Good News vom Bund Stromtarife sinken 2025 im Schnitt um 10 Prozent

om, sda

5.9.2024 - 14:55

Die Verteter*innen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom erklären, warum die Stromtarife 2025 sinken – aber nicht in allen Regionen der Schweiz.
Die Verteter*innen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom erklären, warum die Stromtarife 2025 sinken – aber nicht in allen Regionen der Schweiz.
Keystone

Die Strompreise sinken 2025 im Mittel um 10 Prozent. Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) orientiert zu den Tarifen im kommenen Jahr. 

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Strompreise sinken 2025 im Mittel um 10 Prozent.
  • Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 4500 kWh Stromkosten zahlt 2025 1305 Franken – 141 Franken weniger als 2024.

Die Strompreise sinken 2025 im Mittel um 10 Prozent. Das geht aus einer Berechnung der Eidgenössischen Elektrizitätskommission hervor, die sie am Donnerstag veröffentlicht hat. Der typische Haushalt zahlt damit 29 Rappen pro Kilowattstunde.

Das sind 3,14 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) weniger als im laufenden Jahr, wie die Elektrizitätskommission (Elcom) mitteilte. Auf das ganze Jahr gerechnet, muss ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 4500 kWh Stromkosten von 1305 Franken zahlen. Das sind 141 Franken weniger als 2024.

Der Tarif besteht aus der Abgabe für die Netznutzung, dem Energietarif, den Abgeltungen für die Gemeinwesen und dem Netzzuschlag. Die Netzkosten für den typischen Haushalt sinken laut der Elcom von 12,71 auf 12,18 Rappen pro kWh. Darin enthalten sind die Kosten für die Winterreserve von 0,23 Rappen.

Der Energietarif wird 12 Prozent billiger und kostet neu 13,7 Rappen je kWh. Stabil bleiben mit 1 Rappen die Abgaben an die Gemeinwesen und mit 2,3 Rappen der Netzzuschlag. Für die kleineren und mittleren Unternehmen ergibt sich laut Elcom ein ähnliches Bild.

Grosse Preisunterschiede in der Schweiz

Allerdings variieren die Konsumentenpreise für den Strom je nach Netzbetreiberin erheblich. Zurückzuführen ist das auf die Unterschiede beim Stromeinkauf aufgrund Eigenproduktion und Beschaffung bei Dritten.

Dass die Stromtarife sinken, hat mehrere Gründe. So haben sich die Preise auf dem Strommarkt stabilisiert, wenn auch auf hohem Niveau. Nach dem teils grossen Preisanstieg 2023 und 2024 ist nach Elcom-Angaben eine gewisse Beruhigung eingetreten.

Während die Grosshandelspreise für eine Lieferung im Folgejahr vor zwölf Monaten noch bei 150 Euro pro Megawattstunde (1 MWh = 1000 kWh) betrugen, liegen sie aktuell bei 90 Euro. Das wirkt sich teilweise verzögert auf die Strompreise aus.

Zudem sanken die Kosten für die Winterreserve, welche die Endverbraucher über einen Zuschlag auf die Netznutzungsgebühr bezahlen. Leicht gesunken ist auch die Kapitalverzinsung für das Stromnetz.

Gestehungskosten wieder unter Marktpreis

Die Stromtarife sind stark von den Produktions- und Beschaffungsmethoden eines Anbieters abhängig, da sie von den Gestehungskosten für die Eigenproduktion und den Kosten für zugekauften Strom bestimmt sind.

Der Zeitpunkt der Beschaffung spielt aufgrund der Schwankungen am Stromterminmarkt eine grosse Rolle, wie die Elcom erklärte. Analysen der Aufsichtsbehörde zeigten, dass bei den jüngsten Preisschwankungen im Grosshandel bereits geringe Unterschiede bei den Beschaffungsstrategien der Netzbetreiber grosse Preisdifferenzen zur Folge haben können. Eine längerfristige Beschaffung kann die Preisausschläge glätten.

Neben den Preisen am Markt bildet die Eigenproduktion und die dafür zu zahlenden Gestehungskosten einen wichtigen Faktor für die Tarifgestaltung. Diese Gestehungskosten lagen laut der Elcom in den vergangenen Jahren zum grossen Teil über den Marktpreisen. In den vergangenen beiden Jahren lagen sie aber wieder deutlich darunter.

Die nach wie vor hohen Marktpreise würden auch die Netzkosten beeinflussen, hielt die Elcom weiter fest. Diese würden ebenfalls strompreisabhängige Komponenten wie Wirkverluste oder Systemdienstleistungen beinhalten. Systemdienste stellt der Netzbetreiber Swissgrid für die kurzfristige Stabilität des Systems bereit. Die rund 600 Netzbetreiber mussten den Kundinnen und Kunden sowie der Elcom ihre neuen Tarife bis am 31. August mitteilen.

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  • 15.47 Uhr

    Die Medienorientierung ist beendet

  • 15.43 Uhr

    Warum sind die Stromtarife im Tessin so hoch?

    Die Elcom kann noch nichts über die Gründe dafür sagen. Die Elcom hat gerade erst die Tarife erhalten und beginnt ihre Analyse jetzt.

  • 15.40 Uhr

    Die wichtigsten Punkte

    Altwegg fasst zusammen: Die Stromtarife sinken im Durchschnitt. Die Kosten für die Winter-Reserve an Energie sinken. Auch die Preise im internationalen Stromhandeln sind gesunken. Sie sind aber immer noch hoch.

  • 15.37 Uhr

    Elcom überprüft auch Preise im Strom-Grosshandel

    Schweizer Strompreise folgten in der Regel jenen der Nachbarländer, erklärt Urs Meister von der Elcom. Es gebe aber auch Unterschiede. Seien diese stark, würde de Elcom die Ursachen untersuchen.

  • 15.36 Uhr

    Elcom wird Bericht zur Untersuchung von Beschaffungskosten veröffentlichen

    Urs Meister erklärt, welche Aspekte der Strombeschaffung die Elcom überprüft. Die Resultate würden publiziert, sobald sie vorliegen.

    Mantelerlass bringen neue Regeln für Stromversorger mit sich. Auch dazu will die Elcom informieren.

  • 15.32 Uhr

    Elcom macht Vor-Analysen bei Stromversorgern

    Die Elcom habe bei rund 100 Unternehmen die Tarifveränderungen vor deren Kommunikation überprüft und teilweise Fehler entdeckt.

    Es gebe Schwächen bei Beschaffungsprozessen, gewisse kleine Stromversorgungsgesellschaften hätten auch wenig formalisierte Verfahren. Die Elcom habe sie auf Unzulänglichkeiten hingewiesen.

    Die Evaluation dauere noch an, es träfen noch immer Antworten auf Anfragen der Elcom ein.

  • 15.26 Uhr

    Elcom prüft Tarife und Kosten

    Urs Meister erklärt, dass im vergangenen Jahr viele Anfragen von Verbraucher*innen zu den Tarifen direkt an die Elcom. Diese ist aber nicht verantwortlich für die Tarife und deren Kommunikation. Das müssten, die Stromversorger selber machen. 

    Stromversorger müssen selber ihre Kunden schriftlich über Tarifeveränderungen informieren und diese begründen.

  • 15.20 Uhr

    So wirkt sich die Eigenproduktion an Strom aus

    Die meisten Stromveresorger haben keine Eigenproduktion oder nur eine sehr kleine, erklärt Delbiaggio. Einzelne können fast den ganzen Bedarf ihrer Kunden in eigenen Anlagen erzeugen.

    Vor der Preisexplosion durch die Ukraine-Invasion war Eigenproduktion von Strom teurer, als Strom vom Markt. Dieses Verhältnis hat sich danach gewendet. Seit den extrem gestiegenen Marktkosten ist Strom aus Eigenproduktion günstiger als der Durchschnitt.

  • 15.14 Uhr

    Wie die Stromversorger die Energie beschaffen, hat einen Einfluss

    Kurzfristige Strategie: Energie wird innerhalb eines Jahres bis zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Tarifs beschafft.

    Langfristige Strategie: Energie wird über drei Jahre eingekauft.

    Bis vor wenigen Jahren hätten die beiden Strategien zu keinen grossen Unterschiede der Stromtarife geführt. 

    In der aktuellen Situation mit den grossen Preisaufschlägen würde die langfristige Strategie die Ausschläge glätten, hohe Preise blieben aber länger erhalten, erklärt Delbiaggio.

  • 15.11 Uhr

    So kommen die Stromtarife zustande

    Katia Delbiaggio erklärt, wie die Stromtarife zustande kommen. Der durchschnittliche Preis für eine Megawattstunde Strom in Europa sei von über 130 Euro auf 90 Euro gesunken. Das sei immer noch ein hoher Preis.

  • 15.07 Uhr

    Tarife sinken nicht für alle

    Trotz gesunkener Kosten gibt es Gemeinden und Regionen, in denen die Strompreise 2025 im Vergleich zu 2024 ansteigen. Dies zeigt die Karte der Strompreisentwicklung der Elcom. Rot steht die höchsten Tarife, grün für die tiefsten. Besonders viele bezahlen beispielsweise grosse Teile des Kantons Tessin, besonders wenig diverse Luzerner und Bündner Gemeinden.

    Elcom
  • 15.04 Uhr

    Die Tarife sinken um rund 10 Prozent

    Gründe für die sinkenden Preise seien die Winter-Reserve, die nicht mehr gleich gross sein müsse, gesunkene Gebühren für das Stromnetz und generell die Beruhigung des europäischenm Strommarkts.

  • 15 Uhr

    Die Medienkonferenz beginnt

    Es werden präsentieren: Laurianne Altwegg, Vizepräsidentin der Elcom, Katia Delbiaggio, Mitglied Elcom und Urs Meister, Geschäftsführer Elcom.

  • 14.53 Uhr

    Die Medienorientierung ist auf 15 Uhr angesetzt

Die Strompreise sinken 2025 im Mittel um 10 Prozent. Das geht aus einer Berechnung der Eidgenössischen Elektrizitätskommission hervor, die sie am Donnerstag veröffentlicht hat. Der typische Haushalt zahlt damit 29 Rappen pro Kilowattstunde.

Das sind 3,14 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) weniger als im laufenden Jahr, wie die Elektrizitätskommission (Elcom) mitteilte. Auf das ganze Jahr gerechnet, muss ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 4500 kWh Stromkosten von 1305 Franken zahlen. Das sind 141 Franken weniger als 2024.

Der Tarif besteht aus der Abgabe für die Netznutzung, dem Energietarif, den Abgeltungen für die Gemeinwesen und dem Netzzuschlag. Die Netzkosten für den typischen Haushalt sinken gemäss der Elcom von 12,71 auf 12,18 Rappen pro kWh. Darin enthalten sind die Kosten für die Winterreserve von 0,23 Rappen.

Der Energietarif wird 12 Prozent billiger und kostet neu 13,7 Rappen je kWh. Stabil bleiben mit 1 Rappen die Abgaben an die Gemeinwesen und mit 2,3 Rappen der Netzzuschlag.

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