Der Prinz aus «Aschenbrödel»Würdest du ihn heute wiedererkennen?
jke
28.12.2024
Man kann ihn gut und gerne den Märchenprinzen einer ganzen Generation nennen: Pavel Trávníček, der Prinz aus «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel», gewährt mehr als ein halbes Jahrhundert später Einblicke in sein Leben.
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28.12.2024, 09:14
28.12.2024, 13:03
Jenny Keller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Seit seiner Premiere 1973 gehört «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» zum festen Weihnachtsprogramm.
Pavel Trávníček wurde durch die Rolle des Prinzen berühmt. Er spielte auch später in Märchenfilmen und arbeitete erfolgreich als Synchronsprecher für internationale Stars wie Alec Baldwin.
Der Schauspieler heiratete viermal und wurde mit 66 Jahren erneut Vater – für seine Frau das erste Kind.
Auch Jahrzehnte nach dem Film zeigt sich Trávníček gerührt von der generationsübergreifenden Begeisterung für den Klassiker.
Weihnachten ohne «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel»? Für viele unvorstellbar. Seit seiner Premiere 1973 ist der tschechisch-ostdeutsche Film ein fester Bestandteil der Feiertage.
Und was wäre das Märchen ohne seinen charmanten und leicht nervigen Prinzen? Pavel Trávníček, heute 74-jährig, spielte diese ikonische Rolle im Alter von 23 Jahren und prägte das Bild des verwöhnten Märchenprinzen für Millionen Zuschauer*innen.
Ob Pavel Trávníček selbst noch «Aschenbrödel» kuckt? Dazu sagte er in einem Interview mit spot on news: «Ich schau mir den Film nicht direkt an, aber immer, wenn wir bei den Weihnachtsvorbereitungen sind – wir kochen zu Weihnachten eine Fischsuppe – schaue ich nebenbei auf den Bildschirm und denke: Das bin doch nicht wirklich ich.»
«Aschenbrödel» stirbt vor drei Jahren
Ein Moment aus den Dreharbeiten ist Trávníček besonders in Erinnerung geblieben: «Es ist wirklich die letzte Szene des Films. Wir waren in der Kutsche mit Aschenbrödel, sollten losfahren, und der Regisseur drängte, dass wir starten sollten. Doch plötzlich war das Pferd weg. Es gab eine Senke, und man hat nur noch die Ohren vom Pferd gesehen.»
Eine weitere Anekdote aus seiner «Aschenbrödel»-Zeit: Im tschechischen Original musste Trávníčeks Stimme wegen seines starken Dialekts nachsynchronisiert werden.
Seine Filmpartnerin Libuše Šafránková, die 2021 verstarb, hält der Schauspieler in liebevoller Erinnerung: «Ich denke immer sehr gern an sie. Wir waren sehr eng befreundet. Sie war sehr talentiert und auch sehr schön. Ich sage immer: So ein Aschenbrödel kommt nur alle 100 Jahre auf die Welt.» Auch die Darstellerin der «Stiefmutter» Carola Braunbock ist bereits 1978 verstorben.
«Schicksal, so einen Film zu machen»
Trávníček selbst blieb der Schauspielerei treu. In den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren übernahm er weitere Prinzenrollen, unter anderem in «Schneeweisschen und Rosenrot» und «Der dritte Prinz».
2018 war er in der deutschen Filmsatire «Der grosse Rudolph» über den Münchner Modedesigner Rudolph Mooshammer zu sehen. Neben der Schauspielerei machte er sich einen Namen als Synchronsprecher. Seine Stimme lieh er Stars wie Alec Baldwin, Steve Guttenberg und Jeff Goldblum.
Ist es Fluch oder Segen, immer mit dieser Rolle verbunden zu sein? «Es ist Schicksal, wenn es einem gelingt, so einen erfolgreichen Film zu machen. Dann gehört es dazu, dass man immer mit dieser Rolle verbunden ist. Es ist auch so, dass die Filmrolle gar keinen Namen hat. Es ist ‹nur› der Prinz. Also ist es mein Schicksal, dass ich von allen als Prinz angesprochen werde.»
Dritter Sohn mit 66 Jahren
Privat schrieb Trávníček mehrere eigene Märchen. Der Schauspieler ist seit 2015 zum vierten Mal verheiratet. Mit 66 Jahren wurde er Vater eines dritten Sohnes – ein spätes, aber grosses Glück, wie er sagt. Auf Instagram teilte er bis 2021 Einblicke in sein Familienleben.
«Keiner von uns hätte damals gedacht, dass der Film so einen Erfolg haben würde», sagte Trávníček einmal im Interview. «Es macht mich unglaublich stolz, dass die Begeisterung bis heute über Generationen hinweg anhält.»
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