Millionenklage25 Jahre nach «Estonia»-Unglück: Opfer fordern Schadenersatz
dpa
18.7.2019
25 Jahre nach dem «Estonia»-Unglück
Vor 25 Jahren sank die Fähre «Estonia» bei der Überfahrt von Tallinn nach Stockholm.
Bild: Keystone
Die Bugklappe des Schiffs riss auf offener See ab. Unmengen von Wasser liefen in das Schiff.
Bild: Keystone
852 Menschen verloren ihr Leben, doch nur 49 Leichen konnten geborgen werden.
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Bisher wurde nur der vordere Teil des Wracks geborgen. Hunderte Tote ruhen noch an Bord des gesunkenen Schiffes.
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Die Hinterbliebenen prozessieren noch immer gegen die zuständige Schiffsprüfstelle und die Werft.
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25 Jahre nach dem «Estonia»-Unglück
Vor 25 Jahren sank die Fähre «Estonia» bei der Überfahrt von Tallinn nach Stockholm.
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Die Bugklappe des Schiffs riss auf offener See ab. Unmengen von Wasser liefen in das Schiff.
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852 Menschen verloren ihr Leben, doch nur 49 Leichen konnten geborgen werden.
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Bisher wurde nur der vordere Teil des Wracks geborgen. Hunderte Tote ruhen noch an Bord des gesunkenen Schiffes.
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Die Hinterbliebenen prozessieren noch immer gegen die zuständige Schiffsprüfstelle und die Werft.
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1994 sank die «Estonia», doch viele Opfer und Angehörige kommen nicht zur Ruhe. Bis heute beschäftigt die Tragödie die Gerichte. In Frankreich geht es nun um mehrere Millionen Euro Schadenersatz.
Es gilt als das schlimmste Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte: Vor fast 25 Jahren sank die «Estonia». In der Nacht zum 28. September 1994 kenterte die Ostseefähre bei der Überfahrt von Tallinn nach Stockholm. Die traurige Bilanz: 852 Tote – eine Katastrophe.
Bis heute ist die Unglücksursache nicht abschliessend geklärt. Ein französisches Gericht in Nanterre bei Paris prüft nun Entschädigungsansprüche von rund 1'000 Überlebenden und Opferangehörigen. Es geht um mehr als 40 Millionen Euro. Am Freitag soll die Entscheidung fallen.
Die Kläger fordern von der französischen Prüfungsstelle Bureau Veritas, die ihren Sitz in Nanterre hat, und der deutschen Meyer Werft Schadenersatz. Jahrelang zog sich das Verfahren durch die Instanzen. Das französische Gericht will nun über die Zulässigkeit und die Höhe der Ansprüche entscheiden. Die «Estonia» war Anfang der 80er-Jahre bei der Meyer Werft in Papenburg vom Stapel gelaufen, Bureau Veritas hatte das Schiff als seetüchtig eingestuft. Den Prozess in Paris werde die Meyer Werft nicht kommentieren, sagte ein Unternehmenssprecher.
Um das Unglück ranken sich diverse Mythen, es wird über die Ursache der Tragödie in der Ostsee spekuliert. So viel ist klar: Die Ostseefähre sank bei stürmischer See vor der Südküste Finnlands. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft hatte 1998 alle Ermittlungen zur Klärung der Schuldfrage ergebnislos eingestellt. Unstrittig ist, dass die Bugklappe des Schiffs sich auf offener See öffnete und abriss. Unmengen von Wasser strömten schnell und ungehindert ins Autodeck. Nur 137 Menschen wurden lebend geborgen, 49 tot. Hunderte Tote blieben im Schiffsinneren eingeschlossen.
Die «Estonia» liegt bis heute auf dem Grund und wurde nie gehoben – sie ist zum Grab für die meisten ihrer Passagiere geworden. In den Jahren nach der Tragödie gab es ein Hickhack diverser Untersuchungskommissionen. Experten aus Estland, Finnland und Schweden kamen 1997 zu dem Ergebnis, dass ein Konstruktionsfehler an der Bugklappe vorlag: Die Fähre sei gar nicht für die einwirkenden Kräfte ausgelegt gewesen.
Die Schliessvorrichtungen sind dem Bericht zufolge viel zu schwach gewesen – unter dem Druck der Wellen gaben sie nach. Die ungewöhnlich raue See an diesem Abend sei die denkbar schlechteste Situation für das Schiff gewesen.
Eine von der Meyer Werft eingesetzte Untersuchungskommission sieht das anders. Sie macht die Besatzung und die estnische Reederei für die Katastrophe verantwortlich. Das Schiff sei nicht seetüchtig gewesen, als es den Hafen von Tallinn verlassen hatte, so die Experten. Die Gründe dafür seien fahrlässige Inspektionen und rücksichtsloser Betrieb des Schiffs.
Verschwörungstheorien gibt es einige
Die «Estonia» wurde Ende der 90er-Jahre per Gesetz zur Grabstätte. Opferverbände forderten immer wieder, das Schiff zu heben. Aber nur der vordere Teil wurde geborgen. Trotz Sperrzone machten Privatermittler Aufnahmen von dem Wrack.
Es halten sich Spekulationen, dass es an Bord eine Explosion gegeben habe. Sie soll ein Loch in den Bug der Fähre gerissen haben. Diese Explosion soll im Zusammenhang mit streng geheimen militärischen Transporten auf dem Schiff stehen, so die Theorie. Behörden und Experten wiesen dies immer wieder zurück, sogar Seismologen schalten sich ein.
Entschädigung für psychischen Schaden gefordert
Schliesslich bestätigt eine Untersuchung im Auftrag der schwedischen Regierung zwei militärische Geheimtransporte auf der «Estonia» zumindest einige Tage vor der Katastrophe. Es habe sich aber nicht um explosives Material gehandelt, hiess es. Die Spekulationen befeuerte es dennoch.
Die Reederei Estline zahlte damals eine einmalige Opferentschädigung. Die Überlebenden und Opferangehörigen klagen nun in dem Zivilprozess in Frankreich auf sogenannten psychischen Schaden. Einer der Opferanwälte, François Lombrez, geht scharf mit der französischen Prüfungsstelle Bureau Veritas ins Gericht. Diese hätte den Konstruktionsfehler der Fähre melden müssen. Stattdessen habe sie die «Estonia» für fahrtüchtig erklärt, obwohl sie es nicht gewesen sei, sagte er der Zeitung «Le Monde» im April.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Bild: Anthony Anex/Keystone
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Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
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Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
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Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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