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Coronavirus Berset: Gottesdienste schon früher erlaubt – WHO meldet Negativrekord
Agenturen/red.
20.5.2020
Gottesdienste werden wieder erlaubt, der Kurzarbeitsanspruch für erste Gruppen wieder gestrichen: Der Bundesrat hat heute eine ganze Reihe von Beschlüssen zur Corona-Krise gefällt. Die WHO blickt derweil besorgt auf den Anstieg der weltweiten Fallzahlen. Alle Entwicklungen des Tages im Ticker.
Auf einer Medienkonferenz am Mittwoch Nachmittag hat der Bundesrat über eine Reihe neuer Beschlüsse zu den Lockerungsmassnahmen in der Corona-Krise informiert. Unter anderem sind ab 28. Mai sämtliche Gottesdienste wieder erlaubt – solange ein Schutzkonzept vorgewiesen werden kann. Ausserdem kündigte Alain Berset an, die gesetzliche Grundlage für die neue SwissCovid-App sei geschaffen worden. Bevor sie in Kraft treten kann, müsse allerdings noch die Bewilligung des Parlaments erfolgen.
Weiterhin sicherte der Bundesrat Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung Unterstützung zu. Bei Vertragsverhandlungen mit Impfstoffherstellern wird derweil mit Kosten von etwa 300 Millionen Franken gerechnet. Wirtschaftsminister Guy Parmelin machte auf die «historische» Dimension der Anzahl an Arbeitnehmern in Kurzarbeit aufmerksam. Die Arbeitslosenversicherung werde stark belastet.
«Der Bundesrat hat darum heute entschieden, die Kosten der Kurzarbeit für 14,2 Milliarden Franken im Jahr 2020 zu übernehmen», verkündete Parmelin. Für Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung, mitarbeitende Ehegatten oder eingetragene Partner entfällt der Anspruch auf Kurzarbeit allerdings per Ende Mai. Gleiches gilt für Lehrlinge.
Bei der Anzahl der Covid-19-Infektionen gab es in der Schweiz am Mittwoch einen leichten Anstieg. Im Vergleich zu den 21 Infektionen des Vortages wurden laut BAG innert 24 Stunden 40 Neuansteckungen registriert. Während in der Schweiz und einigen weiteren europäischen Ländern neue Corona-Fälle auf einem vergleichsweise niedrigen Level verblieben, liess die WHO mit einem Negativrekord aufhorchen. Mit 106’000 Neuansteckungen weltweit innerhalb eines Tages vermeldete die Weltgesundheitsbehörde den Höchststand seit Ausbruch der Pandemie. Einer der aktuellen Hotspots ist Brasilien, wo mittlerweile 271’600 Menschen am Coronavirus erkrankt sind.
Ereignisse des Tags im Überblick
Das Wichtigste im Überblick
- Innert 24 Stunden haben sich laut WHO 106'000 Menschen weltweit mit Covid-19 infiziert – so viele wie noch nie seit dem Ausbruch der Pandemie.
- Gottesdienste sind in der Schweiz ab 28. Mai wieder erlaubt. Voraussetzung dafür: ein Schutzkonzept.
- Eine gesetzliche Grundlage für eine SwissCovid-App wurde geschaffen. Das Parlament muss dieser aber im Juni zustimmen.
- Der Bund unterstützt Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung, die wege der Krise Ertragsausfälle erlitten.
- Der Bund will Vertragsverhandlungen mit Impfstoffherstellern aufnehmen. Dafür sind 300 Millionen Franken vorgesehen.
- Kurzarbeit: Für Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung, mitarbeitende Ehegatten oder eingetragene Partner entfällt der Anspruch per Ende Mai. Ebenso für Lehrlinge.
- Das BAG zählt 40 Neuansteckungen innert 24 Stunden. Das bedeutet einen leichten Anstieg zum Vortag mit 21 Infektionen.
22 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker
21.19 Uhr: Studie über Antikörper in Schweden veröffentlicht
Mehr als jeder fünfte Bewohner der schwedischen Hauptstadt Stockholm hat Antikörper gegen das Coronavirus gebildet. Das ist das Zwischenergebnis einer noch laufenden Studie der staatlichen Gesundheitsbehörde, welche die Erkenntnisse am Mittwoch veröffentlichte.
Demnach zeigte sich in der am schlimmsten von der Pandemie betroffenen schwedischen Stadt, dass 7,3 Prozent der Ende April mehr als tausend zufällig Getesteten über Antikörper verfügte. Bei der Hochrechnung des Bevölkerungsanteils mit Antikörpern wurde berücksichtigt, dass die Tests bereits einige Woche zurückliegen und dass es einige Wochen dauert, bis der Körper Antikörper gegen den Erreger entwickelt.
Er gehe davon aus, dass «ein bisschen über 20 Prozent» der Bewohner Stockholms sich mit dem neuartigen Erreger infiziert hätten, sagte Chef-Virologe Anders Tegnell bei einer Pressekonferenz. Mehr als ein Drittel der in Schweden bestätigten Fällen betreffen die Hauptstadt.
20.43 Uhr: Spanien verlängert Corona-Notstand
Im Corona-Hotspot Spanien ist der Lockdown trotz heftigen Widerstands der Opposition und zunehmender Proteste verärgerter Bürger zum fünften Mal verlängert worden. Das Parlament in Madrid nahm einen entsprechenden Antrag der linken Regierung am Mittwochabend mit knapper Mehrheit an. Der bereits seit Mitte März geltende Alarmzustand samt strenger Ausgehbeschränkungen wird nach dieser Entscheidung mindestens bis 24.00 Uhr am 6. Juni anhalten.
Die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez wollte den «Estado de alarma», die dritthöchste Notstandsstufe des Landes, eigentlich gleich um einen ganzen Monat verlängern lassen. Dafür bekam sie aber nicht genug Unterstützung. Am Dienstag wurde aber mit der liberalen Partei Ciudadanos am Vorabend der Abstimmung ein Kompromiss über eine zweiwöchige Verlängerung erzielt.
In seiner Rechtfertigungsrede hatte Sánchez die scharfe Kritik der Abgeordneten der konservativen Opposition, der Rechtspopulisten von Vox und einiger Regionalparteien zurückgewiesen. «Niemand hat das Recht, das, was wir erreicht haben, leichtfertig zu verspielen.» Den Notstand aufzuheben wäre «grob unverantwortlich», betonte er.
Die stärkste Oppositionsfraktion, die konservative Volkspartei PP, votierte zum ersten Mal gegen eine neue Verlängerung. Nicht nur sie wirft Sánchez unter anderem vor, den Notstand zu missbrauchen, um sich der Kontrolle durch die Opposition zu entziehen. Zudem werde durch den Lockdown die Wirtschaft des Landes zerstört, heisst es. Seit eineinhalb Wochen nehmen die Proteste der Lockdown-Kritiker und der Gegner des Sozialisten Sánchez zu. Dabei demonstrieren Hunderte zum Teil auch dicht gedrängt auf den Strassen, schlagen dabei auf Kochtöpfe und verletzten das Versammlungsverbot. Nun drohe eine Eskalation der Proteste, meinen Medienbeobachter.
20.30 Uhr: Google und Apple veröffentlichen Schnittstellen für Corona-Warn-Apps
Die Smartphone-Schnittstellen von Google und Apple für Corona-Warn-Apps sind offiziell verfügbar. Bisher wurde der Zugang dazu 22 Ländern zugesagt, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Weitere dürften in den kommenden Wochen hinzukommen. Pro Land soll nur eine App auf die Schnittstellen zugreifen können, um einen Flickenteppich aus verschiedenen Anwendungen zu verhindern. Die Corona-Apps sollen helfen, Ansteckungen nachzuverfolgen, wenn die Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie sollen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufhielten.
Von Google und Apple kommen die beiden relevanten Smartphone-Systeme – Android und die iOS-Software für das iPhone. Sie sind damit als einzige in der Lage, die Basis für eine effiziente Einbindung der Corona-Apps in die Telefone zu schaffen. Die Unternehmen betonen zugleich, dass die Apps nur eine der Massnahmen zur Eindämmung der Virus-Ausbreitung und zur Nachverfolgung von Kontakten sein können.
Beim Konzept von Apple und Google soll die Entfernung zwischen Smartphones anhand der Bluetooth-Signalstärke gemessen werden. Die Smartphones sollen zugleich per Bluetooth Krypto-Schlüssel austauschen, die sich alle 10 bis 20 Minuten ändern. Damit soll man Begegnungen nachvollziehen können, ohne dass ein Einzelner nachverfolgbar wäre. Die Apps werden Apple und Google zufolge die Batterielaufzeiten nur geringfügig verkürzen.
Wenn ein Nutzer seine bestätigte Infektion in der App meldet, werden Personen benachrichtigt, die in den vergangenen Tagen seinen Schlüssel empfangen haben. Dieser Abgleich findet ausschliesslich auf einzelnen Smartphones und nicht zentral auf einem Server statt. Dafür werden alle Schlüssel von Infizierten aus der Region regelmässig auf die Telefone geladen.
20.20 Uhr: WHO meldet Negativrekord
In vielen europäischen Ländern geht der Trend bei neuen Corona-Infektionen seit Tagen nach unten. Dahingegen kristallisieren sich anderswo auf der Welt neue Krisenherde heraus. Nun vermeldete die WHO via Twitter sogar einen Negativrekord: Innert 24 Stunden haben sich demnach 106'000 Menschen weltweit mit Covid-19 infiziert – so viele wie noch nie seit dem Ausbruch der Pandemie.
"We still have a long way to go in the #COVID19 pandemic.
— World Health Organization (WHO) (@WHO) May 20, 2020
In the last 24h, there have been 106,000 cases reported to WHO – the most in a single day since the outbreak began. Almost two thirds of these cases were reported in just four countries"-@DrTedros
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus mahnte deshalb auf einer Pressekonferenz: «Wir haben bei dieser Pandemie noch einen langen Weg vor uns.» Gerade die Tatsache, dass die Krankheit vermehrt auch in armen Länder um sich greife, stimme ihn besorgt.
19.19 Uhr: Merkel warnt vor wirtschaftlicher Abschottung
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor wirtschaftlicher Abschottung in der Corona-Krise gewarnt. «Die Antwort auf die Pandemie kann mit Sicherheit nicht sein, alle internationalen Lieferketten jetzt zu renationalisieren», sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin. «Dann würden alle einen sehr hohen Preis zahlen.» Sie äusserte sich nach einer Videokonferenz mit den Vorsitzenden von fünf internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen.
Der Chef der Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevêdo, habe auf die Vielzahl aktueller einseitiger Massnahmen hingewiesen, berichtete Merkel. Besorgniserregend seien insbesondere Exportbeschränkungen bei Lebensmitteln. Aus Arbeitslosigkeit werde Armut und daraus sehr schnell Hunger. Die Versorgung der Menschheit mit Lebensmitteln sei von entscheidender Bedeutung.
Der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Guy Ryder, habe unterstrichen, wie wichtig die Schaffung von Arbeitsplätzen in Entwicklungsländern sei, sagte Merkel. Wenn es in entwickelten Ländern weniger Konsum gebe, habe dies dort dramatische Auswirkungen. Die Armutsbekämpfung werde deshalb wichtig werden in den kommenden Jahren - zumal es in wirtschaftlich schwächeren Ländern an finanziellen Möglichkeiten für grosse Konjunkturprogramme fehle. «Das heisst für Deutschland: keine Entwicklungshilfe kürzen, sondern weiter investieren.»
Merkel unterstrich die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit von Staaten. «Der Multilateralismus stand schon vor der Pandemie vor einer grossen Herausforderung, und diese Herausforderung ist nicht kleiner geworden.» Die Corona-Pandemie sei erst beendet, wenn es einen Impfstoff gegen das Virus oder gute Behandlungsmöglichkeiten gebe. Diese sollten deshalb als «gemeinschaftliche globale Güter» verstanden werden, müssten also allen zur Verfügung gestellt werden.
18.50 Uhr: Vier EU-Staaten mit Alternative zu Merkel-Macron-Plan
Die Niederlande, Österreich, Dänemark und Schweden wollen eine Alternative zum deutsch-französischen EU-Hilfsplan in der Corona-Krise vorlegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hätten «einen wichtigen Beitrag zur Diskussion geleistet», sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Mittwoch in Den Haag. Die vier EU-Staaten wollen laut Rutte einen eigenen Plan vorlegen, der Ländern, die von den EU-Hilfen profitieren, verbindlichere Reformzusagen abverlangt. Zudem lehnen sie lehnen nicht rückzahlbare Zuschüsse ab.
Ihr Vorschlag werde «sehr deutlich machen», dass die betroffenen Staaten «wirklich weitreichende Reformen vornehmen müssen», damit sie «beim nächsten Mal nicht mehr auf Hilfe angewiesen sind», sagte Rutte. «Es stellt sich wirklich die Frage, warum Länder im Süden nicht so viel in die Wirtschaft investieren können wie wir.» Ein Zeitpunkt für die Veröffentlichung des Vorschlags steht noch nicht fest.
18.17 Uhr: Starker Anstieg von Infektionen in Saudi-Arabien
Kurz vor Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan ist die Zahl der Corona-Infektionen in Saudi-Arabien stark gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Riad meldete am Mittwoch 2'691 neue Fälle. Bereits in den Tagen zuvor hatte das Königreich deutlich mehr als jeweils 2'000 zusätzliche Infektionen gemeldet. Nach offiziellen Angaben haben sich mittlerweile mehr als 62'000 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, 339 Menschen starben.
Das Land leidet derzeit auch wirtschaftlich, weil infolge der Pandemie der Ölpreis stark gesunken ist. Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung zum Ende des Ramadans eine strenge mehrtägige Ausgangssperre angekündigt. Sie beginnt am kommenden Samstag.
18.06 Uhr: Italien will Flughäfen ab 3. Juni öffnen
Italien will im Zuge der Corona-Pandemie seine Flughäfen ab dem 3. Juni wieder öffnen. Dann sollten inländische und internationale Reisen wieder erlaubt sein, weshalb Transportbeschränkungen aufgehoben werden könnten, sagte Verkehrsministerin Paola De Micheli am Mittwoch in Rom laut italienischen Nachrichtenagenturen. Italien hatte angekündigt, dass ab dem 3. Juni die Einreise für EU-Bürger wieder möglich sein soll und es für sie keine pauschale Quarantäne mehr geben werde. Bereits seit dieser Woche gibt es wieder mehr Zugverbindungen innerhalb Italiens.
15.46 Uhr: Ende der Pressekonferenz
Damit ist die Pressekonferenz beendet. Am Freitag werde es wegen des verlängerten Wochenendes keine Pressekonferenz geben. Weiter geht es am Montag. Dort wird der Schwerpunkt die Contact-Tracing-App bilden.
15.50 Uhr: Tempo der Nachbarländer
Man stehe zwar mit den Nachbarländern im Austausch, sagt Berset. Etwa mit Deutschland, Österreich und Frankreich. Die Schweiz will die Grenzen zu diesen Ländern am 15. Juni öffnen - wenn es die Situation erlaubt. . Auch mit Italien, das am 3. Juni öffnen will, stehen wir in Kontakt.
Aber: «Wir lassen uns den Öffnungsrythmus der Nachbarländer nicht diktieren», so Berset.
15.45 Uhr: Wie eine zweite Welle verhindern?
Um eine zweite Welle zu verhindern, betone der Bund stets die Bedeutung des Contact Tracing. Gleichzeitig zeige sich bereits, dass in Restaurants oft nicht nach den Kontaktdaten der Gäste gefragt würde, und dass sich auch viele ÖV-Passagiere nicht an die Masken-Empfehlung des Bundes hielten. Was meint Berset dazu?
Die Schutzkonzepte könnten auch immer wieder angepasst werden, sagt Berset, wenn diese nötig werden sollte. Auch die Schutzmasken-Frage werde uns weiterhin begleiten. Und sollten die Infektionszahlen in der Zukunft wieder massiv ansteigen, werde der Bundesrat reagieren. Aber man könne das noch nicht heute schon sagen. Man müsse flexibel bleiben.
15.40 Uhr: Zugang zum Impfstoff
Noch eine Frage zum möglichen Impfstoff von Lonza: Würde dieser in der Schweiz abgefüllt? Berset erklärt, bekannt sei, dass Lonza nur einen Bestandteil des Impfstoffs herstelle – für das US-Unternehmen Moderna. «Das ist bei Weitem noch keine Impfung.» Natürlich gebe es im Medizinalbereich immer wieder solche internationalen Kooperationen, doch es dürfe nicht sein, dass Länder, in denen das Endprodukt hergestellet würde, sich den ganzen Impfstoff sicherten. «Es geht hier um die öffentliche Gesundheit.» Eine gerechte Verteilung sei auch ein wichtiges Thema innerhalb der Weltgesundheitsorganisation WHO, deren Jahrestagung gerade in Genf läuft.
15.38 Uhr: Viele Fragen zu Gottesdiensten
Details zu den Schutzkonzepten können weder Berset noch Koch nennen – sie hätte diese nicht dabei. Es heisst aber, dass es keine Höchstzahl der Teilnehmenden eines Gottestdienstes gibt. Der Abstand müsse aber eingehalten werden können.
Ein Journalist fragt, warum nicht ein Schutzkonzept für alle ähnlichen Veranstaltungen gemacht werde. In der Vergangenheit sei es ja – wie bei anderen Veranstaltungen – zu Ansteckungen innerhalb von Gottesdiensten gekommen.
Berset sagt, dass er vergessen habe zu erwähnen, dass die Namen der Besucherinnen und Besucher religiöser Feierlichkeiten festgehalten werden müssen. Diese Art der Rückverfolgbarkeit wäre beispielsweise bei Fussballspielen nicht möglich – erst ab September wieder. Fussballspiele werden mindestens bis Ende August unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Bis dahin gelte: keine Veranstaltungen mit mehr als 1’000 Personen.
15.32 Uhr: Kostenausfall bei den Spitälern
Alain Berset sagt, dass es schwierig abzuschätzen sei, welche Auswirkung die ausgefallenen beziehungsweise verschobenen Operationen auf die Kostenentwicklung der Schweizer Spitäler haben. «Die Spitäler wurden unterschiedlich stark von der Pandemie belastet.» Der. Bund stehe in Austausch mit den Kantonen und ihren Spitäler.
15.28 Uhr: Frage zu Gottesdiensten
Am 27. Mai werde man entscheiden, wie es mit Veranstaltungen und Personenansammlungen weitergehen solle – nur einen Tag später sollen bereits Gottesdienste wieder möglich sein. Könnten die Kirchen also gar nicht wissen, wie viele Gläubige zugelassen seien? Die Zahl der Personen sei nicht entscheiden, sagt Berset, solange der Mindestabstand und Hygienemassnahmen eingehalten würden. Die Sicherheitskonzepte seien jedoch nicht überall einfach umzusetzen.
15.22 Uhr: Rolle des Lobbyismus
Ein Journalist sagt, dass auffalle, dass dort gelockert werde, wo eine starke Lobby im Hintergrund steckt – beispielsweise im Gastrobereich oder im religiösen Bereich.
Berset antwortet, dass es wichtig sei, mit den verschiedenen Akteuren in Kontakt zu sein. Dennoch: «Bei der Reihenfolge der Öffnung hat der Lobbyismus keine Rolle gespielt.» Die Coiffeure hätten schliesslich keine starke Lobby. Und die Tourismusbranche verfüge über eine starke Lobby, dennoch sei sie ja noch nicht von den Lockerungen betroffen. Man gehe pragmatisch vor, sagt Berset.
Gartencenter bildeten laut Berset eine Ausnahme, aber nicht wegen einer starken Lobby, sondern wegen der Saisonalität.
15.18 Uhr: Mehr Geld für die Arbeitslosenversicherung?
Ist man bereit, die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung nochmals zu erhöhen, wenn dies nötig werde? Parmelin sagt, man beobachte nun, wie sich die Situation entwickle. Aber man rechne damit, dass ohne zusätzliche Finanzhilfe bis Ende Jahr so viele Schulden angehäuft würden, dass automatisch die Schuldenbremse ausgelöst würde. Es brauche Planungssicherheit für die Unternehmen.
Boris Zürcher vom Seco ergänzt: Das Ziel sei, es müsse verhindert werden, dass die Schuldenobergrenze erreicht werde. Der Antrag um einen Nachtragskredit von 14,2 Milliarden Franken sei aber ein «Antrag unter höchster Unsicherheit». Er sei aber zuversichtlich, dass die Mittel für die Kurzarbeit nicht vollständig ausgeschöpft würden.
15.16 Uhr: Frage zu Gottesdiensten
Gottesdienste würden vor allem von älteren Menschen besucht. Warum diese abrupte Öffnung – und werde es deswegen spezielle Massnahmen geben?
Berset sagt, dass es unterschiedliche Schutzkonzepte gebe. «Uns schien es angemessen, diese Lockerungen nun zu erlauben. Wir wollen streng, aber flexibel bleiben. Die Öffnung der Gottesdienste war in unseren Augen eine angemessene Ausnahme.»
15.15 Uhr: Fragen zur Corona-App
Gibt es schon ein Veröffentlichungsdatum? Berset sagt, wann die App für die Bevölkerung zugänglich sei, sei von den Entscheiden des Parlaments abhängig. Man habe erst eine Testphase begonnen, die wohl Anfang Juni abgeschlossen werden sei. Eine nationale Veröffentlichung, ergänzt ein Experte, sei nach der Parlamentssession im Juni angedacht. Zur Frage, ob die App auch in anderen Ländern zum Einsatz kommen könne, sagt er: Man sei guter Dinge, dass dies möglich sei.
Mehr Informationen zur App sollen am kommenden Montag geklärt werden, wenn eine Pressekonferenz der Bundesexperten angesetzt ist.
15.10 Uhr: Frage zu Versammlungsverbot
Nächste Woche soll es zu einer Lockerung kommen, welche auch die Regel betreffe, dass eine Gruppe aus maximal fünf Personen bestehen darf.
Berset bittet um Geduld. Der Bundesrat werde sich mit dieser Frage noch beschäftigen müssen. Berset könne noch nichts Konkretes sagen, inwiefern diese Regel gelockert wird.
15.07 Uhr: Wann wird das Notrecht beendet?
Wann wird das Notrecht wieder beendet und der Normalzustand wiederhergestellt? Parmelin erklärt, man wolle diesen Schritt so schnell wie möglich machen. Und jedes Mal, wenn der Bundesrat einen Schritt beschliesse, frage man sich, ob es legitim sei, dies unter Notrecht zu tun. Berset ergänzt: «So schnell wie möglich.» Die Überführung der im Notrecht erlassenen Bestimmungen in ordentliches Recht werde vorbereitet. Er erinnert daran, dass die sehr rasche internationale Entwicklung im März dazu geführt habe, dass man die ausserordentliche Lage überhaupt ausgerufen habe. Man habe schnell handeln müssen.
15.05 Uhr: Genug Impfstoff?
Wie stellt der Bundesrat sicher, dass wir genügend Impfstoff haben?, lautet eine Frage einer Journalistin.
«Zuerst müssen wir einen Impfstoff haben», sagt Berset. Man dürfe nicht vergessen, dass das eine weltweite Krise herrscht. Die internationale Zusammenarbeit sei dabei sehr wichtig. «Die WHO arbeitet daran», so Berset.
Koch ergänzt, dass die Hersteller schon auch schauen würden, dass nicht der gesamte Impfstoff an ein Land gehen wird. Auch die WHO schaut auf eine gleichmässige und faire Verteilung. Es gebe Reservationsverträge, die eine gewisse Verteilung garantieren.
Die Schweiz nehme bei dieser Forschung um einen Impfstoff eine Vorreiterrolle ein, sagt Berset. «Die Welt arbeitet zusammen, es wird nicht 120 verschiedene Impfstoffe geben, sondern einige wenige vielversprechende Kandidaten.»
14.56 Uhr: Wiederankurbelung der Wirtschaft
Parmelin befürchtet, dass die Arbeitslosigkeit in der Schweiz bis Ende Jahr auf vier Prozent steigen könnte. Das belastet die Arbeitslosenversicherung weiter. Allgemein hätten die Kosten der Krise einen grossen Einfluss auf die AHV. Parmelin: «Wir wollen alles daran setzen, dass eine Überschuldung verhindert werden kann.»
Damit der Bund nicht die Steuern anheben müsse, müsse er so schnell wie möglich die Einschränkungen schrittweise abbauen. Denn ansonsten würden die Prozentsätze im nächsten Jahr steigen. Die Arbeitslosenversicherung wäre dann verpflichtet, eine Gesetzesrevision zur finanziellen Stabilisierung durchzuführen. Sie wäre auch verpflichtet, bereits 2021 die Lohnprozente um mindestens 0,3 Prozentpunkte zu erhöhen.
«Ich bin überzeugt, dass die Wirtschaft diese Lage meistern kann.» Der Bundesrat ist sich bewusst, dass wir noch lange nicht zurück in der Normalität.
14.52: Wirtschaftliche Lage der Schweiz
Wirtschaftsminister Guy Parmelin ergreift das Wort: «1,9 Millionen Arbeitnehmer befinden sich in Kurzarbeit. Das entspricht 37 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer überhaupt.» Parmelin hält fest: «Diese Zahlen sind historisch.»
Die Arbeitslosenversicherung werde stark belastet. «Der Bundesrat hat darum heute entschieden, die Kosten der Kurzarbeit für 14,2 Milliarden Franken im Jahr 2020 zu übernehmen.»
14.49 Uhr: Appell an Bevölkerung
Nach Wochen der Krise stehe fest: «Wir können Corona. Nun müssen wir aber dran bleiben», sagt Berset. Denn: «Wir wollen nicht vor der Ziellinie stolpern.» Er appelliert an die Bevölkerung: «Bitte halten Sie weiterhin Abstand.»
14.51 Uhr: Finanzielle Hilfe für Kitas
Weiter will der Bund Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung finanziell unterstützen, die wegen der Corona-Krise Ertragsausfälle erlitten haben, so Berset. Der Bundesrat verpflichtet die Kantone Finanzhilfen für Betreuungsbeiträge der Eltern zu gewähren, die ihnen in der Zeit vom 17. März 2020 bis 17. Juni 2020 entgangen sind.
Ein Drittel der Kosten der Kantone übernimmt der Bund. Dafür hat das Parlament einen Kredit von 65 Millionen Franken bewilligt. Ziel sei es, Schliessungen und Konkurse der Institutionen zu verhindern, damit das Betreuungsangebot den Eltern und der Wirtschaft nach der Corona-Krise im bisherigen Umfang zur Verfügung stehen wird.
14.46 Uhr: Zugang zu Impfstoff
Berset äussert sich nun zum Covid-19-Impfstoff. Er geht davon aus, dass der immunologische Schutz in der Schweiz, wie auch in anderen Ländern nach Abklingen der ersten epidemischen Welle tief sein wird. Entsprechend gross werde der weltweite Bedarf an Impfstoffen sein. Es gehe um einen «fairen Zugang» zu diesem. «Der Schweizer Bevölkerung soll ein guter Zugang zu einem Impfstoff gewährt werden», sagt Berset.
Deshalb sollen Vertragsverhandlungen mit Impfstoffherstellern aufgenommen werden. Der Bundesrat rechnet mit Kosten von rund 300 Millionen Franken für die erforderlichen Impfdosen und die Absicherung der Verfügbarkeit des Impfstoffes.
Man führe mit Lonza, aber auch anderen Unternehmen Gespräche, um den Zugang der Schweiz zu einem allfälligen Impfstoff zu sichern, sagt Berset.
14.45 Uhr: Ruhezeit für Spitalpersonal
Ab Anfang Juni gelten für das Spitalpersonal wieder die gesetzlich festgelegten Arbeits- und Ruhezeiten, da sich die Situation in den meisten Spitalabteilungen inzwischen normalisiert hat, sagt Gesundheitsminister Berset.
14.43 Uhr: Contact-Tracing-App auf Vormarsch
Alain Berset sagt, dass der Bundesrat eine gesetzliche Grundlage für die SwissCovid-App geschaffen hat. Diese muss allerdings im Juni vom Parlament bewilligt werden, bevor sie in Kraft treten kann.
Die App soll künftig Personen benachrichtigen, wenn sie mit einer positiv getesteten Person in Kontakt waren. Die Nutzung der App, so der Bundesrat, basiert auf der Freiwilligkeit. Wichtig sei, dass der Datenschutz geschützt bleibt. Das System werde ausser Betrieb genommen, sobald es für die Bekämpfung des Coronavirus nicht mehr erforderlich ist. Die App befindet sich momentan in einer Testphase.
14.39 Uhr: Gottesdienste finden wieder statt
Alain Berset eröffnet die Pressekonferenz: «Die Zahlen der Neuinfektionen sind sehr ermutigend.» Deshalb habe man sich entschieden, Taufen, Hochzeiten und andere religiöse Feiern eine Woche früher als geplant wieder ab dem 28. Mai stattfinden zu lassen. Voraussetzung dafür sei die Ausarbeitung eines Schutzkonzeptes.
14.36 Uhr: Fragen zu Gesundheitskosten
Bevor es mit der eigentlichen Pressekonferenz losgeht, können Journalistinnen und Journalisten Fragen zur heutigen Bundesratssitzung stellen.
Eine Frage dreht sich um zwei Initiativen der Parteien SP und CVP. Beide haben zum Ziel, die Gesundheitskosten abzubremsen. Der Bundesrat hat beide an seiner Sitzung abgelehnt. Alain Berset, sagt, dass der Bundesrat Gegenvorschläge machen will. «Wir möchten auf individuelle Prämienverbilligungen setzen.»
14.30 Uhr: Viele neue Entscheide
Der Bundesrat hat in der Pressekonferenz heute Mittwoch einiges zu verkünden. Es geht um weitere Schritte zur Lockerung des Lockdowns. Hier ein Überblick:
– Ab dem 28. Mai sind sämtliche Gottesdienste und Feiern aller Religionen wieder erlaubt. Die Glaubensgemeinschaften haben eine Woche Zeit, um Schutzkonzepte zu erarbeiten.
– Der Bundesrat hat die gesetzliche Grundlage für die neue SwissCovid-App verabschiedet. Die Vorlage soll vom Parlament in der Sommersession im Juni beraten werden.
– Der Bund unterstützt Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung, die infolge der Corona-Krise Ertragsausfälle erlitten haben. Er übernimmt ein Drittel der Kosten der Kantone. Dafür hat das Parlament einen Kredit von 65 Millionen Franken bewilligt.
– Der Bundesrat geht davon aus, dass der weltweite Bedarf an Impfstoffen nach Abklingen der ersten Welle gross sein wird. Deshalb will er Vertragsverhandlungen mit Impfstoffherstellern aufnehmen. Er rechnet mit Kosten von rund 300 Millionen Franken für die erforderlichen Impfdosen und die Absicherung der Verfügbarkeit des Impfstoffes.
– Ab Anfang Juni gelten ausserdem für das Spitalpersonal wieder die gesetzlich festgelegten Arbeits- und Ruhezeiten, da sich die Situation in den meisten Spitalabteilungen inzwischen normalisiert hat.
– Die Zunahme der Kurzarbeit hat dazu geführt, dass sich die Arbeitslosenversicherung in kürzester Zeit erheblich verschuldet hat. Der Bundesrat will sicherstellen, dass sie weiterhin ihre Funktion als konjunktureller Stabilisator wahrnehmen kann. Deshalb soll der Bund für das laufende Jahr die Kosten der Kurzarbeitsentschädigungen übernehmen. Dem Parlament wird dazu ein ausserordentlicher Nachtragskredit von 14,2 Milliarden Franken unterbreitet.
– Kurzarbeit: Für gewisse Gruppen entfällt Ende Mai der der ausserordentliche Anspruch auf Kurzarbeit. Das sind Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung sowie mitarbeitende Ehegatten oder eingetragene Partner und Partnerinnen.
– Dieser Schritt erfolgt gleichzeitig wie die Aufhebung der Covid-Massnahmen für Erwerbsausfälle für direkt oder indirekt betroffene Selbständigerwerbende. Zum gleichen Zeitpunkt erlischt auch der Anspruch auf Kurzarbeit für Lernende.
– Weiter wird auch die Voranmeldefrist wieder eingeführt. Unternehmen, für welche Kurzarbeit bereits bewilligt wurde, müssen aufgrund dieser Anpassung kein neues Gesuch einreichen.
– Die übrigen notrechtlichen Massnahmen enden – wie vorgesehen – per 31. August mit dem Ablauf der Verordnung über Massnahmen im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Es bleibt den Unternehmen weiterhin möglich, aufgrund des Coronavirus das Instrument der Kurzarbeit nutzen, um Arbeitsplätze zu erhalten.
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14.24 Uhr: Pressekonferenz
Um 14.30 Uhr treten Gesundheitsminister Alain Berset und Wirtschaftsminister Guy Parmelin vor die Medien. Sie haben einiges zu verkünden.
14 Uhr: Index der menschlichen Entwicklung könnte sinken
Der Grad der menschlichen Entwicklung könnte nach Angaben der Vereinten Nationen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise zum ersten Mal seit der Einführung des UNO-Entwicklungsindex vor drei Jahrzehnten sinken. Die UNO-Entwicklungsagentur UNDP machte dafür am Mittwoch vor allem eine tiefe wirtschaftliche Rezession sowie die Schliessung von Bildungseinrichtungen verantwortlich.
Nach UNDP-Schätzungen bekommen 60 Prozent der Grundschüler weltweit momentan keinen Unterricht – so viele wie seit den Achtzigerjahren nicht mehr. Dabei sei die Situation in den Entwicklungsländern deutlich schlimmer als in Industrienationen.
«Die Welt hat in den letzten 30 Jahren viele Krisen erlebt, einschliesslich der globalen Finanzkrise 2007 bis 2009. Jede hat die menschliche Entwicklung hart getroffen, aber insgesamt sind weltweit im Vergleich zum Vorjahr Entwicklungsgewinne zu verzeichnen gewesen», sagte UNDP-Chef Achim Steiner. Wegen der Rückschläge in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen in der Corona-Krise könne es nun aber zum ersten Mal zu einem Rückgang kommen.
13.45 Uhr: Mögliche Übertragung von Nerz auf Mensch
In den Niederlanden ist möglicherweise erstmals ein Mensch durch einen Nerz mit dem neuen Coronavirus infiziert worden. Neuen Untersuchungen zufolge gelte es als wahrscheinlich, dass sich ein Mitarbeiter einer Nerzfarm bei einem Tier angesteckt hat, teilte das Landwirtschaftsministerium in Den Haag mit.
12.54 Uhr: Bundesrat konkretisiert Notpaket für Medien
30 Millionen Franken für private Radio- und TV-Veranstalter, 12,5 Millionen Franken für die indirekte Presseförderung, 10 Millionen Franken für die Nachrichtenagentur sowie 5 Millionen Franken für grössere Tages- und Wochenzeitungen: Das Notpaket für die Medien steht.
Der Bundesrat hat am Mittwoch die vom Parlament verlangte Corona-Nothilfe für Medien konkretisiert. Das Massnahmenbündel umfasst alle Mediengattungen. Die befristete Soforthilfe zugunsten der Medien wird in zwei Notverordnungen geregelt.
Eine über die Befristung von sechs Monaten hinausgehende Unterstützung der indirekten Presseförderung und der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, wie von einer Motion verlangt, wird zu gegebener Zeit geprüft, wie der Bundesrat schreibt.
Mit dem Notpaket soll laut dem Bundesrat der regionale Service public schweizweit gesichert werden. Die Coronavirus-Pandemie verschärft die strukturelle Krise der Medien, die seit Jahren zu beobachten ist.
12.28 Uhr: BAG meldet 40 Neuinfektionen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 40 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden, etwas mehr als am Dienstag (21). Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mit.
Am Dienstag hatte das BAG noch 21 und am Montag zehn neu registrierte Ansteckungen gemeldet.
Insgesamt gab es gemäss den Angaben der Behörde vom Mittwoch 30'658 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 357 Ansteckungen.
#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) May 20, 2020
20.05 Aktueller Stand sind 30'658 laborbestätigte Fälle, 40 mehr als am Vortag.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/gMYUrYG50c
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwochmittag 1'892.
Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends.
Das BAG gab die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 mit 1'630 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.
11.57 Uhr: Mehr Arztbesuche wegen Corona-Symptomen
Wegen Verdachts auf eine Infektion mit dem Coronavirus haben die Arztbesuche in der Schweiz im Vergleich zur Vorwoche wieder leicht zugenommen. Insgesamt seien 1,2 Prozent aller Arzt-Konsultationen aufgrund eines Covid-19-Verdachts erfolgt, teilt das BAG mit.
Ärztinnen und Ärzte des Sentinella-Meldesystems hatten demnach in der letzten Woche zwölf Konsultationen wegen Corona-Verdachts auf insgesamt 1’000 Konsultationen verzeichnet. Hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung entspricht das etwa 85 coronabedingten Arztkonsultationen pro 100'000 Einwohner.
11.55 Uhr: Tiefste Inflation seit vier Jahren im Euro-Raum
Ölpreisverfall und Corona-Krise drücken die Inflation im Euro-Raum weit unter die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Verbraucherpreise zogen im April binnen Jahresfrist nur noch um 0,3 Prozent an und damit so wenig wie seit August 2016 nicht mehr, wie die Europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte.
11.40 Uhr: Zürich erlaubt Schwimmen, Baden bleibt verboten
Die Stadt Zürich öffnet am Montag fünf Hallen- und acht Sommerbäder – vorerst aber ausschliesslich für den Schwimmsport. Gemäss Vorgaben des Bundes ist die Nutzung der Badeanlagen vorerst auf die sportliche Betätigung beschränkt, also das Längen- und Streckenschwimmen.
Die Nutzung der Badeanlagen für Freizeitaktivitäten ist nicht gestattet. Liegeflächen, Nichtschwimmer- und Planschbecken können deshalb nicht genutzt werden. Aufgrund des Schutzkonzepts zur Corona-Pandemie ist die Anzahl Benutzer beschränkt, auch darf niemand länger als 90 Minuten in den Anlagen bleiben.
11.14 Uhr: Wieder mehr Arztkonsultationen
In der vergangenen Woche haben 1,2 Prozent aller Konsultationen in Arztpraxen oder Hausbesuche von Ärzten aufgrund eines Verdachts auf Covid-19 stattgefunden, was eine Zunahme ist gegenüber der Vorwoche.
In der vergangenen Woche meldeten Ärztinnen und Ärzte des Sentinella-Meldesystems 12 Konsultationen wegen Covid-19- Verdacht auf 1’000 Konsultationen. Hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung entspricht dies rund 85 Covid-19 bedingten Konsultationen pro 100'000 Einwohner, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.
Insgesamt kam es seit dem 29. Februar hochgerechnet zu ungefähr 167'000 Covid-19 bedingten Konsultationen bei Grundversorgern. Die Inzidenz war dabei in der vergangenen Woche bei den 5- bis 14-Jährigen am höchsten. Der Anteil der Patienten mit Covid-19-Verdacht und erhöhtem Komplikationsrisiko war bei den über 65-Jährigen am höchsten.
10.50 Uhr: Basel greift durch
Die Basler Regierung kündigt nach der ausufernden Partynacht in der Steinenvorstadt am vergangenen Wochenende härtere Massnahmen an. Dort ansässige Gastrobetriebe dürfen ihre Boulevardbereiche nicht mehr ausdehnen. Zudem will die Polizei ihre Präsenz vor Ort erhöhen. Und für den Extremfall wird eine totale Sperrung der Strasse ins Auge gefasst.
9.48 Uhr: Über 1’000 Tote pro Tag in Brasilien
Erstmals sind in Brasilien innert 24 Stunden mehr als 1'000 Personen mit einer Corona-Infektion gestorben. Seit dem Vortag stieg die Zahl der Todesfälle um 1'179 auf mittlerweile fast 18'000, wie das brasilianische Gesundheitsministerium meldet. Zudem hätten sich über 17'000 Menschen neu mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der bestätigten Fälle steigt damit auf über 271'600.
9.36 Uhr: Illegale Einwanderung extrem gesunken
Einreisekontrollen und -beschränkungen wegen des Coronavirus haben die Zahl der illegalen Einreisen und Aufenthalte in der Schweiz einbrechen lassen. Seit deren Einführung nahmen die illegalen Aufenthalte um 55 bis 80 Prozent ab.
Die Schleppertätigkeit nahm im Jahresvergleich um 67 Prozent ab, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EVZ) mitteilte. Die durch Militär verstärkten Grenzwache registrierte im April zehn mutmassliche Schlepperfälle. Im Vorjahresmonat waren es noch 31 gewesen.
Die illegale Einwanderung sank im April auf 217 Fälle. Im März waren es 517 gewesen, auch das ein markanter Rückgang gegenüber dem Vormonat. Im April 2019 registrierte die EZV 1'116 Fälle. Seit Jahresbeginn 2020 kumulierten sich 2'830 rechtswidrige Aufenthalte. 2019 kamen zwischen Januar und April 4'598 Fälle zusammen.
9 Uhr: Nestlé spendet Geld für Impfstoff-Suche
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé unterstützt die Suche nach einem Impfstoff gegen die Covid-19-Erkrankung. Dazu spendet der Schweizer Konzern eine Million Schweizer Franken an die «Coalition for Epidemic Preparedness Innovation» (CEPI), wie Nestlé am Mittwoch mitteilte.
Die CEPI arbeite darauf hin, in einem Zeitfenster von 12 bis 18 Monaten einen global zugänglichen Impfstoff zu entwickeln. Es seien bereits rund eine Milliarde US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen an die Koalition gespendet worden. Unterstützt werde die Kampagne in der Schweiz auch vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse sowie der Swiss American Chamber of Commerce.
8.25 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
7.51 Uhr: Immer mehr Lärmbeschwerden in Tokio
Der in Japans Hauptstadt Tokio noch andauernde Notstand wegen der Corona-Pandemie hat zu einer Häufung von Beschwerden wegen Lärmbelästigung unter Nachbarn geführt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch berichtete, gingen bei der Polizei im März und April mehr als 24'000 Telefonanrufe ein, bei denen sich die Anrufer wegen Lärmbelästigung beschwerten. Das sei ein Anstieg um 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In einem extremen Fall war ein Bauarbeiter von einem Nachbarn erstochen worden. Japans Wohnhäuser sind bekannt für dünne Wände.
6.39 Uhr: Kein neues Geld für Swissport von Eigentümern
Der Eigentümer von Swissport, die chinesische HNA-Gruppe, hat bisher trotz der Coronavirus-Krise kein neues Geld bei dem Flughafen-Bodenabfertiger eingeschossen. Der Konzern gehe auch nicht davon aus, dass dies die HNA-Gruppe noch tun werde.
Dies sagte Swissport-Chef Eric Born dem «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch. «Wir haben natürlich angefragt. Wir schliessen keinen Weg aus, um an frisches Kapital zu kommen», erklärte der Manager.
Zudem zeigte er Verständnis dafür, dass die Schweiz dem Konzern angesichts der Coronavirus-Krise ebenfalls nicht mit Geld zur Seite stehen will. «Der Bund muss für seine Hilfe Sicherheiten einfordern. Das ist bei einem Unternehmen mit unserer Kapitalstruktur schwierig, da viele Vermögenswerte schon für bestehende Schulden als Sicherheiten dienen», sagte Born diesbezüglich.
Die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf das Unternehmen, das die Abfertigung an Flughäfen vornimmt, seien beachtlich. Der Konzernumsatz ist im April weltweit um rund 80 Prozent eingebrochen, sagte der Swissport-Chef. Das Cargo-Geschäft sei um 30 Prozent abgesackt, betonte Born. «45'000 von davor 65'000 Mitarbeitern sind in Kurzarbeit. Rund 10'000 Stellen gingen verloren – von den 5'000 in der Schweiz sind allerdings bisher sehr wenige betroffen», erklärte er weiter.
6.24 Uhr: F-35-Produktion muss zurückgefahren werden
Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin muss die Produktion seiner F-35-Tarnkappenkampfjets in seinem Werk in Texas verlangsamen. Dies geschehe aufgrund unterbrochener Lieferketten als Folge der Coronavirus-Pandemie.
«Wir werden die Produktionsrate um etwa zwei bis drei Monate verlangsamen», sagte Greg Ulmer, Leiter des Lockheed Martin F-35-Programms, in einem Interview am Dienstag (Ortszeit). Auch die Auslieferung von 18 bis 24 Jets könne sich wegen einer Teileknappheit verzögern.
6.15 Uhr: USA entscheiden, wer als Erstes Impfstoff bekommt
Der Schweizer Pharmazulieferer Lonza stellt den Wirkstoff für den als aussichtsreichen gehandelten Corona-Impfstoffkandidaten von Moderna Therapeutics her. Wer zuerst mit dem Impfstoff beliefert würde – sollte er denn funktionieren –, entscheide das amerikanische Biotech-Unternehmen, sagt Lonza-Chef Albert Baehny in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». «Es ist die alleinige Verantwortung von Moderna, zu entscheiden, an wen verkauft wird», sagt Baehny.
Weil die USA Moderna bei der Impfstoff-Forschung mit 500 Millionen Dollar unterstützen, liegt es dem Bericht zufolge auf der Hand, dass die ersten Lieferungen dorthin gehen werden. Genug Impfungen für die ganze Welt werde es vor allem anfangs nicht geben, weshalb es denkbar sei, dass es nach Fertigstellung des Impfstoffes zu Verteilungskonflikten komme. Auf die Frage, ob die Schweiz nicht gefordert habe, dass der Impfstoff fair verteilt werden müsse, sagte Baehny, dass die Gespräche mit dem Bundesrat und dem Bundesamt für Gesundheit BAG diesbezüglich noch liefen. Die Schweizer Behörden seien aber über alles bestens informiert.
Allerdings melden Impfstoffexperten jetzt Zweifel an der Wirksamkeit des Corona-Impfstoffkandidaten von Moderna an. Die vorgelegten Zwischenergebnisse würden keine kritischen Daten liefern, die zur Bewertung der Wirksamkeit nötig seien, sagen Experten in einem neuen Artikel des auf den Gesundheitssektor spezialisierten US-Nachrichtendiensts Stat News. Der Bericht belastete umgehend die Moderna-Aktien. Am Montag waren sie um 20 Prozent nach oben geschossen, nachdem die Firma über ermutigende Zwischenergebnisse bei klinischen Studien für ihren Impfstoffkandidaten berichtet hatte.
Lonza-Chef Baehny stellte im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch klar, dass sein Unternehmen nicht den Impfstoff, sondern die aktive pharmazeutische Zutat, also den Wirkstoff, für Moderna produziere. Der Wirkstoff gehe dann zu einer anderen Firma, wo er mit anderen Zutaten kombiniert und die Impfung fertiggestellt und abgefüllt werde. «Bislang sind nur Resultate von Phase 1 da», sagte er weiter. Lonza investiere Millionen, ohne zu wissen, ob der Impfstoff funktionieren werde. «Das ist eine Art Wette», sagte Baehny. «Und da sollte man als Schweizer sehen, dass wir unsere soziale Verantwortung wahrnehmen, und uns danken.»
Die Phase 1 ist eine klinische Studie, bei der ein Wirkstoffkandidat, der zuvor nur an Tieren getestet wurde, erstmalig an gesunden Freiwilligen testet. Das Hauptziel liegt dabei in der Evaluation von Aufnahme des Wirkstoffs, Verträglichkeit und Sicherheit.
5.23 Uhr: Zweifel an Wirksamkeit von Fujifilms-Medikament
Die Aktien der japanischen Fujifilm Holdings sind über Zweifel an der Wirksamkeit des Medikaments Avigan bei Coronaviren eingebrochen. Die Nachrichtenagentur Kyodo hatte berichtet, dass nach klinischen Studien bisher keine eindeutigen Beweise für die Wirksamkeit des Anti-Grippe-Mittels bei der Behandlung von Covid-19 vorlägen. Die Daten liessen Zweifel aufkommen, ob das Therapeutikum bis Ende des Monats wie von der japanischen Regierung gefordert zugelassen werden könne, hiess es in dem Bericht unter Berufung auf nicht näher identifizierte Quellen.
«Fujifilm ist sich der Ergebnisse nicht bewusst und daher auch nicht in der Lage, sich dazu zu äussern», sagte eine Unternehmenssprecherin. Sie fügte hinzu, dass der Pharmakonzern das Medikament nach den derzeitigen klinischen Studien in Japan und den USA bewerten würde. Das Interesse an Avigan, allgemein als Favipiravir bekannt, schnellte im März in die Höhe, nachdem ein Regierungsvertreter erklärt hatte, es scheine Covid-19-Patienten bei der Genesung zu helfen.
Es ist aktuell Gegenstand von mindestens 16 klinischen Studien auf der ganzen Welt. Bedenken bezüglich der Einnahme bestehen allerdings, da es in Tierstudien nachweislich Geburtsfehler verursacht. Die japanische Regierung hatte zugesagt, Avigan zu verschenken. Mehr als 40 Länder bekundeten ihr Interesse.
4.45 Uhr: Kaliforniens Gouverneur ist «nicht besorgt» über möglichen Tesla-Abzug
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom ist «nicht besorgt» darüber, dass Tesla-Chef Elon Musk den Betrieb des Unternehmens demnächst aus dem Gliedstaat verlagern könnte. «Wir engagieren uns für Erfolg, Innovation und kohlenstoffarmes, grünes Wirtschaftswachstum, das Tesla seit Jahrzehnten vorantreibt.» Dies sagte Newsom in einem Interview mit dem Sender CNBC am Dienstag (Ortszeit). Er argumentierte, dass Kalifornien ein wesentlicher Partner für Tesla bei dessen Entwicklung zum weltweit führenden Elektrofahrzeugkonzern gewesen sei.
Hintergrund ist ein Streit mit dem Bezirk Alameda nahe San Francisco, in dem das Tesla-Werk liegt. Die dortige Gesundheitsbehörde hatte entschieden, dass Musk die Produktion aufgrund bestehender Coronavirus-Auflagen zunächst nicht wieder hochfahren konnte. Musk hatte sogar mit einem Weggang aus dem Staat gedroht.
Frankly, this is the final straw. Tesla will now move its HQ and future programs to Texas/Nevada immediately. If we even retain Fremont manufacturing activity at all, it will be dependen on how Tesla is treated in the future. Tesla is the last carmaker left in CA.
— Elon Musk (@elonmusk) May 9, 2020
4.08 Uhr: Weltbank warnt vor Zunahme von extremer Armut durch Corona-Pandemie
Die Weltbank hat vor einer deutlichen Zunahme der extremen Armut rund um den Globus als Folge der Coronavirus-Pandemie gewarnt. Nach Schätzung der Weltbank könnten durch die Pandemie bis zu 60 Millionen Menschen in bitterste Not abrutschen.
Dies sagte der Direktor der auf Entwicklungsmassnahmen spezialisierten Finanzinstitution, David Malpass, am Dienstag (Ortszeit) in einer Telefonkonferenz.
Die in den vergangenen drei Jahren erzielten Fortschritte in der weltweiten Armutsbekämpfung würden durch die Coronavirus-Krise zunichtegemacht, beklagte Malpass. Die Weltbank geht nach seinen Angaben davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um fünf Prozent schrumpft. Dies treffe die ärmsten Länder besonders hart.
Die Weltbank habe bisher rund 5,5 Milliarden Dollar zur Unterstützung armer Länder im Kampf gegen die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Coronavirus-Krise ausgegeben. Malpass appellierte zudem an die Länder, zusätzlich ihre bilateralen Hilfen an arme Länder aufzustocken. Der Weltbank-Direktor nannte auch die Wiederbelebung des Tourismus einen wichtigen Faktor, um Entwicklungsländern bei der Bewältigung der aktuellen Krise zu helfen.
3.13 Uhr: EU-Kommission erwägt Konjunkturprogramm für Verkehrssektor
Die EU-Kommission erwägt einer Zeitung zufolge die Auflage eines bis zu 100 Milliarden Euro schweren Konjunktur- und Klimaschutzpakets für den Mobilitätssektor. Zu den Vorschlägen gehöre eine Kaufprämie für saubere Autos. Dies berichtete die «Süddeutsche Zeitung» am Mittwoch unter Berufung auf einen Entwurf. Derartige Prämien könnten in den kommenden zwei Jahren mit bis zu 20 Milliarden Euro finanziert werden. Zum Paket sollen 40 bis 60 Milliarden Euro gehören, um Investitionen in neue Antriebstechnologien zu beschleunigen, hiess es weiter.
Zudem wolle die Kommission ihre Förderprogramme für die Elektromobilität verdoppeln. Auch die Bahn soll dem Blatt zufolge unterstützt werden: Die Kommission erwäge hierbei Hilfen von 40 Milliarden Euro.
2.58 Uhr: Trump: Hohe Corona-Fallzahl ist Auszeichnung für gute Tests
US-Präsident Donald Trump kann der Vielzahl an nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA – mehr als 1,5 Millionen – etwas Positives abgewinnen. Er betrachte es nicht als «schlechte Sache», dass es so viele nachgewiesene Infektionen im Land gibt. «Ich betrachte es in gewisser Hinsicht als gute Sache, weil es bedeutet, dass unsere Tests viel besser sind», sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) im Weissen Haus. «Ich betrachte es als Auszeichnung, wirklich, es ist eine Auszeichnung.» Wenn man wie in den USA fast 14 Millionen Menschen teste, finde man auch mehr Fälle, sagte er.
Nach Angaben der Johns Hopkins University und dem Covid Tracking Project wurden bislang rund 12,2 Millionen Tests in den USA durchgeführt. Trump stellt immer wieder heraus, dass in den USA viel mehr getestet werde als in anderen Ländern.
Fast jede dritte der fast 4,9 Millionen bestätigten Infektion weltweit entfällt auf die USA, wo rund 330 Millionen Einwohner leben. In keinem anderen Land gibt es mehr nachgewiesene Infektionen. Die Fallzahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und der erwarteten hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.