Im öffentlichen Verkehr soll man Schutzmasken anziehen, wenn es eng wird. Doch ist diese Empfehlung bei vielen Passagieren noch nicht angekommen: In Zürich hilft man deshalb seit dieser Woche nach.
Die Frage nach Schutzmasken im öffentlichen Raum ist ein Dauerbrenner in der Corona-Krise. Seit das Angebot des öffentlichen Verkehrs am 11. Mai wieder merklich hochgefahren wurde, gewinnt sie noch an Bedeutung. Denn bekanntlich verzichtet der Bundesrat – im Gegensatz etwa zur Regierung in Italien – auf eine Maskenpflicht. Er rät lediglich eindringlich zum Tragen, wenn es in Bussen und Zügen eng wird.
Dem Zugpersonal geht diese Empfehlung nicht weit genug. Andreas Menet, Präsident des Schweizer Zugpersonalverbandes, sprach sich in der «NZZ am Sonntag» deshalb für ein Obligatorium aus. Denn die Bereitschaft bei den Passagieren, eine Schutzmaske überzustreifen, scheint bisher nicht besonders ausgeprägt zu sein: Nur gerade fünf Prozent dürften eine Maske tragen, schätzte sie ein SEV-Vertreter jüngst im «Blick».
Bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) hilft man deshalb nach: Seit dieser Woche werden insgesamt 50'000 Schutzmasken an Passanten und Fahrgäste verteilt. VBZ-Sprecher Oliver Obergfell bestätigt auf Anfrage von «Bluewin», dass die Aktion gestartet worden sei, weil die Maskenempfehlung bei vielen Leuten noch nicht angekommen zu sein scheint. Wenn der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden könne, könnten Masken dem Schutz von Fahrgästen und Fahrdienstmitarbeitenden dienen. «Diese Botschaft wollen wir mit den Verteilaktionen nochmals verstärken.»
Der Bund macht die Regeln
Die Maskenaktion sei gut angelaufen, sagt Obergfell. «Rund zwei Drittel der angesprochenen Leute nehmen eine Maske.» Auch nächste Woche sind von Montag bis Mittwoch weitere Verteilaktionen geplant.
Nach einer Maskenpflicht im ÖV gefragt, sagt der VBZ-Sprecher bloss: «Es liegt nicht an uns, das zu entscheiden. Wir halten uns an die Vorgaben des Bundes und motivieren unsere Fahrgäste, eine Maske zu tragen.»
Die SBB haben – genau wie Postauto – bei der Ausarbeitung des Schutzkonzepts für den ÖV mitgewirkt. Die Frage nach einer Schutzmaskenpflicht beantwortet die Medienstelle mit dem Verweis: «Wir stehen mit dem Zugpersonalverband im Gespräch.»
Man weise die Passagiere aber mit Durchsagen und Informationen auf den Monitoren in den Zügen, Flyern und Buttons des Zugpersonals auf die Schutzmassnahmen hin. Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, sollten etwa wenn möglich die klassischen Stosszeiten morgens und abends gemieden werden. Ausserdem haben die SBB die Reinigung der Züge intensiviert: Mehrmals täglich würden Kontakt- und Oberflächen sowie die WCs gereinigt und desinfiziert.
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