Ein Swiss-Flug von New York nach Zürich endete abrupt, nachdem ein Passagier an Bord gewalttätig wurde. Auch blue News berichtete im Frühling über den Vorfall. Die Maschine musste nach einem Zwischenfall mit einem renitenten Fluggast kurz nach dem Start umkehren.
Nun werden neue Details zum Fall bekannt. Die zuständige Justizbehörde hat einen Bericht veröffentlicht. Zunächst berichtete CH Media.
Der 43-jährige Belgier David P.*, so der Bericht, versuchte demnach gewaltsam ins Cockpit zu gelangen und bedrohte das Kabinenpersonal.
Flugbegleiterin unsittlich berührt
Der Vorfall ereignete sich am 31. März. Kurz nach dem Start soll der Passagier aufgestanden sein, eine Flugbegleiterin unsittlich berührt und geschüttelt haben. Anschliessend habe er mehrfach gegen die Cockpit-Tür geschlagen, geschrien und die Piloten aufgefordert, ihn hereinzulassen.
Ein Crewmitglied konnte schliesslich per Durchsage um Hilfe rufen. Der Besatzung gelang es, den Mann auf den Boden zu drücken und bis zur Landung festzuhalten.
Nach der Rückkehr zum Flughafen Newark wurde der Angreifer von der Polizei in Gewahrsam genommen. Ein Mitglied des Kabinenpersonals, das von David P. verletzt wurde, musste ins Spital eingeliefert werden.
Bei Verurteilung droht Gefängnis
Der Passagier ist nun in drei Punkten angeklagt: unter anderem wegen Angriff auf das Kabinenpersonal und des Versuchs, in das Cockpit einzudringen. Er wurde gegen eine Kaution von 100'000 Dollar auf freien Fuss gesetzt, während er auf seinen Prozess wartet. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft und eine Geldstrafe von 250'000 Dollar.
Ein Swiss-Sprecher erklärte CH Media, dass die Fluggesellschaft derartige Vorfälle sehr ernst nehme und die Crew psychologisch betreue. «Wir stehen in engem Kontakt mit der gesamten Crew und bieten Gespräche mit geschulten Expertinnen und Experten an», hiess es seitens der Airline. Der angegriffene Flugbegleiter erholte sich schnell und kehrte mit der Crew zurück in die Schweiz.
Die Zahl renitenter Passagiere hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Allein bei Schweizer Fluggesellschaften wie Swiss und Edelweiss wurden 2022 insgesamt 1347 Zwischenfälle gemeldet. Weltweit nimmt das Problem ebenfalls zu: Laut dem Airline-Verband IATA kam es im vergangenen Jahr auf etwa jedem 480. Flug zu solchen Vorfällen.