Corona-Übersicht Schweiz laut Impfchef gut auf Delta-Variante vorbereitet +++ Brasilien überschreitet Marke von 500'000 Corona-Toten

Agenturen/toko

20.6.2021

Laut Impfchef Christoph Berger ist die Schweiz auf die neue Delta-Variante des Coronavirus gut vorbereitet. Zudem soll es bald eine Impfempfehlung für Jugendliche ab zwölf Jahren geben. Unterdessen überschreitet Brasilien als zweites Land die Marke von einer halben Million Corona-Toten. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

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Die Schweiz ist nach Ansicht von Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, auf die neue Delta-Variante des Coronavirus gut vorbereitet. Nach heutigem Wissenstand gebe es keinen Grund zur Beunruhigung.

Delta sei zwar ansteckender als andere Varianten, sagte Berger in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Doch die gute Nachricht sei, dass Personen, die zweimal mit einem mRNA-Impfstoff geimpft seien, zu fast 90 Prozent gegen die Delta-Variante geschützt seien.

Zuletzt hatte die Delta-Variante des Coronavirus in Grossbritannien wieder zu steigenden Infektionszahlen geführt. Berger wies auf die Unterschiede zur Schweiz hin. England habe möglichst rasch viele Personen mit Impfstoff versorgen wollen.

Das sei damals wohl richtig gewesen. Heute gehe es aber um den Schutz mit zwei Impfungen. Die in der Schweiz verwendeten Impfstoffe von Moderna und Pfizer hätten sich als wesentlich effektiver gegen die neue Variante gezeigt als andere Impfstoffe, etwa jener von AstraZeneca, den England breit eingesetzt habe.

Berger äusserte sich auch zu den Corona-Impfungen bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren. Der Bund wolle nächste Woche diese Impfungen frei geben. Für Jugendliche mit Vorerkrankungen sei eine Impfung sinnvoll. Das gelte auch für jene, die in Kontakt mit Risikopersonen seien, deren Abwehr geschwächt sei.

Brasilien überschreitet Marke von 500'000 Corona-Toten

Als zweites Land der Welt hat Brasilien mehr als eine halbe Million Corona-Tote zu beklagen. In dem grössten Land Lateinamerikas wurden bislang 500 800 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 registriert, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Samstag mitteilte. Bislang gibt es nur in den Vereinigten Staaten mit knapp 602'000 Opfern mehr Corona-Todesfälle.

In Brasilien haben sich bisher über 17,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Jeden Tag kommen derzeit rund 80'000 neue Fälle hinzu. Bislang haben knapp 30 Prozent der Brasilianer eine erste Impfdosis erhalten, etwa elf Prozent sind vollständig geimpft.

Die Regierung des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro verharmloste die Pandemie von Anfang an und stemmte sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen. Zuletzt zog Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Mittlerweile prüft ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss das Krisenmanagement des Staatschefs in der Pandemie. Am Samstag kam es in zahlreichen Städten Brasiliens zu Demonstrationen gegen Bolsonaros Corona-Politik.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • In der abgeriegelten portugiesischen Hauptstadt Lissabon sind bereits mehr als 60 Prozent aller neu erfassten Corona-Infektionen auf die Delta-Variante des Virus zurückzuführen.
  • Brasilien verzeichnet als zweites Land mehr als als 500'000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19.
  • In China sind mittlerweile mehr als eine Milliarde Dosen Corona-Impfstoff verabreicht worden.
  • Die Schweiz ist laut Impfchef Christoph Berger gut auf die Delta-Variante des Coronavirus vorbereitet. Zudem soll es bald eine Impf-Empfehlung für Jugendliche ab zwölf Jahren geben.
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  • 17.43 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 17.40 Uhr

    Brasilianische Inselbewohner für Studie gegen Covid-19 geimpft

    In einem Modellprojekt sind Bewohner der Ilha de Paquetá in Brasilien gegen das Coronavirus geimpft worden. Ziel der Aktion am Sonntag war es, alle 3530 Erwachsenen der Insel in der Guanabara-Bucht bei Rio de Janeiro innerhalb eines Tages zu impfen, wie die brasilianische Nachrichtenplattform G1 berichtete. Der Feldversuch mit dem Vakzin von Astrazeneca soll Hinweise über die Sicherheit des Impfstoffs liefern und Aufschluss darüber geben, inwiefern die Immunisierung der erwachsenen Bevölkerung auch die nicht geimpften Kinder und Jugendlichen vor eine Infektion schützt, wie der Leiter des Gesundheitsamts von Rio de Janeiro, Daniel Soranz, erklärte.

    «Impfen ist immer spannend, vor allem, wenn wir an die Bedeutung der Forschung denken, die den Impfstoff und die Auswirkungen auf die Übertragung bewertet», sagte die Präsidentin der Forschungseinrichtung «Fundação Oswaldo Cruz» (Fiocruz), Nísia Trindade. In den kommenden Wochen und Monaten soll zudem beobachtet werden, ob bereits die erste Dosis des Impfstoffs die Übertragung von Fällen in der Region vollständig verhindert oder ob dies erst nach der zweiten Dosis geschieht.

    Rios Bürgermeister Eduardo Paes hatte zuletzt angekündigt, nach dem Abschluss der Impfkampagne im September eine Karnevalsfeier auf der Ilha de Paquetá zu organisieren. Die Party sei ausschliesslich für die Inselbewohner und könnte ein Testlauf für künftige Grossveranstaltungen auf dem Festland sein, hiess es aus dem Rathaus. Der weltberühmte Karneval in Rio de Janeiro im Februar war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.

  • 16.54 Uhr

    Sebastian Kurz stellt Ende der Maskenpflicht in Aussicht

    Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat das Ende der Maskenpflicht im Detailhandel sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln in Aussicht gestellt. Dies sagte Kurz im Interview mit «OE24».

    Kritik an einem möglicherweise zu frühen Zeitpunkt und der Wiederholung alter Fehler wies er zurück. Das Land sei demnach «sehr gut vorbereitet für die nächste Welle». Auch wegen der Delta-Variante bestehe «überhaupt kein Grund zur Panik».

  • 16.03 Uhr

    Grossbritannien erlaubt erstmals nicht religiöse Hochzeitsfeiern im Freien

    Die britische Regierung will erstmals auch nicht religiöse Hochzeitszeremonien im Freien erlauben. Die Regelung soll ab dem 1. Juli in Wales und England für Hochzeiten und Feiern zur Schliessung von Lebenspartnerschaften gelten, wie das Justizministerium mitteilte. Bisher waren dort nur jüdische und Quäker-Hochzeiten im Freien erlaubt, während andere Paare drinnen heiraten mussten. In Schottland sind Hochzeiten im Freien bereits möglich.

    Justizminister Robert Buckland sagte dem Sender Sky News, die Reform solle «grössere Flexibilität» dafür schaffen, Hochzeiten mit «mehr Gästen auf eine sichere Art» zu veranstalten. Die Regeln gelten zunächst bis zum April des kommenden Jahres, die Regierung wolle aber zu einer dauerhaften Änderung beraten.

    Die Lockerung soll nach Regierungsangaben «den Hochzeitssektor fördern», der wirtschaftlich stark unter den Corona-Beschränkungen gelitten hat. Entsprechende Pläne gab es aber schon vor der Corona-Pandemie. Eine weitere Lockerung der Regeln wird nach Regierungsangaben erwogen, darunter die Möglichkeit, im Falle eines «nationalen Notstandes» Hochzeiten auch virtuell abzuhalten.

    Premierminister Boris Johnson, der selbst im Mai geheiratet hatte, hatte kürzlich eine Obergrenze von 30 Gästen bei Hochzeiten aufgehoben. Die Anzahl der Gäste bemisst sich nun an der Grösse des Veranstaltungsortes. Tanzen bleibt dabei jedoch verboten.

  • 15.26 Uhr

    Delta-Variante macht in Lissabon mehr als 60 Prozent aller Fälle aus

    In der am Wochenende abgeriegelten portugiesischen Hauptstadt Lissabon sind bereits mehr als 60 Prozent aller neu erfassten Corona-Infektionen auf die Delta-Variante des Virus zurückzuführen. Das sei das vorläufige Ergebnis der bisher im Juni durchgeführten Sequenzierungen positiver Corona-Proben, berichteten die Zeitung «Público» und andere Medien unter Berufung auf das Nationale Gesundheitsinstitut Insa.

    Die Absperrung Lissabons für rund zweieinhalb Tage war wegen einer besorgniserregenden Ausbreitung der Delta-Variante angeordnet worden. Seit Freitagnachmittag und bis Montagmorgen dürfen die gut 2,8 Millionen Menschen mit Wohnsitz in Lissabon die «Area Metropolitana» nur aus triftigem Grund verlassen. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen. Ob die Absperrung an den nächsten Wochenenden wiederholt wird, soll kurzfristig entschieden werden.

    Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante machen die portugiesischen Behörden für eine Zunahme der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen verantwortlich, von denen ein Grossteil in Lissabon entdeckt wurde. Die 14-Tage-Inzidenz stieg in Portugal Angaben der EU-Behörde ECDC zuletzt auf fast 90.

  • 14.55 Uhr

    Deutschland will FFP2-Masken für Kinder einführen

    Die deutsche Bundesregierung will jetzt auch FFP2-Masken für Kinder einführen. Die Regierung sehe «angesichts des fortgesetzten Pandemiegeschehens einen Bedarf für geeignete Kindermasken zum Zweck des Infektionsschutzes», heisst es in einer Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Die Corona-Lage in Deutschland entspannte sich derweil weiter. Am Wochenende lag die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit neun Monaten wieder im einstelligen Bereich.

    Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Inzidenzwert heute Sonntag unter Berufung auf die Gesundheitsämter mit 8,8 an. Am Samstag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 9,3 gelegen und war damit erstmals seit gut neun Monaten in den einstelligen Bereich gefallen.

  • 14.02 Uhr

    Russische Unternehmen dürfen impfunwillige Angestellte unbezahlt freistellen

    Russische Unternehmen dürfen Angestellte, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, künftig ohne Gehalt von der Arbeit freistellen. Voraussetzung ist, dass die jeweiligen regionalen Gesundheitsbehörden die Impfung für die entsprechende Berufsgruppe vorschreiben, wie Arbeitsminister Anton Kotjakow laut Regierungsangaben vom Sonntag sagte. Die Suspendierung habe dann solange Bestand wie die entsprechende Corona-Verordnung der Regionalbehörde.

    Grosse Teile der russischen Bevölkerung stehen einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. Seit Dezember sind der Website Gogow zufolge, die die Impfrate erfasst, nur 19,4 Millionen der rund 146 Millionen Einwohner mindestens einmal geimpft worden. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage gaben 60 Prozent der Russinnen und Russen an, sich nicht impfen lassen zu wollen.

    Zugleich ist Russland derzeit eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Landesweit wurden 17'906 Neuinfektionen und 466 Todesfälle verzeichnet — ein neuer Höchststand seit Mitte März. Besonders in den Metropolen Moskau und St. Petersburg steigen die Ansteckungszahlen stark an.

    Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte diese Woche erstmals eine branchenbezogene Impfpflicht angeordnet. Beschäftigte im Dienstleistungssektor der Hauptstadt müssen sich demnach gegen Corona impfen lassen. Medienberichten zufolge erliessen seit dem sieben weitere Lokalbehörden, darunter die von Sankt Petersburg ähnliche Massnahmen.

  • 13.17 Uhr

    Bereits mehr als 22 Millionen digitale Impfpässe in Deutschland ausgestellt

    In Deutschland wurden bereits 22,3 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt. Das teilte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mit. Die Zertifikate erhielten frisch Geimpfte in Impfzentren und Arztpraxen, aber auch bereits Geimpfte nachträglich in den Apotheken und in einigen Bundesländern per Post.

    Seit einer Woche stellen viele Apotheken digitale Impfpässe für Menschen aus, die diese noch nicht direkt bei der Corona-Impfung bekommen haben. Bis Ende Juni soll das digitale Impfzertifikat allen, die es wollen, über Arztpraxen, Impfzentren und Apotheken zur Verfügung stehen.

    Geimpfte können ihr Zertifikat, etwa bei einer Reise, in Form eines QR-Codes auf dem Smartphone vorzeigen. Dazu muss eine entsprechende App heruntergeladen werden. Eine elektronische Plattform der EU für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli europaweit starten.

  • 12.38 Uhr

    Nächtliche Ausgangssperre in Frankreich aufgehoben

    Nach der Maskenpflicht im Freien ist in Frankreich auch die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben worden. Die monatelang geltende Massnahme läuft heute Sonntag aus und endete damit zehn Tage früher als ursprünglich geplant. Sie war Ende Oktober eingeführt worden und galt zwischenzeitlich bereits ab 18 Uhr abends. Zuletzt durften die Menschen nach 23.00 Uhr ihre Wohnungen nur aus triftigem Grund verlassen — nun ist die Ausgangssperre komplett weggefallen.

    Am Donnerstag war bereits die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden. In Paris und anderen französischen Orten war zuvor auch draussen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben, jetzt ist dies nur noch bei Versammlungen, an besonders überfüllten Orten oder in Sportstadien der Fall. In Innenräumen oder öffentlichen Verkehrsmitteln gilt weiter Maskenpflicht.

    Die nächtliche Ausgangssperre galt zuletzt von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens und sollte ursprünglich erst am 30. Juni wegfallen. Die Infektionslage «verbessert sich schneller, als wir es gehofft haben», begründete Regierungschef Jean-Castex die vorzeitige Aufhebung der Massnahme. Die Sieben-Tage-Inzidenz war zuletzt landesweit auf deutlich unter 40 Corona-Infektionen pro 100'000 Einwohner gefallen.

    Diese positive Entwicklung führen Experten ausser auf die sommerlichen Temperaturen auch auf die Impfkampagne zurück. Nach Angaben von Castex soll sie noch weiter beschleunigt werden: Ende August sollen 35 Millionen Franzosen vollständig geimpft sein — mehr als doppelt so viele wie bisher. Derzeit haben fast 31 Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten, fast 17 Millionen sind vollständig geimpft.

  • 11.53 Uhr

    Preiskampf im Flugverkehr nach Entspannung in Pandemie

    Nach der jüngsten Entspannung in der Corona-Pandemie ziehen die Buchungen für Flugreisen deutlich an. Und auch der Preiskampf am Himmel ist bereits wieder in vollem Gange. So bietet etwa Ryanair einen Flug von Basel nach Dublin für 5 Franken an. Sonnenhungrige fliegen mit Easyjet für knapp 40 Franken von Genf nach Ibiza.

    Die Swiss lockt mit Tickets für 80 Franken zum Trip nach Nizza. Es überrasche sie nicht, dass die Fluggesellschaften bereits wieder mit Spottpreisen lockten, sagte Lisa Mazzone, Ständerätin der Grünen, gegenüber dem «Sonntagsblick». Die Politik habe ein Milliarden Franken schweres Hilfspaket für die Luftfahrtbranche geschnürt - ohne Auflagen für mehr Umweltschutz.

  • 11.08 Uhr

    Über eine halbe Million Corona-Tote in Brasilien

    Als zweites Land der Welt hat Brasilien mehr als eine halbe Million Corona-Tote zu beklagen. In dem grössten Land Lateinamerikas wurden bislang 500'800 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 registriert, wie das Gesundheitsministerium in Brasília mitteilte. Bislang gibt es nur in den Vereinigten Staaten mit knapp 602'000 Opfern mehr Corona-Todesfälle.

    Seit Beginn der Pandemie starben in Brasilien über eine halbe Million Menschen mit oder an Covid-19.
    Seit Beginn der Pandemie starben in Brasilien über eine halbe Million Menschen mit oder an Covid-19.
    EPA/Fernando Bizerra/KEYSTONE

    In Brasilien haben sich bisher über 17,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Jeden Tag kommen derzeit rund 80'000 neue Fälle hinzu. Bislang haben knapp 30 Prozent der Brasilianer eine erste Impfdosis erhalten, etwa elf Prozent sind vollständig geimpft.

    Die Regierung des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro verharmloste die Pandemie von Anfang an und stemmte sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen. Zuletzt zog Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Mittlerweile prüft ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss das Krisenmanagement des Staatschefs in der Pandemie. Am Samstag kam es in zahlreichen Städten Brasiliens zu Demonstrationen gegen Bolsonaros Corona-Politik.

  • 10.33 Uhr

    Belgien verbietet Einreise von Nicht-EU-Bürgern aus Grossbritannien

    Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der stärker ansteckenden Coronavirus-Variante Delta verbietet Belgien die Einreise von Nicht-EU-Bürgern aus Grossbritannien. Die Massnahme trete spätestens am 27. Juni in Kraft, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Brüssel, Jan Eyckmans, der Nachrichtenagentur AFP. Betroffen von der Verschärfung der Einreiseregeln seien insgesamt 27 Länder, ausser Grossbritannien und Georgien liegen alle ausserhalb Europas.

    Wegen gefährlicher Virusvarianten gilt bereits für Südafrika, Indien und Brasilien die Regel, dass nur EU-Bürger oder Menschen mit Aufenthaltsrecht in Belgien in das Land einreisen dürfen. EU-Bürger, die aus diesen Ländern nach Belgien einreisen, müssen strenge Quarantäne-Auflagen beachten und sich Corona-Tests unterziehen, bevor sie sich frei bewegen dürfen. Ausnahmen für die Einreiseverbote für Nicht-EU-Bürger gibt es lediglich für Diplomaten sowie Beschäftigte des Transportsektors.

  • 10.06 Uhr

    China überschreitet Milliarden-Marke bei Impfungen

    In China sind mittlerweile mehr als eine Milliarde Dosen Corona-Impfstoff verabreicht worden. Das gab das Gesundheitsministerium in Peking bekannt. Die Behörden machten zunächst keine Angaben dazu, wie viel Prozent der Bevölkerung beide für einen vollständigen Impfschutz nötigen Dosen erhalten haben. Die in China verimpften Dosen entsprechen laut AFP-Zählung mehr als einem Drittel des weltweit verabreichten Corona-Impfstoffs.

    Die Chinesen hatten es zunächst nicht eilig, sich impfen zu lassen, nachdem das Virus im Land als praktisch besiegt galt. Der Mangel an anfänglich verfügbaren Daten über chinesische Impfstoffe und Skandale um gepanschte Dosen trugen ebenfalls zur Abschreckung bei. Behörden und Unternehmen forderten Bewohner und Angestellte dann aber immer nachdrücklicher auf, sich impfen zu lassen.

    Die Regierung in Peking will bis Ende des Jahres mindestens 70 Prozent der Bevölkerung vollständig impfen, also etwa eine Milliarde Menschen. Bislang sind dafür vier Impfstoffe aus chinesischer Produktion zugelassen: jeweils einer der Firmen Sinovac und Cansino Biologics sowie zwei des Staatskonzerns Sinopharm. Auch das Vakzin von Biontech/Pfizer könnte in den kommenden Monaten grünes Licht erhalten.

    In den vergangenen 13 Monaten gab es in China nach offiziellen Angaben nur zwei Todesfälle durch Covid-19. Die wenigen Neuinfektionen stammen demnach fast ausschliesslich von Einreisenden aus dem Ausland. Geschäfte, Restaurants und Bars in China sind bereits seit Frühjahr 2020 wieder geöffnet.

  • 9.44 Uhr

    Kubanischer Corona-Impfstoff nach zwei Dosen zu 62 Prozent wirksam

    Der in Kuba entwickelte Impfstoff-Kandidat Soberana 02 ist laut Herstellerangaben nach Verabreichung von zwei der drei vorgesehenen Impfdosen zu 62 Prozent gegen Covid-19 wirksam. Das Ergebnis sei «ermutigend», da in die Auswertungen bereits verschiedene Corona-Varianten eingeflossen seien, teilte das Finlay-Institut mit. In einigen Wochen würden endgültige Angaben zur Wirksamkeit vorliegen. Er rechne damit, dass das Ergebnis nach der dritten Impfdosis besser ausfalle, sagte Finlay-Chef Vicente Vérez.

    In Kuba werden derzeit fünf Impfstoff-Kandidaten entwickelt. Zwei davon, Soberana 02 und Abdala, befinden sich in der dritten und letzten Testphase. Die Studienergebnisse werden von einem unabhängigen Expertengremium bewertet. Finlay strebt eine Notfallzulassung seines Impfstoffs in den kommenden Wochen an. Noch vor Abschluss der klinischen Test hatten die Behörden in Havanna und mehreren Provinzen Mitte Mai damit begonnen, Soberana 02 und Abdala zur Impfung gegen Corona einzusetzen.

    Seit Beginn der Pandemie wurden in Kuba gut 166'000 Corona-Fälle verzeichnet. Zuletzt verstärkte sich das Infektionsgeschehen deutlich. Bis August sollen nach Angaben der Regierung 70 Prozent der Menschen auf der Karibikinsel geimpft sein.

  • 9.11 Uhr

    Corona-Ausbruch an Schulen: Maskenpflicht an zwei Orten in Israel

    Nach einem neuen Corona-Ausbruch an israelischen Schulen ist in zwei Ortschaften wieder Maskenpflicht für Schüler verhängt worden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, im Raum Binjamina südlich von Haifa sowie in Modiin-Makkabim-Reut müssten in Innenräumen sowie Aussenbereichen wieder Schutzmasken getragen werden. Die Maskenpflicht in Israel war erst vor fünf Tagen angesichts niedriger Infektionszahlen landesweit aufgehoben worden.

    In einer Schule in Binjamina wurden jedoch 45 Studenten positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Auch in Modiin - einer Stadt zwischen Tel Aviv und Jerusalem -

    — gab es rund ein Dutzend neuer Fälle. Nach Medienberichten wird an beiden Schulen ein Zusammenhang mit Rückkehrern aus dem Ausland sowie der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus vermutet. Sie war zuerst in Indien beobachtet worden.

    Vor zwei Wochen hatte Israel mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten.

    Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Die Zahl der Schwerkranken fiel auf 22. Ende Januar hatte es noch rund 1200 schwerkranke Corona-Patienten in Israel gegeben.

  • 8.58 Uhr

    Impfstoffe wirken gut gegen Delta-Variante des Coronavirus

    Die Schweiz ist nach Ansicht von Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, auf die neue Delta-Variante des Coronavirus gut vorbereitet. Nach heutigem Wissenstand gebe es keinen Grund zur Beunruhigung.

    Delta sei zwar ansteckender als andere Varianten, sagte Berger in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» (kostenpflichtiger Inhalt). Doch die gute Nachricht sei, dass Personen, die zweimal mit einem mRNA-Impfstoff geimpft seien, zu fast 90 Prozent gegen die Delta-Variante geschützt seien.

    Zuletzt hatte die Delta-Variante des Coronavirus in Grossbritannien wieder zu steigenden Infektionszahlen geführt. Berger wies auf die Unterschiede zur Schweiz hin. England habe möglichst rasch viele Personen mit Impfstoff versorgen wollen.

    Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, rechnet damit, dass der Bund nächste Woche die Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren frei gibt. 
    Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, rechnet damit, dass der Bund nächste Woche die Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren frei gibt. 
    KEYSTONE/PETER KLAUNZER (Archivbild)

    Das sei damals wohl richtig gewesen. Heute gehe es aber um den Schutz mit zwei Impfungen. Die in der Schweiz verwendeten Impfstoffe von Moderna und Pfizer hätten sich als wesentlich effektiver gegen die neue Variante gezeigt als andere Impfstoffe, etwa jener von AstraZeneca, den England breit eingesetzt habe.

    Berger äusserte sich auch zu den Corona-Impfungen bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren. Der Bund wolle nächste Woche diese Impfungen frei geben. Für Jugendliche mit Vorerkrankungen sei eine Impfung sinnvoll. Das gelte auch für jene, die in Kontakt mit Risikopersonen seien, deren Abwehr geschwächt sei.