CoronavirusMehr als 3’300 neue Corona-Fälle innert eines Tages in Frankreich – Corona-Patient in Zürich gestorben
Agenturen/red
25.8.2020
Das Wichtigste im Überblick
Frankreich hat in den vergangenen 24 Stunden mehr als 3’000 neue Coronavirus-Infektionen verzeichnet.
Das BAG meldet für die Schweiz und Liechtenstein 202 neue Ansteckungen innert 24 Stunden. In Zürich starb ein Patient.
Der Detailhandel befürchtet negative Konsequenzen durch eine allgemeine Maskenpflicht in der Schweiz.
Nach Hongkong werden auch aus Manila sowie Belgien und den Niederlanden erneute Infektionen von Menschen gemeldet, die bereits Sars-CoV-2 erkrankt waren.
Die WHO rät, dass unter Umständen auch Sechs- bis Elfjährige Masken tragen sollten.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb eines Tages 202 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Montag waren es 157 bestätigte Fälle gewesen, am Sonntag 276 und am Samstag 295.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher 40'262 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Montag mitteilte.
Im Vergleich zum Vortag kam es zu elf neuen Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4’506 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg seit Montag um zwei auf 1’723.
Der Detailhandel fürchtet einen Kundenrückgang, falls in der Schweiz eine allgemeine Maskenpflicht eingeführt werden sollte. Vor allem ist die Sorge gross, dass die Kaufkraft in ausländische Online-Shops abfliessen könnte.
Angesichts rapide zunehmender Infektionszahlen setzt Spanien im Kampf gegen das Coronavirus nun auch das Militär ein. Neben anderen Massnahmen werde man das System zur Nachverfolgung der Infektionsketten mit 2’000 Soldaten verstärken, teilte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Dienstag in Madrid mit.
Innerhalb von 24 Stunden hat Indien so viele wieder genesene Covid-19-Patienten verzeichnet wie noch nie. 66'500 Patienten hätten die Viruserkrankung überstanden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Die Genesungsrate hat nahezu 76 Prozent erreicht; mehr als 2,4 Millionen mit dem Coronavirus infizierte Menschen sind aus Krankenhäusern entlassen worden. Derweil meldete das Ministerium auch mehr als 60'000 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden und 848 Tote. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt bei mehr als 58'000.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker
21.33 Uhr: Ältester Sohn von Bolsonaro hat ebenfalls Coronavirus
Der älteste Sohn des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ist eigenen Angaben zufolge ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet worden. Senator Flávio Bolsonaro teilte am Dienstag mit, dass er sich in der Isolation befinde, obwohl er keine Symptome habe. Mit dem Virus infiziert gewesen sind bereits Präsident Bolsonaro, First Lady Michelle Bolsonaro und ein weiterer Sohn des Staatschefs, Jair Renan Bolsonaro.
Präsident Bolsonaro hat die Bedeutung des Coronavirus heruntergespielt. Er war dagegen, dass es Beschränkungen für den wirtschaftlichen Betrieb gibt. Brasilien hat mehr als 115’000 Todesfälle mit dem Virus registriert. Das sind die zweitmeisten Todesfälle weltweit nach den USA. Auch mehrere Mitarbeiter von Bolsonaro sind positiv auf das Virus getestet worden, darunter acht Kabinettsmitglieder.
21.25 Uhr: Frankreich verzeichnet 3’300 neue Corona-Fälle
Frankreich hat in den vergangenen 24 Stunden mehr als 3’000 neue Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, lag die Zahl der Neuinfektionen bei 3’304. Am Sonntag hatte Frankreich fast 4’900 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg um 16 auf insgesamt 30’554.
21.10 Uhr: Betrug mit Corona-Tests? Gesundheitssenator in Brasilien festgenommen
Wegen mutmasslicher Unregelmässigkeiten beim Kauf von Corona-Tests ist in der Gesundheitssenator des brasilianischen Hauptstadtdistrikts Brasília, Francisco Araújo, festgenommen worden. Insgesamt wurden bei Durchsuchungen sieben Verdächtige festgenommen, wie brasilianische Medien am Dienstag berichteten. Darunter sollen auch andere Spitzenbeamte sein. Mit mehr als 115’000 Todesopfern seit Beginn der Corona-Krise gehört Brasilien weltweit zu den Ländern, die besonders hart von dem Virus betroffen sind.
20.09: Verkehrskommission will öffentlichen Verkehr in Corona-Krise unterstützen
Wie «SRF» berichtet, unterstützt die Verkehrskommission des Nationalrats (KVF) den Vorschlag des Bundesrats, den regionalen öffentlichen Verkehr und den Bahn-Güterverkehr in der Corona-Krise mit 700 Millionen Franken zu unterstützen. Sie wolle sogar noch weitergehen. Nach Angaben der Parlamentsdienste beantragt die KVF, auch dem Ortsverkehr unter die Arme zu greifen. Der Bundesrat hatte diesen Vorschlag in die Vernehmlassung geschickt, danach aber gestrichen, so «SRF».
19.38 Uhr: Corona-Heilung durch Plasma von Genesenen: FDA-Chef rudert zurück
Nach Kritik von Experten hat sich der Leiter der US-Arzneimittelbehörde FDA, Stephen Hahn, für irreführende Aussagen zur heilenden Wirkung von Blutplasma bei Corona-Kranken entschuldigt. Er habe die Zahlen falsch dargestellt, räumte Hahn am Dienstag ein.
Gesagt hatte der Leiter der auch für die Zulassung von potenziellen Impfstoffen zuständigen Behörde am Sonntag, von 100 Betroffenen würden 35 mehr eine Infektion mit dem Virus überleben, wenn sie mit dem Plasma von genesenen Corona-Patienten behandelt werden würden. US-Präsident Donald Trump sprach von einem Durchbruch.
Tatsächlich gehen aber die vorläufigen Erkenntnisse aus Daten der renommierten Mayo Clinic bei weitem nicht so weit, da es keine Vergleichsgruppe gab, die nicht behandelt wurde. Es kann also keine absolute Zahl genannt werden, wie viel mehr Prozent der Patienten überleben oder nicht, so wie das Trump und Hahn getan hatten. Die Daten legen lediglich nahe, dass es jenen, die mit Blutplasma mit mehr Antikörpern behandelt wurden, besser ging als jenen, die Blutplasma mit weniger Antikörpern erhielten. Und denjenigen, die nach ihrer Diagnose schneller behandelt wurden, ging es besser als jenen, die erst später drankamen.
19.13 Uhr: Hollywood-Star Banderas hat Corona-Infektion überstanden
Der spanische Hollywood-Star Antonio Banderas hat nach eigenen Angaben eine Corona-Infektion überstanden. «Nach 21 Tagen einer disziplinierten Isolation kann ich jetzt sagen, dass ich die Covid-19-Ansteckung überstanden habe. Ich bin gesund», teilte Banderas (60) am Dienstag auf Twitter mit. Der Schauspieler («Die Maske des Zorro») betonte, seine Gedanken seien bei all jenen, die es nicht geschafft haben (die Krankheit zu überstehen) und die eine noch schlechtere Zeit als er gehabt hätten. Er sprach allen Kranken, «die noch mitten im Kampf sind», Mut zu.
18.55 Uhr: 1’278 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigt knapp 1’300 Neuinfektionen innerhalb des letzten Tages in Deutschland. Damit liegen die Fallzahlen wieder deutlich unter der 2’000er-Marke, die zuletzt erreicht worden war. Am Montag waren es 711. Allerdings sind die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen erfahrungsgemäss oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2’034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2’000er-Marke überschritten worden
18.20 Uhr: 3’700 Corona-Tests in Schweden fälschlicherweise positiv ausgefallen
Ein weltweit vertriebener Corona-Test aus China hat in Schweden zu tausenden falschen Ergebnissen geführt. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag in Stockholm mitteilten, bekamen 3’700 Menschen ein positives Testergebnis – obwohl sie gar nicht mit dem Coronavirus infiziert waren. Die in China von der Firma BGI Genomics hergestellten Tests seien weltweit vertrieben worden.
17.40 Uhr: 700 Millionen für ÖV und Bahn-Güterverkehr
Die Verkehrskommission des Nationalrats (KVF) unterstützt den Vorschlag des Bundesrats, den regionalen öffentlichen Verkehr und den Bahn-Güterverkehr in der Coronakrise mit 700 Millionen Franken zu unterstützen. Sie will aber noch weitergehen.
Nach Angaben der Parlamentsdienste vom Dienstag beantragt die KVF mit 16:4 Stimmen bei drei Enthaltungen, auch dem Ortsverkehr unter die Arme zu greifen. Der Bundesrat hatte diesen Vorschlag in die Vernehmlassung geschickt, danach aber gestrichen.
Profitieren sollen gemäss Anträgen der KVF auch jene touristischen Linien, auf denen das Generalabonnement gilt. Dieser Entscheid fiel mit 13:6 Stimmen bei vier Enthaltungen. Unternehmen, die entsprechende Beiträge erhalten, sollen in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 aber keine Dividende ausschütten dürfen. Den Autoverlad möchte die KVF mit einem À-fonds-perdu-Beitrag unterstützen. Die Kommission will die Detailberatung nach dem Entscheid des Ständerats voraussichtlich in der ersten Woche der Herbstsession abschliessen.
16.45 Uhr: Corona-Herd in Briatore-Disco auf Sardinien
Das Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers Flavio Briatore im Badeort Porto Cervo auf Sardinien hat sich nach Medienberichten zu einem Corona-Herd entwickelt. Der 70-jährige Briatore selbst sei im San-Raffaele-Krankenhaus in Mailand, wie sein Team nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa schrieb. Er habe sich Sonntagabend mit leichtem Fieber und Symptomen der Erschöpfung ins Hospital begeben. Briatore sei stabil, es gehe ihm gut, und er bleibe zur Kontrolle dort.
Die Zahl der positiven Coronavirus-Abstriche im Umfeld des «Billionaire»-Clubs sei auf etwa 60 Fälle gestiegen, berichteten Ansa unter Berufung auf örtliche Gesundheitsstellen. Die Zahl könne sich noch leicht ändern, da auch ein anderer Betrieb zu der Testreihe gehöre. Die ersten Ansteckungen in dem Prominenten-Treff Briatores waren schon vor einigen Tagen bekannt geworden. Viele betroffene Mitarbeiter seien zu Hause in Isolation, hiess es.
Nach Medienberichten gab es auch in anderen Diskotheken an der Costa Smeralda Corona-Fälle. Auch der Fussballtrainer Sinisa Mihajlovic vom italienischen Club FC Bologna war vor wenigen Tagen nach seiner Rückkehr von Sardinien positiv auf das Virus getestet worden. Laut Medien gab es dort ein Promi-Fussball-Match.
Der Ex-Formel-1-Teamchef Briatore, der mit Topmodels wie Naomi Campbell und Heidi Klum liiert war, führt mehrere Gastronomie-Betriebe. Als die Behörden dem «Billionaire»-Tanzclub wegen steigender Corona-Zahlen Auflagen machten, hatte sich Briatore gewehrt. Er kritisierte die Einschränkungen in Videos und wies darauf hin, dass es auch viele private Partys gebe. Am 17. August liess Italiens Regierung alle Discos wegen der Ansteckungsgefahr schliessen.
16.15 Uhr: Corona-Patient in Zürich gestorben
In Kanton Zürich ist eine weitere Person an den Folgen der Corona-Infektion gestorben. Die Zahl der Todesfälle stieg damit auf 141, wie aus den Zahlen der Gesundheitsdirektion hervorgeht. In den vergangene 24 Stunden wurden 48 neue Fälle registriert. Die Gesamtzahl stieg damit auf 5'628 Fälle. Im Spital liegen derzeit 16 Infizierte. Davon müssen fünf künstlich beatmet werden.
Die Zahl der Infizierten ist in den vergangenen Wochen wieder deutlich gestiegen. Aus diesem Grund verhängte der Regierungsrat eine Maskenpflicht in Geschäften. Diese Massnahme gilt ab Donnerstag. Auch für Gastrobetriebe gelten wieder schärfere Regeln.
Restaurant werden neu verpflichtet, die Kontaktdaten ihrer Gäste zu erheben. Bisher war das freiwillig. In Clubs, wo die Gäste frei zirkulieren, dürfen sich künftig nur noch 100 Personen aufhalten, im gesamten Gästebereich gilt die Maximalzahl von 300 Personen.
15.45 Uhr: Zulassung für Corona-Impfstoff vielleicht 2020
Die Zulassung eines britisch-schwedischen Corona-Impfstoffes kann Forschern zufolge möglicherweise noch in diesem Jahr beantragt werden. Bis dahin könnten genügend Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Mittels vorliegen, berichtete am Dienstag Andrew Pollard von der Universität Oxford dem Sender BBC. Er ist mit einer Forschungsgruppe an der Entwicklung des Vakzins beteiligt.
Es handelt sich um ein Mittel des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford, das zum Kreis der erfolgversprechenden Impfstoffkandidaten zählt. Nach einer eventuellen Zulassung müsste der Impfstoff aber erst noch in grossen Mengen produziert werden, bis grosse Bevölkerungsgruppen damit versorgt werden könnten.
Derzeit befinden sich weltweit einige wenige Impfstoff-Kandidaten in der entscheidenden klinischen Erprobungsphase, darunter das Mittel von AstraZeneca und der Uni Oxford. Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) schätzt, dass frühestens Ende dieses, Anfang nächsten Jahres ein Mittel zugelassen werden könnte. Der britisch-schwedische Impfstoff werde in Grossbritannien, Brasilien und Südafrika an insgesamt 20'000 Menschen getestet, berichtete Pollard.
Auch in den USA soll das Vakzin erprobt werden. Der Wissenschaftler geht insgesamt von etwa 50'000 Personen aus, die den Impfstoff erhalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte kürzlich erste Studien-Ergebnisse zu dem Impfstoff als «gute Nachricht» begrüsst. «Dennoch ist es noch ein langer Weg», sagte ein WHO-Experte.
Experten hatten zuvor in der britischen Medizin-Zeitschrift «The Lancet» berichtet, dass der Impfstoff sicher zu sein scheint und das Immunsystem ankurbelt. Das Mittel wirkt den Angaben zufolge gleich zweifach: Es fördert sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen - beide sind für die Immunabwehr wichtig. Ob das Mittel aber tatsächlich vor einer Coronainfektion schützt, ist noch nicht nachgewiesen.
15 Uhr: Spaniens Militär im Corona-Einsatz
Massnahmen werde man das System zur Nachverfolgung der Infektionsketten mit 2'000 Soldaten verstärken, teilte Ministerpräsident Pedro Sánchez in Madrid mit. Der sozialistische Politiker mahnte zur «Wachsamkeit und Gelassenheit». Probleme gebe es nur in einigen Regionen des Landes. «Wir müssen die Kontrolle übernehmen und diese zweite Kurve so schnell wie möglich bezwingen. Wir haben das bereits einmal geschafft und werden es sicher wieder schaffen», sagte Sánchez.
Der Regierungschef rief ausserdem die Regionalregierungen auf, dafür zu sorgen, dass die spanische Corona-Warn-App überall funktioniert. Bisher sei sie nur in sieben der insgesamt 17 sogenannten Autonomen Gemeinschaften des Landes voll in Betrieb. In den vergangenen Tagen wurden in Spanien jeweils weit mehr als 3'000 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Noch im Juni kurz vor Ende des Corona-Notstands mit strengem Lockdown hatte diese Zahl unter Hundert gelegen. Seit Anfang Juli steigt sie aber wieder nahezu konstant.
Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 übertraf am Montag die Marke der 400'000. Knapp 29'000 Menschen starben in Spanien mit Covid-19. Sorgen bereitet vor allem die Situation in Madrid. Auf die Hauptstadt und den Grossraum Madrid entfielen zuletzt ein Drittel aller innerhalb eines Tages in ganz Spanien gemeldeten Neuinfektionen – deutlich mehr als eintausend pro Tag.
Sánchez wies darauf hin, dass die einzelnen Regionen des Landes falls nötig bei der Zentralregierung die Ausrufung des Notstandes zur Eindämmung des Virus beantragen dürften. Zur Kritik der konservativen Opposition, Madrid unternehme nicht genug im Kampf gegen die Pandemie, sagte er: «Wir leben in einem dezentralisierten Staat, die Zentralregierung kann nicht alles tun.»
14.30 Uhr: Corona-Ausbruch im Nudisten-Mekka
In der französischen Stadt Agde am Golfe du Lion steht der weltweit grösste Hotelkomplex für Nudisten: Das Village Naturiste ist 120 Hektar gross und fasst bis zu 40'000 Touristen.
Nun hat das neue Coronavirus unter den Besuchern zugeschlagen. Vergangene Woche haben die Behörden in zwei Runden 420 Personen getestet: 95 von ihnen waren bisher positiv, meldet »CNN». Bei weiteren 310 Feriengäste stehe das Ergebnis noch aus.
14 Uhr: Keine neuen Massnahmen in Schaffhausen
Im Kanton Schaffhausen hat sich die Lage entspannt und der Regierungsrat will vorerst keine neuen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergreifen. Stattdessen setzt er auf die Eigenverantwortung der Einwohnerinnen und Einwohner.
Die Ansteckungszahlen in Schaffhausen sind wieder auf ein tiefes Niveau gesunken und in 80 Prozent der Fälle sind die Ansteckungsorte bekannt, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Daher lassen sich die Infektionswege gut verfolgen.
Vier von den letzten fünf infizierten Personen steckten sich im Ausland an und begaben sich direkt nach ihrer Rückkehr in Quarantäne. Den Reiserückkehrern aus Risikogebieten stellt der Regierungsrat generell ein gutes Zeugnis aus. Nur sehr wenige meldeten sich nicht beim Gesundheitsamt.
Von den neuen Massnahmen im Kanton Zürich habe der Regierungsrat Kenntnis genommen, heisst es in der Mitteilung. Dort gilt ab Donnerstag unter anderen eine Maskentragepflicht in Geschäften. Bevor der Schaffhauser Regierungsrat über verschärfte Massnahmen entscheide, werde er sich mit den anderen Ostschweizer Kantonen abstimmen. Falls sich die Lage verschlechtere, könnten diese rasch umgesetzt werden.
13.45 Uhr: Detailhandel warnt vor Maskenpflicht
Der Detailhandel befürchtet negative Konsequenzen durch eine allgemeine Maskenpflicht in der Schweiz. Die Swiss Retail Federation erwartet weiter sinkende Frequenzzahlen, weil die Kunden kürzer im Laden verweilten und noch vermehrt auf Online-Shops auswichen.
Vor allem sei die Sorge gross, dass die Kaufkraft in ausländische Online-Shops abfliesse, heisst es in einer Mitteilung der Swiss Retail Federatio vom Dienstag. Im Non Food Bereich rechnet Swiss Retail mit Umsatz- und Frequenzeinbussen von 10 bis 30 Prozent. In den Nachbarländern habe es sogar Einbussen von bis zu 50 Prozent gegeben. Im Food und Near-Food Bereich rechnet der Detailhandel dagegen mit einem geringeren Effekt.
Die diversen Segmente des Detailhandels zeigten in Bezug auf Umsatz und Kundenfrequenzen im Vergleich zu den Vorjahresmonaten Juni und Juli ein unterschiedliches Bild. Der Food- und Near-Food-Bereich konnte demnach die Umsätze gegenüber dem Vorjahr halten oder steigern. So hätten 85 Prozent der befragten Läden eine Umsatzsteigerung von bis zu 20 Prozent verzeichnet.
Ein Drittel der Fashion-Unternehmen musste jedoch einen Umsatzrückgang von bis zu 20 Prozent hinnehmen, 17 Prozent hatten sogar halb so viel Umsatz gegenüber den Vorjahresmonaten, wie es weiter heisst. Lediglich ein Drittel gebe an, dass der Umsatz leicht gesteigert werden konnte.
13.20 Uhr: Finnair will 1'000 Stellen streichen
Die finnische Fluggesellschaft Finnair will 1'000 Arbeitsplätze streichen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sei man gezwungen, wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Reisebeschränkungen strukturelle Änderungen vorzunehmen.
Insgesamt seien 2'800 Mitarbeiter in Finnland von Stellenstreichungen und von vorübergehenden Freistellungen betroffen. Finnair beschäftigt rund 6'700 Mitarbeiter, 6'200 davon in Finnland
12.30 Uhr: 202 neue Fälle in der Schweiz
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb eines Tages 202 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Montag waren es 157 bestätigte Fälle gewesen, am Sonntag 276 und am Samstag 295.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher 40'262 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Montag mitteilte.
Im Vergleich zum Vortag kam es zu elf neuen Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4'506 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg seit Montag um zwei auf 1'723.
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 948'439 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 6'641 neue Tests gemeldet. Bei 5,1 Prozent dieser Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.
Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung steckten am Montag nach Angaben des BAG 1'729 Personen in Isolation und 5'702 standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 15'044 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.
12.20 Uhr: Unterirdische Spitäler keine Covid-Entlastung
Im Kanton St. Gallen gibt es geschützte Spitäler und Sanitätsstellen aus der Zeit des Kalten Krieges mit insgesamt 2'868 Betten. Die unterirdischen Anlagen seien für die Bewältigung von Epidemien ungeeignet, heisst es in der Antwort auf einen Vorstoss der FDP-Fraktion.
Während der Zeit des Kalten Krieges wurden die als «geschützte Operationsstellen» («Gops») bezeichneten Anlagen quer durch die ganze Schweiz im Untergrund gebaut. Die Finanzkontrolle des Bundes hat sie im Frühjahr gezählt: Es sind 94 unterirdische Spitäler, dazu 266 geschützte Sanitätsstellen.
Die Dimensionen dieser Bauten sind jeweils nicht eben klein bemessen. Das gilt auch für die unterirdischen Spitäler im Kanton St. Gallen. Je nach Standort gebe es dort Betten für 200 bis rund 300 Personen, so Markus Frauenfelder, Leiter der Bevölkerungsschutz-Koordinationsstelle.
Voll ausgerüstet sich die Räumlichkeiten nicht mehr. Darin fänden sich vor allem noch die aufgestellten Betten. Geräte, etwa für den Operationsraum, gebe es dort schon länger nicht mehr. Die Hülle werde aber weiterhin unterhalten und auch die Elektrolüftung und die Wasserversorgung funktionierten.
Im Kanton gibt es fünf unterirdische Spitäler mit insgesamt 1'474 Betten. Die Standorte sind St. Gallen bei der Klinik Stephanshorn sowie Grabs, Walenstadt, Wil und Flawil, jeweils direkt bei den Regionalspitälern. Dazu kommen weitere knapp 1'400 Betten in elf geschützten Sanitätsstellen.
Mit dem laufenden Bauprojekt auf dem Gelände des Kantonsspitals St. Gallen sei das geschützte Spital teilweise abgebrochen worden. Dies Plätze würden real nicht ersetzt, schrieb die Regierung und rechnet vor: Dadurch könnten Investitionen von rund zwölf Millionen Franken eingespart werden. Nach einer 2019 durchgeführten Standortbestimmung sei der «Bereitschaftsgrad» der Anlagen reduziert worden. Damit habe sich der Unterhalt minimiert und eine vermehrte zivile Nutzung werde möglich.
Die unterirdischen Spitäler und Sanitätsstellen seien für Katastrophen nicht geeignet, heisst es in der Antwort. Für die Betriebsbereitschaft brauche es Monate. Insgesamt handle es sich bei den Anlagen «um eine Konzeption zur Bewältigung der Bedrohungslage während des Kalten Krieges». Sie seien für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen wie Epidemien «nicht geeignet».
11.50 Uhr: Usain Bolt infiziert
Olympia-Lgende Usain Bolt hat sich mit dem neuen Coronavirus angesteckt, als er vergangene Woche seinen 34. Geburtstag mit eine grossen Party aus Jamaica gefeiert hat. Der frisch gebackene Vater habe sich selbst in Quarantäne begeben, berichtet der australische Sender «ABC».
11.20 Uhr: Re-Infektionen auch in Belgien und Niederlanden
Nach einem ersten Fall in Hongkong und dem unten beschriebenen Fall in den Philippinen berichten nun auch Forscher in Belgien und den Niederlanden von Nachweisen einer erneuten Corona-Infektion bei von der Krankheit Genesenen.
In den Niederlanden gehe es um einen älteren Patienten mit einem schwachen Immunsystem, sagte die Virologin und Beraterin der niederländischen Regierung, Marion Koopmans, am Dienstagmorgen im niederländischen Radio. Jede Sars-CoV-2-Infektion hat nach ihren Worten einen «einzigartigen genetischen Fingerabdruck».
Bei Tests sei bei diesem Patienten festgestellt worden, dass der genetische Code der zweiten Infektion sich deutlich von dem der ersten unterscheide. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion. Einzelheiten zu dem Krankheitsverlauf bei dem Patienten nannte sie nicht
Über eine erneute Infektion ist die Virologin nach eigenen Worten nicht überrascht. «Von anderen Infektionen der Atemwege wissen wir, dass man nicht lebenslang geschützt ist, und das erwarten wir auch nicht von Covid-19.» Nun müsse untersucht werden, ob es tatsächlich häufiger vorkomme oder ob es um Einzelfälle gehe.
Auch aus Belgien wurde unterdessen der Fall einer sogenannten Reinfektion gemeldet. Wie der Virologe Marc Van Ranst am Montagabend dem Sender VTM sagte, erkrankte eine Patientin nach drei Monaten erneut. Bei einer Gensequenzanalyse der nachgewiesenen Viren wurde demnach festgestellt, dass das Virus bei der zweiten Erkrankung elf Mutationen aufwies.
«Das ist keine gute Neuigkeit», sagte Van Ranst. Es bleibe nun zu hoffen, dass es sich um Ausnahmen handele und dass die Immunität bei der Mehrheit der Fälle mehr als vier Monate andauere. Bereits am Montag wurde bekannt, dass Hongkonger Forscher eigenen Angaben zufolge eine erneute Corona-Ansteckung bei einem bereits länger genesenen Patienten nachgewiesen haben.
Mehr als ein halbes Jahr nach Auftauchen von Sars-CoV-2 war zunächst nicht viel über mögliche erneute Ansteckungen bekannt geworden. Die wenigen Berichte zu solchen Fällen warfen bislang viele Fragen auf, wie auch die WHO schreibt. Studien, die Menschen nach einer Infektion über Jahre im Blick behalten, fehlen.
11.15 Uhr: Drei Infektionen im Asylzentrum Hutwil
Im Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) in Hutwil sind drei Jugendliche positiv auf Covid-19 getestet worden. Sie befinden sich in Isolation.
Sämtliche 27 Jugendliche in der Kollektivunterkunft sowie 14 Betreuungs- und Lehrpersonen wurden in Quarantäne gesetzt, wie die bernische Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion am Dienstag mitteilte.
Auch die von einem der Jugendlichen besuchte Schulklasse der Rudolf-Steiner-Schule in Langenthal ist in Quarantäne. Weitere Quarantäneanordnungen an der Schule sind noch in Abklärung.
11 Uhr: Ärztin, 43, stirbt an zweiter Infektion mit Sars-CoV-2
Eine Ärztin des Allgemeinen Philippinischen Spitals in Manila ist am Sonntag gestorben, nachdem sie sich zum zweiten Mal mit Sars-CoV-2 infiziert hatte. Die 43-Jährige war im Juni erstmals mit Symptomen behandelt worden, berichtet «Inquirer».
Doch nur zwei Tage nach ihrer Entlassung bekam Kathlynne Anne Abat-Senen erneut gesundheitliche Probleme. Am 10. Juli wurde Abat-Senen, die ausgerechnet Expertin für infektiöse Krankheiten ist, erneut ins Spital eingewiesen. Erneut wurde das Coronavirus nachgewiesen, die Ärztin musste auf die Intensivstation verlegt werden – und erlag dort nun der Seuche, wie ihr Mann Jerome bestätigte.
10.30 Uhr: Auch Sechs- bis Elfjährige mit Maske
Rechtzeitig zum Schulanfang hat die Weltgesundheitsorganisation WHO ihre Empfehlungen zum Maskentragen angepasst: Sie empfiehlt nun auch, dass Kinder zwischen sechs und elf Jahren bereits einen Gesichtsschutz anziehen sollten, wenn gewisse Grundfaktoren gegeben seien, berichtet die Nachrichtenagentur «AP».
Diese Faktoren seien zum Beispiel die Sars-CoV-2-Verbreitung in der Region, aber auch die Fähgikeit des Kindes, die Maske sicher zu benutzen und ob es Hilfe beim An- und Abziehen gibt.
10 Uhr: Krise reisst gewaltiges Loch in deutsche Staatskasse
Die Corona-Krise hat ein tiefes Loch in die deutschen Staatsfinanzen gerissen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen gaben im ersten Halbjahr 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit bei 3,2 Prozent. Zuletzt hatte es 2011 ein Minus in einer ersten Jahreshälfte gegeben. Die Einnahmen sanken erstmals seit 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben des Staates erhöhten sich dagegen um 9,3 Prozent.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) brach im zweiten Quartal um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ein. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde sogar von einem Minus von 10,1 Prozent ausgegangen.
9.30 Uhr: Bersets Pläne für Grossveranstaltungen
Bis Mittwochnachmittag haben die Kantone noch Zeit, sich zur neuesten Corona-Verordnung von Gesundheitsminister-Alain Berset zu äussern. Sie soll regeln, wie ab dem 1. Oktober wieder Grossveranstaltungen möglich werden.
Laut Recherchen der Tamedia-Zeitungen will Berset mit seinem Entwurf zur Verordnung weit gehen. Zwar sollten bei Grossveranstaltungen nur Sitz- und keine Stehplätze möglich sein und in Innenräumen lediglich die Hälfte aller verfügbaren Plätze besetzt werden – doch bei Veranstaltungen im Freien will er noch kulanter sein: Demnach könnten Fussballclubs zwei Drittel ihrer Sitzplätze in den Stadien verkaufen.
Demgemäss dürfte etwa der FC Basel im St.-Jakob-Park rund 25'000 Sitzplätze freigeben, rechnen die Tamedia-Zeitungen vor. Allerdings müssten die Zuschauer dann in räumlich getrennten Sektoren sitzen, in denen wiederum maximal 1'000 Personen zugelassen seien. Auf die Besucher komme wegen des Contact-Tracings ausserdem eine Registrierungspflicht und sowohl bei Innen- wie auch Aussenveranstaltungen eine Maskentragepflicht zu.
9 Uhr: Düstere Aussichten am Stellenmarkt
Der Schweizer Stellenmarkt hat die Corona-Pandemie im zweiten Quartal 2020 zu spüren bekommen. Die Zahl der Stellen sank innert Jahresfrist um 0,6 Prozent. Zudem sind die Aussichten für das kommende Quartal nach wie vor düster.
Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) im ersten Quartal dieses Jahres 5,095 Millionen Beschäftigte in der Schweiz, wie es am Dienstag mitteilte. Saisonbereinigt belief sich der Wert auf 5,096 Millionen, was gegenüber dem Vorquartal einer Abnahme um 1,1 Prozent entspricht.
In Vollzeitäquivalenten belief sich die gesamte Beschäftigung in der Schweiz im ersten Quartal auf insgesamt 3,983 Millionen Stellen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Minus von -0,2 Prozent.
Dabei sank sowohl im sekundären Sektor, also in der Industrie und im Baugewerbe, als auch im tertiären Sektor (Dienstleistungen) die Beschäftigung. Sie nahm um 0,4 Prozent (-5'000 Stellen) respektive 0,6 Prozent (-26'000 Stellen) ab.
Die Aussichten für das nächste Quartal sind nach wie vor schlecht. Gemäss BFS ist der Indikator der Beschäftigungsaussichten, der aus Angaben der befragten Unternehmen zu den künftigen Stellenentwicklungen ermittelt wird, gegenüber dem Vorjahr stark gesunken. Das Minus beträgt 3,4 Prozent.
8.46 Uhr: Indien stellt Rekord bei Genesenen auf
Innerhalb von 24 Stunden hat Indien so viele wieder genesene Covid-19-Patienten verzeichnet wie noch nie. 66'500 Patienten hätten die Viruserkrankung überstanden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Die Genesungsrate hat nahezu 76 Prozent erreicht; mehr als 2,4 Millionen mit dem Coronavirus infizierte Menschen sind aus Krankenhäusern entlassen worden. Derweil meldete das Ministerium auch mehr als 60'000 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden und 848 Tote. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt bei mehr als 58'000.
8.40 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
7.35 Uhr: Stadler von Corona gebremst
Der Zugbauer Stadler Rail ist ersten Halbjahr von der Coronakrise gebremst worden. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 934,7 Milliarden Franken.
Der Betriebsgewinn (EBIT) schmolz auf 5,0 Millionen Franken zusammen, nachdem im Vorjahr noch 46,9 Millionen Franken erwirtschaftet worden waren, wie das Thurgauer Unternehmen am Dienstag bekannt gab. Unter dem Strich erzielte Stadler einen Reingewinn von 15,7 Millionen Franken. Das sind 43 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Durch die Coronakrise kam es insbesondere zu Unterbrüchen in den Lieferketten sowie zu Reisebeschränkungen für Mitarbeiter, Kunden und Zulassungsbehörden. So wurde das Werk in Valencia für drei Wochen geschlossen und die Produktion im Werk in Salt Lake City massiv heruntergefahren. Die stark ausgedünnten Fahrpläne der Bahnbetreiber hatten zudem unter den Erwartungen liegende Umsätze im Segment Service & Components zur Folge, wie Stadler weiter mitteilte.
7.05 Uhr: Weltweit 120 Millionen Jobs im Tourismus bedroht
Wegen der Coronakrise sind in diesem Jahr UN-Generalsekretär António Guterres zufolge weltweit rund 120 Millionen Jobs im Tourismus bedroht. «Die Krise ist ein massiver Schock für entwickelte Ökonomien aber für Entwicklungsländer ist es ein Notfall», sagte Guterres in einer Video-Botschaft.
Denn viele dieser Länder sind stark vom Tourismus abhängig: In Afrika machte 2019 der Tourismussektor zehn Prozent aller Exporte aus, wie es in einem am Dienstag veröffentlichten UN-Bericht heisst.
Wegen der Coronapandemie wurden weltweit Grenzen geschlossen, Hotels dichtgemacht und Flüge gestrichen. In den ersten fünf Monaten des Jahres ist die Zahl der internationalen Touristen dem Bericht zufolge um 56 Prozent gesunken – insgesamt könnte sie in diesem Jahr um 78 Prozent einbrechen. Zwischen 910 Milliarden und 1,2 Billionen Dollar an Exporteinnahmen im Tourismus könnten demnach verloren gehen.
Die Gesundheitsdirektorin des Kantons Zürich, Natalie Rickli, verteidigt die Einführung der Maskenpflicht in den Läden des Kantons Zürich. Jetzt sei der richtige Moment gekommen, um die Maskenpflicht zu etablieren, sagte Rickli im Gespräch mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Die Pflicht zur Maske helfe, «Ansteckungen durch Tröpfcheninfektion zu vermeiden, sie lässt sich einfach umsetzen, und sie sensibilisiert die Bevölkerung auch dafür, dass das Virus noch immer da ist. Dieses geht nämlich vielerorts ein wenig vergessen», sagte die SVP-Politikerin weiter.
Wenn die Zürcher die «grösstmögliche Freiheit behalten wollen», seien gewisse Begleitmassnahmen nötig, damit das Virus nicht auf ältere Menschen und insbesondere auf Heime übergreife, gab Rickli zu Bedenken. Es wäre jedenfalls keine «vorausschauende Politik», erst dann zu reagieren, wenn es fast zu spät sein könnte. Das sei ein Risiko, das nicht in Kauf genommen werden müsse, solange es Massnahmen gebe, die den «Grossteil der Bevölkerung nicht sehr einschränken und bei der Pandemie-Prävention helfen», so die Gesundheitsdirektorin.
Auf die Frage, warum der Kanton Zürich so lange mit einer Maskenpflicht in Geschäften gewartet habe, sagte die Zürcher Regierungsrätin: «Wir wollten nicht einfach dreinschiessen und haben den Covid-19-Sonderstab eingesetzt. Dieser entwickelte ein Ampelsystem mit verschiedenen Massnahmen, die je nach Situation zum Tragen kommen sollten.»
Die Maskenpflicht gilt ab Donnerstag. Sie ist – wie die anderen neu beschlossenen Massnahmen – nur bis zum 30. September befristet. Die Aufnahme der Gästedaten in der Gastronomie ist verpflichtend.
Der Kanton verspricht sich Rickli zufolge von der neuen Maskenpflicht einen «gewissen sozialen Druck». Im öffentlichen Verkehr hätten die Schweizer auch erst Maske getragen, als eine Pflicht eingeführt wurde. Auf Eigenverantwortung zu setzen, funktioniere offenkundig nicht immer: «Aber jetzt, wo Masken obligatorisch sind, haben praktisch alle Passagiere eine Schutzmaske vor Mund und Nase. Diesen Effekt versprechen wir uns auch in den Läden.» Das Maskentragen sei ein kleiner Beitrag, vor allem angesichts der Tatsache, dass das Gesundheitspersonal den ganzen Tag Masken tragen müsse. Es sei ein «solidarischer Beitrag von ‹uns draussen›» zum Schutz des Gesundheitswesens und vor allem auch der älteren Leute.
5.30 Uhr: Entwicklung der Beschäftigung in der Schweiz
Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht heute die jüngsten Zahlen zur Entwicklung der Beschäftigung in der Schweiz im zweiten Quartal 2020. In den Zahlen dürfte der Ausbruch der Coronakrise und der folgende Lockdown Spuren hinterlassen haben. Zahlreiche Firmen habe in jüngster Zeit einen Stellenabbau angekündigt. Die befürchtete Entlassungswelle ist jedoch bisher ausgeblieben.
Im ersten Quartal 2020 war die Zahl der Stellen innert Jahresfrist dank guter Auftragslage noch um 0,6 Prozent gestiegen. Insgesamt zählte das BFS in diesem Zeitraum 5,102 Millionen Beschäftigte in der Schweiz. Mit Blick nach vorne waren die Unternehmen jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt pessimistisch.
4.30 Uhr: Fauci warnt vor übereilter Impfstoff-Zulassung
Der führende US-Experte für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, warnt vor einer übereilten Zulassung eines Corona-Impfstoffkandidaten. «Das einzige, was Sie bei einem Impfstoff nicht sehen möchten, ist die Notfallzulassung (Emergency Use Authorization), bevor Sie Belege für die Wirksamkeit haben», sagte Fauci der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefoninterview am Montag. «Eine der potenziellen Gefahren, wenn Sie einen Impfstoff übereilt auf den Markt bringen, besteht darin, dass es für die anderen Impfstoffkandidaten schwierig – wenn nicht unmöglich wird –, Testpersonen für ihre Studie zu gewinnen», erklärte der Leiter des NIAID-Instituts für Allergien und ansteckende Krankheiten weiter.
In den vergangenen Wochen sind mehrere Impfstoffkandidaten in grossangelegte klinische Studien eingetreten. Zehntausende nehmen an freiwilligen Testreihen der Impfstoffkandidaten von Moderna, Pfizer und AstraZeneca teil. Johnson & Johnson kündigte an, rund 60'000 Probanden in seine Phase-III-Impfstoffstudie aufzunehmen.
Bedenken hinsichtlich einer möglichen Politisierung des behördlichen Genehmigungsverfahrens weckte eine Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump. Er gab eine Notfallgenehmigung für eine Plasma basierte Behandlungsmethode bekannt, bevor deren Nutzen in zufalls- und placebokontrollierten klinischen Studien belegt wurde.
Trump hatte am Samstag getwittert, dass sogenannte «Deep State»-Elemente bei der US-Zulassungsbehörde FDA die Fortschritte bei Medikamenten und Impfstoffen bis nach den Wahlen vom 3. November verzögerten, um seine Chancen auf eine Wiederwahl zu gefährden.
3.48 Uhr: Bogotá will strikte Quarantäne beenden
Die Regierung der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá plant, die strengen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung des Coronavirus aufzuheben. «Heute werden wir dem Gesundheitsministerium vorschlagen, dass ganz Bogotá die Quarantäne an diesem Donnerstag beendet und mit einer neuen Wirklichkeit beginnt, in der wir arbeiten, Sozialkontakt haben und studieren können, solange wir uns an die Regeln zum eigenen Schutz (...) halten», schrieb Bürgermeisterin Claudia López am Montag (Ortszeit) auf Twitter. Weil sich alle in Acht genommen hätten, sei die Auslastung der Intensivbetten auf 77 Prozent gesunken, so López.
Mil gracias a toda Bogotá por el ejemplo y esfuerzo de cultura ciudadana para que pudiéramos pasar el primer pico de la pandemia.
Kleinunternehmer blockierten indes am Montag einen Teil des Stadtzentrums von Bogotá – inklusive des Busverkehrs –, um gegen Corona-Massnahmen zu protestieren. Sie trugen Plakate mit Slogans wie «Sie töten den Handel». Rund 58’000 vor allem kleine Läden mussten einem Medienbericht zufolge in Bogotá während der Coronapandemie schliessen.
Mehr als 540’000 Menschen haben sich in Kolumbien mit dem Coronavirus infiziert – die achthöchste Zahl weltweit. Mehr als 17’000 Patienten sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Hauptstadt, das Zentrum der Pandemie in Kolumbien, hatte einige der strengsten Anti-Corona-Massnahmen in dem südamerikanischen Land verhängt, das sich noch bis Ende des Monats im Lockdown befindet. Die Regierung von Präsident Iván Duque hat jedoch auch die Wirtschaft weiter geöffnet.
Der Parteitag der Republikaner hat das Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump während der Coronapandemie gepriesen. In einem am Montagabend (Ortszeit) eingespielten Video hiess es: «Ein Anführer ergriff entschiedene Massnahmen, um Leben zu retten – Präsident Donald Trump.» In dem Video wurden mehrere Politiker der Demokraten aus den Anfängen der Pandemie zitiert, die damals den Ernst der Lage nicht richtig einschätzten. Verharmlosende Aussagen Trumps – der im Laufe der Pandemie mehrfach sagte, das Virus werde wieder verschwinden – fanden keine Erwähnung.
In dem Video hiess es: «Wir werden stärker und grösser (aus der Krise) hervorgehen.» In Umfragen ist eine Mehrheit der Amerikaner seit Langem unzufrieden mit Trumps Krisenmanagement. Die Pandemie hat in den USA mehr als 175'000 Menschen das Leben gekostet. Trumps demokratischer Herausforderer bei der Wahl im November, Ex-Vizepräsident Joe Biden, wirft dem Amtsinhaber vor, beim Schutz der Amerikaner versagt zu haben.
3.03 Uhr: Personen in Angola wegen Verstössen getötet
Bei der Durchsetzung von Massnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie haben Sicherheitskräfte in Angola nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens sieben Menschen getötet. Bei den Opfern handle es sich um Jungen und junge Männer im Alter von 14 bis 21 Jahren, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von Amnesty International und der angolanischen Organisation Omunga. Sie seien bereits im Mai und Juli getötet worden. Die Menschenrechtler gehen von einer noch höheren Dunkelziffer von Tötungen in dem südwestafrikanischen Land aus.
Die Angehörigen der Opfer sowie andere Zeugen sagten demnach, Sicherheitskräfte wendeten regelmässig exzessive Gewalt bei der Kontrolle der Einhaltung von Corona-Massnahmen an. «Ein Teenager wurde ins Gesicht geschossen, als er verwundet da lag. Ein weiterer wurde getötet, als die Polizei auf eine Gruppe von Freunden auf einem Sportplatz schoss», sagte der Regionaldirektor für den Osten und Süden Afrikas, Deprose Muchena. Laut Bericht hätten sich alle Vorfälle in ärmeren Gegenden ereignet. «Das ultimative Ziel des Kampfes gegen die Ausbreitung von Covid-19 sollte sein, Leben zu retten und Existenzgrundlagen zu schützen. Wenn staatliche Akteure für das Töten von Menschen verantwortlich sind, dann geht das am Sinn vorbei», sagte der geschäftsführende Direktor von Omunga, Joao Malavindele.
In Angola wurden bisher knapp 2'200 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. 96 Menschen sind nach Behördenangaben bisher nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
2.16 Uhr: Delta schickt fast 2'000 Piloten in Zwangsurlaub
Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines wird ab Oktober 1'941 Piloten in den Zwangsurlaub schicken. «Wir sind sechs Monate in dieser Pandemie und wir erreichen nur 25 Prozent unserer Einnahmen. Leider sehen wir in den nächsten sechs Monaten nur wenige Katalysatoren, die diese Entwicklung deutlich verändern könnten», sagte John Laughter, Leiter des Flugbetriebs, in einem Memo an die Mitarbeiter.
Delta sei einfach überbesetzt. Weitere 317 Piloten seien durch Vorruhestandsprogramme und Abfindungen bereits aus dem Unternehmen ausgeschieden. Fluggesellschaften und Gewerkschaften haben sich dafür eingesetzt, von der US-Regierung bis März weitere 25 Milliarden Dollar für die Sicherung von Arbeitsplätzen zu erhalten. Die Gespräche liegen derzeit auf Eis.
0.05 Uhr: Sorge wegen möglichen Ausbruchs im Gazastreifen
Das Gesundheitsministerium der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hat erstmals eine Ausbreitung des Coronavirus innerhalb der Gemeinde gemeldet. Vier Mitglieder derselben Familie seien positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Das Flüchtlingslager Al-Maghasi, in dem die Familie lebt, sei vollständig abgesperrt worden. Die Regierung unter Kontrolle der Hamas gab eine 48-stündige Ausgangssperre im Gazastreifen bekannt. Damit wurden Geschäfte, Schulen, Moscheen und Cafés geschlossen.
Die Ausbreitung löste Sorgen vor einem Ausbruch im Gazastreifen aus. Das Gebiet ist von Israel und Ägypten mit einer Blockade versehen. Bislang waren alle Coronavirus-Fälle im Gazastreifen mit Quarantäneeinrichtungen für Bewohner in Verbindung gebracht worden, die aus dem Ausland zurückkehrten. Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Palästinenser.