Trump-Doppelgänger kritisiert WEF-Elite an Demo
Zwischen Saxofonklängen und Anti-Kapitalismus-Transparenten: Die Strike WEF-Bewegung zog am Wochenende mit 350 Teilnehmer*innen aus ganz Europa nach Davos, um ihre Forderungen nach Klimagerechtigkeit lautstark zu unterstreichen.
19.01.2025
Zwischen Saxofonklängen und Anti-Kapitalismus-Transparenten: Die Strike WEF-Bewegung zog am Wochenende mit 350 Teilnehmer*innen aus ganz Europa nach Davos, um ihre Forderungen nach Klimagerechtigkeit lautstark zu unterstreichen. blue News war vor Ort.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Gegner*innen des Weltwirtschaftsforums (WEF) haben sich zu einer zweitägigen Protestwanderung unter dem Motto Strike WEF nach Davos aufgemacht.
- Am 18. Januar starteten die linksgerichteten Demonstrant*innen in Küblis GR und wanderten 25 Kilometer bis ans WEF nach Davos.
- Die Strike-WEF-Bewegung setzt sich für Klimathemen ein und kritisiert den Kapitalismus und die Wirtschaftselite, die sich am WEF trifft.
- blue News traf die rund 350 Protest-Wanderer in ihrer Mittagspause am Schwarzsee kurz vor Davos.
«What We Want? Climate Justice – Now!» skandieren die Strike-WWF-Protestierenden, als sie am Sonntag kurz nach 11 Uhr am Schwarzsee zur Mittagspause stoppen.
Verschiedene Transparente prangern wirtschaftliche Ungerechtigkeiten an, Anti-Kapitalismus-Parolen machen die Runde. «Eat the Rich» ist auf einem Plakaten zu lesen – oder «Burn the System» fordern andere.
Trotz radikalen Parolen, die Stimmung ist friedlich und ausgelassen. Könnte auch ein Pfadi-Ausflug für Erwachsene sein. Jemand spielt Saxofon – Prachtwetter.
Die Kapitalismuskritiker*innen sind aus der ganzen Schweiz, Deutschland, Belgien, Portugal, England und Spanien ins Bündnerland angereist. Rund 350 an der Zahl. Mittendrin eine Gruppe Peruaner*innen, die gegen die amtierende Präsidentin ihre Stimme erheben und ihren Rücktritt fordern.
Strike WEF-Sprecherin Miriam weiss, dass die Teilnehmer*innen aus ganz Europa angereist sind: «Wir protestieren schon eineinhalb Tage. Wir gehen jetzt weiter nach Davos. Wir sind laut, wir sind stark.»
Donald Trump ist doch ans WEF angereist
Ein Donald-Trump-Lookalike ist aus dem deutschen Ulm angereist. Es ist nicht seine erste Strike-WEF-Demo, er meint: «Leider interessieren sich die wenigsten Menschen für die Fakten. In dieser Satire-Rolle möchte ich die Absurdität verdeutlichen. Wir laufen in T-Shirts in den Schweizer Bergen herum, der Klimawandel ist da und die Mächtigen, die reagieren könnten, reagieren nicht.»
Demonstrant Alex aus Berlin kündigt weitere Initiativen im Rahmen des Strike-WEFs an: «Wir machen aber nur friedliche Aktionen. Von uns wird keine Gewalt ausgehen. Wir werden durchaus unsere Körper einsetzen, um auf grösseres Unrecht hinzuweisen. Das zeichnete gute Demokratien aus, dass man in gewissen Situationen die Regeln und Gesetze brechen kann, ohne Menschen zu gefährden.»
Die letzten Lunchpakete werden eingepackt, die Wanderschuhe wieder geschnürt. Die letzte Etappe wartet, Davos und das WEF sind nur noch ein Katzensprung entfernt.
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