Corona-Übersicht Bundesrat investiert in Impf-Offensive — Tests nicht mehr gratis

Agenturen/red

1.10.2021

Gesundheitsminister Alain Berset: Die 150 Millionen Franken, die der Bundesrat für die Offensive aufwenden will, seien für den «Schlussspurt» eine sehr gute Investition
Gesundheitsminister Alain Berset: Die 150 Millionen Franken, die der Bundesrat für die Offensive aufwenden will, seien für den «Schlussspurt» eine sehr gute Investition
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Der Bundesrat will nicht mehr in Corona-Tests, sondern in eine Impf-Offensive investieren. Ab dem 11. Oktober werden daher die Corona-Tests nur noch für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre und Erstgeimpfte kostenlos sein. Unterdessen meldet das BAG 1211 Neuinfektionen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Der Bundesrat will das bislang in die Tests investierte Geld künftig lieber in Massnahmen investieren, die das Ende der Pandemie herbeiführen können - also in Impfungen. In der Schweiz seien immer noch zwei Millionen Menschen nicht immun gegen das Virus, sagte Gesundheitsminister Alain Berset vor den Medien in Bern.

Die 150 Millionen Franken, die der Bundesrat für die Offensive aufwenden will, seien für den «Schlussspurt» eine sehr gute Investition, sagte Berset. Insbesondere in Anbetracht der 50 Millionen Franken, die der Bund wöchentlich für Tests ausgebe. Denn «Tests machen nicht immun».



Mit der Offensive sollen Unentschlossene während mehrerer Wochen informiert und zu einem individuellen und möglichst einem positiven Impfentscheid bewegt werden.

Positive Reaktionen

Obwohl der Bundesrat bei diesem Schritt nur teilweise ihren Anregungen gefolgt ist, sind die kantonalen Gesundheitsdirektoren zufrieden mit den Entscheiden. Für sie ist klar: Impfen ist nachhaltiger, billiger und einfacher als Testen. Auch die Bevölkerungsmehrheit teile die Meinung, dass die Allgemeinheit nicht für Testkosten Ungeimpfter aufkommen müsse.



FDP und die Mitte-Partei begrüssten den Bundesratsentscheid, die Grünen beurteilten ihn als wenig vorausschauend. Gastrosuisse befürchtet weitere Einbussen für die Branche. Die meisten Parteien und Verbände hatten sich im Vorfeld für eine Verlängerung der kostenlosen Corona-Tests ausgesprochen.

Neuer Impfstoff ab nächster Woche

Ab Ende kommender Woche ist in einigen Kantonen der Vektorimpfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson verfügbar. Vorrang haben Allergikerinnen und Allergiker.

Die Kantone Zürich, Aargau, Jura, Solothurn, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Wallis starten Ende kommender Woche oder in der ersten Oktoberhälfte mit der Verabreichung des Vektorimpfstoffs. Gemäss dem Heilmittelinstitut Swissmedic ist der Impfstoff ab Mitte kommender Woche verfügbar.

Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden am Freitag für die Schweiz und Liechtenstein für die vergangenen 24 Stunden 1211 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Zudem registrierte das BAG vier neue Todesfälle und 31 Spitaleintritte. Am Freitag vor einer Woche waren es 1502 neue Coronavirus-Ansteckungen sowie 15 neue Todesfälle und 59 Spitaleinweisungen gewesen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der US-Bundesstaat Kalifornien will für alle Schulkinder Corona-Impfungen vorschreiben, sobald der Impfstoff für diese Altersgruppen vollständig zugelassen ist.
  • In der Stadt Genf haben am Abend geschätzt rund 300 Menschen unbewilligt gegen das Covid-Zertifikat protestiert.
  • In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem BAG am Freitag innerhalb von 24 Stunden 1211 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG vier neue Todesfälle und 31 Spitaleintritte.
  • Beim Ausstellen von Covid-Zertifikaten ist am Freitagmorgen eine technische Panne aufgetreten. Die zwischen 10:40 und 11:50 Uhr ausgestellten Zertifikate sind ungültig.
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  • 21.44 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Freitag

  • 21.15 Uhr

    Kalifornien schreibt Corona-Impfung für Schüler vor

    Der US-Bundesstaat Kalifornien will für alle Schulkinder Corona-Impfungen vorschreiben, sobald der Impfstoff für diese Altersgruppen vollständig zugelassen ist. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom kündigte dies an. Der Westküstenstaat ist damit der erste US-Staat, der eine Corona-Impfpflicht an allen Schulen einführt.

    «Wir wollen diese Pandemie beenden. Wir sind alle davon erschöpft», sagte Newsom in seiner Ansprache in einer Schule. Er verwies darauf, dass für den Schulbesuch bereits Impfungen für Krankheiten wie Masern und Mumps vorgeschrieben sind.

    Die Einführung der Impfpflicht ab der Grundschule gilt erst bei vollständiger Zulassung der Impfstoffe durch die US-Arzneimittelbehörde FDA. Die Behörde hatte im August als ersten Impfstoff in den USA das Produkt von Biontech und Pfizer für Personen ab 16 Jahren vollständig zugelassen. Für Jüngere ab zwölf Jahren gilt weiter die Notfallzulassung.

    Seit August schreibt Kalifornien für Lehrer und Schulpersonal Corona-Impfungen oder regelmässige Tests vor. Demnach müssen die über 300'000 Lehrer und Mitarbeiter an Schulen entweder einen Impfnachweis erbringen oder sich wöchentlichen Coronavirus-Tests unterziehen.

  • 20.38 Uhr

    Finnland genehmigt Einsatz von experimentellem Corona-Impfstoff an Nerzen

    Finnische Behörden haben grünes Licht für den Einsatz eines experimentellen Corona-Impfstoffes an Nerzen gegeben. Die Sondergenehmigung sei «wirksam bis Ende Dezember», teilte Liisa Kaartinen von der finnischen Nahrungsmittelbehörde am Freitag mit. Nach Angaben des finnischen Pelz-Züchter-Verbands, der den Impfstoff zusammen mit Forschern der Universität Helsinki entwickelt hat, stehen eine halbe Million Dosen bereit, «genug um alle Nerze zwei Mal zu impfen».

    Weil es bisher keine klinischen Studien gibt, darf das Vakzin noch nicht verkauft werden und kann nur unter Beachtung strikter Vorschriften auf den rund tausend Nerz-Farmen des Landes eingesetzt werden. Die Genehmigung gilt nur in Finnland.

    Der Nerz ist das einzige Tier, bei dem bisher mit Sicherheit festgestellt werden konnte, dass es sich sowohl mit dem Coronavirus infizieren als auch Menschen anstecken kann. Bisher wurden aber keine Corona-Fälle bei Nerzen in Finnland registriert.

    In Dänemark hingegen, dem weltgrössten Exporteur von Nerzfellen, hatte die Regierung im vergangenen November eine Notschlachtung aller 15 Millionen Tiere im Land angeordnet. Damit sollte die Verbreitung einer auf den Menschen übertragbaren Virus-Variante verhindert werden. Ende Dezember 2020 verbot Dänemark schliesslich die Zucht der Tiere bis zum Januar 2022. Dieses Verbot soll nun verlängert werden.

  • 20.11 Uhr

    Streng kontrollierte Corona-Demonstration in Genf

    In der Stadt Genf haben sich am Abend geschätzt rund 300 Menschen zu einer unbewilligten Demonstration gegen das Covid-Zertifikat versammelt. Sie folgten einem Aufruf aus Kulturkreisen. Der Umzug wurde von einem grossen Polizeiaufgebot begleitet.

    Die Demonstrierenden fanden sich im Süden der Stadt ein und marschierten schliesslich auf der Coulouvrenière-Brücke im Zentrum über die Rhône. Danach wurden sie von Polizisten in Schutzausrüstung eingekesselt, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Mehrere Teilnehmende verliessen schliesslich den Umzug.

    Die Polizei in Schutzausrüstung kesselt die Demonstranten ein.
    Die Polizei in Schutzausrüstung kesselt die Demonstranten ein.
    KEYSTONE/Martial Trezzini
  • 19.50 Uhr

    Polizei in Deutschland durchsucht Wohnungen und Testzentren wegen Corona-Betrugs

    Wegen des Verdachts des Betrugs mit Corona-Soforthilfen und bei der Abrechnung von Corona-Tests hat die Kölner Polizei mehrere Wohnungen und Testzentren durchsucht. Ziel der Durchsuchungen vom Mittwoch waren Wohnungen in Leverkusen und mehreren Kölner Stadtteilen sowie drei Testzentren in beiden Städten, wie die Beamten am Freitag in der Domstadt mitteilten. Demnach wurden schriftliche Unterlagen über betriebswirtschaftliche Auswertungen, Mobiltelefone und Laptops beschlagnahmt.

    Ermittelt werde gegen sechs miteinander verwandte Beschuldigte wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs und des Betrugs. Der Gesamtschaden belaufe sich auf mehrere hunderttausend Euro.

  • 19.03 Uhr

    Corona-Situation im Norden Syriens laut Hilfsorganisationen stark verschlimmert

    Im Norden Syriens hat sich die Corona-Infektionslage Hilfsorganisationen zufolge in den vergangenen Wochen deutlich verschlimmert. In der Region Idlib gibt es kaum noch freie Intensivbetten, wie Save the Children warnte. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen hat sich in der schwer vom Bürgerkrieg getroffenen Region demnach von August bis September mehr als verdoppelt. Die Situation sei «ausser Kontrolle», erklärte Ärzte ohne Grenzen.

    «Ein Todesfall durch das Coronavirus ist ein Todesfall zu viel, aber zu erfahren, dass auch ein Baby und ein 17-Jähriger gestorben sind, ist verheerend», sagte die Regionaldirektorin für Syrien von Save the Children, Sonia Khush. «Die Welt darf nicht wegsehen», forderte sie.

    Auch in anderen Teilen des Landes steigen die Corona-Zahlen. Vergangene Woche hatte das syrische Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass die Krankenhaus-Kapazitäten in der Hauptstadt Damaskus und der Hafenstadt Latakia ausgeschöpft seien. Und auch die Kurdengebiete im Nordosten des Landes sind stark betroffen. Der regionale Gesundheitschef Jawan Mustafa warnte, dass die Situation «ausser Kontrolle» geraten könnte, wenn nicht schnell Hilfe käme.

    Zuverlässige Corona-Zahlen aus Syrien zu bekommen, ist wegen der instabilen politischen und humanitären Lage schwierig. Experten gehen davon aus, dass die offiziellen Angaben wegen mangelnder Tests und schlechter Verfügbarkeit von Daten viel zu niedrig sind.

  • 18.22 Uhr

    Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt sich weltweit

    Das weltweite Pandemie-Geschehen hat sich in der fünften Woche in Folge verlangsamt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ging um elf Prozent auf 457'000 zurück, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Daten vom Donnerstag hervorgeht. Seit Mitte Juni waren die Infektionszahlen wegen der hochansteckenden Delta-Variante gestiegen, seit über einem Monat sind sie jedoch wieder rückläufig.

    Die bestätigten Fälle spiegeln allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionen wider, da sich Zählweise und Testpraktiken der einzelnen Länder unterscheiden. Dennoch ist in weiten Teilen der Welt eine Verbesserung der Lage festzustellen: In Lateinamerika und der Karibik wurde ein Rückgang der Infektionsfälle um 31 Prozent verzeichnet, im Nahen Osten um 21 Prozent und in Asien um 15 Prozent. In den Vereinigten Staaten und Kanada gab es ein Zehntel weniger Fälle, in Afrika und Europa blieb das Infektionsgeschehen auf einem stabilen Niveau.

    Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Lebenserwartung in vielen Ländern gesunken. Derzeit verlangsamt sich die Ausbreitung des Virus.
    Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Lebenserwartung in vielen Ländern gesunken. Derzeit verlangsamt sich die Ausbreitung des Virus.
    Paul Hennessy/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa (Symbolbild)

    Den stärksten Zuwachs an Neuinfektionen verzeichnete Litauen mit 62 Prozent, gefolgt von Rumänien mit 60 Prozent. Auch in Südkorea (46 Prozent) und der Ukraine (36 Prozent) war ein starker Anstieg zu verzeichnen. Am stärksten sanken die Fallzahlen in Japan mit einem Minus von 42 Prozent, gefolgt von Marokko (37 Prozent), Sri Lanka (36 Prozent), Indonesien (33 Prozent) und Israel (31 Prozent). Die Zahl der täglichen Todesfälle sank weltweit um sieben Prozent auf 7779.

    Das schnellste Impftempo unter den Ländern mit mehr als einer Million Einwohnern legte Kuba mit seinem selbst entwickelten Vakzin an den Tag. Pro Tag werden dort 2,16 Prozent der Bevölkerung geimpft. Danach folgen Südkorea mit 1,49 Prozent und Taiwan mit 1,21 Prozent.

  • 16.13 Uhr

    Weltgrösster Impfstoffhersteller will Vakzine wieder exportieren

    Ein knappes halbes Jahr nach dem von der indischen Regierung verfügten Exportstopp will der weltweit grösste Impfstoffhersteller ab diesem Monat wieder Corona-Vakzine an arme Länder liefern. Das sagte der Chef des in Indien ansässigen Serum Institutes, Adar Poonawalla, der britischen Zeitung «The Telegraph» (Print: Freitag).

    Demnach plane die Firma, bis Ende des kommenden Jahres mehr als eine Milliarde Corona-Impfstoff-Dosen im Rahmen des UN-Impfstoffprogramms Covax zu exportieren. Zunächst solle wenig exportiert werden und dann ab 2022 wieder grössere Mengen. Diese Lieferungen hätten Priorität vor bilateralen Verträgen mit einzelnen Staaten.

  • 15.45 Uhr

    Sozialpartner begrüssen Zertifikat für repetitive Tests

    Der Gewerkschafts-Dachverband Travail.Suisse hat sich zwar für eine Verlängerung der Gratistests eingesetzt. Am Mittwoch begrüsste er immerhin, dass neu bei repetitiven Corona-Tests das Covid-Zertifikat ausgestellt wird. Damit sei eine wichtige Forderung erfüllt. Auch die Arbeitgeber sind mit dieser Lösung zufrieden.

    Die bisherige Impfkampagne des Bundes sei zu wenig effektiv gewesen, teilte Travail.Suisse am Freitag mit. Deshalb habe der Verband die neue Offensive voll unterstützt. Impfungen böten den einzigen Ausweg aus der Pandemie. An den Arbeitgebern sei es, den Arbeitnehmerinnen und -nehmern die Impfung während der Arbeitszeit zu ermöglichen.

    Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsste, dass der Bund die Kosten für repetitive Tests am Arbeitsplatz und für das Zertifikat übernimmt. Bisher trugen die Unternehmen die Kosten.

  • 14.45 Uhr

    Neues Corona-Medikament soll Risiko für sehr schwere Verläufe halbieren

    Ein neues Corona-Medikament des US-Pharmakonzerns Merck reduziert bei Risiko-Patienten einer klinischen Studie zufolge deutlich die Wahrscheinlichkeit von sehr schwerer Verläufe.

    Man wolle sich so schnell wie möglich um den Einsatz in den USA bemühen und auch entsprechende Anträge bei Behörden weltweit stellen, teilte der auch unter dem Namen MSD bekannte Konzern am Freitag mit. Die Arznei wird als Pille verabreicht.

    In der Studie hätten Corona-Patienten mit milden bis moderaten Symptomen, die mit einem Placebo behandelt wurden, in 14,1 Prozent der Fälle innerhalb von 29 Tagen ins Krankenhaus gemusst oder seien gestorben, erläuterte Merck. In der Patienten-Gruppe, die mit dem Medikament Molnupiravir behandelt wurde, seien es mit 7,3 Prozent nur etwa halb so viele gewesen.

    Die Zahlen basieren auf einer Auswertung der Daten von 775 Corona-Patienten. Alle Probanden wiesen mindestens einen Risikofaktor auf, der einen schweren Verlauf wahrscheinlich macht. In der Testgruppe, die das Merck-Medikament erhielt, habe es im Studienzeitraum keine Todesfälle gegeben. Im selben Zeitraum seien acht Menschen gestorben, die das Placebo erhielten. Die Merck-Aktie sprang im vorbörslichen Handel am Freitag zeitweise um rund acht Prozent hoch.

    In der Schweiz gibt es mit Veklury (Remdesivir) ein befristet zugelassenes Corona-Medikament. Dazu kommen die Arzneimittel «Casirivimab/Imdevimab» und «Sotrovimab», die zwar laut BAG noch keine Zulassung von Swissmedic erhalten haben aber unter Einhaltung gewisser Kriterien an Risikopatientinnen und -patienten verschrieben werden dürfen. Ihre Anwendung ist im Rahmen der Covid-19-Pandemie gemäss Artikel 21 der Covid-19-Verordnung 3 ausnahmsweise erlaubt.

  • 13.32 Uhr

    BAG meldet 1211 neue Fälle

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 1211 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG vier neue Todesfälle und 31 Spitaleintritte.

    Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 201,96 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,76.

    Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 75,1 Prozent. 20,6 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

    58,46 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind bereits vollständig geimpft. Bislang wurden 6'313'279 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt. 

    32'917 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 10'713.

    Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 9787 Menschen in Isolation und 7750 Menschen in Quarantäne. Personen, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren, befanden sich keine in Quarantäne.

  • 13.23 Uhr

    Panne: Betroffene müssen Zertifikat neu beantragen

    Beim Ausstellen von Covid-Zertifikaten ist am Freitagmorgen eine technische Panne aufgetreten. Die zwischen 10:40 und 11:50 Uhr ausgestellten Zertifikate sind ungültig. Personen, die in dieser Zeit ihr Zertifikat erhielten, müssen beim jeweiligen Zertifikat-Aussteller ein neues anfordern.

    Grund für das technische Problem war eine Fehlkonfiguration bei der elektronischen Signatur, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte. Ob jemand betroffen ist, lässt sich durch das Anwählen des Zertifikats in der App und das Drücken des Refresh-Buttons unten rechts prüfen.

    Zwischen 10:40 und 11:50 Uhr kam es heute Morgen zu Problemen beim Ausstellen der Zertifikate. (Symbobild)
    Zwischen 10:40 und 11:50 Uhr kam es heute Morgen zu Problemen beim Ausstellen der Zertifikate. (Symbobild)
    KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
  • 09:58 Uhr

    Tessiner Corona-Mittel im Einsatz

    Das vom Tessiner Humabs Biomed entdeckte Corona-Medikament Sotrovimab ist knapp drei Monate nach der Reservierung durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun bereit zum Einsatz in der Schweiz. Der Bund hatte Mitte Juli 3000 Dosen des in Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline entwickelten monoklonalen Antikörpers reserviert.

    Der operative Chef von Humabs, Filippo Riva, zeigte sich gegenüber dem Tessiner Fernsehen RSI erfreut, dass die Schweiz recht schnell gehandelt habe, um das Medikament für Menschen verfügbar zu machen, die von einem Spitalaufenthalt oder einem schweren Corona-Krankheitsverlauf bedroht seien. Die Wirksamkeit scheint in einem frühen Krankheitsstadium sehr hoch zu sein. Laut Labor-Chef Davide Corti wird die Sterblichkeit um 97 Prozent gesenkt.

    Dies gehe aus Feldstudiendaten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hervor, wo der Antikörper Tausenden von Menschen verabreicht worden sei, hiess es. Obwohl das Medikament in der Schweiz noch nicht zugelassen ist, könnte es bereits während des Zulassungsverfahrens zur Behandlung von Corona-Patienten eingesetzt werden.

    Monoklonale Antikörper sind laut BAG in Kultur geklonte Antikörper, die Patienten intravenös gespritzt werden, um das Virus zu neutralisieren. Klinische Studien von GlaxoSmithKline zeigten, dass diese Behandlungen einen wirksamen Schutz gegen schwere Formen der Krankheit bieten können.

  • 07:32 Uhr

    «Rabiat und wirsch» Arztzeugnis verlangt

    In Schweizer Arztpraxen würden vermehrt wildfremde Leute auftauchen, die «rabiat und wirsch» die Praxisassistentinnen drangsalieren, weil sie Zeugnisse für alles Mögliche im Rahmen von Covid fordern würden. Dies sagt Philippe Luchsinger, Präsident des Verbandes der Haus- und Kinderärzte, zu «20 Minuten».

    Dabei handle es sich meist um Männer um die 50 Jahre, die sich weder impfen noch testen lassen wollen. «Sie glauben jedoch, sie könnten ein Arztzeugnis als Ersatz für das Covid-Zertifikat nutzen, um damit überall ohne Test reinzukommen», sagt Luchsinger weiter.

    Für das Personal seien diese Besuche unangenehm. Manchmal müssten gar Ärzt*innen hinzukommen, um die Situationen zu entschärfen.

  • 07:08 Uhr

    Australien erwartet Impfquote von 80 Prozent 

    Australien wird im November erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder seine internationalen Grenzen öffnen. Vollständig geimpfte Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz dürfen dann wieder ins Ausland reisen. Bei ihrer Rückkehr müssen sie sieben Tage in häusliche Quarantäne statt wie bisher 14 Tage in Isolation in einer teuren Einrichtung. Das kündigte Premierminister Scott Morrison am Freitag an. Grund für die von vielen lang ersehnte Lockerung sei, dass dann in den meisten Regionen des Landes eine Impfquote von mehr als 80 Prozent erreicht sei. Für Nicht-Geimpfte gelten die bisherigen Quarantäneregeln.

    «Es ist Zeit, den Australiern ihre Leben wiederzugeben», sagte der konservative Politiker. Die Menschen hätten «grosse Opfer» gebracht, aber dadurch auch viele Leben gerettet. Die Behörden hatten vor eineinhalb Jahren die Grenzen des Landes komplett geschlossen und Australien weitgehend vom Rest der Welt abgeschottet. Sie verfolgten eine «Null-Covid-Strategie», was bis zur Ausbreitung der Delta-Variante auch gut funktioniert hat. Lange genossen die Bürger viele Freiheiten, die in anderen Staaten undenkbar schienen.

  • Deutsche Impfkommission warnt vor Druck auf Kinder

    Eine mögliche Impfempfehlung für Kinder unter 12 Jahren wird aus Sicht der deutschen Ständigen Impfkommission (Stiko) noch schwieriger als die für 12- bis 17-Jährige.

    Kein Kind unter 17 sei in Deutschland ausschliesslich an Covid-19 gestorben, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». Weil die Krankheitslast bei den 12- bis 17-Jährigen so gering gewesen sei, sei die Entscheidung zur Impfung in der Nutzen-Schaden-Abwägung so schwierig gewesen. «Bei den Jüngeren wird das noch schwieriger sein.»

    Wenn sich die Zulassungsstudie von Biontech auf 3000 Kinder beziehe, dann tauchten auf dieser Datenbasis seltene Nebenwirkungen wie Herzmuskelentzündungen wahrscheinlich gar nicht auf, sagte Mertens. Der Stiko-Chef erwartet zugleich erneut eine «Welle des politischen Drucks» mit Blick auf die Impfung jüngerer Kinder. «Druck ist in dem Zusammenhang aber schlecht. Ganz besonders auch, weil die Kinder herhalten sollen, um die Impfmüdigkeit der 18- bis 59-Jährigen auszugleichen», sagte er. «Das ist absurd.»

    Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko), steht einer Impfung von Kindern unter 12 Jahren skeptisch gegenüber und warnt vor einem politischen Impfdruck.
    Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko), steht einer Impfung von Kindern unter 12 Jahren skeptisch gegenüber und warnt vor einem politischen Impfdruck.
    KEYSTONE
  • 5.45 Uhr

    Deutschland erwartet für Herbst steigende Zahlen

    In der Corona-Pandemie erwartet das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) für Herbst und Winter wieder einen Anstieg der Infektionszahlen. Das schreibt das Institut in seinem Wochenbericht vom Donnerstagabend.

    Als Gründe nennt das RKI insbesondere eine «noch immer grosse Zahl» ungeimpfter Menschen und die Zunahme von Kontakten in Innenräumen. Zuvor hatte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC angesichts von teils nicht ausreichenden Impfquoten vor einer verschlechterten Corona-Lage in Europa in diesem Herbst gewarnt.

    Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts (RKI), warnt angesichts des niedrigen Impfniveaus in Deutschland vor steigenden Infektionszahlen in den kommenden Monaten.
    Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts (RKI), warnt angesichts des niedrigen Impfniveaus in Deutschland vor steigenden Infektionszahlen in den kommenden Monaten.
    KEYSTONE
  • 5.20 Uhr

    Bundesrat berät weiteres Vorgehen bei Gratistests

    Wie lange sollen Corona-Tests noch gratis bleiben? Und wenn ja, für wen? Zu diesen Fragen wird heute eine Antwort des Bundesrats erwartet. Die Forderungen gehen weit auseinander. Auch die Kantone sind sich nicht einig. Aber es geht um viel Geld, rund 47 Millionen Franken – pro Woche. Allein am Donnerstag wurden dem Bundesamt für Gesundheit innerhalb von 24 Stunden rund 36'000 neue Corona-Tests gemeldet.

    Eigentlich war die Ansage des Bundesrats von Ende August klar: Ab 1. Oktober übernimmt der Bund die Kosten für Corona-Tests für Personen ohne Symptome einer Covid-Erkrankung nicht mehr. Parteien, Parlament und Kantone begrüssten diesen Entscheid zu diesem Zeitpunkt mehrheitlich.

    Mit der Ausweitung der Zertifikatspflicht, die am 13. September in Kraft trat, drehte der Wind. Vor einer Woche schlug der Bundesrat schliesslich vor, dass der Bund die Kosten für Personen, die erst einmal geimpft sind, bis Ende November übernimmt. Alle anderen sollen ab dem 11. Oktober die Tests selbst bezahlen.

    Bundesrat Alain Berset im Ständerat an der Herbstsession am 20. September 2021.
    Bundesrat Alain Berset im Ständerat an der Herbstsession am 20. September 2021.
    KEYSTONE
  • 5.06 Uhr

    Thailand lockert Lockdown-Regeln

    Vollständig Geimpfte müssen bei der Einreise nach Thailand ab sofort nur noch sieben statt wie bisher 14 Tage in Hotel-Quarantäne. Für nicht-geimpfte Besucher gilt eine zehntägige Quarantänepflicht. Die neuen Regeln sind Teile der von der Regierung beschlossenen Corona-Lockerungen, die am Freitag in Kraft getreten sind. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen werden um eine Stunde verkürzt: Sie gelten nun von 22:00 bis 4:00 Uhr statt wie bisher ab 21:00 Uhr. Damit können auch Restaurants, Shopping Malls und Geschäfte wieder länger öffnen.

    Die Corona-Zahlen in dem südostasiatischen Ferienland mit rund 70 Millionen Einwohnern waren zuletzt gesunken. Wegen der positiven Tendenz durften am Freitag auch Schönheitssalons, Spas, Kinos und Fitnessstudios wieder aufmachen.

    Voraussichtlich ab November könnte die Quarantäne für vollständig Geimpfte in vielen beliebten Feriengebieten ganz wegfallen – so der Plan der Regierung, falls die Zahlen weiter sinken. Damit hoffen die Behörden, den für das Land extrem wichtigen Tourismussektor wiederzubeleben.

    Traumstrand Hat Tham Phra Nang in der Provinz Krabi, Thailand.
    Traumstrand Hat Tham Phra Nang in der Provinz Krabi, Thailand.
    Getty Images