Die Lockerung des Lockdowns funktioniert – zumindest bis jetzt. Auch die bereits geöffneten Betriebe verhalten sich vorbildlich. Dennoch: Die Kantone mussten bereits eingreifen. Dabei kam es auch zu Schliessungen.
Die Ansteckungszahlen zeigen: Die Lockerungen des Lockdowns führen derzeit nicht zu einem sehr hohen Anstieg von Neuerkrankten in der Schweiz. Im Gegenteil. Die Kurve flacht ab. Am Donnerstag vermeldete das Bundesamt für Gesundheit 50 Neuinfizierte, einen Tag zuvor waren es 33 gewesen.
Die Lage scheint zumindest vorübergehend unter Kontrolle – trotz der Lockerung aus dem Lockdown. Seit knapp drei Wochen haben Coiffeursalons und Kosmetikbetriebe wieder geöffnet. Am Montag folgten Gastrobetriebe, Bibliotheken und Museen.
Eine Massnahme, um die Anzahl Neuansteckungen auf tiefem Niveau zu halten und trotzdem Lockerungen zu vollziehen, sind Schutzkonzepte. In diesen ist beispielsweise festgehalten, wie der Kontakt zu den Kundinnen und Kunden geregelt ist, und wie sich die Mitarbeitenden verhalten müssen.
«Bluewin» hat in verschiedenen Deutschschweizer Kantonen nachgefragt: Halten die Betriebe die Schutzkonzepte ein? Man muss dazu wissen: Die kantonalen Arbeits- und Lebensinspektorate sowie die Suva führen unangekündigte Kontrollen durch. Diese finden stichprobenartig oder aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung statt.
Nachkontrollen nötig
Die Resultate dieser Kontrollen sprechen für die hiesigen Betriebe: Bisher mussten in der Deutschschweiz praktisch keine Geschäfte geschlossen werden. Nur vereinzelt kam es zu Betriebseinstellungen.
So etwa im Kanton Basel-Stadt. Dort musste ein Coiffeursalon geschlossen werden, im Kanton Thurgau eine Baustelle. In den Kantonen Zürich, Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Luzern, St. Gallen, Zug, Schaffhausen und Graubünden kam es bis anhin zu keiner Schliessung.
Allerdings zeigt die Umfrage von «Bluewin» bei den kantonalen Arbeitsinspektoraten auch: Es hat einige Betriebe gegeben, welche die Schutzkonzepte zunächst mangelhaft umsetzten, sie innerhalb einer gesetzten Frist aber dann korrekt anwandten. Ansonsten wäre es zu einer Schliessung gekommen. So geschehen etwa im Kanton St. Gallen.
«Ein Dienstleistungsbetrieb im Verkaufsbereich musste vorübergehend für 90 Minuten geschlossen werden, bis die bemängelten Schutzmassnahmen umgesetzt waren», sagt Karin Jung, Leiterin des Amtes für Wirtschaft und Arbeit. Zudem hätten insgesamt elf Unternehmen des Baunebengewerbes und eines des Bauhauptgewerbes auf verschiedenen Baustellen ihre Arbeit einstellen müssen, bis die erforderlichen Massnahmen umgesetzt gewesen seien.
Auch im Kanton Zug musste bei einigen Betrieben nachkontrolliert werden. «Einige Betriebe mussten zwar angemahnt werden, letztlich wurde aber kein Betrieb geschlossen», sagt Bernhard Neidhart, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit. Abgemahnt worden sei auch nur eine absolute Minderheit der bisher kontrollierten Betriebe.
Im Kanton Aargau mussten ebenfalls zehn Betriebe vorübergehend geschlossen werden, weil die Schutzkonzepte nicht oder absolut ungenügend umgesetzt wurden, sagt Samuel Helbling, Leiter Kommunikationsdienst des Departement Volkswirtschaft und Inneres.
Angst vor zweiter Welle
Dennoch: Die Betriebe nehmen die Schutzkonzepte grossmehrheitlich ernst, stellen die Arbeitsinspektorate der angefragten Kantone unisono fest. Damien Ojetti, Präsident von Coiffure Suisse, sagt: «Es ist zwar eine Herausforderung, die Massnahmen umzusetzen. Es ist aber von zentraler Bedeutung, dass wir uns an die Schutzkonzepte halten.»
Dies allein, so Ojetti, um die Gesundheit der Kundinnen und Mitarbeiter nicht zu gefährden, «aber eben auch, damit es nicht zu einer erneuten Schliessung kommt.» Für die Coiffeurgeschäfte wäre dies finanziell kaum tragbar, es «wäre ein Desaster», sagt Ojetti. Ja, die Angst vor einer zweiten Ansteckungswelle kursiere.
Ähnlich sieht dies auch Gabriel Rupp, Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizerischen Verbands der Berufs-Masseure: «Unserer Branche hat die Wiederaufnahme und somit Öffnung der Praxen Erleichterung gebracht – aus Sicht der Therapeuten wie auch Kunden.»
Dennoch: Der Lockdown wie auch die Wiederaufnahme der Tätigkeit mit den momentan gültigen Schutzmassnahme-Vorschriften bedeute für die Branche einige zu überwindende Hürden in der Ausübung der Tätigkeit.
Für das Einhalten der Schutzkonzepte sei die Disziplin jedes Einzelnen massgebend. «Und anhand der momentanen Entwicklung zeigt sich, dass sich die Bürger grösstenteils an die Vorschriften und Vorgaben halten», sagt Rupp. Ein Grund dafür sieht auch er in der Angst vor eigener Ansteckung.
Weniger schwierig sei die Umsetzung des Schutzkonzeptes bei den Nagelstudios gewesen, sagt Steffi Brühlmann, Präsidentin von swissnaildesign.ch. «Bei der Ausarbeitung habe ich festgestellt, dass wir bis auf die Trennwand bereits alle Auflagen des Bundes schon im normalen Alltag einhalten.» Die Nägelartistinnen und -artisten würden ohnehin etwa Handschuhe und Mundschutz tragen.
Trotzdem: Die Nagelstudios kämpfen mit der Corona-Krise. Es gebe Kundinnen, die sich den Besuch nicht mehr leisten könnten und deswegen abspringen würden. Und: «Die finanziellen Ausfälle lassen sich nicht wieder gut machen. Denn die Nägel lassen sich nicht rückwirkend machen», sagt Brühlmann.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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