Prämienschock: «Bald haben wir kein Geld mehr in der Schweiz»
Die erneute, massive Erhöhung der Krankenkassenprämien belastet das Portemonnaie der Schweizer Bevölkerung. Wie reagieren die Leute auf der Strasse auf den Prämienschock? blue News hat nachgefragt.
27.09.2023
Die Schulden von Versicherten bei den Krankenkassen erreichen Rekordhöhe: Sie betragen für das Jahr 2023 44 Millionen Franken – im Schnitt mehr als 13’000 Franken pro verschuldete Person.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Prämien der Krankenkassen bereiten verschuldeten Personen immer mehr Sorgen. Neue Zahlen der Schuldenberatung Schweiz zeigen: 2015 machten nicht bezahlte Prämien noch rund acht Prozent der Schulden aus, 2023 waren es bereits 15 Prozent, wie Tamedia schreibt.
- Zum ersten Mal legt die Untersuchung Zahlen zur Verschuldung für das Jahr 2023 aufgeschlüsselt nach Kantonen vor.
Die Prämien der Krankenkassen bereiten verschuldeten Personen immer mehr Sorgen. Neue Zahlen der Schuldenberatung Schweiz zeigen: 2015 machten nicht bezahlte Prämien noch rund acht Prozent der Schulden aus, 2023 waren es bereits 15 Prozent, wie Tamedia schreibt.
Im Schnitt sind es etwas mehr als 13'000 Franken, die eine Schuldnerin oder ein Schuldner nicht bezahlen kann, total 44 Millionen Franken. Erfasst sind dabei allerdings nur die Daten von Personen, welche die Schuldenberatung um Hilfe bitten, rund 5000 bis 6000 Personen pro Jahr.
Rund die Hälfte dieser Personen hat ein Einkommen von weniger als 4000 Franken pro Monat und ist jünger als 40 Jahre, heisst es in dem Bericht. Alleinerziehende seien überproportional vertreten. Viele der Ratsuchenden dürften einen Anspruch auf eine Prämienverbilligung haben, heisst es weiter.
Erstmals Zahlen aufgeschlüsselt nach Kantonen
Die Krankenkassen sind inzwischen für die Schuldner das grössere Problem als Barkredite oder private Schulden. Einzig die Steuerschulden sind pro Kopf höher.
Eine Auswertung zeigte weiter, dass die Prämienhöhe einen starken Einfluss auf die Verschuldung hat.
Zum ersten Mal legt die Untersuchung Zahlen zur Verschuldung für das Jahr 2023 aufgeschlüsselt nach Kantonen vor. In Basel-Stadt sind die mittleren Krankenkassenschulden mit über 17’000 Franken am höchsten, schreibt Tamedia. Das sei wenig erstaunlich, da der Stadtkanton schweizweit die höchsten Prämien in der obligatorischen Grundversicherung habe.
Im Kanton Uri sind die Schulden mit rund 3500 Franken am tiefsten. Dort sind die Prämien aber auch sehr tief. Je höher die Prämienlast in einem Kanton, desto höher sind tendenziell auch die Krankenkassenschulden.