Schlechte Nachricht für Stalker Spyware-Anbieter wird selbst gehackt

Dirk Jacquemien

30.8.2023

Stalkerware ermöglicht die Überwachung über das Smartphone der Stalking-Opfer.
Stalkerware ermöglicht die Überwachung über das Smartphone der Stalking-Opfer.
Bild: Imago

Pech für die Kund*innen von sogenannter Stalkerware. Denn ein Hack eines Anbieters für die Spionagesoftware sorgte nun dafür, dass sie selbst entblösst wurden.

Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Stalkerware wird vor allem von eifersüchtigen Personen genutzt, um ihre (Ex)Partner auszuspionieren.
  • Doch nun wurde ein Anbieter von solch fragwürdiger Software selbst gehackt.
  • Dadurch wurden nun die Identitäten der Stalker*innen bekannt.

Spionagesoftware, Spyware genannt, gehört zu den grössten Bedrohungen im Internet. Zum Opfer werden können Regierungen, Grossunternehmen oder Privatpersonen. Geklaut werden etwa Staatsgeheimnisse, vertrauliche Unternehmensunterlagen oder Zugangsdaten zum E-Banking.

Eine spezielle Form der Spyware ist Stalkerware. Hier steht nicht die finanzielle Bereicherung im Vordergrund. Stattdessen ist Stalkerware speziell dafür gedacht, um Personen aus dem eigenen engeren Umfeld zu überwachen oder eben zu stalken. Eifersüchtige (Ex)Partner*innen zählen hier zu der Hauptzielgruppe für solche Software, für deren Installation meist kurzfristig ein physischer Zugang zum Smartphone benötigt wird.

Stalker*innen werden entblösst

Stalkerware lässt sich bei diversen Anbietern erwerben. Einer davon nennt sich WebDetetive und war wohl hauptsächlich in Brasilien aktiv. Dessen Stalkerware wurde auf den Android-Smartphones von rund 75’000 nichtsahnenden Opfern installiert. Doch nun wurde WebDetetive selbst gehackt, wie «TechCrunch» berichtet.

Eine unbekannte Gruppe drang in deren Systeme ein, löschte die von der Stalkerware gesammelten Daten und schickte stattdessen die E-Mail-Adressen der WebDetetive-Kund*innen, also der Stalker*innen, an die Aktivistengruppe Distributed Denial of Secrets.

Ausserdem sorgten die Hacker*innen dafür, dass bereits mit WebDetetive infizierte Geräte nicht mehr mit den Servern des Anbieters kommunizieren können und die Stalkerware dadurch unbrauchbar wurde.