Da ist es, das typisch herbstliche Nebelmeer: Blick aus Mauborget VD, der höchstgelegenen Gemeinde im Jura. (Archivbild)
Richtig schön ist die graue Suppe nur von oben betrachtet, wie hier vom Zürcher Üetliberg aus. (Archivbild)
Auch diese Spaziergänger*innen bei Yverdon zücken die Handykamera. (Archivbild)
Das Dorf Flüeli-Ranft OW ragt mit seiner Dorfkirche knapp über die Nebelgrenze hinaus. (Archivbild)
Schön anzusehen auch, wenn die Sonne durch die Nebeldecke bricht – wie hier auf der Rigi. (Archivbild)
Die Schweiz liegt am Nebelmeer
Da ist es, das typisch herbstliche Nebelmeer: Blick aus Mauborget VD, der höchstgelegenen Gemeinde im Jura. (Archivbild)
Richtig schön ist die graue Suppe nur von oben betrachtet, wie hier vom Zürcher Üetliberg aus. (Archivbild)
Auch diese Spaziergänger*innen bei Yverdon zücken die Handykamera. (Archivbild)
Das Dorf Flüeli-Ranft OW ragt mit seiner Dorfkirche knapp über die Nebelgrenze hinaus. (Archivbild)
Schön anzusehen auch, wenn die Sonne durch die Nebeldecke bricht – wie hier auf der Rigi. (Archivbild)
Der Hochnebel ist für die Menschen im Mittelland ein treuer November-Begleiter. Normalerweise. Doch dieses Jahr ist alles anders.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Herbstzeit ist für die Menschen im Mittelland oftmals Hochnebel-Saison.
- In diesem Jahr fehlt der graue Begleiter aber. Weil der Wind aus der falschen Richtung bläst, wie SRF-«Meteo» erklärt.
- Damit Hochnebel entsteht, braucht es nämlich die Bise. Doch von dieser gibt es seit gut einem Monat keine Spur.
- Das ist nicht ungewöhnlich für diese Jahreszeit, sagt Meteorologe Jan Eitel zu blue News. Und laut einigen Modellen könnte der Klimawandel sogar zu einer Häufung führen, was dem Hochnebel weiter zusetzen würde.
Wollen Mittelländer*innen im Herbst die Sonne sehen, müssen sie oftmals in die Berge gehen – über die Hochnebeldecke hinaus. Doch dieses Jahr ist das anders: «Der Hochnebel fehlt», hält SRF-«Meteo» in seinem Wetterblog fest. Verantwortlich dafür sei die Windrichtung.
Dazu kurz ein paar Basics: Sowohl Nebel als auch Hochnebel bestehen aus winzigen Wassertröpfchen, die in der Luft schweben, aber in unterschiedlicher Höhe. Nebel schwebt um uns herum und direkt über unseren Köpfen. Bis zu einer Obergrenze von rund 2000 Metern Höhe spricht MeteoSchweiz, das Bundesamt für Wetter und Klimatologie, von Hochnebel. Alles darüber ist dann Bewölkung.
Dafür, dass Nebel in die Höhe aufsteigt, ist die Bise zuständig. Doch von diesem kühlen und damit schweren Nordostwind fehle seit Mitte Oktober jede Spur, heisst es bei SRF-«Meteo». Grund dafür sei eine dominante Westlage – für eine Bisenlage müsste sich dagegen ein Hochdruckgebiet nördlich der Schweiz etablieren.
Jetstream gibt den Ton an
«Seit über einem Monat liegen wir mehr oder weniger im Einflussbereich des Jetstreams», schreibt Meteorologe Jan Eitel in dem Blog-Eintrag. Dieses Starkwindband funktioniere im Prinzip wie ein meteorologisches Förderband, das ein Tief nach dem anderen und damit Wolken, Niederschlag und Wind vom Atlantik zur Schweiz bringe.
Solch eine länger anhaltende und demzufolge beständige Westwindphase ist im Winterhalbjahr nicht ungewöhnlich: «Das kommt immer wieder vor», erläutert Eitel auf Anfrage von blue News. «Sobald die Gegenspieler Azorenhoch und Islandtief sich beide gut behaupten, also der Druckunterschied zwischen dem Tief und dem Hoch einigermassen hoch ist, kommen die westlichen Höhenwinde gut in Fahrt.»
Wer schnell dem Hochnebel-Blues erliegt, darf sich freuen: Denn der Klimawandel könnte diesem an den Kragen gehen.
Klimawandel könnte dem Hochnebel zusetzen
Es gebe wissenschaftliche Arbeiten und Klimamodelle, die eine Häufung von Westlagen vorhersagen, wie Meteorologe Jan Eitel ausführt. «Allerdings wird es auch in der Zukunft immer wieder mal beständige Hochdrucklagen geben, aber vielleicht dann eben tendenziell mehr Westlagen, welche den Hochnebel verhindern oder kaputt machen.»
Auch die aktuelle Wetterlage bleibt uns gemäss Prognose bis auf Weiteres erhalten. Zwar entwickle sich am Mittwoch eine Bisenlage, doch schon am Donnerstag ist es damit wieder vorbei. Der Wind weht wieder von Westen.
Die aktuelle Wetterprognose findest du jeweils bei blue Wetter.
Über dem Nebelmeer die Sonne geniessen dank Nebelkarte
Der zähe Hochnebel gehört in den Herbstmonaten genauso zum Mittelland wie der «Zibelemärit» zu Bern. Doch zum Glück hat die Schweiz Berge: Der Informatiker Stefan Keller hat eine Nebelkarte entworfen, die anzeigt, wo man dem Nebel entfliehen kann.
26.11.2018