Pfarrerin im Interview«Mir sträuben sich die Haare, das Virus theologisch zu erklären»
Von Jennifer Furer
13.4.2020
Ostern ist der wichtigste kirchliche Feiertag. Pfarrerin Yvonne Waldboth von der Reformierten Kirche Bülach sagt, wie es ist, einen Gottesdienst in der leeren Kirche abzuhalten und warum die Menschen in der Krise zuerst an sich denken.
Frau Waldboth, wie haben Sie den Ostersonntag verbracht?
Normalerweise findet um 10 Uhr unser Ostergottesdienst statt. Auch dieses Jahr hielt mein Kollege Pfarrer Jürg Spielmann diesen ab. Diesen konnte man per Livestream mitverfolgen. Das habe ich natürlich getan.
Hat die Reformierte Kirche Bülach zum ersten Mal live gestreamt?
Nein. Tatsächlich haben wir schon vor der Corona-Krise einen Livestream unserer Gottesdienste angeboten. Er war für Leute gedacht, die aufgrund physischer Einschränkungen oder anderer Gründe nicht in die Kirche kommen konnten.
Stösst das Angebot auf Interesse?
zvg
Yvonne Waldboth ist Pfarrerin in der Reformierten Kirchgemeinde Bülach.
Vor der Corona-Krise haben zwischen 20 und 30 Leute den Livestream angeschaut, etwa 80 Personen waren in der Kirche anwesend. Jetzt haben wir bei einem gewöhnlichen Gottesdienst eine Einschaltquote von 250 Leuten. Inzwischen schalten auch Leute aus anderen Kantonen oder aus dem süddeutschen Raum ein. Wahrscheinlich sind das Bekannte von Mitgliedern unserer Kirchgemeinde. Auch Menschen aus umliegenden Gemeinden, deren Kirche keinen Livestream anbietet, wohnen jetzt unserem Gottesdienst bei. Es freut mich sehr, dass unser Angebot eines Livestreams so gut ankommt.
Sind unter den Zuschauern auch junge Leute?
Es handelt sich grossmehrheitlich um ältere Menschen. Wir müssen uns da nichts vormachen: Junge Leute beschäftigen sich mit anderen Themen und sitzen sonntags nicht um 10 Uhr vor dem Laptop und schauen einen Livestream eines Gottesdienstes.
Versucht Ihre Kirche aber irgendwie, junge Menschen abzuholen?
Es war nie unser Ziel, durch den Livestream mehr Menschen zu erreichen. Uns ist es ein Anliegen, dass jene Menschen, die am Gottesdienst teilnehmen wollen, die Möglichkeit dazu auch bekommen. Aber natürlich wird auch im Bereich Jugendarbeit geschaut, dass der Kontakt zur Kirche möglich bleibt.
Wie geschieht das?
Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter halten beispielsweise den Kontakt via Whatsapp. Im Kinderbereich wurde zudem ein Projekt lanciert, bei dem Eltern ihre Kinder beim Singen filmen können. Am Schluss wird aus den einzelnen Videos ein kleiner Film zusammengeschnitten.
Zurück zum Livestream – wie ist das für eine Pfarrerin, vor leeren Rängen einen Gottesdienst abzuhalten?
Es ist schon sehr speziell und sicher auch gewöhnungsbedürftig. Ich stelle mir die Leute dann einfach vor, wie sie zu Hause vor ihrem Laptop sitzen und mir zuhören. Letztes Mal hatte ich noch drei Esel für den Gottesdienst bei mir. Das war erfrischend und auflockernd.
Sie bekommen kein direktes Feedback mehr. Wie gestaltet sich dieses jetzt?
Ich bekomme sehr viele elektronische Nachrichten und Rückmeldungen. Leute schicken mir Bilder von ihrem Laptop, auf dem der Livestream mit mir zu sehen ist. Daneben liegen ein angegessenes Gipfeli und eine Tasse Kaffee. Und im Hintergrund sieht man die Aussicht vom Balkon oder der Terrasse. Auch durch solche Bilder erlebe ich die Gemeinschaft, die trotz eingeschränkten physischen Kontaktes weiter besteht. Es ist eine Verbundenheit da, die Leute sind dankbar und fühlen sich trotz Lockdown zugehörig.
Die höchsten Feiertage des Kirchenjahres sind an Ostern. Wie ist es für Sie, dies nicht im physischen Kontakt mit der Gemeinde zu feiern?
Die Osterzeit ist immer sehr besinnlich und feierlich. Klar fehlt jetzt etwas. Dennoch haben wir ein Riesenglück, dass es uns überhaupt möglich ist, Gottesdienste dennoch zu veranstalten.
Fehlt Ihnen auch sonst im Alltag der Kontakt zur Gemeinde?
Wir haben jeden Samstag einen Markt vor unserer Kirche, der rege besucht wird. In diesem Rahmen bietet die Kirche einen Kaffeetreff – heiliger Bimbam nennen wir diesen. Man weiss, dass man an solchen Tagen auf viele Leute trifft und sprechen kann. Das fehlt mir jetzt schon. Aber ich will nicht klagen. Es geht mehr um ein Realisieren, was man vorher hatte und jetzt gerade nicht hat.
Wie geht es den älteren Menschen in Ihrer Kirchgemeinde?
Vielen geht es glücklicherweise sehr gut. Es sind ältere Menschen, die selbst schon einiges durchgemacht haben. Sie schätzen das, was sie haben. Natürlich gibt es auch ältere Leute, die leiden, weil sie ihre Enkel nicht sehen oder sich sonst sehr einsam fühlen.
Ist es eigentlich für die älteren Leute kein Problem, nun in technische Sphären vorzudringen?
Es gab schon welche, die ins kalte Wasser geschmissen wurden. Aber ich staune, wie versiert ältere Leute mit ihrem Computer, Laptop oder Smartphone umgehen. Da gibt es einige über 80-Jährige, die per Whatsapp lustige Videos verschicken.
Wie handhabt Ihre Kirche dies, wenn nun jemand persönlich mit dem Pfarrer sprechen möchte?
Wir können nach wie vor ins Altersheim, wenn dies jemand wünscht, beispielsweise, gerade auch bei Sterbebegleitungen. Natürlich müssen wir die nötigen Sicherheitsvorkehrungen einhalten und es bedarf einer Voranmeldung. In den Spitälern kümmern sich zwei Seelsorger um die Patientinnen und Patienten. Wir stehen im regen Austausch mit ihnen.
Sprechen Sie mit Leuten, die Covid-19 haben?
Wir hatten glücklicherweise noch keinen solchen Fall in unserer Kirchgemeinde. Und wir mussten auch noch niemanden deswegen beerdigen.
Inwiefern führen Sie Beerdigungen überhaupt noch durch?
Die Beisetzung am Grab erfolgt im engsten Familienkreis. Die Gedenkfeiern können wir derzeit nicht abhalten, weswegen wir sie verschieben mussten. Ich denke, dass die Corona-Krise nachhaltig Einfluss auf die Durchführung von Bestattungen haben könnte.
Inwiefern?
Die Frage, wie man Bestattungen durchführt, war schon immer in Bewegung. Ich könnte mir vorstellen, dass die Tendenz jetzt in die Richtung geht, dass Beisetzung und Gedenkfeier nicht mehr am selben Tag stattfinden werden.
Inwiefern werden Taufen, Konfirmationen und Hochzeiten noch durchgeführt?
Taufen und Hochzeiten werden verschoben. Die Taufen haben wir vorläufig auf den Sommer gelegt. Die Hochzeiten haben die meisten Brautpaare selbst um ein Jahr verschoben. Und die Konfirmationen, die eigentlich Ende Frühling durchgeführt werden, haben wir jetzt auf Ende August gelegt. Wir müssen laufend schauen, ob die Durchführung möglich ist. Ich hoffe aber schwer, dass die goldene Konfirmation im Oktober stattfinden kann. Wir haben dafür alle Leute eingeladen, die genau vor 50 Jahren konfirmiert wurden.
Verändert sich die Kirche aufgrund der Corona-Krise nachhaltig?
Ich gehe davon aus, dass die Digitalisierung gesamtgesellschaftlich einen Schub erhalten hat. Auch in unserer Kirche hat diese durch die Corona-Pandemie schneller Einzug gehalten, als wir es geplant haben. Wir haben schon immer diskutiert, ob wir im digitalen Bereich mehr tun können und sollen. Jetzt hat dieses Thema eine grössere Dringlichkeit erhalten. Dennoch: Ich erwarte jetzt keinen Digital-Hype oder grundlegende Veränderungen in den Kirchen.
Gibt es ausser der Digitalisierung noch andere Bereiche, welche die Corona-Krise in die Kirchen trägt?
Ich denke da etwas an das Abendmahl. In Zukunft wird in den Kirchen sicherlich vermehrt diskutiert, ob der Kelch noch geteilt wird oder ob die gebrochenen Brotstücke verteilt werden. Das Coronavirus hinterlässt auch in den Köpfen Spuren, und Physical Distancing wird nachher womöglich mehr eine Rolle spielen als bisher.
Werden die Menschen grundsätzlich distanzierter?
Das hoffe ich nicht. Die jetzt erfolgte Nachbarschaftshilfe zeigt ja, dass die Menschen einander unterstützen und füreinander da sein wollen. Hier sehe ich auch die Aufgabe der Kirche, solche gemeinschaftlichen Aktionen zu unterstützen, sich sozial zu engagieren und das Gemeinwesen zu stärken.
Inwiefern ist die Kirche für Sie mehr als «nur» Gottesdienst?
Ja, besonders in einer Krise ist es die Aufgabe der Kirche, den Menschen aufzuzeigen, dass jedes Menschenleben schützenswert ist – und nicht eines mehr oder weniger. Nur das ermöglicht ein faires und offenes Zusammenleben. Diese Devise sollte nicht nur in Krisenzeiten gelebt und gelernt werden. Ich mag es nicht, der Krise so viel Macht beizumessen.
Sie haben in Ihrer elektronischen Kollekte Geld für Flüchtlinge gesammelt.
Jede Gemeinschaft reagiert meist damit, zuerst auf sich zu schauen. Krisen wie diese zeigen das in aller Deutlichkeit. Die Ärmsten leiden. Sie leiden noch mehr als ohnehin schon. Sieht man sich die Situation in Griechenland auf Lesbos beispielsweise an, muss jedes Land sich doch die Frage stellen, was zur Besserung der Lage der geflüchteten Menschen getan werden kann.
Kann aus Ihrer Sicht jetzt etwas getan werden?
Die Hilfe darf jetzt nicht sistiert werden. Auch wenn Mitteleuropa sich in der schlimmsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg befindet, sind wir noch fähig, Hilfe zu leisten. Diese Verantwortung müssen wir wahrnehmen.
Wie erklären Sie den Leuten aus theologischer Sicht, wieso es dieses Virus gibt?
Mir sträuben sich die Haare, wenn Leute versuchen, das Virus theologisch oder philosophisch zu erklären. Viren gab es schon immer und wird es immer geben. Sie sind da, und es geht darum, das Unheil, das sie bringen, medizinisch zu bekämpfen.
Wenn die Lage sich beruhigt hat, plant die Reformierte Kirche Bülach einen besonderen Gottesdienst?
Eine Gemeindefeier oder ein spezieller Gottesdienst sind angedacht. Um konkret zu planen, muss sich die Situation wieder etwas normalisieren. Wenn ich etwas aus der Corona-Krise mitnehme, ist es das: Wir müssen lernen, damit umzugehen, nicht alles planen zu können.
Diese Bücher empfiehlt die «Bluewin»-Redaktion für den Lockdown:
Auch in der «Bluewin»-Redaktion wird fleissig gelesen. In der Bildstrecke gibt Sie einen Einblick in ihre Lieblingsbücher.
Bild: Istock
Julia Käser empfiehlt: «Vom Ende der Einsamkeit» von Benedict Wells
Weil es um Einsamkeit geht, mit der im Moment alle von uns mal mehr, mal weniger zu kämpfen haben. Und weil es von einer – wenn auch etwas schweren – Selbstfindungsreise handelt, wie wir sie heute kaum mehr vor Augen geführt bekommen: Hadernd, verletzlich, schonungslos und trotzdem oder gerade deshalb irgendwie tröstend.
Jennifer Furer empfiehlt: «Du musst nicht von allen gemocht werden» von Ichiro Kishimi
Wir alle kämpfen mit Selbstzweifel. Dieses Buch zeigt eindrücklich, wieso jeder in der Lage ist, über sein eigenes Leben zu bestimmen. Es führt einem vor Augen, wie sehr Selbstzweifel von Erfahrungen und Erwartungen abhängen. Anhand eines Dialoges zwischen einem unglücklichen jungen Mann und einem Philosophen wird erklärt, wie man sich davon lösen kann. Der Dialog basiert auf den Erkentnissen von Alfred Adler - dem grossen Vorreiter der Achtsamkeitsbewegung.
Tobias Bühlmann empfiehlt: «Picknick auf dem Eis» von Andrej Kurkow
Eigentlich lese ich kaum Belletristik. Dieses Buch habe ich angefasst, weil es mir ein Bekannter vor bald zwei Jahrzehnten in die Hand gedrückt hat mit dem Kommentar, dass das Büchlein das frischeste sei, was er seit langem gelesen habe. Die Geschichte handelt vom Autoren Viktor, der sich mit seinem Pinguin Mischa in Viktor durchschlägt. Er verdient sein Geld mit dem Schreiben von Nachrufen bekannter Menschen. Ich habe das Buch noch am selben Abend bei Kerzenlicht – meinem Gästezimmer fehlte eine Nachttischlampe – zu lesen begonnen. Und beinahe in einem Rutsch durchgelesen
Bild: Keystone/Markus Stuecklin
Bruno Bötschi empfiehlt: «Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß» von Manja Präkels
Eine gute Freundin von mir, wollte dieses Buch nicht kaufen – der Titel schreckte sie zu sehr ab. Schade. In ihrem aus dem Autobiografischen schöpfenden Roman «Als ich mit Hitler Schnapskirschen ass» erzählt die ostdeutsche Schriftstellerin und Musikerin Manja Präkels (Jahrgang 1974) von der Kindheit in der DDR, von der Idylle in einer Kleinstadt, von Freundschaft und Wut. Die Geschichte beginnt harmlos – bis aus Freunden irgendwann Gegner werden: Hauptfigur Mimis Jugendfreund Oliver, mit dem sie früher heimlich Mutters Schnapskirschen ass, nennt sich plötzlich Hitler und führt eine braune Jugendgang. Immer mehr Hässliches kommt zum Vorschein. Ich mag die Sprache von Manja Präkels, sie ist direkt und schnörkellos, nichts bleibt im Verborgenen.
Markus Wanderl empfiehlt: «Der erste Sohn» von Philipp Meyer
Philipp Meyers Generationen-Epos «Der erste Sohn» ist bereits 2014 erschienen, es ist die Geschichte einer texanischen Familien-Dynastie. Fotorealistisch im Stil und minutiös recherchiert wirft Meyer einen Argusaugenblick auf die mitunter blutige Fehde zwischen Indianern, Texanern und Mexikanern. Er ist so gut, dieser Roman des 46-jährigen New Yorkers – sodass unbedingt gefragt werden muss: Wann kommt endlich Meyers dritter Roman?
Philippe Dahm empfiehlt: «Born a Crime» von Noah Trevor
Ich lese gerade «Born a Crime», die Autobiographie von Trevor Noah, dem Gastgeber der New Yorker «Daily Show». Der TV-Moderator wurde in Johannesburg als Sohn eines Schweizers und einer Südafrikanerin geboren – was damals ein Verbrechen war, weil Schwarze und Weisse keinen Verkehr und erst Recht keine Kinder miteinander haben durften...
... Noah bringt einem auf unterhaltsame Weise nahe, was es heisst, in seinem Unrechtssystem aufzuwachsen und erzählt mit einem lachenden Auge, was Armut in Soweto bedeutet, ohne dass sich der Leser dabei schlecht fühlt. Die persönlichen Anekdoten machen das Buch kurzweilig – den Tipp dazu habe ich übrigens von meinem zuverlässigen Kollegen Gil Bieler bekommen. Danke dafür, Gil, du bekommst das Buch irgendwann auch wieder zurück.
Gil Bieler empfieht: «Die Strasse» von Cormac McCarthy
Ein fesselnder Roman: Vater und Sohn schleppen sich nach der Apokalypse durch eine lebensfeindliche Welt. Getrieben von Hunger und Elend, klammern sie sich an den letzten Funken Hoffnung, dass es irgendwo, irgendwann besser wird. McCarthy legt wahrlich keine schöne Geschichte vor, aber eine, die mitten ins Herz trifft.
Carlotta Henggeler empfiehlt: «Verficktes Herz & andere Geschichten» von Nora Gantenbrink
Mit Büchern geht es mir manchmal wie mit Wein. Ich suche den Tropfen anhand der Etikette aus. Total doof, aber das Auge entscheidet oft mit. Und genauso ist es mir mit «Verficktes Herz» von Nora Gantenbrink ergangen. Ein spezieller Titel, ein popig-auffälliges Neon-Herz auf dem Cover. Bäm, schon hatte ich die EC-Karte gezückt. Und bereue es keine Minute. Die Kurzgeschichten rund ums Thema Herzschmerz sind grell, virtuos und jeder Satz hat ein eigenes Aroma, das lange nachklingt. Man sollte es peu à peu lesen, um den Genuss hinauszuzögern, genau wie ein Grand-Cru. Muster gefällig? ...
...Voilà: «Liebeskummer ist das grösste Arschloch, das es gibt. Und das Problem ist, dass es so ein unlösbares Problem ist. Dass du ja nichts dagegen tun kannst. Ausser warten. Die Lösung des Problems ist also: Das Warten muss gut sein, verdammt gut. Im Warten braucht es Yoga, braucht es Rausch, braucht es gute Geschichten und noch bessere Kurzgeschichten.»
Und zum Schluss gibt es noch einen zweiten Buchtipp von Julia Käser: «Wir sehen uns am Meer» von Dorit Rabinyans
Weil es ein mutiges Buch ist, das an israelischen Gymnasien gar verboten wurde. Und weil mich die schicksalhafte Liebesgeschichte zwischen einer israelischen Studentin und einem Künstler aus Palästina so berührte, wie es lange kein Buch mehr getan hat – ganz ohne Kitsch.
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