Zu viel des GutenWHO will den Salzkonsum mit neuen Grenzwerten senken
SDA
5.5.2021 - 18:01
Neun Gramm Salz konsumieren Herr und Frau Schweizer Tag für Tag – fast das Doppelte, von dem, was gut ist. In anderen Ländern sieht es ähnlich aus. Die WHO schlägt nun Grenzwerte für Nahrungsmittel vor.
05.05.2021, 18:01
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Salz ist lebensnotwendig. Es hält den Druck des Blutes in den Gefässen aufrecht und ist für viele Stoffwechselvorgänge essenziell. Verteufeln sollte man Salz also nicht. Doch in vielen Lebensmitteln steckt zu viel davon.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat nun eine Tabelle mit empfohlenen Höchstwerten für einige Dutzend Nahrungsmittel vorgelegt. Hintergrund ist, dass weltweit drei Millionen Todesfälle im Jahr auf den Verzehr von zu viel Salz zurückgehen.
Diesen Salzgehalt empfiehlt die WHO pro 100 Gramm
süsse Kekse: 265 Milligramm
Popcorn, Nüsse, Kern: 280 Milligramm
Sauerteig- oder Hefebrot: 330 Milligramm
Tiefkühlpizza: 450 Milligramm
Käse (reifer Gouda): 625 Milligramm
Tomatenketchup: 650 Milligramm
Muskelfleisch wie Serrano-Schinken: 950 Milligramm
Bereits 2013 hatten die WHO-Mitgliedsländer das Ziel ausgegeben, bis 2025 den Salzkonsum der Menschen im Schnitt um 30 Prozent zu reduzieren. Nach den Ernährungsbericht 2020 betrug der Rückgang pro Jahr aber nur 0,2 Prozent, statt der nötigen 2,4 Prozent. Deshalb dürfte dieses Ziel nicht erreicht werden, so die WHO.
Schweizer konsumieren viel zu viel Salz
Allgemein empfiehlt die WHO, nicht mehr als 5 Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. In der Schweiz liegt der durchschnittliche Tageskonsum bei etwa 9 Gramm – und damit fast doppelt so hoch wie empfohlen. Der Gesundheit ist das nicht zuträglich. Die Schweiz will daher Im Rahmen des Aktionsplans der Schweizer Ernährungsstrategie den Salzkonsum senken.
Zu viel Salz kann nach Angaben von Experten den Blutdruck und damit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Solche Erkrankungen machen fast ein Drittel der weltweiten Todesfälle aus, die nicht auf ansteckende Krankheiten zurückzuführen sind. Zu salzhaltiges Essen könne auch zu chronischen Leberkrankheiten, Nierenleiden, Fettleibigkeit und Magenkrebs beitragen, so die WHO.
Laut der Schweizerischen Herzstiftung stecken bis zu 80 Prozent des täglich konsumierten Salzes in verarbeiteten Lebensmitteln. Insbesondere Brot und Backwaren, Käse und Käseprodukte, Fleischprodukte und Fertiggerichte tragen am meisten zur Salzaufnahme bei.