Franz Carl Weber (FCW) kommt in neue Hände: Der traditionsreiche Schweizer Spielwarenhändler wird an die deutsche Drogeriemarktkette Müller verkauft. Das Filialnetz soll aber bestehen bleiben.
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- Der deutsche Müller-Konzern übernimmt Franz Carl Weber. Das gab der FCW-Verwaltungsratspräsident Marcel Dobler am Mittwoch bekannt.
- Für die Kundschaft solle sich jedoch nichts ändern, so Dobler.
- Franz Carl Weber ist eine sprichwörtliche Traditionsfirma, deren Wurzeln bis 1881 zurückreichen.
Franz Carl Weber (FCW) geht in den Besitz des deutschen Müller-Konzerns über. Das bestätigte FCW-Verwaltungsratspräsident Marcel Dobler am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Zuerst hatte die «Handelszeitung» über den Verkauf berichtet. Die Marke Franz Carl Weber bleibe indes bestehen und auch am Filialnetz sei aktuell keine Änderung geplant, so Dobler weiter.
Franz Carl Weber ist ein Leuchtturm im Schweizer Detailhandel. Die Firma wurde 1881 gegründet und beschäftigt heute knapp 200 Angestellte in 23 Filialen.
Dobler bleibt Verwaltungsrat
Der St. Galler FDP-Nationalrat und Digitec-Mitgründer Dobler war 2018 als Aktionär bei FCW eingestiegen und Dobler will auch in Zukunft Teil des Unternehmens bleiben: «Ich bleibe im Verwaltungsrat und werde mithelfen, die Firma weiterzuentwickeln. ‹Franzki› ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich.»
Dobler war 2018 als Aktionär bei FCW eingestiegen und hält rund die Hälfte der Anteile. Er teilt sich die Anteile mit der Simba Dickie Group.
Einen Wechsel gab es bei FCW bereits vor ein paar Wochen auf operativer Stufe. Neu ist Daniel Nenadic CEO. Er hat das Amt Ende Mai von Roger Bühler übernommen, wie dem Handelsregister zu entnehmen ist. Insgesamt beschäftigt FCW heute knapp 200 Angestellte in 23 Filialen.
Mit Müller soll FCW an dem sich konsolidierenden Spielzeugmarkt auf starke Beine gestellt werden. Die neue Eigentümerin biete dank ihrer Grösse und Einkaufsvolumina eine gute Basis dazu, sagte Dobler der «Handelszeitung».
Müller zählt mit einem Jahresumsatz von rund vier Milliarden Euro und über 35’000 Mitarbeitenden zu den grössten europäischen Drogeriegruppen.
Der grosse Partner an der Seite könnte FCW dabei helfen, zurück in die Spur zu finden, so Dobler. In den vergangenen Jahren tat sich das Unternehmen schwer und schrieb bis zum Einstieg von Dobler rote Zahlen.
Nicht der erste Besitzerwechesl für FCW
In der jüngsten Geschichte wechselte FCW auch mehrmals die Besitzer. Denner kaufte das Familienunternehmen im Jahr 1984 und trat es 2006 an den französischen Spielwarenkonzern Ludendo ab. Als Ludendo vor rund fünf Jahren Insolvenz anmelden musste, übernahmen Dobler und die Simba-Dickie-Gruppe gemeinsam mit dem damaligen CEO Yves Burger das Zepter.
Nur ein Jahr später trennte man sich von Burger und in der Folge wurde FCW auf Erfolg getrimmt: Beispielsweise wurde ein neues Zentrallager aufgebaut, der Ausbau des Onlineshops vorangetrieben oder Automatisierungsprojekte im Einkauf angestossen.
SDA, gbi