Vertreter der Tourismusbranche fordern im Zuge der Coronakrise von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga mehr Planungssicherheit für ihre Branche.
Vertreter der Tourismusbranche haben Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga erklärt, wo sie der Schuh drückt in diesem von Coronavirus-Massnahmen geprägten Jahr und nach einem Lockdown der Wirtschaft, der vor allem sie getroffen hat. Sie fordern Planungssicherheit.
«Dieser Austausch ist ganz wichtig», sagte Sommaruga nach dem Treffen am Montag in Bern gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Vieles hänge von der Entwicklung im Ausland ab, auf die die Schweiz wenig Einfluss habe. Allerdings sei man sich beim Treffen im Bernerhof einig gewesen, dass die Zahl der Coronavirus-Neuansteckungen tief gehalten werden müsse.
Die Schweizer Bevölkerung solle gerne in der Schweiz bleiben, weil sie sich im eigenen Land sicher fühle. Auch Gäste aus dem Ausland sollen diesen Eindruck haben, wünscht sich die Bundespräsidentin.
Die Tourismusbranche habe die bundesrätliche Unterstützung des öffentlichen Verkehrs mit 700 Millionen Franken begrüsst, und im Parlament würden nun Stimmen laut, die fordern, dass auch der touristische Verkehr, zum Beispiel der Ortsverkehr, Unterstützung erfahre, sagte Sommaruga.
Ein erster Gipfel mit den Touristikern hatte am 26. April stattgefunden. Dabei wurden Lockerungen für den 8. Juni ins Auge gefasst. Ein weiterer Tourismus-Gipfel fand am 24. Mai statt. Im Bernerhof trafen sich auch damals Bundespräsidentin Sommaruga, die Bundesräte Alain Berset (Gesundheitsminister) und Guy Parmelin (Wirtschaftsminister) sowie Mitglieder der Verwaltung mit zahlreichen Vertretern der Tourismusallianz.
Warnung vor weiteren Restriktionen
Man habe beim Treffen mit den drei Bundesratsmitgliedern deutlich gemacht, dass die Tourismusbranche für den weiteren Saisonverlauf auf Planungssicherheit angewiesen sei. Die Branche habe ihre Verantwortung in den vergangenen Monaten wahrgenommen, schreibt der Schweizer Tourismus-Verband in einer Stellungnahme vom Montagabend. «Die erarbeiteten Schutzkonzepte greifen und haben ihre Tauglichkeit während der Sommersaison 2020 unter Beweis gestellt.»
Im Hinblick auf eine entlang der gesamten Wertschöpfungskette funktionierende Herbst- und Wintersaison sei es aus Sicht der Tourismusallianz zentral, keine weiteren Restriktionen hinnehmen zu müssen. Die Vorgaben zu den Schutzmassnahmen müssten auch für den Winterbetrieb pragmatisch und umsetzbar bleiben und wenn immer möglich in einen nationalen Rahmen eingebettet sein, heisst es weiter.
Ein wesentlicher Punkt für den weiteren Saisonverlauf sei zudem die Erhaltung der Reisefreiheit. Risikolisten und ständig sich ändernde Reiserestriktionen in Form von Quarantänevorschriften bei der Einreise hätten negative Auswirkungen auf den Schweizer Tourismus. Die Allianz plädiert daher gegenüber dem Bundesrat – soweit dies aus epidemiologischer Sicht möglich sei – für offene Grenzen, vor allem in Europa.
Aufgrund der Massnahmen, die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie getroffen wurden, verschärfe sich die finanzielle Situation im gesamten Tourismussektor weiter, betont der Schweizer Tourismus-Verband. Deswegen hätten die Verbände ein Positionspapier ausgearbeitet, das im Kern weitere finanzielle Unterstützung für Betriebe fordert, die trotz langjährig gesundem Wirtschaften in eine finanzielle Notlage geraten seien.
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