Jahrelanger NachbarschaftsstreitEs begann mit bellenden Hunden – und geht bis vors Bundesgericht
zis
1.2.2024
Nachbarschafts-Zoff sorgt seit 8 Jahren für rote Köpfe
Beleidigungen, dutzende Anzeigen und hohe Mauern mit Sichtschutz. Der Konflikt zwischen dem Ehepaar Broder und Nachbar G. eskaliert komplett, wie ein Fernsehbericht zeigt.
01.02.2024
Beleidigungen, Dutzende Anzeigen und hohe Mauern mit Sichtschutz. Der Konflikt zwischen dem Ehepaar Broder und Nachbar G. eskaliert komplett, wie ein Fernsehbericht zeigt.
zis
01.02.2024, 19:07
zis
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Das Ehepaar Broder liegt mit ihrem Nachbarn seit acht Jahren im Streit.
Der Nachbarschaftsstreit hat Broders bislang über 30'000 Franken gekostet.
Jährlich landen über 5'000 Konflikte zwischen Nachbarn bei den Schlichtungsbehörden.
Ein Streit mit dem Nachbarn kann ins Geld gehen – und über Jahre für erbitterte Feindschaften sorgen. Immer wieder liegen die Nerven von Schweizern mit ihren Nachbarn blank. 5'000 Konflikte pro Jahr landen bei den Schlichtungsbehörden, berichtet die «SRF Rundschau». Eine der Episoden: ein jahrelanger Konflikt zwischen dem Ehepaar Broder mit ihrem Nachbarn G.
Seit acht Jahren schwellt der Nachbarschaftskonflikt. Begonnen hatte alles mit bellenden Hunden. «Die bellen einfach alles an», sagt Yolanda Broder. Akkurat dokumentieren sie, wann die Hunde bellen, nehmen Videos auf. G. reagiert, fotografiert das Ehepaar und verteilt die Bilder in den umliegenden Briefkästen, erzählen die beiden gegenüber der «Rundschau».
Der Konflikt eskaliert, weit über das Hundegebell hinaus. Laut Aussagen des Ehepaars will G. verhindern, dass Broders den Zufahrtsweg befahren können. Dabei kommt es zu einem handfesten Konflikt, als ein Lieferwagen vorfährt.
Sichtschutz montiert
Wie Yolanda Broder sagt, habe G. den Fahrer beschimpft. «Daraufhin bin ich eingeschritten und habe G. weggestossen, habe ihm gesagt, er solle gehen.» G. reicht Anzeige gegen Yolanda Broder ein, sagt, er sei nach dem Zwischenfall gestürzt und habe sich im Spital behandeln lassen müssen. Broder erhält eine Busse von 50 Franken.
Mittlerweile besteht kein Kontakt mehr. Aufnahmen zeigen, dass sich die beiden Parteien komplett voneinander abgrenzen. Das Ehepaar G. baut hohe Mauern, montiert am Zaun einen Sichtschutz.
In einem Brief an den Vermieter von Broder spricht G. von einem «schikanösen Vertreibungsprozess». Das Ehepaar würde etwa absichtlich Türen zuknallen – «sogar sonntags».
Nachbar G. selbst will gegenüber SRF nicht von einem Nachbarschaftsstreit sprechen, spricht stattdessen von einer «Verschwörung mithilfe der Behörden». Er fühle sich vom Ehepaar Broder bedroht. Vor der Kamera äussern will er sich aber nicht.
Polizei will nicht «Spielball» sein
30'000 Franken hat das Ehepaar Broder mittlerweile für den Streit bezahlt. Die Dokumente füllen ganze Ordner, der Streit geht teilweise bis vor Bundesgericht. Beide Parteien reichen immer wieder Anzeige ein, berichtet SRF. So komme es immer wieder zu gegenseitigen Beleidigungen. «Er hat zu mir gesagt: ‹Happy Birthday, du N***e.› Daraufhin habe ich Anzeige erstattet», erzählt Yolanda Broder. G.s Frau habe sie zudem als «arbeitslose Drecksau» bezeichnet.
Nach Dutzenden Anzeigen hat auch die Polizei genug. Sie teilt beiden Parteien mit, dass die Polizei «nicht als Spielball dient». Die Hilfestellung der Polizei sei «ausgeschöpft».
Yolanda Broder sagt, der Konflikt habe sie mitgenommen. «Ich merke schon, dass ich nicht mehr der gleiche Mensch bin. So ein Streit, über so viele Jahre – das macht etwas mit dir. Gut ist das nicht.»
Hattest du auch schon mal einen schlimmen Nachbarschaftsstreit? Sag es uns in den Kommentaren.