Bei einer Stichprobe von Atemschutzmasken sind über 60 Prozent der getesteten Produkte durchgefallen. Die Schweizerische Unfallversicherung (Suva) und die Schweizerische die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) eröffnen nun Verfahren gegen Importeure und Händler.
Bei der Untersuchung ging es um die an ihrer gewölbten Form erkennbaren FFP-Atemschutzmasken. Diese schützen Personen vor Stäuben, Gasen, Dämpfen oder Aerosolen, die gesundheitsschädliche Stoffe oder Mikroorganismen enthalten. Die Masken werden im Bau, in der Landwirtschaft, im Gesundheits- aber auch im Hobbybereich verwendet.
Die Atemschutzmasken dürften nicht mit den rechteckigen Hygienemasken verwechselt werden, hiess in einer gemeinsamen Mitteilung von Suva und BfU vom Freitag. Für deren Kontrolle sei das Heilmittelinstitut Swissmedic zuständig.
Wegen der Covid-19-Pandemie hatte der Bundesrat Anfang April die Einfuhrbedingungen für persönliche Schutzausrüstungen erleichtert. Von der vereinfachten Prüfung profitierten auch die Importeure von Atemschutzmasken.
Aufgrund von Bewilligungsgesuchen, Anfragen und Meldungen hätten die Suva und die BfU dann aber bemerkt, dass «zahlreiche mangelhafte Produkte in Umlauf gekommen waren», hiess es. Weil der gesetzliche Auftrag zur Marktüberwachung von Atemschutzmasken bei den beiden Stellen liegt, wurden im Juni rund 60 der in der Schweiz erhältlichen, mehrheitlich mit KN95 gekennzeichneten Produkte, in einem Suva-Labor getestet.
Nun liegt das Resultat vor: «Mehr als 60 Prozent der geprüften Modelle bieten keinen genügenden Schutz», hiess es weiter. Suva und BfU eröffneten deswegen ein Verfahren gegen diejenigen Händler und Importeure, welche die mangelhaften FFP-Atemschutzmasken in Verkehr brachten. Für die fehlerhaften Produkten seien Rückrufe oder Verkaufsverbote vorgesehen. Zudem rufen die Stellen alle Akteure zu erhöhter Vorsicht auf.
Wie viele Sorten Atemschutzmasken in der Schweiz im Umlauf sind, konnte die Bfu auf Anfrage nicht sagen. Bei den getesteten Produkten handle es sich aber um einen grossen Anteil der in der Schweiz erhältlichen Produkte.
Dazu komme, dass der Test im Juni durchgeführt worden sei. In der Zwischenzeit könnten weitere Produkten aufgetaucht sein. Deswegen sei auch nicht bekannt, ob mangelhafte Produkten auch in Spitälern zum Einsatz kamen.
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