Zwei Männer in Frankreich festgenommenAus Angst vor Bettwanzen zahlten Opfer viel Geld
AFP/tcar
7.12.2023
Erst informierten sie ihre Opfer über einen angeblichen Befall ihrer Wohnung mit Bettwanzen, dann verkauften sie ihnen Pseudo-Gegenmittel. Jetzt sind zwei «Bettwanzen-Betrüger» gefasst worden.
AFP/tcar
07.12.2023, 20:19
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Zwei Männer wurden wegen Betrugs alter Damen in Frankreich festgenommen.
Sie meldeten sich zunächst telefonisch im Namen einer Apotheke oder eines Arztzentrums und behaupteten, dass es im Viertel der Opfer einen Bettwanzen-Befall gebe.
Dann verkauften sie ihnen Pseudo-Gegenmittel, wofür sie 300 bis 2100 Euro kassierten.
Erst informierten sie ihre Opfer über einen angeblichen Befall ihrer Wohnung mit Bettwanzen, dann verkauften sie ihnen Pseudo-Gegenmittel: Zwei Männer wurden wegen Betrugs alter Damen am Donnerstag in Straßburg festgenommen und einem Untersuchungsrichter vorgeführt, wie die Polizei im Département Bas-Rhin mitteilte. Die Zahl der Opfer könne noch erheblich höher sein, hiess es. Die Männer hätten es vor allem auf Frauen über 90 abgesehen.
Sie meldeten sich zunächst telefonisch im Namen einer Apotheke oder eines Arztzentrums und behaupteten, dass es in ihrem Viertel einen Bettwanzen-Befall gebe. Anschliessend kamen sie in die Wohnung und boten eine Desinfektion mit einem Spray oder einer Creme an, um die Insekten zu bekämpfen. Dies liessen sie sich jeweils mit 300 bis 2100 Euro per Karte bezahlen und behaupteten, dass die Krankenversicherung dies zurückerstatte.
Paranoia in Frankreich
Im November hatte es bereits neun Anzeigen wegen ähnlicher Betrügereien gegeben. Die Männer kamen zunächst in Polizeigewahrsam. Nach Angaben der Polizei waren sie bereits wegen anderer Delikte bekannt.
Nach den Sommerferien hatte es in Frankreich zahlreiche Berichte über Bettwanzen in Schulen, Wohnungen und Zügen gegeben, die weltweit Schlagzeilen machten. Die «New York Times» bescheinigte den Franzosen eine kollektive Paranoia.
Aufregung in Frankreich wegen Bettwanzen
Bettwanzen gibt es seit Menschengedenken. Schätzungsweise elf Prozent der französischen Haushalte sind von den Kriechern befallen. Doch in der französischen Hauptstadt Paris sorgen sie derzeit besonders für Aufregung. Diese ist wohl wegen der bevorstehenden Olympischen Spielen besonders gross.