Neustart nach zehn Jahren So soll das Skigebiet San Bernardino wieder aufblühen

SDA/toko

27.12.2023 - 16:25

Blick auf das Dorf San Bernardino. Die Gesellschaft San Bernardino Swiss Alps unter dem Tessiner Unternehmer Stefano Artioli will den Ort in den nächsten Jahren mit Millioneninvestitionen wiederbeleben.
Blick auf das Dorf San Bernardino. Die Gesellschaft San Bernardino Swiss Alps unter dem Tessiner Unternehmer Stefano Artioli will den Ort in den nächsten Jahren mit Millioneninvestitionen wiederbeleben.
KEYSTONE/Yanik Buerkli

Ein Tessiner Investor will den Bündner Skiort San Bernardino nicht nur wiederbeleben, sondern zu einer Top-Destination im Wintertourismus machen. Seit Mittwoch fahren wieder die ersten Bahnen.

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  • Nach über zehn Jahren Stillstand sind Lifte und Bergbahn in San Bernardino GR teilweise wieder in Betrieb.
  • Ein Tessiner Investor will rund 300 Millionen Franken investieren, um den Skiort nicht nur wiederzubeleben, sondern zu einer Top-Destination im Wintertourismus zu machen.
  • Seit heute, 27. Dezember, haben vorerst eine Gondelbahn, ein Sessellift und ein Skilift den Betrieb wieder aufgenommen.

Die Bergbahnen in San Bernardino GR sind nach rund zehnjährigem Stillstand wieder in Betrieb. Die Wiedereröffnung des Skigebietes Confin gehört zum Vorhaben des Tessiner Investors Stefano Artioli, dem darbenden Ferienort mit Investitionen von 300 Millionen Franken neues Leben einzuhauchen.

Die Bergbahnen und Skilifte im Wintersportort beim Südportal des San Bernardino-Tunnels standen bis auf ein paar Anfängerlifte im Dorf seit 2012 still. Für die notwendige Sanierung fehlte das Geld. Wie Artiolis Unternehmen San Bernardino Swiss Alps am Mittwoch mitteilte, erwarb es die Bahnen letzten Sommer und sanierte sie.

Ab 27. Dezember sind vorerst eine Gondelbahn, ein Sessellift und ein Skilift in Betrieb. Zwei weitere Skilifte sollen bis Dezember 2024 folgen. Insgesamt bietet das Schneesportgebiet Confin 45 Kilometer lange Pisten.

Die betagten Anlagen will San Bernardino Swiss Alps so lange in Betrieb halten, bis ein Masterplan zur Entwicklung des Schneesport-Angebotes bereit steht. Bis alle Anlagen erneuert sind, werde es noch ein paar Jahre dauern, hiess es in der Mitteilung.

San Bernardino soll Top-Destination werden

Stefano Artioli will San Bernardino zu einer ganzjährigen Top-Destination für Sportbegeisterte ausbauen. Herzstück seiner Vision ist ein Fünf-Sterne-Hotel mit einem öffentlichen Spa- und Wellnessbereich. Hinzu kommen mehrere Gebäude im Dorfkern, darunter zwei Hotels, die der Investor zurzeit renovieren lässt. Das Hotel «Brocco & Posta» soll bereits in dieser Saison öffnen.

Bis 2033 sollen die Pläne umgesetzt sein. Finanzierten will sie Artioli in der ersten Entwicklungsphase aus eigenen Mitteln. Später sollen Investoren dazu kommen. Sein Geld verdient der Tessiner mit Immobilien. Er gründete die Artisa Group, die europaweit Immobilieninvestitionen verwaltet.

Artiolis Vorhaben in San Bernardino erinnert an den ägyptischen Geschäftsmann Samih Sawiris, der in Andermatt UR sechs Hotels, 500 Apartments, Kongresseinrichtungen sowie einen Golfplatz baute und drei Skigebiete zur Skiarena Andermatt-Sedrun verband. Mit etwa zwei Milliarden Franken waren Sawiris Investitionen aber um ein Mehrfaches grösser als die in San Bernardino geplanten.

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