Wechsel an der SpitzeNeuer Präsident will Credit Suisse als eigenständige Bank erhalten
sda/dor
18.1.2022 - 06:07
Trotz aller Skandale ist die Credit Suisse kein Übernahmekandidat. Die Grossbank soll als eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben, sagt Axel Lehmann, der neue Mann an der CS-Spitze.
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18.01.2022, 06:07
18.01.2022, 08:15
SDA/dor
Der neue Credit-Suisse-Präsident Axel Lehmann will die Grossbank, die auch schon als Übernahmeziel gehandelt wurde, in ruhigere Bahnen lenken und als eigenständiges Unternehmen erhalten. «Das Signal an den Markt ist, dass wir die Zukunft der CS als eigenständige Bank sehen», sagte Lehmann in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
Lehmann betonte, die Bank setze weiter auf ihre Strategie, die sich auf das Schweizer Geschäft und die Vermögensverwaltung stütze. 2022 müsste die CS Quartal für Quartal Ergebnisse liefern. Es werde keine neue Strategie der Bank geben, man werde sich auf die Umsetzung konzentrieren. «Ein zentrales Thema ist die Verbesserung der Risikosysteme.»
Die CS teilte in der Nacht auf Montag mit, dass Lehmann mit sofortiger Wirkung zum neuen Verwaltungsratspräsidenten ernannt wurde. Er folgt auf António Horta-Osório, der von seinem Posten zurücktreten musste und das Unternehmen bereits verlassen hat.
Lehmann betonte, er sei sehr zuversichtlich, dass auch die Grossaktionäre der Bank die Rücktrittentscheidung Horta-Osórios und den Personalwechsel akzeptieren würden.
Lehmann wies die Frage, ob er ein Übergangspräsident sei, zurück. Solange die Bank ihn brauche und die Aktionäre ihn stützten, werde er das Präsidium führen. «Also geben Sie mir bitte ein paar Jahre, bevor Sie über meinen Rücktritt spekulieren», sagte Lehmann.
Jetzt müsse die Bank nach vorn schauen. Sie sei nun in einer Aufbauphase. Dabei wolle er auf das aufbauen, was die Credit Suisse als Marke nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Asien, Grossbritannien und den USA darstelle.
Auf die Frage, ob er auch an Thomas Gottstein als CEO der CS festhalten werde, antwortet Lehmann: «Wir brauchen nun Kontinuität und Ruhe.» Als Gottstein die Leitung übernommen habe, sei dies eines der anspruchsvollsten Mandate der Bankenbranche gewesen.
«Bei den Tiefschlägen von Greensill und Archegos war es ein Vorteil, jemanden als CEO zu haben, der tiefe Kenntnisse der Bank und ihrer Geschäfte hat.» Auf diese Erfolgsfaktoren werde man auch in Zukunft setzen.