezeit auf fünf Minuten pro Votum begrenzt und Sammelvoten gemacht werden.

  • 10.58 Uhr

    Über Dividendenauszahlung wird nicht abgestimmt

    Verwaltungsratspräsident Axel P. Lehmann übernimmt wieder und kündigt den weiteren Verlauf der Generalversammlung an. Über die Traktanden rund um die Vergütungen des Verwaltungsrates (Traktandum 3 und 8) wird nicht angestimmt. Auch das Traktandum zur Änderung der Statuten wird wegfallen.

    Weiter tritt nicht der ganze Verwaltungsrat zur Wiederwahl an: Richard Meddings (65), Ana Paula Pessoa (55), Blythe Masters (54) und Shan Li (59) wollen nicht wieder antreten. Die verbleibenden sieben Mitglieder stellen sich zur Wiederwahl, um den erfolgreichen Übergang in die UBS zu gewährleisten, wie Lehmann sagt.

  • 10.54 Uhr

    Körner: «Ich teile Ihre Enttäuschung»

    «Meine Damen und Herren, ich teile Ihre Enttäuschung», sagt Körner zur Aktionärsversammlung, dass nach 167 Jahren die Credit Suisse ihre Eigenständigkeit aufgeben müsse. Eine stolze, beizeiten auch turbulente Unternehmensgeschichte findet ihr Ende, so Körner und tritt unter Schweigen der Aktionäre vom Rednerpult ab.

  • 10.51 Uhr

    Körner: «Mit Herzblut daran gearbeitet, leider hat es nicht gereicht»

    Körner rekapituliert nochmals den Niedergang der Credit Suisse, die Geschäftszahlen seien «inakzeptabel» gewesen. Man habe mit Herzblut daran gearbeitet, das Ruder herumzureissen. Leider habe es nicht gereicht, so Körner.

    Ein weiterer Grund sei auch der plötzliche Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA, so Körner.

  • 10.49 Uhr

    Man habe Altlasten abbauen wollen

    CEO Ulrich Körner übernimmt von VR-Präsident Lehmann und sagt, er bedaure sehr, dass es sich um die letzte ordentliche Generalversammlung der Credit Suisse handle.

    Er sei im letzten Jahr als CEO der Bank angetreten und sich der Tragweite der Bank bewusst gewesen, so Körner. Er habe bei seiner Rückkehr zur Bank daran geglaubt, dass Altlasten abgebaut, Probleme angepackt und eine neue Credit Suisse aufgebaut werden könne, auf welche die Mitarbeitenden und Aktionär*innen stolz sein könnten.

  • 10.45 Uhr

    Lehmann will Blick nach vorn richten

    Es sei nun seine Verantwortung, den Blick nach vorne zu richten, sagt Lehmann zur Zukunft der Bank. Man werde mit den UBS-Verantwortlichen alles dafür tun, dass für Mitarbeitende die besten Lösungen gefunden würden. 

    Am Schluss bedankt er sich bei den Atkionär*innen für ihr Vertrauen.

    Er übergibt das Wort an Ulrich Körner, der CEO der Bank.

    Als er abtritt, klatschen nur der VR und das Management Board, die Aktionär*innen bleiben stumm.

  • 10.40 Uhr

    «Die Bank war nicht mehr zu retten»

    Man habe sich gegen den Trend gestemmt. Mitarbeitende hätten Grossartiges geleistet. Doch die Negativspirale sei nicht mehr aufzuhalten gewesen sein: «Die Bank war nicht mehr zu retten».

    Man habe bis zum Schluss um Lösungen gerungen. Es gab nur noch die Option Deal oder Konkurs. Die Fusion habe gelingen müssen, sagt Lehmann vor dem vollen Hallenstadion.

  • 10.37 Uhr

    «Daran sind wir gescheitert»

    Lehmann sagt, er habe immer daran geglaubt, dass die CS den Turnaround schaffen werde. Es sei eine Bank mit einer gesunden Bilanz, woraus das Management und der Verwaltungsrat Hoffnung geschöpft hätten.

    CEO Körner und VR-Präsident Lehmann hätten aber auch gewusst, dass die Strategieumsetzung Zeit brauchen werde. Zeit, die die Bank nicht mehr hatte, das Vertrauen sei erodiert, so Lehmann: «Daran sind wir gescheitert.»

    «Dass wir den über Jahre hinweg angestauten Vertrauensverlust nicht mehr aufhalten konnten, dass wir Sie alle enttäuscht haben, dafür bitte ich um Entschuldigung», sagte Lehmann laut Redetext am Dienstag vor den Aktionärinnen und Aktionären der Grossbank.

  • 10.31 Uhr

    Die letzte GV der CS hat begonnen

    Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann eröffnet die letzte GV der 167 Jahre alten Credit Suisse.  Zu Beginn entschuldigt er sich für die langen Wartezeiten am Eingang. 
    Nach Vorstellung des Executive Boards steigt er gleich ein: « Wir wollten das Steuer mit aller Kraft herumreissen.» Dass es nicht gelungen sei, schmerze ihn sehr.

  • 10.15 Uhr

    Grosses Sicherheitsaufgebot

    Die Aktionärinnen und Aktionäre müssen sich etwas gedulden, bis sie ins Hallenstadion eingelassen werden. 2019 war die letzte physische GV der CS. Aufgrund der aktuellen Situation ist das Sicherheitsdispositiv erhöht worden, weshalb die Eintrittskontrolle zu längeren Warzezeiten führt.

    Wegen grösserem Sicherheitsdispositiv dauert der Einlass länger.
    Wegen grösserem Sicherheitsdispositiv dauert der Einlass länger.
    blue News

  • 9.00 Uhr

    Grosses Medienaufgebot vor dem Zürcher Hallenstadion

    Bereits vor Türoffnung ist das Medienaufgebot gross. Kameras und Mikrofone sämtlicher nationalen, aber auch internationalen Medien sind auf die nach und nach eintreffenden Aktionär*innen gerichtet.

    Aber auch Klimaaktivisten haben sich vor dem Haupteingang positioniert, um auf Ihre Anliegen aufmerksam zu machen. 

    Klimaschützer protestieren vor CS-Generalversammlung in Zürich

    Klimaschützer protestieren vor CS-Generalversammlung in Zürich

    Vor der Credit-Suisse-Generalversammlung im Zürcher Hallenstadion haben Klimaaktivisten am Dienstag protestiert. Die Klimaschützer stellten die Credit Suisse (CS) als Titanic dar und warnten davor, dass auch die Menschheit untergehen werde. Rund 20 Personen fanden sich für die Protestaktion mit Transparenten auf dem Platz vor dem Hallenstadion ein. Die Protestierenden forderten unter anderem eine Entschädigung für Mosambik von der CS. Bei der Kreditvergabe von britischen Tochtergesellschaften der CS an Staatsbetriebe des südostafrikanischen Staates hat die Bank zahlreiche Vorschriften verletzt.

    04.04.2023

Heute Dienstag treffen sich im Zürcher Hallenstadion die Aktionär*innen der Credit Suisse zur wohl letzten Generalversammlung der Bank.

Expert*innen erwarten, dass besonders die Kleinaktionäre ihrem Ärger Luft über die sogenannte Zwangsheirat mit der UBS machen dürften. Nebst dem Missmanagement der Bank dürfte der tiefe Aktienwert von 76 Rappen pro Stück für Wut sorgen – also einem Bruchteil dessen, was die Aktie noch vor wenigen Wochen an der Börse wert war.

Verwaltungsratspräsident Axel P. Lehmann dürfte viel Kritik, besonders von den Kleinaktionär*innen erhalten, die stets an die Bank geglaubt haben. 
Verwaltungsratspräsident Axel P. Lehmann dürfte viel Kritik, besonders von den Kleinaktionär*innen erhalten, die stets an die Bank geglaubt haben. 
Keystone

Kommt's zur «Zorn-GV»?

Wirtschaftsrechtsprofessor Peter V. Kunz von der Universität Bern rechnet damit, dass es eine «Zorn-GV» geben wird, wie er zu «SRF» sagt. 

Laut der offiziellen Einladung stehen neun Traktanden auf der Agenda zur Abstimmung. Wobei Traktandum acht, die Vergütung des Verwaltungsrates, nach heftiger Kritik seitens Politik und Gesellschaft laut Medienberichten wieder gestrichen worden sein soll.

Auch über den Zusammenschluss mit der UBS dürfen die Aktionär*innen nicht abstimmen, obwohl sie faktisch Eigner der Bank sind. Denn die Übernahme erfolgte via Notrecht und auf Anordnung des Bundesrates.

Ob es zur «Zorn-GV» kommt, erfährst du ab 10.30 Uhr hier bei blue News.