Kinder mit Messer getötet Massive Krawallen nach Bluttat in England

dpa

31.7.2024 - 04:39

Tödlicher Messerangriff in Grossbritannien

Tödlicher Messerangriff in Grossbritannien

STORY: Tödlicher Messerangriff im britischen Southport, nördlich von Liverpool. Laut der Polizei soll der mutmassliche Täter bei einem Tanz-Event zwei Kinder getötet und elf Personen verletzt haben. Der Vorfall ereignete sich in einem Gebäude während einer Veranstaltung für Kinder im Grundschulalter. Der örtlichen Polizei zufolge handelte es sich um einen Tanz- und Yogakurs. Wenige Minuten vor Ende des Kurses sein ein Angreifer in die Räume eingedrungen und habe Teilnehmer mit einem Messer attackiert. Yvette Cooper, Britische Innenministerin: «Ich möchte nur sagen, dass ich weiss, dass wir alle hier sehr besorgt sind über den äusserst ernsten Vorfall, der sich in Southport ereignet hat. Alle unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen der Betroffenen. Ich habe mich mit der Polizei und dem Bürgermeister in Merseyside in Verbindung gesetzt. Die Polizei hat meine volle Unterstützung und ich will der Polizei und den Rettungsdiensten unseren Dank für ihr schnelles und mutiges Handeln aussprechen.» Laut Angaben der Polizei wurde ein 17-jähriger Mann festgenommen. Die Behörden gehen zurzeit davon aus, dass es sich vermutlich nicht um einen Vorfall mit terroristischem Hintergrund gehandelt hat. Auch der britische König Charles sowie seine Ehefrau Camilla sprachen in einem Social-Media-Post den betroffenen Familien ihr aufrichtiges Beileid aus.

31.07.2024

Die britische Stadt Southport trauert nach einem tödlichen Messerangriff um drei Kinder. Weitere sind schwer verletzt. Nach einer Mahnwache für die Opfer gibt es neue Attacken – von rechten Kräften.

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  • Bei den schweren Ausschreitungen von Rechtsextremen nach dem tödlichen Messerangriff im englischen Southport sind 39 Polizisten verletzt worden.
  • 27 von ihnen mussten im Spital behandelt werden.
  • Die Einsatzkräfte erlitten nach Angaben der Polizei unter anderem Knochenbrüche, Schnittwunden, vermutlich einen Nasenbruch und eine Gehirnerschütterung.
  • Nach Polizeiangaben handelt es sich bei den Randalierern vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe, die nicht aus der Gegend stammen.

Bei den schweren Ausschreitungen von Rechtsextremen nach dem tödlichen Messerangriff im englischen Southport sind 39 Polizisten verletzt worden. 27 von ihnen mussten im Spital behandelt werden, wie der regionale Rettungsdienst auf X mitteilte. Die Einsatzkräfte erlitten nach Angaben der Polizei unter anderem Knochenbrüche, Schnittwunden, vermutlich einen Nasenbruch und eine Gehirnerschütterung. Aufgrund der Unruhen am Dienstagabend erhielt die Polizei in dem Stadtgebiet für 24 Stunden erweiterte Befugnisse zum Durchsuchen von Menschen.

Die Angreifer hätten nach einer Mahnwache für die Opfer der Messerattacke sowohl Beamte als auch die örtliche Moschee mit Ziegelsteinen beworfen und ein Geschäft geplündert, so die Polizei. Ausserdem setzten sie den Angaben zufolge Autos und Mülltonnen in Brand. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei den Randalierern vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe, die nicht aus der Gegend stammen.

Ausschreitungen von Rechtsextremen nach dem tödlichen Messerangriff im englischen Southport. (30. Juli 2024) 
Ausschreitungen von Rechtsextremen nach dem tödlichen Messerangriff im englischen Southport. (30. Juli 2024) 
Bild: Keystone/Richard McCarthy/PA via AP

«Das ist keine Art, eine Gemeinschaft zu behandeln, schon gar nicht eine Gemeinschaft, die immer noch unter den Ereignissen vom Montag leidet», sagte der stellvertretende Polizeichef der Merseyside Police, Alex Goss.

Drei tote Mädchen, acht Verletzte

Am Montag waren bei einer Messerattacke in Southport drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren getötet worden. Acht weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Tatverdächtig ist ein 17-Jähriger. Das Motiv ist unklar. Die Polizei geht nicht von einer Terrortat aus.

Hintergrund der Ausschreitungen sind nach Polizeiangaben Falschmeldungen und Gerüchte über die Herkunft des mutmasslichen Täters. Der tatverdächtige Jugendliche wurde als Sohn von Ruandern in der walisischen Hauptstadt Cardiff geboren und lebt laut Polizei seit mehr als zehn Jahren in der Gegend.

dpa