Ernteausfälle und höhere Zinsen Bäuerinnen und Bauern haben 2023 weniger verdient

dmu

20.11.2024 - 10:17

2023 haben die Löhne pro Arbeitskraft in Schweizer Betrieben abgenommen.
2023 haben die Löhne pro Arbeitskraft in Schweizer Betrieben abgenommen.
Archivbild: Keystone

Trotz gestiegener Milchpreise und grösserer Tierbestände verzeichnen landwirtschaftliche Betriebe sinkende Löhne. Ein Überblick über die Einkommenssituation in der Schweizer Landwirtschaft.

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  • 79'700 Franken pro Betrieb beträgt das durchschnittliche Einkommen in der Schweizer Landwirtschaft.
  • Pro Vollzeitkraft liegt der Durchschnittslohn bei 54'800 Franken.
  • In der Talregion liegt das Einkommen bei 71'700 Franken, in der Bergregion nur bei 39'100 Franken.

Im Jahr 2023 betrug das durchschnittliche Einkommen eines landwirtschaftlichen Betriebs in der Schweiz 79'700 Franken. Das entspricht einem leichten Anstieg von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung Agroscope in einer Mitteilung schreibt.

Trotz dieser Zunahme liegt das Einkommen von Bäuerinnen und Bauern deutlich unter dem Medianlohn der Schweiz, der bei 84'500 Franken liegt. Durchschnittlich arbeiten 1,35 Familienmitglieder pro Betrieb, was das Einkommen pro Vollzeitkraft auf 54'800 Franken senkt – ein Rückgang von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Agroscope führt diesen Rückgang auf gestiegene Zinszahlungen zurück.

Die Löhne für Hilfskräfte sind noch niedriger. Laut der Lohnrichtlinie des Schweizer Bauernverbands verdienen befristete Angestellte und Hilfskräfte etwa 41'000 Franken. Die Ernteerträge wurden durch ungünstige Wetterbedingungen wie unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer und überdurchschnittliche Niederschläge im Frühling beeinträchtigt.

Grosse regionale Unterschiede

Auch der Juni litt unter Niederschlagsmängeln, während Hitzewellen im Juli und August zu weiteren Ernteausfällen führten. Der Weinbau profitierte hingegen von den warmen und trockenen Sommermonaten, und auch in der Tierhaltung wurden höhere Erträge erzielt. Die gestiegenen Milchpreise und die grösseren Tierbestände wirkten sich positiv aus, obwohl die Nachfrage nach Rindfleisch zurückging.

Zudem sind die regionalen Unterschiede signifikant: In der Talregion liegt das Einkommen pro Familienarbeitskraft bei 71'700 Franken, während es in der Hügelregion 48'500 Franken und in der Bergregion nur 39'100 Franken beträgt. Diese Einkünfte umfassen landwirtschaftliche Tätigkeiten und verwandte Arbeiten wie Biogasproduktion und Agrotourismus, jedoch nicht ausserlandwirtschaftliche Tätigkeiten (beispielsweise die Anstellung in einem Handwerksbetrieb). Letztere stiegen um 5,5 Prozent auf 37'000 Franken pro Haushalt, was das Gesamteinkommen der Betriebe um 1,5 Prozent auf 112'200 Franken erhöhte.


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