Schweizer Traditionsunternehmen: Die Hero-Gruppe mit Sitz in Lenzburg füllt bereits seit rund 130 Jahren Lebensmittel in Konserven ab – hier eine Aufnahme von 1988.
Hero wird deutsch: Am 18. Juli 1995 wird der Ravioli- und Konfispezialist von der deutschen Schwartau-Gruppe geschluckt.
Doch der Ravioli- und Konfispezialist ist nicht der einzige Schweizer Konzern, der ins Ausland verkauft wurde. Einige weitere prominente Übernahmen haben wir zusammengestellt.
Im Jahr 2002 wird Ovomaltine britisch: Novartis verkauft die Ovi – und seine ganze Lebensmittel- und Getränkesparte – für 400 Millionen Franken an die Associated British Foods (ABF).
Zusammen mit Ovomaltine gehen auch die Marken Ovaltine, Caotina und Lavoco in britische Hände über. Im Bild: Die Miss Schweiz von 2001, Mahara McKay, mit einer Caotina-Tasse.
Das Valser Wasser wird amerikanisch: Im Juli 2002 hat die Berner Hess Group die Valser Mineralquellen an das Coca-Cola-Imperium verkauft.
Feldschlösschen wird dänisch: Die 1876 in Rheinfelden AG gegründete Brauerei wird am 3. November 2000 von der dänischen Traditionsbrauerei Carlsberg geschluckt. Preis: 870 Millionen Franken.
Toblerone wird amerikanisch: Die weltberühmte dreieckige Schoggi geht 1990 an den Philipp-Morris-Konzern über, der das Unternehmen mit seinem Lebensmittelgeschäft zu Kraft Jacobs Suchard vereinigte (heute Mondelēz International).
Sugus wird amerikanisch: 2005 verleibt sich Wrigley das Schweizer Kaubonbon ein. Sugus wurde 1931 von der damaligen Suchard in Neuenburg auf den Markt gebracht und fusionierte 1970 zunächst mit dem Toblerone-Hersteller Tobler.
Bally wird chinesisch: 1851 als Schuhfabrik in Schönenwerd SO gegründet, erlebt die Traditionsmarke eine bewegte Geschichte. 2018 kauft die chinesische Shandong Ruyi eine Mehrheit an Bally. Im Bild: Schuproduktion in Schoenenwerd 1996.
Schweizer Traditionsfirmen, die ins Ausland verkauft wurden
Schweizer Traditionsunternehmen: Die Hero-Gruppe mit Sitz in Lenzburg füllt bereits seit rund 130 Jahren Lebensmittel in Konserven ab – hier eine Aufnahme von 1988.
Hero wird deutsch: Am 18. Juli 1995 wird der Ravioli- und Konfispezialist von der deutschen Schwartau-Gruppe geschluckt.
Doch der Ravioli- und Konfispezialist ist nicht der einzige Schweizer Konzern, der ins Ausland verkauft wurde. Einige weitere prominente Übernahmen haben wir zusammengestellt.
Im Jahr 2002 wird Ovomaltine britisch: Novartis verkauft die Ovi – und seine ganze Lebensmittel- und Getränkesparte – für 400 Millionen Franken an die Associated British Foods (ABF).
Zusammen mit Ovomaltine gehen auch die Marken Ovaltine, Caotina und Lavoco in britische Hände über. Im Bild: Die Miss Schweiz von 2001, Mahara McKay, mit einer Caotina-Tasse.
Das Valser Wasser wird amerikanisch: Im Juli 2002 hat die Berner Hess Group die Valser Mineralquellen an das Coca-Cola-Imperium verkauft.
Feldschlösschen wird dänisch: Die 1876 in Rheinfelden AG gegründete Brauerei wird am 3. November 2000 von der dänischen Traditionsbrauerei Carlsberg geschluckt. Preis: 870 Millionen Franken.
Toblerone wird amerikanisch: Die weltberühmte dreieckige Schoggi geht 1990 an den Philipp-Morris-Konzern über, der das Unternehmen mit seinem Lebensmittelgeschäft zu Kraft Jacobs Suchard vereinigte (heute Mondelēz International).
Sugus wird amerikanisch: 2005 verleibt sich Wrigley das Schweizer Kaubonbon ein. Sugus wurde 1931 von der damaligen Suchard in Neuenburg auf den Markt gebracht und fusionierte 1970 zunächst mit dem Toblerone-Hersteller Tobler.
Bally wird chinesisch: 1851 als Schuhfabrik in Schönenwerd SO gegründet, erlebt die Traditionsmarke eine bewegte Geschichte. 2018 kauft die chinesische Shandong Ruyi eine Mehrheit an Bally. Im Bild: Schuproduktion in Schoenenwerd 1996.
Ovomaltine, Valser, Toblerone: Viele typisch schweizerische Marken sind in ausländischem Besitz. Heute vor 25 Jahren gab der Verkauf der Hero-Gruppe in Lenzburg zu reden.
«Hero geschluckt», vermeldete die «Tagesschau» von Schweizer Fernsehen DRS am 18. Juli 1995 als erstes Thema des Abends. Mit dem Lebensmittelkonzern aus dem aargauischen Lenzburg – bekannt unter anderem für seine Konfitüre – gehe «ein Aushängeschild der Schweizer Wirtschaft» in deutsche Hände über.
Die Schwartau-Gruppe aus dem norddeutschen Schleswig-Holstein, die vom Unternehmer Arend Oetker kontrolliert wurde, hatte die Aktienmehrheit der Hero-Gruppe übernommen. In der Schweiz sorgte der Deal für einiges Naserümpfen: Analysten kritisierten, «dass das gesamte Vorgehen undurchsichtig sei», wie die Nachrichtenagentur SDA berichtete. Und auch die NZZ nannte den Verkauf «reichlich intransparent».
Überraschend kam der Schritt gleichwohl nicht: In den Jahren zuvor kursierten immer wieder entsprechende Gerüchte. Heute lässt sich konstatieren: Die schlimmsten Befürchtungen traten nicht ein. Die Marke Hero hat überlebt, auch in Lenzburg wird weiterhin gearbeitet. Laut Konzernangaben sind aktuell rund 160 Mitarbeiter dort tätig.
Doch viele Schweizerinnen und Schweizer sind mit Konfitüre, Büchsenravioli oder Fertigrösti aus dem 1886 gegründeten Hause Hero aufgewachsen – und tun es noch immer. Es ging sozusagen um das tägliche Brot der Nation. Wohl auch deshalb hatte der Verkauf seinerzeit auch hohe Wellen geschlagen.
Hero-Kinowerbung aus den Fünfzigerjahren.
Youtube
Mit fortschreitender Globalisierung sind solche internationalen Verflechtungen von Schweizer Unternehmen und Marken bereits ein Stück weit zum Normalfall geworden. Das zeigte sich in der Coronakrise etwa beim Ringen um staatliche Nothilfe für die Swiss: Aufatmen durfte die Airline erst, nachdem in Deutschland auch das Rettungspaket für den Mutterkonzern Lufthansa unter Dach und Fach war. Als hundertprozentige Tochterfirma sass die Swiss mit im Boot.
Hero und Swiss sind nicht allein: Ob Valser, Toblerone, Sugus – in der Bildstrecke oben haben wir einige prominente Beispiele von international gewordenen Schweizer Marken zusammengefasst.
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