«Divers» auf Platz 2 «Unterschriften-Bschiss» ist das Wort des Jahres

klmu, sda

3.12.2024 - 06:24

Der Skandal um gefälschte Unterschriften für Volksinitiativen hat dieses Jahr die Schweiz erschüttert. (Themenbild)
Der Skandal um gefälschte Unterschriften für Volksinitiativen hat dieses Jahr die Schweiz erschüttert. (Themenbild)
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat «Unterschriften-Bschiss» zum Deutschschweizer Wort des Jahres gewählt. Auf den weiteren Podestplätzen folgen «divers» und «Murgang».

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  • Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat «Unterschriften-Bschiss» zum Deutschschweizer Wort des Jahres gewählt. 
  • «Unterschriften-Bschiss» landete auf Platz 1 der Rangliste, weil das Fälschen von Unterschriften und Identitäten auf Sammelbögen von Initiativen durch kommerzielle Unterschriftensammelnde die Schweiz dieses Jahr in Atem gehalten habe.
  • Auf den weiteren Podestplätzen folgen «divers» und «Murgang».

«Unterschriften-Bschiss» landete auf Platz 1 der Rangliste, weil das Fälschen von Unterschriften und Identitäten auf Sammelbögen von Initiativen durch kommerzielle Unterschriftensammelnde die Schweiz dieses Jahr in Atem gehalten habe. Das Vertrauen in das demokratische Schweizer Abstimmungssystem sei dadurch arg angeknackst worden, teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Dienstag mit.

Das Wort «divers» schaffte es auf den zweiten Platz. Dies, da im Lande rege diskutiert wurde, wie divers die persönlichen und gemeinschaftlichen Lebensbereiche sind und sein dürfen und wie die Schweiz damit umgehen soll. Simple Antworten dazu gebe es nicht, denn die Meinungen dazu seien sehr divers, so die ZHAW.

Auf Position 3 kam «Murgang» zu liegen, oder besser zu rutschen. Denn zahlreiche Murgänge hätten die Schweizer Landschaft 2024 unumkehrbar verändert, schrieb die ZHAW weiter. Es seien an verschiedenen Orten in der Schweiz Gerölllawinen niedergedonnert und die Einwohner des Bündner Bergdorfes Brienz hätten ihr Zuhause gar ganz verlassen müssen, weil ein weiterer grosser Schuttstrom drohe.

«Cessez-le-feu», «non binario» und «segundimorant:a

Die ZHAW kürt die Wörter des Jahres für die Schweiz nicht nur auf Deutsch, sondern in allen vier Landessprachen. Auf Französisch wurde «cessez-le-feu» (Waffenruhe) zum Wort des Jahres gewählt, auf Italienisch «non binario» (non-binär) und auf Rätoromanisch «segundimorant:a» (Zweitheimische:r).

Die Verantwortung für das Wort des Jahres hat das Departement Angewandte Linguistik der ZHAW in Winterthur. Es analysierte die Schweizer Datenbank Swiss-AL und bestimmte pro Sprache die Wörter, die häufiger oder deutlich anders verwendet wurden als in den Jahren zuvor. Aus dieser Liste sowie aus Publikumsvorschlägen und aufgrund eigener Erfahrung wählte eine Jury von Sprachprofis die drei markantesten Wörter.

Im vergangenen Jahr 2023 war «Monsterbank» zum Deutschschweizer Wort des Jahres gewählt worden.

Nationalratskommission verlangt Klarheit zu Unterschriften-Bschiss

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Das vor drei Jahren im Parlament gescheiterte Verbot von kommerziellen Unterschriftensammlungen wird nicht neu lanciert. Die zuständige Nationalratskommission sieht nach dem mutmasslichen Unterschriften-Bschiss noch keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf. «Die Mehrheit kam zum Schluss, dass es noch zu früh ist, um tätig zu werden», sagte Greta Gysin (Grüne/TI), Präsidentin der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats (SPK-N), am Donnerstag im Berner Bundeshaus vor den Medien. Zunächst sollten die verschiedenen Strafuntersuchungen abgewartet werden.

05.09.2024

klmu, sda