«Ich habe meine Existenz verloren» Jetzt spricht die Pächterin der zerstörten Badhütte in Rorschach

tafi

22.1.2025

Kurz vor Weihnachten brennt in Rorschach SG die bekannte Badhütte. Das Gebäude ist nicht zu retten. Der Pächterin bricht die Existenz weg: Jetzt spricht sie über den Schicksalsschlag – und wie es weitergehen soll.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach dem Brand der Badhütte in Rorschach soll das komplett zerstörte Gebäude wieder aufgebaut werden. 
  • Bis dahin hat die Pächterin keine Existenzgrundlage.
  • Jetzt gibt sie Einblick in ihre Gefühlswelt.

Etwa einen Monat ist es her, da ging ihre Existenz in Flammen auf: Als am 23. Dezember die bekannte Badhütte in Rorschach abbrennt, zerstört das Feuer nicht nur ein historisches Baudenkmal, sondern auch die Lebensgrundlage und Altersvorsorge von Beatrice Trachsel.

Die gelernte Hotelfachfrau hat ihr Arbeitsleben in der Gastronomie verbracht. Seit 2016 ist sie Pächterin der durch das Feuer völlig zerstörten Badhütte und spricht im «Tagblatt» über ihren Verlust.

Leere, Trauer und Dankbarkeit

Die 1923 und 1924 erbaute dreiflügelige, fast schlossartige Anlage mit zwei Innenbecken war laut der Thurgauer Denkmalpflege «ein einzigartiges Baudenkmal». Die Architektur der 1920er-Jahre, eine Mischung aus traditionellem Holzbau und moderner Technik, sei exemplarisch und im Kanton einmalig.

Trachsel hat die Badhütte schon als Kind kennengelernt: Ihre Grosseltern lebten in Rorschach und gingen in den Ferien mit ihr regelmässig zum Baden dorthin. Damals, erinnert sich Trachsel, hielt sich ihre Freude darüber in Grenzen.

Heute ist das anders: «Ich habe eine grosse Liebe verloren, entsprechend spüre ich nun Leere und Trauer, aber auch eine tiefe Dankbarkeit», sagt sie dem «Tagblatt». Als die Badhütte 2015 zur Pacht ausgeschrieben war, bewarb sie sich erfolgreich und übernahm im Mai 2016 die einzigartige Pfahlbaute.

Wiederaufbau könnte zu lange dauern

Nun müsse sie lernen, sich zu verabschieden. Zwar hat Rorschachs Stadtpräsident Robert Raths noch am Brandtag angekündigt, dass die Badhütte wieder aufgebaut werden soll: «Sie hat für Rorschach die gleiche Bedeutung wie die Kapellbrücke in Luzern.» Doch bis es so weit ist, werden noch einige Jahre vergehen.

Für Beatrice Trachsel könnte es zu lange dauern, bis zu einem Neuanfang: «Ich bin von Natur aus ein positiver Mensch», sagt sie zwar und betont, mit ihrem gesamten Team bei einer Wiedereröffnung 2026 oder 2027 sofort bereitzustehen.

Das ist allerdings kaum realistisch. Frühestens 2028 könnte eine neue Badhütte in Rorschach stehen. Die Zeit bis dahin müsste die 60-Jährige mit anderen Jobs überbrücken. Ideen habe sie bereits.

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