5000 Soldaten und tausende Polizisten Sogar bewaffnete Kampfjets sind am WEF im Einsatz

Samuel Walder

17.1.2025

5000 Soldaten und tausende Polizisten: Sogar bewaffnete Kampfjets sind am WEF im Einsatz

5000 Soldaten und tausende Polizisten: Sogar bewaffnete Kampfjets sind am WEF im Einsatz

Der wohl sicherste Ort der Welt ist nächste Woche Davos. Das WEF geht in die nächste Runde. Am Freitag informieren die Kantonspolizei Graubünden und die Armee zum Sicherheitsdispositiv während der ganzen Woche.

17.01.2025

Davos wird zur SIcherheits-Hochburg. Das WEF geht in die nächste Runde. Am Freitag informieren die Kantonspolizei Graubünden und die Armee zum Sicherheitsdispositiv während der ganzen Woche. 

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das Sicherheitsdispositiv für das WEF in Davos umfasst 5000 Armeeangehörige, bewaffnete Kampfjets, bodengestützte Luftverteidigung und ein eingeschränktes Flugverbot im 46-Kilometer-Radius.
  • 100 Personen haben einen hohen Schutzstatus. Das sind weniger als im Vorjahr. Die Terrorgefahr ist unverändert hoch.
  • Die Sicherheitslage hat sich als Folge internationaler Konflikte wie dem Krieg in der Ukraine und Anschlägen in Europa weiter verschärft.
  • Demonstrationen und Aktivitäten wie Skifahren und Winterwandern sind unter Auflagen erlaubt.

Am Montag startet das jährliche World Economic Forum (WEF) in Davos. Von der ganzen Welt reisen Staatschef*innen, die Wirtschaftselite und prominente Gäste an. Das verlangt auch einen gewissen Schutz. 

Am Freitag informiert Oberst Walter Schlegel, Kommandant der Kapo Graubünden (Gesamteinsatzleiter) und Divisionär Maurizio Dattrino, Kommandant Territorialdivision 3 (Armee) zum Sicherheitsaufgebot am WEF. 

Die Armeeangehörigen sind gemäss einer Mitteilung der Armee unter anderem für die Wahrung der Lufthoheit zuständig. Dafür patrouillieren permanent bewaffnete Kampfjets. Auch die bodengestützte Luftverteidigung schützt die Sicherheit des Luftraums. Ausserdem kommt ein ausgebautes Radarsystem zum Einsatz. Diese Aufgaben erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den Partnern in Österreich und Italien.

So ist der Luftraum gesichert

Der Luftraum über Davos wird in einem Radius von rund 46 Kilometern eingeschränkt, und zwar am Freitag, 17. von 10 bis 17 Uhr und ab Montag, 20. Januar 8 Uhr bis Samstag, 25. Januar 17 Uhr. Gleich verhält es sich bei den Drohnen: Wie Oberst Reto Kunz, zuständig, für den Luftraum rund um das WEF sagt, das Verbot, mit Drohnen zu fliegen, wird über das Wochenende aufgehoben und erst am Montagmorgen wieder verhängt. 

Mit dem Einsatz unterstützt die Armee den Kanton Graubünden. Das Parlament hat für den Einsatz bis zum 30. Januar eine Grenze von 5000 Armeeangehörigen festgelegt. Die Einsatzverantwortung liegt bei den zivilen Behörden des Kantons Graubünden. 

Terrorgefahr weiterin hoch

Oberst der Kantonspolizei Graubünden Walter Schlegel sagt: «Dieses Jahr gibt es 100 Personen mit Schutzstatus, oder einem hohen Schutzstatus.» Das seien weniger als im vergangenen Jahr.

Bei der Medienkonferenz nimmt Schlegel Stellung zum Auftrag der Polizei und der Armee: «Unsere Aufgabe ist es, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, den sicheren Verlauf des WEFs und Demonstrationen mit Meinungsäusserungen zu gewährleisten.

Sämtliche Polizeikorps aus der ganzen Schweiz seien involviert. Die Schweiz stehe somit national im Einsatz. Und das sei wichtig, denn: «Weltweit ist weiterhin mit einer erhöhten Terrorgefahr zu rechnen. Die Gefahr von Cyber-Angriffen ist weltweit hoch. Die Sicherheitslage wird laufend beobachtet und das schweizweit», sagt Schlegel. 

Wandern und Skifahren ist erlaubt – Demonstrationen ebenso

Neben dem WEF, gibt es auch Demonstrationen, wie auch Privatpersonen, die sich den Winter in Davos nicht entgehen lassen wollen. Die Demonstration am Sonntag der Juso, wie auch die Kundgebung der Klimaaktivist*innen sein laut Schlegel bewilligt.

Winterwanderer dürfen mit Auflagen die Kantonsstrassen befahren. Und auch Skifahren und Besuche für Privatpersonen seien unter Auflagen gestattet. 

Zum Abschluss sagt Schlegel: «Der Einsatz hat begonnen, wir sind bereit.»

Gefahren nehmen zu

Seit 54 Jahren findet das WEF in Davos statt. Was ist der Hauptunterschied zu den letzten Jahren? Schlegel antwortet: «Die Sicherheitslage wird laufend und jährlich beurteilt. Die Sicherheitslage hat sich im Vergleich zu den Vorjahren akzentuiert.» Die Situation in Syrien, aber auch der Ukrainekrieg und die Anschläge in Deutschland würden dazu beitragen. «Wir haben das Sicherheitsdispositiv aufgrund dieser Gefahren ausgebaut», erleutert Schlegel.

Dementsprechend müssen gewisse Personen besonders geschützt werden. Schlegel sagt: «Die Beurteilung wer einen Schutzstatus bekommt, liegt beim Bund. Die entscheiden auch, wie viele Sicherheitskräfte diese Person schützen sollen.» Dieses Jahr hätten 100 Personen einen besonderen Schutzstatus erhalten.