50-Franken-GutscheineFür einmal erntet der Bundesrat von allen Seiten Lob
aru/sda
1.10.2021
Die Massnahmen, die der Bundesrat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vorschlägt, sind unkonventionell. Für den 50-Franken-Gutschein erhält er nun viel Lob.
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01.10.2021, 17:03
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Der Bundesrat überrascht mit Kreativität. Mit einem 50-Franken-Gutschein für ein Abendessen oder einen Kinoabend will er die Impfquote in der Schweiz anheben. Menschen, die sich neu impfen lassen, können eine Person namentlich angeben. Diese erhält vom Kanton besagten Gutschein.
Die Reaktionen auf diese Massnahme fallen grundsätzlich positiv aus. Laut Schweizerischem Gewerbeverband hole der Bundesrat längst fällige Versäumnisse nach. Die Impf-Strategie des Bundes sei für längere Zeit wenig zielführend und zögerlich gewesen. Weiter sei der Bundesrat nun gefordert, ein verbindliches Ausstiegsszenario aufzuzeigen und die besondere Lage aufzuheben.
Auch die kantonalen Gesundheitsdirektoren sind zufrieden mit dem Entscheid. Für sie ist klar: Impfen ist nachhaltiger, günstiger und einfacher als Testen. Auch die Bevölkerungsmehrheit teile die Meinung, dass die Allgemeinheit nicht für Testkosten Ungeimpfter aufkommen müsse.
Eigentlich hätten sich mehrere Kantone für die Übernahme der Kosten von Tests für Jugendliche und junge Erwachsene ausgesprochen, teilte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) mit. Wichtig sei ihr, dass die Tests von Personen mit Symptomen weiterhin vom Bund bezahlt werden.
Die Kantone unternehmen der GDK zufolge viel für niederschwellige Impfangebote. In mehr als der Hälfte von ihnen sind mobile Impf-Equipen unterwegs. Allerdings kam es nach einem Anstieg Anfang September bereits wieder zu einem Nachfragerückgang.
Mit Blick auf die kalte Jahreszeit und die nach wie vor angespannte Lage auf den Intensivstationen ist die Impf-Offensive des Bundes ein deutliches Signal, dass es noch einmal Anstrengungen für eine höhere Impfbereitschaft brauche, schrieb die GDK weiter.
Die bisherige Impfkampagne des Bundes sei zu wenig effektiv gewesen, teilte Travail.Suisse am Freitag mit. Deshalb habe der Verband die neue Offensive voll unterstützt. Impfungen böten den einzigen Ausweg aus der Pandemie. An den Arbeitgebern sei es, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Impfung während der Arbeitszeit zu ermöglichen.
Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsst, dass der Bund die Kosten für repetitive Tests am Arbeitsplatz und für das Zertifikat übernimmt. Bisher trugen die Unternehmen die Kosten.
Wichtig ist für die Arbeitgeber zudem die Verlängerung für das summarische Abrechnungsverfahren bei der Kurzarbeit bis Ende Jahr. Das entlaste die Unternehmen und trage zur Erholung bei.