Die hochgiftige Portugiesische Galeere versetzt vor allem Badegäste auf Mallorca in Angst und Schrecken. (Symbolbild)
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Der Gelbe Mittelmeerskorpion versteckt sich bevorzugt in Ritzen und Spalten, wie auch unter Steinen.
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Der Klimawandel bringt den Küsten Europas nicht nur wärmere Temperaturen. Auch neue Tiergattungen tauchen plötzlich vermehrt an den Stränden auf – nicht immer zur Freude der Badegäste.
Philipp Fischer
18.09.2024, 20:52
Philipp Fischer
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Klimawandel lässt neue Arte an den Stränden Europas auftauchen.
Am Mittelmeer, Nord- und Ostsee kann es im Wasser und am Strand zu schmerzhaften bis tödlichen Begegnungen mit giftigen Tieren kommen.
Diese giftigen Arten und unangenehmen Plagegeister haben Feriengäste in diesem Sommer besonders zugesetzt.
In allen Meeresregionen weltweit heizt sich das Wasser auf. Das Mittelmeer erwärmt sich infolge des Klimawandels mit mindestens zwei Grad pro Jahrhundert immer schneller. Auch die Nord- und Ostsee werden seit den 1990er-Jahren immer wärmer.
Die steigenden Wassertemperaturen lässt wärmeliebende Tiere vom Süden immer weiter Richtung Norden wandern. Im Zuge der Hitzewellen verbreiten sich besonders im Mittelmeerraum neue, giftige Arten, die ursprünglich in den warmen Gewässern der Tropen beheimatet waren. Im Wasser und am Strand kann es für Badegäste zu schmerzhaften bis tödlichen Begegnungen mit den Neuankömmlingen kommen.
Diese giftigen Arten und unangenehmen Plagegeister haben Feriengäste in diesem Sommer besonders zugesetzt.
Feuerwurm
Der Feuerwurm ist gefrässig und fleischfressend. Er breitet sich dank der warmen Temperaturen vor allem an den Stränden in Italien besonders rasant aus. Er ähnelt einem bunten Tausendfüssler mit weissen Borsten – und die haben es in sich.
Die feinen Stacheln enthalten ein neurotoxisches Sekret und verursachen brennende Schmerzen, Hautrötungen und Schwellungen. In schweren Fällen kann es auch zu Schwindelanfällen und Brechreiz kommen. Die Wunden müssen oft mit Kortison behandelt werden. Alternativ kann eine Desinfizierung der Wunden mit Alkohol oder Essig den Schmerz stillen.
Rotfeuerfisch
Exotische Rotfeuerfische aus dem indischen Ozean besiedeln vermehrt das Mittelmeer. Dort entwickeln sie sich zur Plage. Die Raubfische sind nicht wählerisch und fressen seltene Arten, die nur im Mittelmeer vorkommen und streng schützenswert wären.
Seit 2019 treibt der Rotfeuerfisch vor Ägypten, Israel und Sizilien sein Unwesen. Inzwischen hat er auch die Küsten Kroatiens erobert. Die Spitzen seiner Flossenstrahlen sind äusserst giftig und können für Badegäste am Meer zur echten Bedrohung werden. Das Gift kann im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufkollaps führen.
Feuerquallen
Quallen gehören zu den Gewinnern des Klimawandels. Ihre Larven fühlen sich in warmen Temperaturen besonders wohl. Besonders stark breitet sich die als Feuerqualle bekannte Gelbe Haarqualle, die in der Ostsee vorkommt, Richtung Norden aus.
Aber auch an den Urlaubsstränden im Mittelmeer vermehren sich die Feuerquallen rasant. Zu erkennen sind Feuerquallen an einem farblichen Stich. Nach einem Stich kommt es in der Regel innerhalb weniger Minuten zu brennenden, teilweise starken Schmerzen an den betroffenen Stellen. Häufig bilden sich rote Schwellungen auf der Haut.
Portugiesische Galeere
Die Portugiesische Galeere gehört zu den giftigsten Quallen im Mittelmeer. Sie gehört neben der Würfelqualle zu den gefährlichen Quallen-Vertretern. Tausend mit Gift gefüllte Nesselzellen pro Zentimeter befinden sich an ihren Tentakeln. Wer mit ihnen in Berührung kommt, erleidet Verbrennungen und starke Schmerzen. Rote Quaddeln bilden sich auf der Haut, für Allergiker und Immungeschwächte besteht Lebensgefahr.
Eigentlich ist diese Spezies gar nicht im Mittelmeer beheimatet. Wegen des Temperaturanstiegs der letzten Jahre tauchen Portugiesische Galeeren aber immer wieder vereinzelt auch an den Stränden der Balearen auf.
Gelber Mittelmeerskorpion
Er zählt zu den giftigsten Skorpionarten weltweit und kann auch für Menschen gefährlich sein, insbesondere für Kinder. Der Gelbe Mittelmeerskorpion ist in Ägypten und der Türkei weit verbreitet. Der Klimawandel lässt aber auch ihn Jahr für Jahr weiter Richtung Norden wandern.
Er versteckt sich gern in Ritzen und Spalten, wie auch unter Steinen. Man sollte also darauf achten, wohin man sich setzt, und am Boden liegende Kleidung immer ausschütteln, bevor man sie wieder anzieht. An den Strand verirrt sich das Spinnentier zum Glück aber eher selten.
Grasmilben
In diesem Jahr wurde die kroatischen Halbinsel Istrien von einer Grasmilben-Plage heimgesucht. Das trockene Wetter an der Adria-Küste hat zu einer starken Vermehrung der Tiere beigetragen. Grasmilben bevorzugen trockenes Gras und trockene Äste.
Gerade in Strandnähe und auf dem Weg zu den Unterkünften kommen Feriengäste schnell mit den Plagegeistern in Berührung. Ihr Biss kann heftige Hautausschläge und einen starken Juckreiz verursachen. Die Beschwerden können bis zu zwei Wochen andauern.
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