Suchaktion beendet Vize-Chefredaktorin der «SZ» lebend unter Brücke gefunden

SDA/zis

9.2.2024 - 01:43

Alexandra Föderl-Schmid, die Vize-Chefredaktorin der «Süddeutschen Zeitung», die sich vorübergehend aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen hat. (Archivbild) 
Alexandra Föderl-Schmid, die Vize-Chefredaktorin der «Süddeutschen Zeitung», die sich vorübergehend aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen hat. (Archivbild) 
Bild: Keystone/APA/Herbert Neubauer

Seit Donnerstag galt die Vize-Chefredaktorin der «Süddeutschen Zeitung» als vermisst. Nun wurde sie lebend unter einer Brücke über den Inn gefunden. Sie steht wegen Plagiatsvorwürfen unter Druck.

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  • Für die unter Plagiatsverdacht stehende stellvertretende Chefredaktorin der «Süddeutschen Zeitung» ist am Donnerstag eine grossangelegte Suchaktion gestartet worden.
  • Die Polizei erklärte, es werde auf dem Inn im Grenzgebiet zwischen Bayern (D) und Oberösterreich (Ö) nach einer 53-jährigen, in München wohnhaften Frau gesucht.
  • Laut der «Passauer Neuen Presse» handelt es sich um die österreichische Journalistin Alexandra Föderl-Schmid.
  • Am Freitag ist sie lebend gefunden worden.

Seit Donnerstag galt die österreichische Journalistin Alexandra Föderl-Schmid als vermisst. Deshalb starteten die Behörden eine grosse Suchaktion. Die Polizei erklärte, es werde auf dem Inn im Grenzgebiet zwischen Bayern (D) und Oberösterreich (Ö) nach einer 53-jährigen, in München wohnhaften Frau gesucht.

Am Freitag wurde die Journalistin lebend gefunden. Sie sei «stark unterkühlt unter einer Inn-Brücke gefunden worden», schreibt «Oe24» unter Berufung auf die Polizei. Sie sei ins Spital gebracht worden. 

Föderl-Schmid ist seit 2017 für die «Süddeutsche Zeitung» tätig. Zuvor leitete sie von 2007 bis 2017 den «Standard» und war damit erste Chefredaktorin einer österreichischen Tageszeitung. Die Journalistin hatte sich nach Plagiatsvorwürfen am Montag vorübergehend aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen.

Wegen Plagiats-Vorwürfen unter Druck

Föderl-Schmids Auto war dem Medienbericht zufolge am Donnerstagmorgen auf einem nahen Parkplatz gefunden worden. Danach suchten demnach knapp hundert Einsatzkräfte aus Deutschland und Österreich vor Ort mit rund einem Dutzend Booten nach der vermissten Frau. Die Suchaktion auf dem Wasser wurde zwischenzeitlich unterbrochen. 

Föderl-Schmid war zuletzt beruflich unter Druck geraten. Es waren Vorwürfe zu ihrem Umgang mit der Zitierung von Quellenmaterial laut geworden. Überdies war bekannt geworden, dass das rechtspopulistische Portal «Nius» – bei dem unter anderen der einstige «Bild»-Chefredaktor Julian Reichelt an Bord ist – bei «Plagiatsjäger» Stefan Weber bereits vergangenen Dezember eine Prüfung von Föderl-Schmids Dissertation in Auftrag gegeben hatte. Dieser warf der Journalistin «Plagiatsfragmente» in ihrer Arbeit vor. Auch in Artikeln für die SZ sei er auf kopierte Textstellen ohne Quellenangabe gestossen.

Weber hat am Tag des Verschwindens der Journalistin auf der Plattform X bekannt gemacht, von ihr mitten in der Nacht eine E-Mail erhalten zu haben. Darin habe sie geschrieben, sie habe viel über Medien, Mechanismen, Menschen und Geschäfte gelernt. «Zumindest diese Jagd ist vorbei.» Weber hat den Post entfernt, nachdem die Suche nach Föderl-Schmid bekannt wurde. Dem «Merkur» hat er aber bestätigt, Auszüge aus der E-Mail veröffentlicht zu haben. 

Suizidgefahr und Abschiedsbrief

Die Polizei ist bei der Suche nach der Vermissten von akuter Suizidgefahr ausgegangen. Laut der «Neuen Passauer Presse» hat die Polizei in der Nähe ihres Verschwindens ihr Auto und darin einen Abschiedsbrief gefunden.

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