Tierschützerin im InterviewCorona-Krise: «Anzahl ungewollter Katzen könnte explodieren»
Von Jennifer Furer
7.4.2020
Auch dem Tierschutz setzt die Corona-Krise zu. Esther Geisser von der Organisation NetAP spricht über das Leid von Katzen, die Situation der Stadttauben und über ausgesetzte Haustiere.
Esther Geisser engagiert sich seit Jahrzehnten für den Schutz der Tiere in der Schweiz. Eine Situation, wie sie derzeit herrscht, stellt selbst die erfahrene Tierschützerin vor grosse Herausforderungen.
Mit ihrer im Jahr 2008 gegründeten Organisation Network for Animal Protection NetAP kämpft sie derzeit gegen die ungebremste Ausbreitung unkastrierter Katzen und hilft herrenlosen und verwahrlosten Tieren wieder auf die Beine. Im Interview spricht sie über die derzeitigen Herausforderungen und die fehlende Hilfe des Bundes.
Frau Geisser, wie sieht die Lage der Tiere in der Schweiz aus?
Es wird zwar immer wieder behauptet, dass Leute Tiere aussetzen, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben. Wir können dies aber nicht bestätigen. Viel eher scheinen viele Tierhalter, die schon vor Corona wenig Geld zur Verfügung hatten, nun unter Existenzängsten zu leiden, zum Beispiel, weil sie arbeitslos geworden sind und sich nun nicht mehr um ihre Haustiere kümmern können. Doch der Platz in Tierheimen ist begrenzt und bereits jetzt haben viele einen Aufnahmestopp verhängt.
Was geschieht mit den Tieren?
Esther Geisser ist Gründerin und Präsidentin der Organisation Network for Animal Protection NetAP.
Sicher gibt es Tiere, die ausgesetzt werden, weil sich ihre Besitzer nicht mehr anders zu helfen wissen. Das Aussetzen bleibt aber auch in einer solchen Ausnahmesituation eine Straftat. Der Halter muss sich um eine andere Lösung bemühen, auch wenn das heisst, dass er zahlreiche Stellen um Hilfe bitten muss, bis er diese bekommt.
Ein Spezialgebiet ihrer Organisation NetAP ist die Kastration herrenloser und verwilderter Katzen. Wie sieht die Situation dort aus?
Wir sind nach wie vor täglich im Einsatz und fangen Katzen ein, um sie untersuchen, behandeln, impfen und kastrieren zu lassen. Leider nehmen viele Tierärzte zurzeit nur noch Notfälle an und Kastrationen zählen nicht dazu, sodass wir manchmal weit fahren müssen, um zu einer unserer Partnerpraxen zu gelangen, die uns auch jetzt zur Seite steht.
Helfen auch andere Organisationen mit?
Leider haben einige Tierschutzorganisationen ihr Engagement drastisch reduziert und kastrieren nicht mehr. Hatten wir schon letztes Jahr das Gefühl, dass das Katzenelend noch nie schlimmer war, befürchten wir, dass es dieses Jahr noch schlimmer werden wird, wenn in manchen Gegenden gar nicht mehr kastriert wird.
Warum?
Derzeit melden sich sehr viele Leute bei uns, die verwilderte Katzen kastrieren lassen möchten und bereits an anderen Stellen mit ihrer Anfrage abgeblitzt sind. Zudem stellen wir eine Zunahme von herumstreunenden unkastrierten Katzen fest. Werden diese Tiere nicht noch rechtzeitig kastriert, wird es zu einer Flut an unerwünschten Kitten kommen, für die niemand die Verantwortung übernehmen möchte.
Warum ist eine Kastration ein Notfall?
Wenn eine verwilderte oder herrenlose Katze unkastriert bleibt, vervielfacht sich das Elend mit jeder Geburt. Die Sterblichkeitsrate bei den Kitten ist gross.
An was sterben die Kleinen?
Der Katzennachwuchs leidet oft an Mangelernährung und an zahlreichen Krankheiten und muss dann wieder von Tierschützern aufgepäppelt werden, was sowohl zeitlich als auch finanziell viel mehr Ressourcen verschlingt, als dies die rechtzeitige Kastration der Mutter getan hätte. Ich mache mir grosse Sorgen, dass die Anzahl ungewollter Katzen in der Schweiz explodiert.
Was unternimmt Ihre Organisation dagegen?
Wir versuchen derzeit, noch so viele herrenlose Katzen wie irgendwie möglich zu kastrieren. Zudem platzieren wir hochschwangere Katzen, die nicht mehr kastriert werden können, in Tierheimen, damit sie in Sicherheit gebären und den Nachwuchs aufziehen können. Nur in den letzten fünf Tagen waren es zehn solcher Mütter. Nicht auszumalen, hätten diese Kätzinnen alle irgendwo draussen ihren Nachwuchs bekommen.
Malen wir’s aus: Wie würde das Elend aussehen?
Viele Jungtiere bekommen Katzenschnupfen, der unbehandelt zur Erblindung oder zum Tod der Tiere führen kann. Haben die Kitten in den ersten Lebenswochen keinen Kontakt zum Menschen, wird es zudem immer schwieriger, sie zu zähmen. Sie verwildern ebenfalls und sind so nicht mehr platzierbar. Werden es dann an manchen Orten zu viele Katzen sein, heisst es schnell einmal, die Katzen müssten verschwinden. Doch wohin mit all den verwilderten Tieren?
Ist das so schwierig, solche Tiere zu platzieren?
Sehr schwierig. Die Tiere kann man nicht einfach in einer Wohnung halten. Sie meiden den Kontakt zum Menschen, lassen sich nicht anfassen und manche gehen in Gefangenschaft die Wände hoch oder greifen in der vermeintlichen Not sogar an. Idealerweise finden wir Plätze auf Höfen, wo sie als durch uns kastrierte und geimpfte Mäusefänger den Landwirten willkommen sind. Aber die meisten Landwirte haben genug Katzen und wollen nicht noch zusätzliche.
Katzen sind nicht die einzigen Tiere, die von der Corona-Krise betroffen sind. Welche Tiere trifft es noch?
Es leiden viele Tiere unter der Situation. Nebst den Haustieren auch Tiere wie die Stadttauben oder auch die sogenannten Nutztiere.
Tauben?
Stadttauben sind Nachfahren von gezüchteten Haus- und Brieftauben. An der Überpopulation ist der Mensch schuld. Man kann dies vergleichen mit der Problematik der Strassenhunde in Ost- und Südeuropa. Die Tiere sind auf die Fütterung durch die Menschen angewiesen. Da das Leben in den öffentlichen Räumen praktisch stillgelegt ist, verhungern Tauben derzeit reihenweise.
Und warum die Nutztiere?
Weil in Zeiten von Corona die wenigen Kontrollen, die einen gesetzeskonformen Umgang mit ihnen garantieren müssten, erst recht wegfallen. Schon vor Corona jagte ein Skandal den nächsten. Jetzt finden noch weniger oder keine Kontrollen mehr statt und das ohnehin grosse Leid dieser Tiere wird noch grösser werden.
Es wirkt, als ob die Baustellen im Tierbereich kaum zu bewältigen sind.
Wir sind tatsächlich enorm gefordert. Alle Freiwilligen, die wie ich jetzt noch im Einsatz sind, sind überarbeitet und müde. Es werden täglich mehr Fälle. Vielleicht sehen die Leute nun eher hin, weil sie mehr Zeit haben, als im normalen Alltag. Vielleicht ist es auch, weil es weniger Menschen gibt, die sich jetzt aktiv für Tierschutz einsetzen. Vielleicht gibt es auch mehr Not. Ich weiss es nicht. Ich weiss nur: Wir halten durch und machen weiter, solange es geht.
Sie sind ja nicht nur in der Schweiz aktiv.
Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern im Ausland sehr eng zusammen, doch müssen wir jetzt in erster Linie schauen, dass wir hier in der Schweiz im Einsatz bleiben und den Tieren in Not beistehen können. Und doch bin ich täglich mit unseren Partnern im Ausland in Kontakt und versuche, wo und wann immer möglich, auch dort zu helfen. Ich mache mir grosse Sorgen über die Entwicklung in einzelnen Ländern.
Warum?
Nehmen wir Indien als Beispiel. Wir hatten am Golf von Bengalen in den letzten zehn Jahren ein umfassendes und sehr erfolgreiches Hundeschutzprogramm aufgebaut. Wir haben jedes Jahr Tausende von Hunden kastriert und gegen Tollwut geimpft und so die Tollwut, in einem Land mit der höchsten Tollwuttodesfallrate, erfolgreich zurückgedrängt, was viele Menschenleben rettet.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Behörden?
Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit den Behörden und haben erreicht, dass in der Grossstadt Visakhapatnam ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen und Hunden möglich ist, nicht zuletzt auch dank ausgeklügelten Fütterungsprogrammen, in die wir auch zahlreiche Restaurants und Ladenbesitzer eingebunden haben. Nun ist alles geschlossen, die Hunde bekommen nichts zu essen und hungrige Hunde werden irgendwann aggressiv. Hinzu kommt, dass die Aufklärung in solchen Ländern nicht so gut organisiert ist wie bei uns und den Leuten Gerüchte zu Ohren kamen, dass Tiere mit dem Coronavirus etwas zu tun haben sollen.
Was bewirkt das?
Das schürt die Angst und macht die Menschen gegenüber den Hunden auch aggressiv. Irgendwann eskaliert es, wenn hier nicht bald geholfen werden kann. Die Corona-Krise wirft uns in unseren Bemühungen weit zurück!
Wo setzten die Tierschützer nun an?
Wir haben Ausnahmebewilligungen erhalten für fünf Personen, um die Hunde zu füttern. Aber Visakhapatnam ist eine Millionenstadt mit unzähligen Rudeln. Es ist unmöglich, alle Hunde zu füttern mit fünf Leuten. Ausserdem reichen auch die finanziellen Mittel nicht aus. Wir versuchen, die Aufklärung zu verstärken, Ängste zu nehmen und die Leute zu motivieren, die Tiere vor der Haustüre zu füttern.
Wie sieht es in Europa aus?
Auch da spitzt sich die Lage für die Tiere zu. In Spanien und Italien wurde eine Ausgangssperre verhängt. Zwar dürfen Tierschützer füttern gehen, aber dafür braucht es auch die notwendigen finanziellen Mittel, die oft nicht vorhanden sind. Kastrieren darf man nicht mehr, was bedeutet, dass nun laufend Nachwuchs zur Welt kommt und die Streunerzahlen massiv ansteigen werden.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Auf der Insel Menorca zum Beispiel hatten wir durch unsere Kastrationseinsätze das Streunerleid gut unter Kontrolle gebracht. Jetzt aber sind wir zum Nichtstun verdammt, was uns mit Sicherheit einige Jahre zurückwerfen wird. Das Gleiche gilt für viele andere Regionen und Länder. In vielen Ländern ist der Tierschutz zudem vom Tourismus abhängig, weil die Touristen einen Grossteil der Spenden einbringen.
Wie hilft Ihre Organisation?
Im Moment können wir nur helfen, indem wir Nothilfe leisten, vor allem, um Futter zu kaufen und um Tiere in Not tierärztlich versorgen zu lassen. Tragisch ist aber auch die Situation der Tiere, die immer noch quer durch Europa gekarrt werden, um dann irgendwo in einem fernen Land geschlachtet zu werden. Mehr denn je besteht jetzt die Gefahr, dass Tiertransporte in Staus und an Grenzen stecken bleiben, Tiere nicht abgeladen und versorgt werden können und behördliche Unterstützung nicht zur Verfügung steht.
Was wäre die Lösung?
Solche Transporte müssten jetzt untersagt werden. Gleichzeitig müsste es ein Zuchtverbot geben, um zu verhindern, dass Ställe überfüllt werden und die Landwirte nicht mehr wissen, wie sie unverkäufliche Tiere versorgen sollen.
Wie kann man euch unterstützen?
Um unsere Arbeit machen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Seit der Corona-Krise sind uns diese eingebrochen. Je mehr finanzielle Mittel wir haben, desto mehr können wir helfen. Wer nicht spenden kann, kann unsere Aufrufe zum Beispiel über die sozialen Medien weiterverbreiten und uns so zu mehr Reichweite verhelfen.
Was kann jeder Einzelne sonst noch tun?
Jeder hat in seinem Umfeld Menschen, die Tiere halten. Darunter hat es sicher solche, die sich nun mit finanziellen Engpässen kämpfen. Wenn man solchen Menschen Hilfe anbietet, indem man zum Beispiel mal einen Sack Futter vor die Türe stellt oder einen dringend nötigen Tierarztbesuch finanziert, dann ist schon vielen geholfen.
Könnte ich den Tierschutzorganisationen nicht auch einfach anbieten, ein Tier bei mir aufzunehmen?
Sowohl wir als auch die Tierheime, mit denen wir zusammenarbeiten, verzeichnen einen starken Anstieg an Anfragen von Leuten, die jetzt eine Katze oder einen Hund haben wollen. Viele melden sich, weil sie aktuell im Homeoffice arbeiten und sie jetzt Zeit für ein Tier hätten. Aber es gibt eben auch eine Zeit nach Corona.
Das bedeutet?
Es ist davon auszugehen, dass viele Menschen die Entscheidung, jetzt ein Haustier zu halten, spontan treffen und ohne sich gross darüber Gedanken zu machen. Deswegen sind wir alle im Moment eher zurückhaltend, wenn es darum geht, Tiere zu vermitteln. Wir haben leider auch nicht die Zeit, all diese Anfragen im Detail zu prüfen, gerade weil wir mit all den Notfällen zu kämpfen haben.
Wenn Sie jemanden abweisen, der einen Platz anbietet: Wie fallen die Reaktionen aus?
Die meisten Leute reagieren verständnisvoll. Dann gibt es aber auch jene, die sehr wütend reagieren und mit Schimpfwörtern um sich werfen. Ich verstehe ja, wenn jemand enttäuscht reagiert, weil seine Hilfe nicht angenommen wird. Dennoch sollte man respektvoll miteinander umgehen, die Zeit ist für alle schon schwierig genug.
Macht der Bund derzeit genug im Bereich Tierschutz?
Ich kann keine Unterstützung des Bundes in Bezug auf Tierschutz erkennen. Der Tierschutz ist generell nicht auf der Prioritätenliste des Bundes und in Zeiten des Coronavirus erst recht nicht. Ich würde mir wünschen, dass Bundesbern sich offener für Tierschutzangelegenheiten zeigt und diese unterstützt.
Finanziell?
Nicht nur. Vor allem auch in Hinblick auf unsere Gesetzgebung und deren Vollzug. Und zu guter Letzt wäre jetzt die Gelegenheit, sowohl für die Politik als auch für die Behörden und die Gesellschaft, die Art und Weise zu überdenken, wie wir mit Tieren umgehen und wie unsere Tiernutzung aussieht. Das Coronavirus führt uns wie schon die Schweinegrippe, Sars, BSE und die Vogelgrippe vor Augen: Schlimme Viren kommen immer aus einer bedenklichen Tiernutzung.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
Bundesrat verteidigt sein Vorgehen gegen Indiskretionen
Der Bundesrat tut laut seiner parlamentarischen Aufsicht zu wenig gegen Indiskretionen. Die Landesregierung widerspricht nun: Sie habe bereits viele Massnahmen ergriffen, um dem Problem entgegenzuwirken. Trotzdem sollen noch weitere Schritte folgen. Nach den zahlreichen Indiskretionen im Zusammenhang mit Covid-19-Geschäften hatten die Geschäftsprüfungskommissionen von National- und Ständerat (GPK) das Thema aufgegriffen. Sie kamen in ihrem Mitte November veröffentlichten Bericht zum Schluss, dass die Corona-Leaks nicht direkt dem damaligen Gesundheitsminister Alain Berset angelastet werden könnten. Jedoch habe er wie alle anderen Bundesratsmitglieder zu wenig gegen Indiskretionen unternommen. Am Mittwoch nahm der Bundesrat nun erstmals Stellung dazu. Demnach hat er bereits verschiedene Massnahmen gegen Indiskretionen ergriffen. Beispielsweise habe er die Bundeskanzlei beauftragt, bei Indiskretionen zu Bundesratsgeschäften konsequent Strafanzeigen bei der Bundesanwaltschaft einzureichen.
24.01.2024
PISA-Studie: Corona-Pandemie hatte kaum Auswirkungen auf Schul-Kompetenzen
Top in Mathematik, aber eine besorgniserregende Leseschwäche. Das sind die Ergebnisse der Pisa-Studie 2022. Ein Viertel der untersuchten Schweizer Jugendlichen im Alter von 15 Jahren würden die Mindestkompetenzen im Lesen nicht erreichen.
Neben den drei Kompetenzbereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften hat sich die Pisa-Studie auch anderen Themen gewidmet. Die Schülerinnen und Schüler wurden zum Beispiel auch über Themen wie Mobbing oder die Corona-Pandemie-bedingten Schulschliessungen befragt.
05.12.2023
Linda Nartey: «Man hatte das Gefühl, Wissenschaft und Behörden sprechen nicht miteinander»
Wissenschaft und Politik haben während der Corona-Pandemie nicht ausreichend zusammengearbeitet. Dieses Fazit zogen Forscherinnen und Forscher im Synthesebericht zum Nationalen Forschungsprogramm «Covid-19» (NFP 78). Die Zusammenarbeit soll nun gestärkt werden.
14.11.2023
Bundesrat verteidigt sein Vorgehen gegen Indiskretionen
PISA-Studie: Corona-Pandemie hatte kaum Auswirkungen auf Schul-Kompetenzen
Linda Nartey: «Man hatte das Gefühl, Wissenschaft und Behörden sprechen nicht miteinander»