NationalratskandidaturWie sich Tamy Glauser bei den Grünen geschlagen hat
Von Anna Kappeler
22.5.2019
Model Tamy Glauser wird zur Wahllokomotive der Grünen – die Partei zieht mit ihr auf der Nationalratsliste in den Wahlkampf. Zuvor allerdings kommt es zum Gerangel um die Spitzenplätze.
Dienstagabend, es regnet in Strömen. Der grosse Saal des Kirchgemeindehauses in Zürich-Wipkingen ist dicht besetzt – es geht um die Nomination der National- und Ständeratskandidaten 2019 der Grünen Kanton Zürich. Im Eingangsbereich stehen die Grünen in Grüppchen zusammen beim Apéro. Anwesend sind neben den beiden bisherigen Nationalräten Bastien Girod und Balthasar Glättli auch Model Tamy Glauser mit Freundin Dominique Rinderknecht.
Glauser will es an diesem Abend auf die offizielle Nationalratsliste schaffen, vorgeschlagen wird ihr Listenplatz 10. Wird Glauser von der Basis nominiert, gewinnen die Grünen ein bekanntes Zugpferd, ja eine Wahllokomotive, wie später jemand sagt. Glauser und Rinderknecht nehmen in der ersten Reihe Platz, flankiert von zwei kleinen Hündchen.
«Euch trage ich im Herzen»
Vorerst jedoch geht es um den Ständeratssitz. Vorgeschlagen als einzige Kandidatin ist Marionna Schlatter, die Präsidentin der Grünen Zürich und Kantonsrätin. Schlatter will eine umweltgerechte Zukunft. Sagt: «Ihr seid mein Rückgrat». Pause, dann: «Euch trage ich im Herzen.» Es folgt Applaus, minutenlang, einzelne Freudenpfiffe, dann stehende Ovationen.
Nun werden die sechs Spitzenkandidaten für die Nationalratswahlen auf die Bühne gerufen. Nach der Vorstellungsrunde soll es zur Wahl gehen. Soll – denn die Liste der Spitzenplätze hat es in sich: Vorgeschlagen auf Platz 1 und 2 werden nicht etwa die Bisherigen, nämlich Girod und Glättli, sondern zuerst vpod-Schweiz-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber, gefolgt von Grünen-Zürich-Präsidentin Schlatter. Girod und Glättli folgen auf Platz 3 und 4.
Die Erklärung dahinter: «Wir wollen auf den Spitzenplätzen mindestens 50 Prozent Frauen. Auf Platz 1 soll eine Frau sein, auf den Plätzen 1 bis 6 sollen mindestens vier Frauen stehen», sagt Fraktionspräsidentin Esther Guyer. Und so sind auf den Plätzen 5 und 6 mit der Jungen Grünen Anika Brunner und Kantonsrätin Meret Schneider zwei weitere Frauen vorgeschlagen.
Aufregung im Saal
Dann folgt endlich die Wahl – nein, doch noch nicht. Jetzt geht Girod nach vorne und sagt: «Zusammen mit Balthasar Glättli wollen wir euch beliebt machen, die Empfehlung des Vorstandes als Ganzes zu unterstützen.» Er rate davon ab, einzeln über die Plätze abzustimmen.
Das führt zu Aufregung im Saal. Vor dem Rednerpult bildet sich eine Schlange, viele Grüne wollen sich zu diesem Vorschlag äussern. Allerdings: Einigkeit gibt es nicht, jeder Redner hat eigene Vorstellungen der Spitzenplatzierungen. Schliesslich votiert dann doch eine Mehrheit für den Antrag Girod/Glättli. Somit bleiben die sechs Spitzenplätze wie vom Vorstand vorgeschlagen.
Glauser: «Modeln ist kein grüner Job»
Dann geht ein Raunen durch die Reihen – auf Listenplatz zehn steht Tamy Glauser. Kaum fällt der Name, applaudiert der Saal. Dennoch heisst es aus dem Vorstand: «Die Kandidatur von Tamy Glauser hat Staub aufgewirbelt in den letzten Tagen. Deshalb hat die Geschäftsleitung beschlossen, dass Tamy in einer Rede aufzeigen soll, was sie mit dem Sitz machen würde.»
Glauser also geht nach vorne zum Rednerpult. «Merci für den Applaus, das war jetzt unerwartet», sagt sie. Und zwar so leise, dass man sie kaum versteht. Sie scheint aufgeregt zu sein. Dann fasst sie sich, stellt sich vor, sagt dann: «Mir ist bewusst, dass Modeln kein grüner Job ist». Aus dem Publikum kommt Gelächter und Applaus. Glauser bleibt ernst: «Und doch habe ich mir erst durch das Modeln ein grünes Gewissen angeeignet. Ich bin vegan, habe keinen Charre, fahre wenn immer möglich ÖV und Velo.» Ihr sei völlig klar, dass sie für ihre Viel-Fliegerei kritisiert werde. «Ich sage deshalb, wie es ist: Ich bin nicht für ein Flugverbot. Ein solches lässt sich wohl auch nicht so einfach realisieren.» Sie sei dafür, in die Forschung zu investieren. Sehr cool fände Glauser es, einen Flieger zu entwickeln, der grün sei.
«Keine One-Woman-Show»
Glauser setzt sich für die LGBTQ-Bewegung ein. «Ich stehe hier vorne im Wissen, dass ich weniger Rechte habe als andere. Da kann ich nicht einfach stillsitzen und warten, bis sich das ändert.» Sie habe noch weitere Themen, aber es gehe nicht um sie, sondern darum, was sie den Grünen bieten könne. «Eine Wahl ist keine One-Woman-Show. Es geht darum, zusammen die Schweiz zu einem besseren Ort zu machen», sagt Glauser. Und: «Würde ich gewählt werden, wäre der Nationalratsjob zu 100 Prozent meine Arbeit. Einfach, damit ihr es wisst.»
Unter Applaus geht Glauser von der Bühne zurück zur ersten Reihe, küsst die Freundin. Ihre Nomination ist danach reine Formsache.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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