Fifa droht Millionen-Verlust Katar verbietet Alkoholverkauf in den Stadien

uri

18.11.2022

Ab dem 20. November rollt der Ball bei der WM in Katar: Für Biertrinker dürfte das Event vor Ort eine ziemlich trockene Veranstaltung werden. 
Ab dem 20. November rollt der Ball bei der WM in Katar: Für Biertrinker dürfte das Event vor Ort eine ziemlich trockene Veranstaltung werden. 
Archivbild: Christian Charisius/dpa/dpa-tmn

Nur zwei Tage vor Beginn der umstrittenen Fussball-Weltmeisterschaft vollzieht Katar eine abrupte Kehrtwende in Sachen Alkohol – und bringt damit die Fifa bei einem millionenschweren Sponsoring-Vertrag in die Bredouille.

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In einer plötzlichen Wendung haben offizielle Stellen in Katar entschieden, dass bei der Fussball-Weltmeisterschaft in den Stadien kein Alkohol an die Fans verkauft wird.

Der Beschluss wurde am Freitagmorgen von einem mit der Angelegenheit befassten Funktionär bestätigt, berichtet die «New York Times». Der Beamte bat darum, nicht namentlich genannt zu werden, da er nicht befugt sei, mit den Medien zum Thema zu sprechen. Zudem wolle Katar am Freitag noch eine offizielle Ankündigung veröffentlichen.

Der Schritt, der laut der «Times» auf Katars Königsfamilie zurückgehen soll, dürfte die Spannungen zwischen dem streng islamischen Gastgeberland und der Fifa in der Alkohol-Frage weiter anheizen.

Nicht zuletzt könnte er unmittelbare Auswirkungen auf die 75 Millionen Dollar schwere Sponsoring-Vereinbarung zwischen der Biermarke Budweiser und dem Weltfussballverband haben. Ebenfalls wird die jüngste Entwicklung zahlreichen Fans – nur 48 Stunden vor der Eröffnung der WM – gar nicht schmecken.

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Mit dem Verkaufsverbot an Ständen bei den Stadien wird Alkohol hier nur noch in sogenannten Hospitality-Boxen erhältlich sein, berichtet «20 Minuten». Für den Zugang zu diesen Boxen müsse man indes umgerechnet 1000 Franken berappen. Bis jetzt sei der Ausschank von Bier in Katar zudem nur im Fanpark in Doha gesichert.

Anheuser-Busch will «bestmöglichen Zugang» ermöglichen

Wie verschiedene Medien schreiben, wurden Bierstände bereits vor der jüngsten Entwicklung rund um die Stadien wieder demontiert. Laut katarischen Quellen waren sie als zu aufdringlich wahrgenommen worden. Die FIFA hatte sich dazu bereit erklärt, die Stände an anderen Stellen aufzustellen, wo sie weniger sichtbar seien.

«Wir arbeiten mit der FIFA zusammen, um sicherzustellen, dass die Fans den bestmöglichen Zugang zu unseren Produkten haben», hatte die Brauerei und Unternehmensgruppe Anheuser-Busch InBev bereits am Montag mitgeteilt.

Demnach wurde man hier am 12. November über den Wunsch zur Versetzung der Stände informiert und arbeite mit der FIFA zusammen, «um die Verkaufsstellen an die gewünschten Orte zu verlegen. Unser Fokus liegt darauf, unter den neuen Bedingungen das bestmögliche Kundenerlebnis zu bieten.»

Alkoholhaltiges Bier bislang in speziellen Zonen

Das WM-Organisationskomitee wies entsprechende Meldungen Anfang der Woche noch zurück. Es gebe beim Alkoholausschank keine neue Regelung, sagte ein Sprecher zur Deutschen Presse-Agentur.

Bestimmte Bewirtungsbereiche würden verlegt, darunter einige Budweiser-Zelte. Diese blieben aber wie bisher innerhalb des Stadionbereichs. Die Zeiten des Ausschanks und die Zahl der Stände würden in allen acht Stadien nicht verändert.

Vorgesehen war ursprünglich, dass die Fans während des Turniers vom 20. November bis 18. Dezember innerhalb der Stadionbereiche in bestimmten Zonen alkoholhaltiges Bier kaufen dürfen – jedoch nicht direkt in den Arenen sowie nur vor und nach den Spielen. In den Stadien werde alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Am Abend ist der Ausschank zudem auf dem offiziellen Fanfest zentral in der Hauptstadt Doha gestattet.

Alkohol ist in Katar nicht gänzlich verboten, wird aber nur sehr eingeschränkt etwa in Bars oder Restaurants bestimmter Hotels ausgeschenkt. Ausländer, die eine Aufenthaltsgenehmigung haben, können ihn auch in einem Geschäft kaufen, müssen aber älter als 21 Jahre sein und brauchen dafür eine Erlaubnis.

Mit Material von dpa

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