Mit Schrotflinte ins Herz geschossen Zahnarzt ermordet seine Ehefrau auf Afrika-Safari – lebenslange Haft

dpa

22.8.2023 - 05:55

Der Sohn (l.) und die Tochter (hinten rechts) des verurteilten Zahnarztes beim Gang zu einer Verhandlung im Prozess gegen ihren Vater in Denver am 13. Juli 2022.
Der Sohn (l.) und die Tochter (hinten rechts) des verurteilten Zahnarztes beim Gang zu einer Verhandlung im Prozess gegen ihren Vater in Denver am 13. Juli 2022.
Bild: Keystone/AP Photo/David Zalubowski

Ein wohlhabender, als skrupellos beschriebener Mediziner ermordet seine Frau, um Geld aus der Lebensversicherung zu kassieren. Die Tat tarnt er als Unfall. Fast wäre er damit durchgekommen – doch jetzt wurde er verurteilt.

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  • Ein wohlhabender Zahnarzt hat nach Überzeugung eines US-Gerichts seine Ehefrau während einer Afrika-Safari getötet.
  • Der Mann wurde am Montag in Denver im US-Teilstaat Colorado zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
  • Das Gericht kam zu dem Schluss, dass der Zahnarzt ihr am Morgen ihres letzten Tages dort mit einer Schrotflinte ins Herz geschossen hat.
  • Der Zahnarzt erhielt anschliessend fast fünf Millionen Dollar aus einer Lebensversicherung.
  • Die Geliebte des Zahnarztes war bereits im Juni wegen Beihilfe zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Ein wohlhabender Zahnarzt hat nach Überzeugung eines US-Gerichts seine Ehefrau während einer Afrika-Safari getötet. Bezirksrichter William Martinez verurteilte den Mann am Montag (Ortszeit) in Denver im US-Teilstaat Colorado zu einer lebenslangen Haftstrafe.

«Der Mord war der Höhepunkt eines Lebens, das er damit verbracht hat, andere durch Reichtum und Macht zu beherrschen und zu kontrollieren», so die Staatsanwaltschaft.

Die Frau war während eines Ferienaufenthalts in Sambia im Jahr 2016 gestorben. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass der Zahnarzt ihr am Morgen ihres letzten Tages dort mit einer Schrotflinte ins Herz geschossen hat.

Dann habe er die Waffe in die dazugehörige Tasche gesteckt, um es so aussehen zu lassen, als hätte sie sich beim Packen versehentlich selbst erschossen. Das Paar, das seit 34 Jahren verheiratet war, hatte während der Reise Wildtiere gejagt. Der Tatort – fast 130 Kilometer von der nächsten Polizeistation entfernt – war der Staatsanwaltschaft zufolge bewusst gewählt, um nicht überführt zu werden.

Cole Finegan (vorne), der höchste Staatsanwalt in Colorado, spricht am Montag nach der Verkündung des Urteils gegen den Zahnarzt vor dem Gerichtsgebäude in Denver. Neben ihm einer der FBI-Beamten, die ermittelten.
Cole Finegan (vorne), der höchste Staatsanwalt in Colorado, spricht am Montag nach der Verkündung des Urteils gegen den Zahnarzt vor dem Gerichtsgebäude in Denver. Neben ihm einer der FBI-Beamten, die ermittelten.
Bild: Keystone/AP Photo/David Zalubowski

Die Polizei in Sambia und einige Versicherungsgesellschaften kamen tatsächlich zu dem Schluss, dass der Tod der Frau ein Unfall war. Der Zahnarzt liess die Leiche eilig einäschern und schüchterte laut US-Staatsanwaltschaft lokale Ermittler ein.

Er erhielt anschliessend fast fünf Millionen Dollar aus einer Lebensversicherung. Sein Ziel sei es gewesen, mithilfe des Versicherungsgeldes einen verschwenderischen Lebensabend mit seiner langjährigen Geliebten zu verbringen. Die Freundin war bereits im Juni wegen Beihilfe zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Zusätzlich 15 Millionen Dollar Strafe

Der Zahnarzt bestreitet den Mord, der Tod seiner Frau sei ein Unfall gewesen. Er war fast fünf Jahre nach der Tat aufgrund von FBI-Ermittlungen verhaftet worden. Zusätzlich zur Haft muss er mehr als 15 Millionen Dollar Strafe zahlen. Der stellvertretende Staatsanwalt Bryan Fields erklärte, auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass der Verurteilte nicht in der Lage sein werde, sich vom Gefängnis aus an Prozessbeteiligten zu rächen – etwa durch das Anheuern von Auftragskillern. «Das ist seine Macht, das ist seine Kontrolle», sagte Fields über den Reichtum des Mannes.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, sein Vermögen auf Betrug aufgebaut zu haben. So soll er sich bei einem früheren Besuch in Sambia den Daumen abgeschossen haben, um eine Millionensumme aus einer Invaliditätsversicherung zu kassieren.